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echeritzZeitung Tageszeitung unö Anzeiger für Dippolöiswalöe, Schmie-eberg u. U. r Bezugspreis: Für einen Monat 2.— i mtt Anträgen; einzeln« Nummer 10 Rpfg. z :: Gemeinoe-Derban-s-Sirokonto Nr. S :: 1 - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 40S 1 j :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: Netteste Zettung des Bezirks Diese- Mali enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauplmannschaft, des Stadtrat- und de- Finanzaml- Dlppoldi-walde - Anzelgenprel«: Dl« 4S Millimeter breit« : - MUlimelerzeile « Rpfa.; Im Terttell die 9S : ' Millimeter breit« Mimmeterzette 18 Rpfg. : 1 :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: : t Zur Zeit «st Pr«itliste Nr. 4 gültig. :: - 102. Jahrgang Sonnabend, am 28. November 1936 Nr. 278 Aus» -er und dem Sachse»»»««- Dippoldiswalde. Die vergangene Nacht brachte bei mäßigem Froste Nebel, der auch heute früh noch über den Fluren lag. Leichter Nauhreif hatte sich an Baum und Strauch niedergeschlagen, ein herrliches Bild, als nach 9 Uhr die Sonne die Nebelwand durchbrach. —° Registrierballon ohne Gerät niedergegangcn. Ain 17. No vember ist am sogenannten „Breiten Berg" in Flur Nieder- frauendors die Hülle eines Registrierballons (Freiballon von ca. IV- Meter Durchmesser) aufgefunden worden, ohne daß bis her Las dazugehörige Registriergerät, das u. U. für das Aeronau tische Observatorium von Bedeutung ist, abgegeben worden ist. Die Bevölkerung wird hiermit erneut auf die Verordnung des Herrn Reichsministers des Innern hingewiesen, nach der im Reichsgebiet aufgefundenes Registriergerät sowie alle Ballons und Drachen mit Registrier-Instrumenten oder Anhängekarten, ohne Rücksicht auf die daran befindlichen. Anweisungen an die nächste Orkspolizeibehörde abzuliesern sind. Etwaige Unkosten werden erstattet, auch wird di« bisher gewährte Belohnung für richtige Behandlung weitergewährt. Es wird er wartet, daß das fehlende Registriergerät zur Vermeidung einer Verfolgung wegen Fund-Unterschlagung sofort abgeliefert wird. — 2n ein Jagdhaus in Flur Wendischcarsdorf war in den Jahren 1932 bis «935 wiederholt eingebrochen worden, ohne daß die Täter ermittelt werden konnten. Nunmehr ge lang es, den 35 Jahre alten Karl Horn und den 23 Jahre alten Heinz Schäfer, beide in Dresden wohnhaft, der Dieb stähle zu überführen. Die beiden Einbrecher wurden festge- nommen. Das Diebesgut hatten die beiden Einbrecher an eine Hehlerbande „geliefert". Fünf Mitglieder dieser Hehlerbande konnten ebenfalls festgenommen werden. Der gefährlichen Bande hat auch der kürzlich zum Tode verurteilte Raubmörder Riedel angehört. — Die Miag, deren Zweigwerk Eisenwerk Schmiede berg vielen Arbeitern in unserer Gegend Lohn und Brot gibt, will jetzt auch das seit Jahren stilliegende Greffenius- werk in Frankfurt a. M. wieder in Gang bringen zur Her stellung von Traktoren und Dieselmotoren. Zunächst soll die Gefolgschaft 60—80 Mann betragen und mit dem Aus bau steigen. — Schauspieler bekämpfen den Tod. Die Reichsarbeiis- gemeinschaft Schadenverhütung, Gau Sachsen, hat mit Unter stützung der Landesversich«rungsanstalt Sachsen die Deutsche Bühne für Volkshygiene Kastel im Einvernehmen mit der Lan desstelle ü«s Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propa ganda zu einem Gastspiel verpflichtet, das heut« abend in Dippol aiswalde tSchühenhauS) flattfindet. Diese Bühn«, die seit 1926 sich erfolgreich in den Kampf um die Volksgesundheit und insbe sondere in die Krebsaufklärung eingeschaltet hat, wird das Auf klärungsschauspiel „Zu spät* spielen, um allen Volksgenossen die große Gefahr der Krebserkrankungen, aber auch die erfreu liche Kunde von ihren Heilungsmöglichkeiten zu vermitteln. Wenn auch der Krebs als die tückischste aller Erkrankungen bis her angesehen wurde, so ist «ine allzu groß« Angst davor nach dem heutigen Stande der Wissenschaft nicht mehr am Platze, vor allem dann nicht, wenn jeder sich krank Fühlende rechtzeitig zu seinem Arzt geht. Alle für di« Volksgesundheit arbeitende» Stellen unternehmen somit einen Angriff auf alle dem Wieder aufbau unseres Volkskörpers entgegenardeitenden, gesundheits- chädigenden Einflüsse, und deshalb ist es Pflicht eines jeden -eut- chen Volksgenossen, insbesondere abrr- unserer deutschen Frauen, ich mit dem Inhalt dieses Lehrstückes unbedingt bekanntzu machen. Es wird dann in ihm der Gedanke erwachen, der Re chenschaft von ihm fordert, ob er auch alles für sein und seiner Familie Wohl und damit für die Gesundheit seiner Nachkommen und letzten Endes für die nächstkommende Generation getan hat. Dippoldiswalde. „ A r - N i" - L i ch t s p i e l e. Man hat recht daran getan, den in hohem Grade malerischen und erschüt ternden Film „Die weihe Hölle von Piz Palü" noch einmal hervorzusuchen und ihn zum Tonfilm zu ergänzen. Er greifend wirkt wiederum diese Tragödie im ewigen Eis, der Kamps der Menschen gegen den Berg und die Naturgewalten. Dadurch, daß man nun auch die Wort« hört, die die M«nschen sprechen, ist di« starke Wirkung des Filmes noch gesteigert wor den. Dle Arbeit des Regisseurs Dr. Arnold Frank zwingt erneut zur Bewunderung. Wie er die Sinfonie der Berge sichtbar ge macht hat, das ist eine filmische Großtat. Leni Riefenstahl und Gustav Diehl als Träger der beiden Hauptrollen haben in diesem Film Gelegenheit, ihr großes Können in der Darstellung mit Na tur und dem Gewissen kämpfenden Menschen trefflich zu bewei- sen. — 5m Beiprogramm läuft ein nach amtlichen Angaben und Aufnahmen gedrehter Film, -er den Titel trägt: „ Eln Film der Wirklichkeit von 1914-1918". Dieser Bildstrei fen soll den Versuch machen, Erinnerungen und Taten wachzuhal ten und der jungen Generation gleichzeitig einen kleinen Aus schnitt von dem heldenhaft«» Kampf Ihrer Väter und Brüder um den Helmatboden zu zeigen. — Die Usa-Touwoche bringt Auf nahmen von der großen Kundgebung in Berin anläßlich des Ge burtstages Dr. Goebbels und di« Reden Dr. Goebbels und des Führers, von der großen Sitzung anläßlich der Bekanntgabe der ! großen Ziele des Vlerjahreplanes durch Reichsminlst«r Hermann llunstwür-igung an Stelle von «stink Grundsätzliche Regelung durch Reichsminister Dr. Goebbels Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propa ganda gibt folgendes bekannt: Die Kunstkritik ist im Nahmen der Neuformung des deutschen Kulturlebens eine der Fragen, deren Lösung am dringlichsten, aber auch am schwierigsten ist. Ich habe seit der Machtergreifung der deutschen Kunstkritik vier Jahre Zeit gelassen, sich nach nationalsozialistischen Grund sätzen anszurichtcn. Die wachsende Zahl der Beschwerden , über die Kunstkritik sowohl ans den Reihen der Kunst- i schassenden selbst als auch aus allen anderen Teilen der l Bevölkerung gaben mir vor einem Jahre Veranlassung, j eine Kritikertagung etnzubernsen. Ich habe aus dieser Kritikertagung den deutschen Kritikern Gelegenheit ge geben, sich mit den namhaftesten Vertretern des deutschen Kunstschaffens ausführlich über das Problem der Kunst kritik auszusprechen, und abschließend selbst meine Auf fassungen zur Kunstkritik noch einmal unmißverständlich dargelegt. Ich habe ferner die „Nachtkritik" verboten. Da auch das Jahr 1936 keine befriedigende Besserung der Kunstkritik gebracht hat, untersage ich mit dem heutigen Tage endgültig die Wetterführung der Kunstkritik in der bisherigen Form. An die Stelle der bisherigen Kunstkritik, die in völli ger Verdrehung des Begriffes „Kritik" in der Zeit jüdischer Kunstüberfremdung zum Kunstrichtertum gemacht worden war, wird ab heute der Kun st bericht gestellt,- an die Stelle des Kritikers tritt der Kunstschriftleiter. Der Kunstbericht soll weniger Wertung, als vielmehr Darstellung und damit Würdigung sein. Er soll dem Publikum die Möglichkeit geben, sich selbst ein Urteil zu bilden, ihm Ansporn sein, aus seiner eigenen Einstellung und Empfindung sich über künstlerische Lei stungen eine Meinung zu bilden. Wenn ich eine derartig einschneidende Maßnahme treffe, dann gehe ich dabei von dem Gesichtspunkt aus, daß nur der kritisieren darf, der auf den, Gebiet, auf dem er kritisiert, wirkliches Verständnis besitzt. Wer selbst schöpfe- " risch begabt ist, wird sich weniger mit Kritik beKbäktiaen. als vielmehr den Drang nach eigener schöpferischer Lei stung haben. Ich erinnere dabei daran, daß die großen« Kritiker des vorigen Jahrhunderts, Lessing, Kleist, Tieck, Brentano, Fontane, Gustav Freytag und viele andere mehr, schon große schöpserische Leistungen vollbracht hat ten, ehe sie Kritiken schrieben. Die Form, in der sich diese mit der Kunstkritik beschäftigten, ist auch für unsere Zeit noch vorbildlich. Die großen Kritiker des vorigen Jahr hunderts wollten nnr Diener ani Kunstwerk sein. Sie gaben Rechenschaft mit der Achtung und der Ehrfurcht! vor der Leistung des anderen, aber sie warfen sich nicht » zum unfehlbaren Richter über fremde Leistnng auf. Dies blieb den jüdischen Literaten von Heinrich Heine bis Kerr überlassen, ans die die bisher noch übliche Form der! Kunstkritik zum Teil zurückgeht. Der künftige Kunstbericht setzt die Achtung vor dem künstlerischen Schaffen und der schöpferischen Leistung voraus. Er verlangt Bildung, Takt, anständige Gesinnung und-! Respekt vor dem künstlerischen Wollen. Nur Schriftleiter werden in Zukunft Kunstleiftungen besprechen können, dio« mit der Lauterkeit des Herzens und der Gesinnung des Nationalsozialisten sich dieser Aufgabe unterziehe». Es ist« daher auch mit Recht immer wieder verlangt worden, daß, der Knnstbericht nicht anonym erfolgen darf. Ich ordne daher an: In Zukunft ist jede Kunst besprechung mit vollem Name» des Verfassers zu zeichnen. DaS Amt des KunstschriftlcitcrS wird in der BcrufSlistc j der deutsche» Presse an eine besondere Genehmigung ge knüpft sein, die wiederum abhängig ist von dem Nachweis ! einer wirklich ausreichenden Vorbildung aus dem Kunst- > gebiet, auf dem der betreffende Schriftleiter künftig tätig s sein will. Da Beschäftignng mit künstlerischen Leistungen eine, gewisse Lebenserfahrung und Lebensreife bedingt, müssen i Kunstschriftleiter mindestens dreißig Jahre alt sein, ehe sie für diesen Tätigkeitszweig der deutschen! Presse zuaelasten werden können — Aus Blatt 314 d«S Handelsregisters, betr. die Firma Ergo- i Werke, G. m. b. H. in DippoldiSwald«, ist eingetragen worden, I Laß der Geschästssührer OSKar Reißig durch Tod auSgeschieden ist. I — Bekämpfung der Nonne. Zm vergangenen Sommer ist in sächsischen Waldungen der Nonnensalter zum Teil sehr stark aus getreten. Der Falter legt seine Eier am Stamm -er Bäume ab und zwar so, Laß die sogenannten Eierspiegel nur von geschultem Personal restlos entdeckt und beseitigt werden können. Nach einer Anordnung -es LandesforstmeisterS werden in den Staats- und Privatwaldungen geschulte Waldarbeiter zum Probeeier- sammeln ausgeschickt. Die Staatsforstverwaltung wird die Unter suchungen in den nichtstaatlichen Waldungen im 3nter«sse der All gemeinheit kostenlos durchführen. Diejenigen Privatforstverwal- tungen, die im vergangenen Sahre die Nonn« beobachtet haben, jedoch ihr Auftreten für bedeutungslos gehalten und nicht gemel det haben, werden gebeten, unter Angabe -es Forstortes dies um gehend -er Landesbäuernschaft zu berichten. Zur Anschaffung ! von Leimmaterial für die von der Landesforstverwaltung zur Be kämpfung des Schädlings gegebenenfalls angesetzlen Leimungen wird die Landesbauernschaft auf Antrag Geldmittel, soweit dies möglich ist, den betreffenden Forstverwaltungen bezw. Wald- besihern zur Verfügung stellen. Desgleichen werden bei Bedarf Leimquetschen kostenlos geliefert. Dresden. Weih nachtsfreude für die Gefolg schaft. Der Betriebsführer eines großen Betriebes in Dresden und Berlin lädt in einer Bekanntmachung alle Arbeitskameraden sowie deren Frauen und Kinder zu einer , gemeinsamen Weihnachtsfeier ein. Auf dieser Weihnachts feier wird der Betriebsführer allen Kindern der Gefolg- ' schaftsmitglieder nützliche Geschenke im Wert von 5 bis 10 Reichsmark, je nach dem Alter des Kindes, überreichen. Wurzen. Endlich ohne Fehlbetrag! Die in den Jahren des Marxismus völlig in Unordnung geratene Haushaltsführung der Stadtverwaltung hinterließ unge- , heure Schuldenlasten. Dreieinhalb Jahre nationalsoziali' s stischer Aufbauarbeit machten reinen Tisch. Wie der Ober- j bürgermeister vor den Ratsherren erklärte, schließt das Rechnungsjahr 1935 seit langen Jahren mit einem Uebe» , schuß ab, und zwar von 6680 Dieser große Erfolg stellt in erster Linie das Ergebnis höheren Steuereinnahmen dar. Alle ordentlichen Haushaltrechnungen schloffen seit 1933 ohne Fehlbeträge ab und weisen seit diesem Jahr sogar 62 259 Ueberschüsse auf. Die ungedeckten Fehlbetrag«, aus den Vorjahren müssen 1936 noch mit 380 801 ein- gestellt werden; bis zum Abschluß des Rechnungsjahres 1935 minderten st« sich auf 359120 Die Kassenlage der Stadtverwaltung gilt jetzt als ausgeglichen. j Freiberg. Am Sonnabend kann das Ehepaar Ernst Robert Richter das seltene Fest der Diamantenen Hochzeit begehen. Das Jubelpaar, das im 83. bzw. 80. Lebensjahr steht, erfreut sich noch bester Gesundheit. Leipzig. 150-Jahrseier der Sternwart e. Die Unioersitäts-Sternwarte beging mit einer Festsitzung die Feier ihres 150jährigen Bestehens und gleichzeit g des 75jährigen Bestehens des Sternwartegebäudes im Johan- nistal. Im Anschluß an den Besuch August des Starken zum 300jäkriaen Bestehen der Universität im Jahre 1709 schlug die Universität die Errichtung eines „observatorium publicum" vor. Erst 1786 wurden die Mittel hierfür durch Kurfürst August II. zur Verfügung gestellt, und zwar wurde auf Vorschlag des Wiener Hofastronomen Hell der Turm der Pleißenourg zu einer Sternwarte umgebaut; diese Sternwarte galt aber schon bei ihrer Inbetriebnahme als veraltet. Unter der Leitung des Direktors Carl Bruhn wurde die zweite Sternwarte im Johannistal errichtet und am 17. November 1861 feierlich eröffnet. Glauchau. In Callenberg stürzte bei Ausbesserungsarbeiten der Dachdecker Johannes Richter infolge Zerreißens eines Seile» vom Dache eines Hauses in die Tiefe. Er erlitt einen Arm- bruch und schwere innere Verletzungen. Bautzen. Vom Landgericht Bautzen wurde der 26 Jahre alte Gustav Walter Thomas aus Diehmen zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Thomas hatte dem 80 Jahre alun Rentner Richter, auf den er nicht gut zu sprechen war, nachts aufgelauert, ihn überfallen und durch mehrere Stockhiebe ver letzt. > MMirvorhertag« -«« Nnchswetterdcenstes Ausgabeork Dresden ' für Sonntag: Borwiegend bedeckt. Dunstig oder nebelig. Oertltch! geringer Niederschlag. Im Flachland schwache Luftbewe-i gung, in Gebirgslagen auffrischende Winde bet Richtungen um Nordwest. Temperaturen um Nullgrad.