Volltext Seite (XML)
oigllimdischer Anzeiger 8ech8undfievenziqster Jahrgang Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Moritz Wieprecht in Plauen. : zur 2 ugcbm i .k I8S Dienstag 28. November 1868 ekannte llen. stag Vo schwarze -schäft ei sofortig 'ock liege len, Lie münz b wird a öl. zu kauf "aer. eiter. Guste beit ent geehrte für di Z icker ang Les n Abend Münz ostreich l Grabe gen. Rückgab l ölatte 6L„ für da- Königliche Bezirksgericht z« Plauen, sowie für die Königlichen GerichtSiimter und Stadträth« zu Plauen, Pausa, Elsterberg, Schöneck und Mühltroff. 'M m eigen schleuni stenten Aller Anfang muß doch auch ein Ende haben, meinen die Römer und nhaupt die Italiener gegenwärtig, nachdem die ersten französischen Truppen -Rom abgezogen sind, und die vorjährige September-Convention theilweise iThatsache geworben ist, an deren Ausführung nicht bloS Italiener stille chl bewahrt hatten. Es läßt sich nunmehr wohl nicht anders annehmen, daß eine Zeit, und zwar binnen Jahresfrist eintreten werde, da die letzte r Hose dem Erbtheil Petri den Rücken gekehrt haben wird. Was aber iA? Die 12,000 Mann Truppen, welche der Papst nach der September- minkunft anwerben soll, um den Nest seines Kirchenstaates zu schützen, kann Leidem besten Willen nicht einmal zusammenbringen, geschweige denn be- clen und unterhalten, denn dazu ist der heutige Geldbeutel des Oberhaupts katholischen Kirche nicht angethan. Er muß froh sein, die Halste davon -haben. DaS Vertrauen auf die göttliche Vorsehung, welche den heil. Stuhl werde, ist zwar recht gut und löblich, aber der verständige Mensch soll t auch nicht die Hände müßig in den Schoos legen, sondern das Seine m, und die Jesuiten, welche bisher in Rom den Ton angaben und den asm Papst zum Syllabus, zum Verfluchen der Freimaurer, zum Xon pos- iM8, d. h. eS geht nicht rc. verleiteten, sind gerade klug genug, außer der -sticht auf die Vorsehung noch andere Möglichkeiten in Erwägung zu ziehen, iich den besten Nachrichten aus Nom hat der Abzug des ersten Theils der mzosen auf die herrschende Partei daselbst wie ein niederschlagendes Pulver mkl, wenn sie sich gleich das Ansehen giebt, als glaube sie nicht an den inzlichen Abzug oder als sei ihr dieser vollkommen gleichgiltig. Früher izien wohl auch einmal ängstliche Seelen, was werden sollte, wenn der fran- r^che Adler seine schützenden Flügel nicht mehr über den Papst halte. Aber -lange dieß noch geschah, waren solche Fragen müßig, Sorgen ohne Noth, Ich ohne Sorgen, Rechnungen ohne den Wirth. Nun aber treten diese Fragen inslhaft an Regierung und Volk im Kirchenstaate. Werden die Römer sich iidwoll und schützend um den Rest des Kirchenstaates, den Kardinal Antonelli, ie Jesuiten, das unermeßliche Heer der Geistlichkeit und das noch zahllosere la von Mißbräuchen in Rechtspflege und Verwaltung, unter welchen Drang en allen der Nest des Kirchenstaats seufzt, schaaren und diese hergebrachten Wnde mit Gut und Blut vertheidigen? Darczn denkt wohl die kühnste Intasie nicht. Werden die 5 — 6000 Söldner, die dem Papste zu Gebote f-hin, hinreichend sein, die Ruhe der ewigen Stadt und die Selbstständigkeit -s Airchenstaatsrestes zu bewahren? Sie würben dieß überflüssig vermögen, knn im Volke des Kirchenstaates volle Zufriedenheit mit der päpstlichen Ne- jmunz und Abneigung gegen eine Vereinigung mit dem übrigen Italien herrschte. Välkundige Thatsache aber ist es, daß gerade das Gegentheil stattsindet. Louis Joleon dringt so sehr darauf, daß der Papst mit dem Könige von Italien fcd verständige, diesen anerkenne, ihm die Schulden der vom Kirchenstaate ab- z-nssenen Provinzen auflaoe rc. Aber hierauf lautete die Antwort bisher eben fkis: Aon xossumus! Wird nicht die eiserne Nothwendigkeit eine andere vor- ftmben, oder der heilige Vater lieber dem gebannten Könige aus dem Wege schen und seinen Sitz auf der Insel Malta nehmen, die von der englischen Kmgin neuerlich ihm abermals angeboten worden sein soll? Die freisinnigen ^mer würben es ungern sehen, wenn noch vor dem Abzüge der letzten Franzosen «ve Verständigung zwischen dem Papste und dem italienischen Könige stattgefunden Ar, und italienische Truppen als Schützer der päpstlichen Regierung in Rom einzögen. Die Römer wollen lieber selbst mit dem Papste sich verständigen, ohne daß sich die italienische Regierung darein mengen soll. Was dana? Unserer Ansicht nach wäre dann die allgemeine Abstimmung in Rom so sicher, wie der Tob jedem Menschen, und der Tod der weltlichen Herrschaft deS Papstes unumstößlich gewiß. Denn daß die allgemeine Abstimmung auf politische und administrative Vereinigung mit ganz Italien hinauslaufen würbe, darüber täuscht sich wohl die päpstliche Regierung zuletzt. Würben aber die in acht barer, ernster und friedlicher Welse ausgesprochenen Wünsche des römischen Volkes von der französischen und italienischen Regierung, die beide sich doch selbst auf das allgemeine Stimmrecht stützen, zurückgewiesen werden können. So calculiren und spekuliren die Italiener. Nicht mit roher Gewalt etwa Aufslänbe in Rem Hervorrufen wollen sie, oder gar mit gewaffneter Hand in den Kirchenstaat einfallen, das würde Louis Napoleon, wie sie wohl wissen, nicht dulden, auch hat die ital. Regierung gegenwärtig Kraft und Mittel genug, die revolutionären Heißsporne mit ihrem Geschrei: Rom oder Tob! im Zaume zu halten; daß sie aber mit dieser gelinden und höflichen Art und Weise, in den Besitz des Kirchenstaats und der Hauptstadt Rom zu gelangen, die Klöster- und Kirchengüter einznziehen rc. eben so einverstanden ist, wie Louis Napoleon, ist wenigstens unsere Ueberzeugung. Der Papst mag dann ruhig in Rom als geistliches Oberhaupt seiner Kirche bleiben und fortregieren, segnen ober fluchen, dagegen haben die Italiener nichts; im Gegentheil sind sie in ihrer unermeß lichen Mehrheit zu gute Katholiken, als daß sie je vom Papste abfallen oder gar protestantisch werben sollten Aber die Vereinigung des Kirchenstaatsrestes mit Italien steckt den Italienern und den Römern als fixe Idee im Kopfe, und wir sehen durchaus nicht ein, wie da unten im Stiefel einmal leidliche Zustände einlreten sollen, so lange die römische Frage nicht in diesem Sinne gelöst ist. Denn daß eine andere Lösung, eine Wiedereinsetzung des Papstes in seinen ganzen vormaligen Besitz, eine Wiederherstellung der italienischen Fürsten in ihre verlorenen Länder stattfinden, eine Garantie des Kirchenstaats restes durch die katholischen Mächte Dauer haben könne, will uns nach gegebener Sachlage wo nicht unmöglich, doch ganz unwahrscheinlich vorkommen, es müßten denn Zeichen und Wunder geschehen, die heut zu Tage nicht recht mehr klappen wollen. Es dürfte also schließlich doch da unten werden, wie Louis Napoleon will. Wir werben ja sehen! Inbeß wollten wir nicht versäumen, unsere Leser auf die dort sich entwickelnden Erscheinungen aufmerksam zu machen. Zeitungen. 8 a ch f e n. Dresden, 25. Novbr. Das „Dr. I." veröffentlicht zwei Depeschen des Herrn Staatsministers Frhrn. v. Beust, eine bezüglich des italienischen Handelsvertrags an den königl. sächsischen Gesandten in Berlin und die andere an den königl. Gesandten beim Bunde, welche erörtert, weßhalb Sachsen in dieser Frage nicht an den Bund gegangen sei. Verzögerung sei mit den für Sachsen bestimmenden Gründen nicht vereinbar gewesen; am Bunde würde Ausschußverweisung und damit ein Aufschub und Zeitverlust zu gewärtigen ge wesen sein, welchen die königliche Regierung vor dem eignen Lande nicht zu verantworten vermocht habe. ' 8 5. 4M t< Platt erscheint wöchentlich viermal, und zwar Dienstag«, Mittwoch«, Donnerstag« und Sonnabend«. Jährlicher AbonnementSprei«, welcher pi-Luamei-anä«, zu e»1richtrn ist, ki Beziehung durch die Post I Thlr. 26 Ngr. — Annoncen, die bi« Rormittag« 11 Uhr eingehen, werden in die Tag« darauf erscheinende Nummer ausgenommen, später ein- e Annoncen finden in der nächstfolgenden Nummer Aufnahme. — Inserate werden mit 1 Ngr. für die gespaltene Eorpus-Zeile berechnet. Einzeilige mtt 2 Ngr. — Für die öligen Königl. Gericht«ämter und Stadträthe, für welche der Boigtländische Anzeiger Amtsblatt ist, bestehen die Geschäftsstellen in Pausa bei Herrn Karl August Kretschmer, in Elsterberg bei Herrn F. W. Feustel, in Schöneck bei Herrn L. A. Hüttel ««o., in Mühltroff bei Herrn Lhauffeegelder-Einnehmer Holzmüller. rmslr. am 19 >en Gel -oßvater seine -es Hele eben uv rger abhanke DresLe gelegene »andelnt ?.mte zu