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WiDMlUss AM Erschein» jeden Wochentag nachmittags. — Fernsprecher Nr. N nnd 28. — Postscheckkonto Leipzig 23464. — Bankkonten: Stadtbank (Konto 2314), Dresdner Bank Zweigniederlassung Hohenstein-Ernstthal, Commerz- und Privat-Bank Zweigstelle Hohenstein-Ernstthal. — Unverlangt eingesandte Manuskripte werden nicht zuriickgeschickt. — Einsendungen ohne Namens nennung finden keine Ausnahme. M- AlIMÄ Bei Klagen, Konkursen, Vergleichen usw. wird der Brutto betrag in Rechnung gestellt. Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger Störung deS Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Besürderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung deS Bezugspreises. — Erfüllungsort und Gerichtsstand: Hohenstein-Ernstthal. Hohensteln-Ernstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Rüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichen bach, Calleilberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Rußdorf. Dieses Blatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen deS Stadtrats behörd licherseits bestimmte Blatt. Außerdem veröffentlicht es die Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Finanzamts Hohenstein-Ernstthal sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften» Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Mn 10« I k'Pka.° E73 mm 'im NeNMncNt Sonnabend. den 25. Auaust 1934 ! BeESor-i» dalbmonatUch 8° Rctchsm-nniae «4 Aabra I 21 Psä. Nachlakltalkcl ä. Nachweis 2ö Ncichsvtcnniae. ' einiLIieklicb Tragerlobn. 411. Zum ranneMrg-RegiMMag des Landw.-Ins.-Regls. 107 Herzlich wiMmmen in «nserer Bergstadl Hohensiein-ErnMal Die Stadtverwaltung und die gesamte Etuwohnerschaft begrüßt die aus den verschiedenste» Teilen unseres Vaterlandes heute in unserer Stadt eintresfenden Kameraden des Landwehr- Lnsanterie-Regimentes Nr. 107 mit einem herzlichen „Glück aus". Möge diese Wiedersehensfeier dazu beitragen, das kameradschaftliche Band zwischen allen Angehörigen des Regiments, wie es in den Kriegsjahren 1914—1918 bei allen Kämpfen im Osten in so hervorragender Weise bestand, wieder fester zu gestalten. Der Geist von Tannen berg wird nicht untergehen, wenn er stets wieder aufs neue unserem Heranwachsenden Geschlecht durch solch« Veranstaltungen zum Bewußtsein gebracht wird. Der Empfang und der Verlaus des Festes in unserem gastfreundlichen Bergstädtchen wird entsprechend der umfangreichen Vorarbeit der hiesigen Negimentsvereinigung allen Teilnehmern zeigen, daß die Verbundenheit zwischen Volk und Heer weiter besteht und durch keine Macht der Welt uns Deutschen aus dem Herzen gerissen werden kann. Wik haben di« Hoffnung und den Wunsch, daß alle Kameraden die besten Erinnerungen von Hohenstein-Ernstthal mitnehmen und amh-dei anderen Gelegenheiten unsere Stadt und ihre Umgebung aussuchen werden. 2n diesem Sinne wird der Regimentstag ein Markstein in der Geschichte unserer Stadt werden. Heil Hitler! Der MichsprWent Usuckoolcz äsn;L. ckull ^934» Sstur geskr^s »orroa 1 rur ai» dslckuog von asm bsvorsbsKsnaea Soe1msn1-a- rag asr okemallgsn Lngsdvrlgen ckes LLnavekr-Iaksnisrls-» rrsglwsnr» 8r.1O7 oprsobo tob wotnsn dsrollobsn Dank aus» V1s wir Udorwirreirsn Srusss «rntckors Iod t.nü«r LrlnnerunH < In diesen Tagen und Wochen ist der Blick des Deutschen Volkes vielfach in di« Vergangenheit ge richtet. Vor zwanzig Jahren war es, daß die Kriegsfall«! emporloderte und ihren blutroten Schein auch aus deutsches Erenzland warf. Die er hebenden Augusttage des Jahres 1314 werden im Gedächtnis jedes vaterländisch fühlenden Menschen bleiben und zum Schönsten zählen. Es vollzog sich, was Bismarck in seiner großen Landsturmrede vom Februar 1888 gesagt hatte: „Wenn wir angegriffen werden, wird das ganze Deutschland von der Memel bis zum Bodensee wie eine Pulvermine ausbrennen und von Gewehren starren". Ein Volk erhob sich, um seine Freiheit und Ehre zu verteidigen! Gloria, Gloria, Gloria Viktoria! Mit Herz und Hand Fürs Vaterland. Die Vöglein im Walde, Die sangen, ach, so wunderschön: „In der Heimat, in der Heimat, Da gibts ein Wiedersehn". So sangen die feldgrauen Männer und Jünglinge, als sie Abschied nahmen von Weib und Kind, von Vater und Mutter, von Bruder und Schwester, von der Geliebten und hinauszogcn, um sich für Deutsch land — das heilige ewige Reich — einzusetzen. Zwei Millionen deutsche Soldaten starben. Die Zeit heilt alle Wunden. Doch im Herzen ihrer Ver wandten leben sie fort, und Deutschland denkt in Dankbarkeit und Treue seiner Helden. Die anderen kehrten in die Heimat zurück und nahmen die Arbeit wieder auf. Es kamen viele Jahr« der Not und Verzweiflung, inneren und äußeren Elends. Unser Volk muhte durch tiefe Täler wandern, sah den Schein der Sonne verblassen, den Himmel grau und trübe, die Tage freudlos werden. Bis ihm jener Mann erstand, der sich seine Bewegung schuf, um es vom Abgrund zurückzureißen. Das deutsche Volk hat hcimgefunden. Es ist zu lener Gemeinschaft, zu jener Einigkeit zurückgekehrt, wie sie bei Ausbruch des großen Weltbrandes be- »and. Der gewaltiae Krieg bat cs uns sehen und er Erster Bürgermeister leben lassen: das ganze deutsche Volk auflodernd in einer heiligen Flamme, festgekitiet zu einer Mauer, Gut und Blut hingebend mit emer Opferfreudigkeit ohnegleichen, furchtlos um seiner gerechten Sache wil len, auch gegenüber einer von Waffen strotzenden Welt! Was damals aus der Stunde der Gefahr er wuchs. was in vierzehn Jahre langem inncrpoliti- schen Ringen aufs neue geschmiedet wurde, soll nun für alle Zukunft bleiben! Deutsches Front- und Soldatentum ist wieder zu Achtung und Ehren gekommen. Durch einen Front soldaten, der heute Deutschlands Führer und Kanz ler ist. Durch Adolf Hitler. Die deutschen Soldaten werden ihm Dank dafür wissen. Und sie fühlen sich durch das gemeinsame Erleben im Feld mit ihm ver bunden. Er, der Gefreite des Weltkrieges, kennt ihre Leiden und Taten. Denn er war einer von ihnen, trug wie sie den grauen Rock, stand mit ihnen im wilden Feuerbrand! Das Landwehr-Jnfanterie-Regiment 107 schickt sich an, am 25. und 26. August in Hohenstein- Ernstthal seinen Tannenbcrg-Regimentstag zu begehen. Von der hiesigen Ortsgruppe ist alles ge tan worden, um den ehemaligen Angehörigen des Regiments einen festlichen Empfang zu bereiten. Aber auch unsere Stadt hat sich zu herzlicher Auf nahme der auswärtigen Gäste gerüstet. Durch Be flaggung der Häuser und durch Anbringen von Gir landen will die Einwohnerschaft schon rein äußer lich ihre innige Verbundenheit mit den tapferen Tannenbergkämpseru zum Ausdruck bringen. Die Kameraden sind von starker Wiedersehcns- sreude beseelt. Sie haben seit langen, aus diese Tage und Stunden gewartet. Nun soll die Erinne rung wieder ausleben! Weißt du noch, Kamerad, als wir auszogen'?" „Erinnerst du dich noch der Kämpfe bei Hohenstein, bei Wolka in den ersten Septembertagen?" So und ähnlich werden die Fragen lauten, und dann wird erzählt werden, wie es immer Soldaten tun, wenn sie beisammen sitzen. Und sie werden wieder das große heldische Ringen von 1314 bis 1318 erleben. Nicht weniger als 670 Millionen Menschen hatten sich verbündet, um die 115 Millionen Mitteleuropas zu erdrücke». Aber cs gelang ihnen nicht! Sie konnten uns wohl — unterstützt durch heimtückischen Verrat — aus die Knie zwingen, doch niedcrwerscn nicht. sa ckls Uelcksmvitdlzs Haldem^ ckoa Koelmsa^a Irr ckor Soklsodl von Isnnoadorg la DreuKawsrsckaotrnckdIloksr skordunLvaUsll, cken Imackssverbaack stiem.XnAshörlxs» cksei Lsaävesbr-lack.-«sLrs.Hr.107 vklssruxp» Noksasbela-LrasiDtral Uoksasisln-Lraotidtral. Und doch wird die Wiedersehensfreude diesmal getrübt sein. Am 2. August 1334 ging der große Zeldmarschall des Weltkrieges, ging der Sieger von Tannenberg, ging Reichspräsident Paul von Hin denburg in Walhall ein. Ein Heldenherz hat auf gehört zu schlagen! Vier Wochen vor seinem Tod noch hat der Genevalseldmarfchall ein Schreiben an die Ortsgruppe Hohenstein-Ernstthal des Landesver bandes ehemaliger Angehöriger des Landwehr-Jn- anterie-Regimentes Nr. 107 gerichtet, das wir obcn- tehend im Wortlaut veröffentlichen. Der letzte Dan! an das Regiment für seine heldenmütige Hal tung bei Tannenberg! Wenn am Sonnabend abend die Tannenberg-Ge denkfeier aus dem Altmarkt stattfinden wird, dann wird man auch des alten Recken, des treuen Eckarts unseres Volkes gedenke», der uns Vorbild in allen« Tun und Handeln bleibt. Sein Dienen hieß Deutschland. Auch wir wollen diesem unserem Vatcrlanoe — das uns Kott gab — mit ganzer Kraft dienen; wollen nicht müde werden und ver zagen. sondern aushaltcn his zum Äußersten! So wie Gcneralseldmarschall von Hindenburg in der Geschichte seines Lebens von diesem Heldentum des deutschen Heeres und damit des deutschen Man nes geschrieben hat: „Wäre in dem Buche des großen Krieges das Kapitel über das Heldentum des deutschen Heeres nicht schon längst geschrieben gewesen, so würde es in dem letzten furchtbaren Ringen mit dem Blute unserer Sohne in ewig unauslöschlicher Schrift ge schehen sein. Welch ungeheure Anforderungen wur den in diesen Wochen an die Körper- und Seelen kräfte von Offizieren und Mannschaften aller Stäbe und Truppenteile gestellt! Die Truppen mußten auch jetzt wieder von einem Kampf in den anderen geworfen, von einem Schlachtfeld auf das andere ge führt werden. Kaum, daß die sogenannten Ruhe tage ausreichten, die zerschossenen oder zersprengten Verbände neu zu ordnem ihnen Ersatz zuMühren, die Bestände aufgelöster Divisionen in die Truppen teile anderer cinzuordnen. Offiziere wie Mann schaften begannen wohl zu ermatten, aber sie rissen sich immer wieder empor, wenn es galt, den feind lichen Anstürmen Halt zu gebieten. Offiziere aller Dienstgrade bis zu den Höheren Stäben hinauf wurden Mitkämpfer in den vordersten Linien, teil weise niit dem Gewehr in der Hand. Zu befehlen gab es ja vielfach nichts anderes mehr als: Aus halten bis zum Äußersten!" Aushaltcn bis zum Äußersten! Deutschland übe« alles in der Welt! V. 8i.