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Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Rüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichen« bach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Rüßdorf. Tiefes Blatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Stadtrats behörd licherseits bestimmte Blatt. Außerdem veröffentlicht es die Bekanntmachungen deS Amtsgericht- und des Finanzamts Hohenstein-Ernstthal sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Nr. 26 Dio 46 mm breite Millimctcr-etle kostet tm Anzeigenteil I 8 Psg.. die 7.3 mm breite Millimeterzcilc im Neklameteil I 24 Psg. Fiir den Nachweis werden 25 Renbsvin. berechnet, j Mittwoch, den 31. Jamar 1834 , 84. Fahr- Bezugspreis balbmonatlich 85 NclchSvscnuIae ciulchlieblich Trügcrlodn. Die Erklärung des Kanzlers im Reichstag Ein NMs Volk wird geschmiedet — Wir fordern WsWerechilgnng Gesetz über den Neuaufbau des Reiches «MWW dem Führer zu folgen und alle Kraft einzu setzen, um dem Volk aus seine Höhe zu helfen. Und wenn mir fragen: Warum diese Liebe, warum dieses gewaltige Vertrauen, so werden mir erkennen müssen, daß letzten Endes daraus die Genugtuung des Volkes darüber spricht, end lich wieder einen Führer und eine Führung zu besitzen. Früher, in dem vergangenen Jahrzehnt des Parlamentarismus, hat man es dem Volt überlassen, sich über seine Schicksalsfragen klar zu werden; das Volk selbst in seinen verschiede nen Jnteressenlagerungen sollte entscheiden. Die Führung war zu seige, das selbst zu tun, und wollte sich hinter dem anonymen Begrisj einer Majorität verdrücken. Heute erkennt das Volk, daß die Führung den Mut hat, zu führen und unerbittlich das zu tu», was nun einmal das Beste ist. So sehen wir, wie es in diesem einen Jahr unsagbarer Mühe und Arbeit möglich war, ein Reich wieder in Einheit herzustellen. Nicht mehr droht die Gefahr, daß der Nahmen des Reiches zerfallen könnte. Mit eiserner Faust umklam mert der Rcichsgedanke das gesamte Deutsch land. Aus dem widerwärtigen Treiben parla mentarischer Gruppen wurde endlich die Ge schlossenheit des Volkes gebildet. Diese Geschlos senheit, die sich in wunderbarster Form am 1-'. November gezeigt hat, dieses kostbarste Gat, Kameraden, das ist Ihnen, das ist uns heute anvertraut. Der Führer hat es mit in unsere Hände gelegt. Das Volk hat Sie erwählt, nicht weil Eie irgend eine Interessengruppe repräsen tieren, sondern nur aus dem einen einzigen Grunde: weil es felsenfest überzeugt war, daß jeder von Ihnen blindlings nnd rückhaltlos hin ter dem Führer steht. Das deutsche Volk kennt heute nur eines: das ist die Bewegung, die dieses Volk neu ge formt hat, und sein Führer. Und nur an diesem Führer nnd seiner Bewegung hängt die ses Volt, ihm vertraut es sür seine ganze Zu kunft. Darum ist es eine Selbstverständlichkeit, wenn sich in diesem Jahr soviel umgeschichtet hat, daß auch der Begriff sich verändert hat, daß es nicht mehr möglich ist, daß in Deutschland ein Bundesstaat vorhanden sei, in dem das eine Land dieses, das andere jenes vollziehe. So wie wir nur eme Bewegung haben, nur ein Volk kennen, nur einem Führer vertrauen, so kennen wir nur ein Reich, eine Autorität, eine Hoheit, eine Souveränität — und das ist die dos Reiches. Der jetzige Reichstag hat daher die Ausgabe, diesen vom Neuaufbau auf die heutige Tagesordnung zu setzen und ihn mit dem einzigen Punkt der Tagesordnung in erster, zweiter und dritter Beratung zu ver binden. Der Gesetzesantrag hat folgenden Wort laut: „Die Volksabstimmung und die Reichstags mahl vom 12. November IM) haben bewiesen, daß das deutsche Volk über alle innenpolitischen Grenzen und Gegensätze hinweg zu einer unlös lichen, inneren Einheit verschmolzen ist. Der Reichstag hat daher einstimmig das Führer ihm vorgezeichneten Weg zu gehen nnd mit seiner ganzen Kraft nur das zu vollenden, was der Führer in großartiger Konzeption uns übermitteln wird. Der heutige Reichstag ist der erste geschlossene Reichstag einer Weltanschauung, die größer ist und sich hinwegsetzt über all die fremden Gruppierungen früherer Reichstage. Die Welt soll erkennen: So wie das Volk einig ist, so auch seine Führung, so auch seine Vertretung in der Form des Deut schen Reichstages. Ich weiß nicht, wie eine spä tere Geschichtsschreibung einmal dieses Jah» Ler deutschen Wiedergeburt beschreiben soll, wie eine Geschichtsschreibung cs überhaupt fertig- bringcn mag, dieses einzigartige Wunder der Nachwelt zu überliefern. Ich glaube, sie vermag cs nur, indem sie hinwcist auf den einen M a n n, der alles geschlissen hat. Und wen» heute der Reichstag des 12. November Zusam mentritt, wenn heute die Geschlossenheit des Volkes auch in der Einheit dieses Reichstages zum Ausdruck kommt, dann glaube ich, ist auch in uns wie in jedem letzten Bauer» drangen, jedem letzten Arbeiter und jedem letzten Hitler- junge» das eine heiße glühende Gefühl für den Führer, dem wir das danken» der uns nicht n»r in den anderthalb Jahrzehnten deutscher Schmach nicht verzagen und nicht ver zweifeln ließ, sondern der uns auch in diesem Jahre deutschen Aufstiegs dasBanner ge tragen hat, »ns auch hier nicht schwach werden ließ, uns auch hier immer wieder diese großen Ziele zeigte. In übcrwallcnder, überströmender Dankbarkeit bekenne» wir das auch heute dem Führer. Wir brauchen nicht das Gelöbnis der Treue zu erneuern. Ein Nationalsozialist sicht die Treue als Fundament seines ganze» Lebens nnd seines gnnzcn Han delns au. Und die Treue hat den Führer be fähigt, seine gewaltigen 'Aufgaben zu lösen. Die Treue wird ihn weiter befähigen. Ein Volk yat er gefchasse», und das Volk wird in Zu lu n f t ihm folgen, wohin er cs führt, durch Tiefe» zur Höhe, durch Schmerzen zum Glück. Das ist das Gelöbnis auch des heutigen Reichs tages. Der Führer möge wissen: Nicht nur eine Bewegung, nicht nur eine Gefolgschaft, nicht nur ein Reichstag, das ganze Volk jubelt ihm heute in Dankbarkeit und Treue zu. Wir kommen jetzt zur Tagesordnung: Ent gegennahme einer Erklärung der Reichsregic- rung. Zur Geschäftsordnung hat sich der Abg. Dr. Frick gemeldet. Abg. Dr. Frick: Ich beantrage, den Antrag Hitler, Dr. Frick und Genossen betreffend de» Entwurf eines Gesetzes über den bes Reiches folgende Gesetz beschlossen, das mit einmütiger Zustimmung des Neichsrats hier mit verkündet wird, nachdem festgestellt ist, daß die Erforder nisse verfassungsändernder Gesetzgebung erfüllt sind: Artikel 1 Die Volksvertretungen der Länder werden aufgehoben. Artikel 2 1. Die Hoheitsrechte der Länder gehen auf das Reich über. g. Präsident Göring Fraktionsfiihrer in der Mitte der vordersten Vankreihe der Abgeordneten ein. In atemloser Spannung erwartet das Haus einige Minuten lang den Führer. Als Adolf Hitler, begleitet von dem stell- oertrerenden Parteiführer Rudolf Heß im Saale erscheint, erheben sich alle Anwesenden und begrüßen ihn mit erhobenen Händen. Der Führer dankt und nimmt feinen Platz als Reichskanzler ein. <r begrüßt das Haus und die Tribünen mit dem deutschen Gruß. Alle Anwesenden erheben sich -um Gcgengruß. Minister Frick nimmt seinen Platz als erhebt sich sofort und eröffnet die Sitzung. Präsident Göring fährt dann fort: Mein Führer, meine Kamera den! Als wir zum letzten Male hier versam melt waren, habe ich Ihnen damals bereits mit- geteilt, daß es sich lediglich darum gehandelt hat, den Reichstag in seiner Form zu konstituieren. Ich habe daraus hingewiesen, daß erst an dem Tage, da unser Führer das Wort ergreifen wird, der neue Reichstag, der am 12. November ge wählt worden ist, seine erste grundlegende Sitzung haben wird. Heute nun ist diese Sitzung, an einem deniwürdigen Tage, dem 30. Januar. Solange es deutsche Geschichte geben wird, wiro der 30. Januar nicht nur ein Markstein, er wird die entscheidende Wendung im Schick sal des deutschen Volkes sein und bleiben. Ein Jahr ist seitdem vergangen und dieses Jahr scheint uns wie ein Jahrzehnt, so ungeheuerlich sind die Veränderungen, so gewaltig ist das, was geleistet wurde. So einzigartig das, was geschah und wozu sich das Volk bekannte. Wie aber konnte die gewaltige Umschichtung vor sich gehen? Wie kannte ein Volk, das gestern noch feig war, heute sich zum Heroismus der Tat, zum 30. Januar und feinen Folgen be kennen. Eine Wiedergeburt, wie sie selten in der Geschichte vorgekommen ist. Der 30. Januar 1033 war der Wendepunkt, im letzten Augenblick die letzte Entscheidung und nur möglich, weil, während alle versagten, ein Führer in Deutschland lebte, der uner schütterlich an die Güte, an die Kraft und an den Wert des deutschen Volkes geglaubt hat, und der diese Dinge neu erweckte und somit neu stärkte und das Voll neu ge staltete. Draußen säumt das Volk die Wege, jubelt es seinen Führern entgegen, kann es sich nicht fas sen, seinem Führer Adolf Hitler Liebe zu be kunden. Und sonst? Verachtung, Hohn und Schmähung, wenn der Reichstag sich versam melte. Heute weiß das Volk, daß in diesem Reichstag Männer sitzen, entschlossen, blindlings MiM MWWg 2. Sitzung Berlin, 30. Jan. Gegen Uhr erscheint Präsident Eörin Der Führer nach seinem Empfang bei Hindenburg beim Verlasse»