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«r L s- 2: 8 EckcheAt jede» Werkt«, «dends fLr den folgenden T«g. Der Br« zugspiwis ist einschließlich der wöchentlichen Beilage« bei Abholung in der Geschäftsstelle monatlich SO Pfg., «iertrljährlich I Mk. 8» Pf-., bei Zustelnng ins Haus »ou«tlich 67 Pfg., vierteljährlich Mk. 2.—; am Postschalter ab,»holt 1 Mk. 80 Pfg.; durch die Poft frei ins Haus »ierteljährlich 2 Mk. 22 Pf,., Besteiungen werden angenommen in der Geschäftsstelle Altmarkt 15, sowie bei den Zeitungsboten in Stadt und Land, ebenso auch bei allen Postaustaltm. — Nummer der Zeitungsliste 6587. — Schluß der Geschäftsstelle abends 8 Uhr. Anzeigenpreis: Die 5gespaltene Grundzeit (Zlm. Blosse 25) oder deren Raum 18 Pfg., örtliche Anzeigen 12 Pf,. Reklame teil (Zlm. Blosse :7) 40 Pfg. die 3gespaltenc Zeile. Bei Wieder holungen Rabatt nach feststehenden Sätzen. — Amtliche Anzeigen die gespaltene Zeile 40 Pfg. — Beilagen: Das Tausend Mk. 7.—. Erfüllungsort Bischofswerda. . unserer Verbündeten in Südtirol. Der Siegeszug wien^ 24. Mai. (W. T. D.) Amtlich wird verlautbart »en 24. Alai: Russischer und Südöstlicher Kriegsschauplatz: Seine besondere« Ereignisse. Italienischer Kriegsschauplatz: Nördlich des Sugana-Tales «ahmen unsere Truppen den Höhenrücken von Salubio bis Burgen (Borgo) in Besitz. Aus dem Grenzrücken südlich des Tales wurde der Feind vom stempel berge vertrieben. Weiter südlich halten die Italiener die Höhen östlich des Val d'Assa und den befestigten Raum von Asiago und Ar- siero. Das Panzerwerk von stompolongo ist in unseren Händen. Unsere Truppen gingen näher an das Val d'Assa- und da» posina-Tal heran. Seit Beginn de» Angriffes wurden 24 000 Italiener, da runter 524 Offiziere, gefangengenommen, 251 Geschütze, 101 Maschinengewehre und 18 Minenwerfer erbeutet. Im Abschnitte der Hochfläche von Doberdo waren die Sefchützkämpfe zeitweise recht lebhaft. Bei Monfalcone wurde ein feindlicher Angriff abgewiesen. Eine» unserer Fliegergeschwader belegte die Station per-la-Larnia mit Bomben. Bei der Räumung von Ortschaften unseres Gebietes sei tens de» Feindes scheint auch die italienische Bevölkerung teilweise mitzugehon. Leute, die so ihr Vaterland verlassen, werden ihren Anschluß an den Feind strafrechKch zu verant worten haben. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs: von Höfer, Feldmarschalleutnant. * Wien, 24. Mai. (W. T. B.) über die Tiroler Kampf handlungen melden die Kriegsberichterstatter der Blätter aus dem Kriegspressequartier: Der gestrige Tag brachte beson ders im östlichen Teile des Südtiroler Grenzgebietes bedeu tende Fortschritte. Unsere Truppen sind im fortschreitenden Vorgehen gegen die Cima d'Astra-Gruppe und den Monte Civaron. Weiter westlich verfolgt das 3. Grazer Korps die Italiener, zu beiden Seiten der Straße Vezzena—Flsiago vor rückend. Die nördliche Hälfte des Raumes zwischen Astach und Afsa ist gesäubert, der äußere Gürtel des Sammelrau mes von Asiago eingedrückt. Im Brand-Tale schreitet un ser Angriff bei Chiesa auf die italienischen Stellungen fort, welche den Höhenweg gegen die Grenze sperren. Eine an dere Gruppe nähert sich den Stellungen im Raume des Monte Pasubio. Dieser Raumgewinn bedeutet für das Bar schen östlich des Etsch-Tales eine mächtige Unterstützung je ner österreichisch-ungarischen Gruppe, die den Höhenzug bis zur Zugna Torta schon vor einigen Tagen in Besitz genom men hatte. König Viktor Emanuel verlegt das Hanptqnartier? Der „Köln. Dolksztg." zufolge verlautet gerüchtweise, -König Aktor Emanuel habe bei Nacht und Nebel mit seiner ganzen Begleitung sein Generalquartier bei Udine verlassen r nd sich mehr nach Venedig bezw. Padua zurückgezogen. Der „Corriere della Sera" erfährt von feinem Kriegsberichterstat ter aus Südtirol, es sei dies zweifellos der allerschwierigste Angenblick de» Kriege» feit dessen Beginn. Es handle sich um einen der heftigsten Angriffe, die jemals der europäische Krieg brachte. Die feindlichen Anstrengungen seien kolossal. Immer neue österreichische Truppen würden vorbewegt. Schrecklich sei die Schlacht in Brand. Riesenhaft sei die Ent faltung der feindlichen Artillerie. Die vorgeschobenen Schützengräben könnten dem fortwährenden dichten Geschoß- regen nicht widerstehen. Die Berge seien dicht gedrängt voll von Österreichern, die von allen Seiten heranstürmten, alles mit sich fortreitzend. Selbst die Nacht senke sich nieder, ohne Frieden in den konvulsivisch zuckenden Alpen zu bringen. Die Österreicher führen fort, mit mörderischem Schießen gegen die Mauer von Asiago anzustürmen. Vern, 24. Mai. (W.T.B.) Dem „Secolo" zufolge wurden aus militärischen Gründen auf der Lüne Mailand— Berona—Venedig sechs Personenzüge vorläufig aufgehoben. Der Ruf nach einer Entlastungsosfensive Vern, 24. Mai. (W. T. B.) Italienische und beson ders römisch« Blätter erinnern an die militärischen Ab machungen mit den Alliierten betreffend einen gleichzeitigen Druck auf allen Fronten. Während „Messagero" in seinem Pariser Brief schreibt, es würde weder recht noch angemes sen sein, zur Zeit einer österreichisch-ungarischen Offensive einen Druck auf die verbündeten Heeresleitungen oder Re gierungen auszuüben, meint die „Tribuna", es sei nicht nur zu wünschen, sondern auch wahrscheinlich, daß nächstens Er eignisse an der Ostfront beweisen würden, daß die russischen Truppen diese Gelegenheit nicht unbenutzt vorübergehen las sen würden,- „Giornale d'Jtalia" sagt, man dürfe fragen, ob eine weitere Verzögerung der Ausführung des Planes einer gleichzeitigen Offensive diesen nicht ernstlich beeinträch tigen und ob es nicht richtiger sein würde, wenn Rußland die Entblößung der Ostfront und die Verluste vor Verdun ausnutzte, und seine Aktton wieder aufnehme? Amsterdam, 24. Mai. ((W. T. B.) „Nieuwe van den Dag" schreibt gegen die beschönigenden Veröffentlichungen der „Agenzia Stefani" über die österreichische Offensive: Von einer Niederwerfung Deutschlands und Österreichs spreche die „Agenzia Stefani" nicht mehr; sie laste aber doch noch die Hoffnung bestehen, daß eine große Offensive der Verbün deten die militärische Schwäche der Mittelmächte an den Tag bringen werde. Die Ereignisse an der italienischen Front seien aber mehr dazu angetan, die militärische Schwächung Italiens an den Tag zu bringen. Jubel in Athen. Athen, 24. Mai. Di« Extrablätter, die die Meldung über die österreichischen Erfolge gegen Italien verbreiteten, erregten in Athen angesichts der Mißstimmung gegenüber Italien ungeheueren Jubel. Die Flucht der italienischen Bevölkerung. Vern, 24. Mai. (W. T. B.) Nach einer Meldung der „Italia" aus Biecenza flüchtet die Bevölkerung der Alpen täler vor den Österreichern in die Städte. In Vicenza seien in den letzten Tagen 20 000 Personen angekommen, die jetzt unterstützt werden müßten. Die Bevölkerung von Asiago und Arsiro sei gleichfalls geflüchtet. Zu dem Schlußsatz des österreichisch-ungarischen Heeres berichts: Leute, die so ihr Vaterland verlassen, werden ihren Anschluß an den Feind strafrechtlich zu verantworten haben." bemerken die „Lpz. N. N.": Wie mit dem Säbel hingehauen, ist diese Lösung des alten Völkerkampfes in Welschttrol! Auch hier muß erst ein Kriegsmann, hier muß der Soldat den gordischen Knoten mit der Schärfe des Schwertes zerschnei den. Der Jubel Hunderttausender, die seit Jahrzehnten mit banger Sorge den Völkerkrieg im Hause Österreich verfolgt haben, wird diese befreienden Worte begrüßen. Deutsch werden wieder die Ortsnamen in Welschttrol, uralter Besitz des Deutschtums wird hier auf alle Zeiten wieder zurückge wonnen. Und auf die Verräter an der österreichischen Sache, die seit Jahren heimlich Verrat gesonnen haben, saust jetzt die Vergeltung herab. Ihr habt den Landesfeind willkommen, geheißen, ihr habt ihm euch angeschlossen, scharenweise folgt ihr ihm jetzt auf seinem Rückzug! Hinweg mit Euch! Die volle Strafe der Gesetze wird euch treffen, wenn ihr Verräter jemals heimkehren wollt! Diese Drohung wird genügen, um alle diese Elemente, die es heimlich mit Italien hielten und jetzt in Hellen Scharen südwärts fluten, auf immer von der Schwelle deutschen Landes zu scheuen. Das Stahlbad die ses Krieges hat endlich die nationale C ..schlostenheit im öster reichischen Kaiserstaat gestärkt. Nun deutsche Namen wieder in den Tiroler Bergen, in denen nur noch Deutsche, ehrliche Deutsche wohnen werden! Welch Ausblick fi'it die Zukunft! Die Schlacht bei Verdun. Dem „Hamb. Fremdenbl." wird von der französi schen Grenze, 18. Mai, geschrieben: Verdun ist für Frankreich das zentrale Erlebnis des ganzen Krieges ge worden. Den tiefen Eindruck bestimmt die geahnte unab wendbare Notwendigkeit der Ereignisse. Über den eigent lichen Plan der deutschen Heeresleitung ist man in Frank reich erst recht im Ungewissen. Nur die vorläufigen Resul tate sind sichtbar: der deutsche Angriff hat die eigene, durch die geplante Wiedereroberung des lothringischen Beckens zu gunsten der schwindsüchtigen Kriegsindustrie auch wirtschaft lich überaus wichtige Offensive unmöglich gemacht. Die Schlacht wirkt wie ein ungeheuerer Wirbel, der die franzö sischen Streitkräfte mit elementarer Gewalt in seine Kreise und mit in den Abgrund zieht. Verdun erscheint wie ein Verhängnis, gegen das man sich mit dem äußersten Kräfte aufgebot wohl eine Zeitlang sperren kann, aber das nicht aufzuhalten ist. Was die französischen Armeen im deutschen Eisenhagel vor Verdun auszuhalten haben, schildert Pisani, der bei Ver dun weilende Kriegsberichterstatter der Turiner „Stampa": „Die Hölle ist überall dieselbe. Da heißt es zunächst für die ablösende Mannschaft, an Ort und Stelle zu ge langen. Fünf Kilometer liegen die rückwärtigen Stellun gen hinter der Front zurück. Manchmal auch sechs oder sieben. Und diese ganze Zone wird von der deutschen Ar tillerie unter Feuer gehalten. So müssen denn alle fünf bis sieben Kilometer in halbzerstörten Zugangsgräben zu rückgelegt werden, auf Wegen, über die die Granaten fe gen, auf Feldern, wo ein Loch sich an das andere reiht, unter Bäumen, die kein Schutz, sondern nur noch eine Ziel scheibe mehr für die Deutschen sind. Die Entfernung von fünf bis sieben Kilometern zu durchmessen, nimmt oft vier Stunden in Anspruch und kostet immer zehn Prozent aller Mannschaften. Endlich an der Front angelangt, haben die Soldaten sieben Tage lang, von aller Welt abge schnitten, in ihren Stellungen zu verbleiben. Das Essen für so viel Zeit haben sie mitgeschleppt. Sieben Tage lang in donnerndem Stahlhagel, ohne eine Stunde Schlaf, ohne Verbindung mit der übrigen Welt, weil das deutsche Bombardement alle Drähte zerreißt. Ihre Heldenhaftig keit ist ihre einzige Unterstützung. Wenn Frankreichs Frauen, Kinder und Bürger wüßten, welcher Art der gi gantische Kampf ist, sie würden auf den Knien das Ende der Schlacht erwarten, in der gekämpft und gestorben wird, wie nie auf der Welt gekämpft und gestorben wurde." WUfon als Friedensvermittler. Berlin, 25. Mai. (Privattel.) Der „Kreuzztg." zufolge will der bekannte Vertrauensmann Wilsons, Oberst House, demnächst abermtus nach Europa reisen, um bei den krieg führenden Staaten vertraulich Anfragen zu füllen, wie sie sich zu Erörterungen von Friedensbedingungen verhalten würden. Zu der Ankündigung einer Friedensoermittlung Wilsons schreibt der „B. L.-A.": In der Unterredung mit dem Ver treter der „New Pork World" hat der Reichskanzler miede runi betont, daß er zu Friedensverhandlungen, die auf der Grundlage der tatsächlichen Kriegsergebnisse geführt werden, bereit sei. Diese — und keine andere Friedensbereitschaft — würde in Deutschland auch den Bestrebungen gegenüber nicht verleugnet werden, die der Präsident Wilson an einem Ort, der den Namen eines deutschen Bundesstaaten trägt, vor hunderttausend Amerikanern gehalten hat, wenn das bisherige Verhalten des Herrn Wilson nicht im schroffsten Widerspruch zu dieser Rede stünde. Er müßte erst unwider legliche Beweise für eine gründliche innerliche Wandlung seiner politischen Ansichten erbracht haben, wenn er will, daß man an die sanfte Stimme der Menschlichkeit glaubt, die uns diese überraschende Wandlung aus dem amerikanischen Meck lenburg verheißen soll. Die deutsche Note vom 5. Mai zeigt ihm die Mittel, durch die er solche Beweise erbringen kann. Freitag, 26 Mai 1916 70. Jahrgang JerSWscheLrMer Bischofswerdaer Hagckk«tt. Wöchentliche Beilage«: Der Sächsische Landwirt und Ilustriertes Sonntagsblatt. Amtsblatt der Königlichen Amtshauptmannschaft, der Königlichen Schulinspektion und des Königlichen Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda und der Gemeindeämter des Bezirks. Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Aeltestes Blatt im Bezirk. Erscheint seit (846. Telegr.-Adressc: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22.