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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 05.11.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19131105019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1913110501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1913110501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-11
- Tag 1913-11-05
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Monat
1913-11
-
Jahr
1913
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fllorgen-fiuggobe fOt t«tpj>9 Mö Verort* 5tirA nnfrrt tragt» OC^U 00pr«l| C * unö eprottrurr ZmottAgllA Ine baue gebracht« monottl« l.ti Ul., oi*rtcl)A|>rtlA 3.75 «1. ®«' Art e«fchän»n<U«, anftra jlllaltn unö RuegabtOtUtn abgrbolt: monatli<hl!H.,ol*rtttlöbrllA3!n. bat*) AI* Pofli Innerhalb Dtutfdtlanöe anö A*r AtutfArn AelonHn monatlich 140 VI.. oicrttliahrllA *40 Ul.. auefthtlcntlA PoflbcftrUgctO. Da* Ztlptlgtr tagtblatt erf<h*lnt orrttage Imat 0onn«a. StiertageImaL Sn tclpjlg, den tlaAbarortrn und Oen Arten mit e'genen $lllalen ®irO dl* hbeniauegab* nod) am RbtnO Ote CrlAeinene ine ßaue geliefert. Vnlintr ReOattiom Süden Jetten 17, $trnfprtd)*hnf<tlu8; Uloablt tlc.W7. ^anbete^dtuno Amtsblatt bes Rates unb besPolijeiamtes ber <5tabt ieip'tQ Rtöattion and eefAäfteftell*: Jebanntegatfe Ur. ». • SernfpreA'RnfAluJ ftr. 14Ml, 1*003 and 1*00*. 107. Jahrgang fOr Snrerat» aue CtlMlg und Umgebung die Jin JCI0tnp*Cl|« » ifpaltig* PetitjtlteUPf., dl* R*riam*}*ll* 1 Ul., een auetoärte 30 Pf., Rtflamtn 140 !R.. Jamllltn- u. Hein* Rnjtlgen di* P*tlt3*ll* nur2OPf..3nf*rate oonSchOrdcn im amtllAenAell dl* Petltjeile 50 Pf. «cfAAfteanjcigen mit piapoorfArift im Prtlft erbdbt- Rabatt npA Carif. Beiiagegtbübr: •tfamtauflageSttl.proCaufendcxfl.PeflgebOhr. Rmelgtn'Ranabtnt: JohannlogaflTt», bei fänitllAcn Filialen d*e lelpjlger Sägeblatt** und allen Rnnonccn<Cxpedltiencn de* Sn* und Auelandc*. eefAdftsfteUe für Berlin u. Ole Pr.Brandenburg: Btrcftlon©alterJliegcl, Berlin U>. 10, UlargaretbenßraB» 5. Scrnfpred). Rnfdjiußi «Bo® »071. llto 562. Hlütmoih* öen 5. Hooember. 1913. viiiiiirtiiriiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii ii ii hx | Erinnerungen an 1813: | S 5. 7tov. gubelooller Glnaug bes Prinjcn = B Carl von Sagern an ber (Spißc ber erften = £ Diviflon ber öfterreidjifeßen unb bagerijdjen E g Armee in OTaniitjeim. — E feierlicher Gin.iug beo Raifero Aleranber E ■5 in grnntfurt am OTain. -2 E ©er gürft von Sippe-©ctniolb tritt aus bem ~ g Aßeinhunb aus. E E Ausfall bet franjofen in Torgau, bas von E S ben ©acfjfen belagert tvirb. ■ im iiiiiininiiiiiiiiiiriiiiiiiiiiii in i miiiiiiiiii iiiimi Das * Di« Bringen ß e o p o l b unb R o n r a b von Bagern finb in Deutfd)»© ft afrifa ein» ßdroffen. (6. Rolon.) * Der braunfcßweigifdje 2 a n b t a g würbe nad) Beretbigung feiner Blitglieber auf ben neuen £>erjog g e f d) l o ff e n. (6. Bericht.) * 3m Ärupp = $5roaefj würbe am Dienstag nachmittag ber 3«ufl« o. Meßen nodj einmal per» nommen, bann naßm bie B e r l e f u n g ber Rom» w a l j e r in n i d) t öffentlicher Sitjung ißren gort« gang. (6. Beridjt.) * etaatefefretär Brianb erflärte, baß fein Ultimatum an Blejito gerichtet worben fei. (6. ßetjte Dep.) * Sei beit geftrigen Sßahlenber A n g e [t e 11» ten jum Äaufmannsgeridjt f>at ber Ser» banb Deiitfcßer ^anblungsgeßilfen einen <Si£ ge» Wonnen, wäljrenb bie niet vereinigten Berhänbe (ßifte IV) einen Sitj verloren fjaben (S. bef. Art.) Jum Kapitel /IrbeitöwilHgcnfcfyut}. Unfer Berliner O* Mitarbeiter Idjreibt: AuS ben Streifen ber ju JffiicSbaben einge- feßten Stommiffion ber nationalliberalen Sieicljö» tagSfraftion hören wir: £a£ ftntereffe an bem Sluesban bc3 Schnees ber ßlroeiteswilligen fei ungemein groß unb täglid) tarnen oon beit ^ßar- teifreunben im ßanbe neue Anregungen unb neues ^Material. ÜÖir galten e» für lelbfiber- ftänblidj, baß beni fo ift . . . 2er bieS fdjreibt, hat fcljon beö öfteren — in vertraulicher ^wie- fpraeße unb auch öffentlich — barauf hinge- wiefen: es ift aurjeit unb ift fcßoit feit ücr- fchicbenen fahren in ®eutfd)lanb eine Stim mung, nur ber vergleidjbar, bie baS erfte $al)r- Aehnt beö eben von ben franjöfifdjen Sdjiadjt- felbent IjeiingeOolten jungen yteidjS beherrfdjte. Tantals wollte man bie friminelle Söeftrafung beS JüoittrattbrudjS, unb bie fiebjiger f^aßre finb angefüllt von mißlungenen Anläufen in biefer ‘Jlidjtuiig. 2Rit ber nämlidjen ^ubrunft verlangt man heute ben Schuß ber Arbeitswilligen, unb es ift brollig ju feljen, wie ju biefem (5nbe im örunbe bie nämlidjen Argumente wieber- tehren, bie man vor vierjig fahren für jenen größeren Bwecf ins gelb führte. Sollte bie nationalliberale ßteidjStagSfrattion nur Aiaßl» politit (freilich eine etwas turjfidjtige) treiben, )o braudite fie einfach fid) jum Spradjroljr aller Jtlageit unb AJünfdje ju madjen; hätte bann allerbings auch bie (Sinfeßung einer befonberen unb — bas mödjten wir auch gegenüber ber „Sozialen ißrayiS" betonen — p a r i t ä t i f dj c n Sommiffion fid) fparen fönneit. Tie fegt baS Problem innerhalb ber grattion jur Erörte rung ftefltcn, hatten wohl anbercS itnb größe res im Auge; badjten nidjt bloß an bie Schaffung von ein paar neuen Strafbeftim- mungen ju ben reidjlirf) üvrhanbenen, fonbern (wenigftenS nad) 2Nöglid)teit) an eine Bewäl tigung beS ganzen gragentom- vlejeS, von bem bie ©efäßrbung unb Be- Drohung ber Arbeitswilligen bodj nur einen Teil unb Vielleicht fogar nur einen befdjeibe- neit bebeuten. TaS beizeiten auSjufpredjen, fcheint uns angefidjtS ber Auslegung, Die bas Borgehen ber Aationallibevalcit Von hüben unb brühen erfährt, geboten. Tie einen feßeit bie grattion fdjon fröljlid) beim AJerte, einen 'AJall von Berboten aufjutürmen, hinter benen als Ausnahme, bie bie Flegel erljärtet, baS „cigent- lidje fioalitionSrecht" übrig bliebe; wobei nodj feftjuftellen Wäre, WaS bei foldjer ßage ber Tinge unter befagtem „eigentlichen“ Sloali- tionsrecht verftanben werben folltc. Tie anbe- ren aber beeilen fid), fdjabenfrolj halb unb halb gehäffig, baS törichte Öerebe von bem national liberalen Sdjarfmadjcrtum auhnwärmen. äßir möchten glauben, bie einen wie bie anberen wer ben eine Enttäufdjung erleben. ßunädjft ßanbelt eS fid) ja, was immer roieber unterftridjen werben muß, lebiglidj um eine üRaterialbefdjaffung, fojufagen um eine Aufnahme unb lleberprüfung beS vorhaubenen Status. Tabei wirb ben Beratenben felbftver- ftänblid) nießt entgehen, baß ein S dj u ß ber Arbeitswilligen bereits im § 153 ber Glcwerbcorbnuna infofern enthalten ift, als für Arbeiter — nidjt and) für ben Arbeitgeber — ber ^oalitionSjwang bitrdj t'örpcrlidjen' 3wang, Troßung, Störperverleßung unb BcrrufSertla- rung verboten ift. Unb ebenfowenig werben fie barüber ßinwegjitfeßen vermögen', wie oft bie ©eridjtSprajciS in immerhin bemcrfenSwcrt weiter Auslegung ber Vorßanbeneii Beftimmun» gen wegen Erprefjung geftraft unb bie bürger- lidjen Eßrenredjte abertannt ßat_, Wo bie An- broßung einer Arbeitseinteilung fdjließlid) auch fdjon mit Sjilfe beS § 153 hätte gealjnbet werben tonnen. Am Enbe wirb man an ben Tatfacßcn nidjt vorübergeßen iönucn, baß eine Beßinbe- rung ber Arbeitswilligen audj bureß AuSfper- rung ftattßaben Tann unb baß im Turdjfdjnitt ber leßten brei ^aljre bie Staffc ber gezwungen ciernben Arbeiter meßt als 100 000 Stopfe be» ragen ßat. Jlfmmerßin fteßt woßl feft, baß in Siefen faßten ber XerroriSmuS in ber Arbeiter- djaft wie uudj in anberen Sdjidjten ber beut- djen ©efellfdjaft Angenommen ßat. 23ir finb nirdj bie Bant unbulbfamer geworben, unb ba Arbeiter gemeinßin nidjt mit ber ganjen Bil- bung biefeS SätulumS gefättigt ju (ein pflegen, wirb oßne weiteres anjuneßmen fein, baß fid) bie Bcitlrönlßeit beS TerroriSmuS bei ißnen befonberS unerfreulidj äußert. TeSßalb wäre nidjtS bagegen ju erinnern, Wenn bie häu fig jum ßwede beS StoalitionSswangS geübte AJegnaljme, Boreuthaltung Ober Befcßäbigmig von .^anbWertSjeup tünftighin unter Strafe ge teilt Würbe: an ein Beroot beS Streitpoften- fteßenS wirb, als unwirtfarn, im Gruft nidjt mehr gebadjt. Aut foll man fid) von vornher ein tlar fein, baß, wenn Wirtlid) bie Aational- liberalen ßier irgenbwie bie Initiative ergrei fen füllten, fie’S nicht bei einem einjeitigen Bor geßen beWenben Taffen werben. Bielmeßr möch ten wir anneßmen, baß man fid) bemühen wirb, baS Bcvblcm Von örunb auf anjuvaden; ein mal ben Berfudj ju machen, btefen Affojiationen von Aienfdjen unb Stapital, ben in Bünben •Vigefdjlofjenen Arbeitern unb Unternehmern, bie längft tat)äd)lid) über bie Sphäre beS 'ißrivat- redjtS ßinauSwudjfen, eine öffentlidi redjtlidje Stellung anjuweifen. fßiit anberen Sßortcn: bie neuauffommenben 9Jiäd)te ftaatlidj ju rangieren. fiJcnn baS Wirtlid) gelingt, werben and) bie in foftialpolitifdjer Begießung am meiften gort- geffßrittenen fid) über eine ©eießgcbuiig nidjt ju befdjwcren braudjen, bie ben Terror hüben unb Drüben mit bem gleichen Aadjbrud nicbcr- äußaltcn beftrebt ift. greilidj, jo ganj Ieid)t wirb baS nid)t fein. Eine fo weit auSgefponnene unb ins einzelne gcljcnbe Grörterung wirb bie er» forbcrlidje Stlarßeit barüber auSbreiten, baß fo ernfißaft unb Vielfältig Verfdjlungene Tinge nid)t cinfad) mit einer .fjanbbewegung unb ber gloSIcl „es muß etwas gefd)chen“, abgetan werben tönnen. Öclcßelö des Rultusminipcrinnie auf eine Cefd)wcrde Ifeipjiger Zeßter. 3n bem abgeleßnten BoltsfcßulgejctjentiDurfe finbet fidj eine Beitimmung, wonach ein Bejirtsjdjul» infpeltor anjtatt ober neben ber jogenannteu Sjaupt» fonfereiy, bie aurjeit jährlich einmal an einem icßul» freibleibenben Tage mit jämtlicßen fießrern unb ließ» rerinnen eines Bejirts abgeßalten wirb, aud) „Sruppentonferenjen“ oeranftalten tönne. Der Ägl. Bejirtsjdjulinjpeitor für £ e i p j i g»St a ö t rief nun im gebruar biejes 3 af Kes bie ließrer uno Ueßrerinnen an ben erften unb ^weiten Älafjen ber 2cip,üger BoUsicßulen ju einer amtlichen Äonfererq •cujammen unb erflärte, er wolle bamit bie oon ber Regierung vorgejcßlagenen (Bruppentonferenaen aus» probieren. (Etwa 50 Teilnehmer erßoben barauf» ßin SBcjcßwerbe bei ber obersten Stßulbehörbe über bieje Äonferenj. (Ein paar intereßante Buntte aus biefer Befcßwerbe unb bie barauf erfolgte Antwort feien im folgenben ßerausgeßoben. Die Beidjwerbe führte 'aus, baß bem B.'ürfsfcßul» infpeltor bie gefeßlicße Srunblage jur Gin» berufung einer berartigen lionferen.j gefehlt habe. Denn jelbitoerftänblicß tönne eine amtliche Blaß» nähme nicßt mit einem Säße aus einem abgelehnten Seießentwurie geftüßt werben. Das noch geltenbe Gefeß jage aoer oon berartigen leiltonfereujen nichts. Es heiße barin ijwar, baß jährlich wenigftens einmal eine Äonfercnj itattfinben müjfe. Aber eine ipätere 'JJiinifterialocrorbnung präjijiere ben Sinn biefer Beitimmung baßin, baß ba, wo ber jährlichen &aupt» tonferenj mit fämtließen ließrlräften Schwierig» feiten entgegcn'teßen, ’wei ober meßr Äonfcrenjen für je einen Teil ber fleßrerfeßait anberaumt werben tönnen. Bon foldjen Scßwierigteiten tann aber in Ueip.na feine Aebe fein. Diejenigen Äategorien oon £eßrern werben ausbrücfließ genannt, mit benen ber Beürfsichulinfpettor befonbere Äonferenjen abju» halten befugt ift; es finb bie Direttoren. bie biri» gierenben l?el)rer unb bie nodj nidjt wahlfähigen ßeß» rer. lieber anbere Gruppen ift bem Bejirfs cßub infpeltor fein Aecht ju Sonbertonfcrenjen eingeräumt. Das finb bie bisherigen rechtlichen Grunblagen. üßas fagt nun bas Äultusminifterium ba.pi? (Es geßt auf bie Begrünbung bes Beiirts» idjulinfpettors, baß er etwas aus bem abgeleßnten Gefeße ausprooieren wolle, nidjt ein, jon« bern itüßt fid) nur auf bas geltenbe Gefeß unb führt aus: Da nad> bem Gefeße jährlich wenigftens eine Äonferenj itattfinben miin, fo tönnen es beren aueß mehrere jein. Die obengenannte minifte» riefle Auslegung aber, wie bies „wenigftens“ ge» meint ift, wirb ooUftänbig ignoriert. Da ber 8e» airtsjdjulinipettor, heißt es weiter, mit gewißen Gruppen jur Abhaltung oon Äonferenjen ermäd)iigt fei, fo ließe es mit Sßortlaut unb Sinn bes Gefctjes nidßt im llßibeifprudje, wenn er aud) mit anberen Gruppen Äonferenjen abßalte! golglid) lei bie Acdjtsauffaffung ber Befdjwerbejüßrer irrig. (Es ift bies eine Interpretation, bte ju f e h r m e r t w ü r b i» gen Äonfequengen führen müßte unb gewiß nidjt oon vielen guriften geteilt werben wirb. Die Beidjwerbe richtete ließ ferner gegen bie 2ßaßl bes oom Bejirtsfcßulinjpettor jur Berßanblung an» geietjten Gcgenitanbes. (Es würbe nämlicß in bet Stonferenj referiert über bie Brojcßüre eines tatßolifcßen Bf Otters, entßaltenb Bor» fcßläge über ben Aeligionsunterrtcßt einer oon bem Berfaßer in einem rßeinijdjen Dorfe eingeridjteten Aläbdjenfortbilbungsfdjule. (Es ßanbelt fieß babei um f dj u l e n 11 a j j e n e Al ä b ch e n, bie ausnahmslos tatßolifcß finb. Die Bro» feßüte teßrt benn aud) ben tatßolifcßen Staub- p u n 11 bei jener Gelegenheit ßeroor unb rebet j. B. feitenlang oon ber Bortrefflicßteit Der ©ßrenbeießte! Der Berjafjer ift ein SDiann oßne päbagogifcße Scßu» lung, bie Brofcßüre felbft oßne jebe Originalität. Die jur Äonferenj befohlenen Ceßrer haben mit Berhältniffen, wie fie in ber Brojcßüre oorliegen, nießt bas geringfte ju tun. Säcßfifcße Boltsfcßul» leßrer mit orbentlidjer päbagogifcßer Bilbung unb langer Ceßrtätigfeit mußten es als eine Gering» fdjätjung empftnben, um einet folcßen ungeeigneten unb unbebeutenben Sdjrift willen einer ftunbenlangen tfonferenj beiwoßnen ju müffen. Der minifterielle Befcßeib ju biefem Buntte o e r» meibet es, etwas jur Aecßtfertigung biejes Bet» ijanolungsgegenftanbes ju fagen. Gr befeßeibet fieß mit bem Hinweis, baß bie Sbaßl ber 3u oerßanbeln» ben Gegenjtänbe bem pfließtmäßigen Grmejfen bes Beairtsfdjulinjpettors unterliege! Gin weiterer Bejcßwerbepuntt betrifft bie ä u ß e • xen Umftänbe ber Äonferens. Gs mußten fidj 400 Ceßrer unb Ceßrerinnen in einem Sdjulfaale jufammenbtängen, ber für etwa bie Hälfte bet Gelabenen orbentlid) Aaum bot. Biele Teil» neßmer mußten wäßrenb bet faft brei Stunben bauernben Äonferena an ben SEänben entlang fteßen, anbere auf lehnenlojen Bauten fitjen. Gin meßrere Tage oorßet erfolgter Hinweis gegenüber bem Gin» berufet ber Äonferen^, baß ber Saal bie oiclen Teil» neßmer unmöglid) faßen tönne, wat unberüeffießtigt geblieben. Gin paar anbere Begleitumitänbe waten ebenfalls feßr fragwürbiget Aatur. 3n biefem Buntte wenigftens ertennt bie oberfte Sdjulbeßörbe bie Befcßwerbe als berechtigt an unb jagt, baß bie in biejer £>injid>t gemachten „Grfaßrungen tünftig gewiß nidjt unberü.diidjtigt bleiben Dürfen“. SBoju nur 3u bemerten ift, baß es 3u joldjen „Grfaßrungen“ nidjt erjt hätte tommen bürfen. Borläufig ßat es aber mit biefer einen „Gruppen» tonferens" jein Bewcnben geßabt. Das Ganse jeigt wicber einmal, wie notwenb^g es ift, baß im neuen ccßulgeietj gans tlare redjtlidje Beitimmungen bar» über getroffen werben, welche Befugnis ein Bor» gejetjter bem ßeßreritanbe gegenüber ßat unb welche nidjt. — Die Angelegenheit ielbft wirb natürliefj im ßanbtage noch jur Sprache lommen. Die flöt in ber Champagne. L. B«tis, 2. Aooember. Gs geßt bergab mit bem cdjten Champagnerwein. Die Aebenßügel an ber 'JJlarne jehwinben jufam» men unb bie Beoölteruna wrnoert aus. Am meiften litt bas Aube=Departement, bas feine Gewäcßfe nad) bem fog. Delimitationsgejeß nur nod)^„Gbampagner ^weiter gone“ nennen barf. Bor 15 gaßren gab es bort nodj 18 000 Sjettar SJeinberge, heute gibt es nur noch 5375. Die Aebe näljrt nicht meßt ihren Älann. 1910 aäßlte man nodj 15 000 Üßinser, 1912 nur 10 000. Unb bie Auswanderung bauert fort. Bor einigen SÜodjen verließ eine betannte gamilic, bcftcljenb aus Bater, Alutter, swei erwadjfcnen Söhnen unb awei Töchtern, bas altererbte Weingut von IV2 öettar in Uroille naße Bar=iu:=Aube, um in einer gabritftabt Bcfdjäftigung au Tinten — bas gan3J Dorf weinte. Seit 4 galjren bauern bie fdjlccßten Grnten an. 1912 gab es nodj 6(5 000 Sjetto» liter, 1913 wirb man faum ben fünften Teil er» reidjen. Unb nicht einmal bie Champagne bep.cviten 3one, bie von bem Gefeß bes galjres 1911 io feljr begünftigt würbe, erfreut fid) einer beffeten £agc. Aud/ Dort ftellt man ben Abjug ber Aji.iaerfamilicn feft. 1910 würben 13 9G3 £>ettar bepflanaten Akin» lanbs gemefien, tultiviert oon 20 503 A’iuiern. gm leßten gaßre waren biefe 3iffern auf 11 618 unb 18 954 aurüdgegangen. Die Unterhaltungstoften be» laufen fid; jeßt für große Gewädj e auf 3000 Uranien für ben öettar. gn biefem gaßre würben bis aum Irauber.pflüden ftellenweije für 100 Äilo Grnte, b. ß. ausreießenb für 2J4 Stiid 'UJeut, 120 bis 203 granlen verausgabt. Die abgegrentfe Champagne hat immerhin nodj einen belferen £jertft als bie ber aweiten 3one. Sie erntete 120 000 &e!toliter. Die fieben bevorzugten Gewäihfc oon Anibonnatj, Ania.e, Atj, Bouarj, Gramant, Alaillr) unb Beraenarj würben 3 granten pro Äilo beaaßlt, was ben Äelterwein auf 600 granten pro Jjettoliter ftellt ober, wenn man bte Aebenprobutte ber firmen aweiten Aangcs aus berfelben Traube abaießt, auf 500 granfen. Audj bie anberen, weniger namhaften Gewachte in ber Champagne erftcr 3one würben nodj mit 350 granten pro Jjeltoltter bejaßlt, wäljrenb bie beiten Iß eine ber aroeiten 3one nur HO bis 120 granlen, in einigen Gcmcinben bes Baridquaiiais 130 grau» fen erreichten. Dicfer gewaltige Breisuntcrfdjieb fit bie golge bes Gejetjes non 1911 über bie öerfunftsbeaeichnung. Das Bublitum ließt bie Bejeidjnuna ...weite 3one" als eine fjerabfetjung an: niemanb will Chain« pagner arbeiten Aangcs trinlen. gerner burften früher Graeugniffe noch als Champagner verlauft werben, bie heute als Schaumweine (Aiouffeux) in ben £janbel gebracht werben miiffen. 1911 bis 1912 würfen noch 6314 115 glafcßcn Schaumweine oer» lauft, im folgenben gaßre nur nod) 5 701 150. Die Beitaufsatffern für Champagner fliegen von 29 373 899 auf 30 097 641. Bor bem Gefeß oon 1911 betrug ber Gcfamtoertauf 39 294 82(5 glafdjcn. Die SUinjer im Aube=Departement erwarten von ben Barlamenten eine Abfdjwädjung bes Gefeßes. Aber bie im Aiarne»Departemcnt berufen fidj auf ihre ßiftorifdjcn Acchtc, auf ben Titel Champagne unb mehr nodj auf wirtfdjaftlidje Grünoe: Die Alarnc probuaiert jährlich 320 000 fjcttoliter, bie Aube 231 000 (Durchfdjnittsjiffern eines gaßraebntsj. 2Genn man annähme, baß aus all biefem SBcinc Champagner fabriziert würbe, müßten 60 Alinionen glafdjen erzielt werben. Da ber Cßampognervcr braudj aber gegenwärtig nur 38 Alinionen erreicht (Durcßfrfjnittsaifier). würbe ein Breisftura eintreten, ber ben Auin ber Champagne aut golge hätte. Tic Aube=2Uinacr antworten barauf, man bebicne fidj ge» fdjidt ber Durcßfcßnittsaiffern, wo bod> in ben leßten gahren ein fo gewaltiger Aiebergang ber bebauten SBeinflädje ftattgefunben ßabe. „Seit mehreren gahren", jagte Chea, ber Setter ber Aufftanbsbewc» gung im Aube«Departcment, einem Beridjterftattcr bes „Alatin“, „weift bie Grnte ein Defiait auf. Alan fann nidjt meßt auf große Grnten aäfjlen, benn in ben flkinbergen ber Alarne finb bie alten franaöji feßen Aeben mit Bbolloxera verfeudjt. Dann treibt audj bas Älima bie Aebe fübwärts unb bie Arbeits» fräfte werben feiten. Die Alarne begeht Selbftmorb. wenn fie nicht bie Aube in ftefi aufnimmt“ Darauf antwortet Graf Bertranb bc Alun, ber Borjißcnbc bes Sijnbifats ber SBeinßänbler in ber Champagne: „Auii, wenn fein SBein mehr in ber Champagne geerntet wirb, wirb man eben feinen Äkin mehr in ber Champagne vertäuten!" Das ift ein hartes üßort für bie Cßampagnerfreunbe — ein nod) ßär teres für bie A^inaer, bie aud) nicht gewillt fdieinen. fämtlirf) ben „Selbftmotb“ mitaumadjen, unb broßen, alsbalb wiefber bie gaßne bes Aufruhrs au erheben. Jum Cßronwtcßfd in Sraunfcßwtfg Am Dienstep vormittag um y 2 ll Ußr begann ber geftgotiesDienit im Dom au Br a u n j d) w e i g, woju bie Geiftlichteit, bie Spißen ber Beßörbeu, bie Vjontaaten unb bas Ofißaierforps erfdjienen waren. Der Jjeraog unb bie fjeraogin würben am Bortal bes Domes vom §ofprebiger v. S dj w a r tj unh ben $orjtaaten empfangen unb nadj Den vor Dem Altar aufjjeftelltcn Stüßlcn geleitet. Die geftprehigt ßiclt SjofpreDigcr n. Schwart). Aad) hem Gottesbicnft feßrte Das Jjcriogpaar ins Sd)loß aurürf. Die amtlichen Anjeigcn in Sraunicßweig bringen folgenben Erlaß Des $erjogs Grnjt Auguft 3ur Äennfnis: „Anläßlich bet Thronbcftcigung find Alir unb Der Sjersogin, Aleiner Gcmaßlin, aus allen Streifen ber Bevölfcrung, von Stabt« unb ßanbaemeinben, von Bereinen unb Br>f a tperfonen, G l ü d» u 11 b S e g e n s w ü n ) d; e in ber ßerjlidjiten gorm unb in folgern Blaße jugegangen, baß es Uns u n m ö g l i dj ift, f e b c m c i n 3 e l n e n 3 u b a n f e n, wie 3Bir gern mödjten. Gs bleibt baßer nur biefer 'Ißeg, allen Beteiligten cbenfo ß c r 31 i d) wie aufrichtig banfiufagen. Der lins von Dem Augenblitf Des Betretens bes braunidjmcigifdjcn Bnbcns an unb beim Ginauge in Die fjaupt» unb Acfibenjitabt von allen Schichten bet Berölfcrung bereitete überaus heralicfje unb feftlichc Gmpfang hat Uniern Eieren außcrorbentlidj woßl getan, ö^djerfreut unb tiefbewegt fprecficn 2Bir hier für ber gefamten Bevölfcrung llnfcrcs lieben fjeraog» tums ben wärmiten Danf aus. Braunfcßwcig, 3. Aovembcr. (ges.) G r n ft Au g ujt* Der £jeraog legte am Dienstag vormittag Äränje am Grabmal Sieinridjs bes ßöroen unb am Sarge bes e r 3 0 g s 'Iß i I ß e l m im Dom nieber. * Die Bereibigung Der Sanbtagsmitglieber. gn ber Sißung bes braunfdjwcigijdjcn Canbtages würbe am Dienstag aunächft bie Bcreibtgung ber Alttgliebcr auf öeraog Grnft Auguft unb feine Thronerben vorgenommen. 3u einer Anfrage, ob eine Antwort auf bte Thronrcbe erteilt werben foll, ftcllte ber Bräfi» bent namens ber itaatsrecßtlichen Äommiffion eine Aefolution aur Abjtimmung, bie befagt: Die L’anbesverfanimlung nahm m i t inner ft er Bcfriebigung oon bem gn- halt bes lanbesfürftlicßen Batents vom 1. Aooember Kenntnis unb gebentt banfbar ber ßodjfjeraigcn G n t f d) l ü f f e bes R a i f e r s unb bes Ei e r 3 0 g s von Gumbcrlanb fowie ber felbitlofcn Bemühungen bes Eictaogs von Blerflenburg, bunt) beren gemeinjames 3u* fammenwirfen bie bas 2anb ßocbbcglüdenbe Acge» lung feiner Geicßidc erreicht worben ift. Älit nidjt geringerer Befriebigunq begrüßt bie Sanbesoerfammlung bie Ißronrebe unb bte barin .jum Ausbrud gclangenbe Aurfafiung oon ber hohen Bebcutung bes Eierrfdjerbcrufes unb fpridjt bie BereitwiHigfeit aus, in treuer Alitarbeit mit bem angestammten fianbesfürften bas '-Sßoßl bes Sanbes au förbern. Aad> Annahme biefer Aefolution verlas bet Bräfibcnt ein höchftcs Defret, bureß bas ber außer« orbentlicße Canbtag g c f d) 10 f f e n rotrb. gn ba» S5od> auf ben Eieraog. oas ber Bräfibcnt ausbradjte, ftimmten bie Anwefenbcn begetftert ein.
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