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Ämtz- UN- Anzeigeblatt für öen Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : vezugsprci;vierteljährl.M.I.50einschließl. de; „Illustr.Unterhaltrlngsblatts" und der hnmoristischenveilage „Seifenblasen" in der : Expedition, bei unseren Roten sowie bei allen Reichspostanstalten. Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, Neuheide, Oberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthalusw. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn» und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile l2 Pfennige. 2m amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Eel.°Kdr.: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 21V. Drucker und Verleger: Emil Hannebohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. »7 2» LdL» — so. Jahrgang. — Mittwoch, dm 29. Jamar Zur Beachtung während der Winterszeit werden nachstehende Bestimmungen der hiesigen Straßenpolizeiordnung hierdurch wiederholt in Erinnerung gebracht. I. Bei Glatteis oder Schneeglätte ist innerhalb der bewohnten OrtSteile entlang eines jeden Grundstücks der eihöhle Fußweg, und wo ein solcher nicht vorhanden ist, die am Grundstück hinfüh ende Straße in einer Breite von mindestens zwei Metern mit Sand, Asche oder einem anderen die Glätte abstumpfenden Material während der Zeit von 7 Uhr morgens bi« 9 Uhr abend« so oft und so dicht zu bestreuen, al« die« die Sicherheit de« Verkehr« erfordert. 2. Schnee- und Eismassen, welche auS den Gehöften geschafft werden, dürfen nicht auf die Straße abgelagert werden, sind vielmehr au« dem Orte zu schaffen. 3. Schneemassen und EiSmafsen, welche von den Dächern auf die Straße herabzustürzen drohen, sind, soweit dies tunlich, zu beseitigen, und zwar in einer Weise, die für die Straßenpaffanten Nachteile ausskyließt, auch sonst den Verkehr nicht stört. 4. Bon dem Dache gefallene Schneemaffen, die den Verkehr stören, müssen von der Straße sofort weggeschafft werden. Schönheide, den 27. Januar 1913. Der Gemeindevorstand. Vor dem Abbruch der Friedensverhandlungen. Tas B lreau Reuter meldete schon am Sonntag aLend, daß die Balkandelegierten beschlossen hätten, die Fricdensverhandluugen abzubrechen. Ist auch bis jetzt ncch keine volle Bestätigung hierfür einge- trosfen, jo deuten doch verschleoene neuere Meldungen daraiuf hin, daß die Delegierten in London die G:- d'ulh verloren haben und sehnlich darauf warten, ab- berufen zu werden: London, 27. Januar. Der Beschluß der Bal- kandelegierten an die türkischen Vertreter und an Sir Edward Grey in einem Briefe, den Abbruch der Ver handlungen anzuzeigen, hat in der Presse einem un angenehmen Eindruck hervorgerusen, da die Balkan- delegierten erklärt hatten, sie würden nichts unter nehmen, bis die Antwort der Pforte auf die Note der Mächte eiugetroffen sei. Sofia, 27. Januar. Man glaubt hier nicht, an eine baldige Beantwortung der Note der Groß mächte durch die Türkei. Sollte sich die Antwort rerzögern, so dürften die Verbündeten in drei Ta gen die Friedenskonferenz abbrechen und den Waf fenstillstand kündigen. Kommt die Antwort rechtzeitig, so wird man wohl den Mächten die gleiche Frist zur Stellungnahme lassen, uw sodann die Verhandlungen aüzubrechen. Maßgebende Kreise rerweisen darauf, daß Europa von den Verbündeten nicht erwarten könne, daß sie die große» Lasten der Hecrcsunterholtung bis ins Unendlichste weitertra gen werden. Da auch die Türken beharrlich auf ihren Willen bestehen, Adrianopel »in keinen Preis aus den Hän den zu geben, nurd man wohl oder übel mit einer Mederausnahme des Krieges rechnen können, die selbst di? zahlreich in die türkischen Gewässer -ntjandten eu ropäischen Kriegsschiffe nicht verhindern können wer den: Konstantinopel, 27. Januar. Den Blättern zufolge hielten einflußreiche Mitglieder des jungtür- kischen Komitees eine Versammlung ab, in der be schlossen wurde weder Adriano vel noch di: Inseln des Archipels jemals abzutreten. Mailand, 27. Januar. Die Panzerschiffe „Re gin? Elena", „Vittorio Emanuele" und „Roma" sind in der Nacht unter dem Kommando des Admirals Viale nach der im südlichen Teile des Argäischen Meeres gelegenen Insel Astropaöia in See gegangen. Vize admiral Amer? d Aste hat sich auf der „Regina Mar gherita" eingeschlsft und alle Schiffe seiner Division nach Augusta dirigiert. Paris, 27. Januar. Der Minister des Aeußern Jonnart hatte heute vormittag eine lange Besprech ung mit dem Ministerpräsidenten Briand und dem Marinemiuister Baudin. Den Gegenstand der Umt?r- handlungen bildete die Entsendung neuer französischer Kriegsschiffe n'ch Konstantinopel, die der französische Botschafter in Konstantinopel gefordert hat Zur Zeit liegen im Goldenen Horn ein französisches, ehn eng lisches, ein deutsches, ein italienisches und drei rus sische Kriegsschiffe. Die Ernennung eines neueir türkisch?« Ministers des Aeußecen ist nunmehr ebenfalls erfolgt: Konstantlnopel, 27. Januar. Heut: nach mittag 2 Uhr 30 Minuten wurde ein Dekret veröf fentlicht, das den Prinzen Said Halim zum Minister des Aeußtrn ernennt. Der Prinz wrr bisher Se kretär in der Partei für Einheit und Fortschritt. Tagesgeschichte. - Begnadigungen. Der Kaiser hat aus Anlaß seines gestrigen Geburtstages eine große An zahl von jugendlichen Gefangenen, die vom Jnq?nd- gerichtshos verurteilt waren, begnadigt. Die Jahr gänge erstrecken sich auf das Alter von 12 bis 16 Jah ren. Allerdings tritt bei diesen jugendlichen Miss Kü tern nur eine bedingte Begnadigung ein, insofern, als sie sich bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres nichts zuschulden kommen lassen dürfen, da sie sonst ihrer Strafbefreiung verlustig gehen und die Strafe dann doch noch avsitzen müssen. Die Befreiung erstreckt sich auf Verurteilungen von einem Tage bis zu vier Mo naten. — Der Kronprinz zum Ob er st be fördert. Unter den bekanntgegebenen militärischen Beförderungen aus Anlaß des Geburtstages unseres Kaisers steht an erster Stelle die Ernennung des Kron prinzen, der bisher Major und Kommandeur des 1. Leib-Hiisarcn-Regiments war, zum Oberst sowie di- Erncimung des Generalmajors von Hänisch zum Ge- neralinspekteur des Verkehrswesens, als Nachjolger des Freiherrn von Lyncker. — Die Kosten der neuen Heeresfor derungen. Zu den Angaben der „Kölnischen Volks zeitung" und der „Germania" schreibt die „Deutsch: Tageszeitung": Alle diese Angaben können nur auf Vermutungen beruhen, da zurzeit noch gar nicht end gültig feststeht, wie hoch diese Kosten sei» werden. Deshalb ist es vorläufig auch noch müßig, über die Deckung Erörterungen anzustellen. Nur das kann als sicher gelte», daß die verbündeten Regierungen gleich zeitig mit o'r Einbringung der Heeresvorlage Dek- kungsvorschläge machen werden. — Die chinesische Staatsanleihe. Die Angelegenheit der 25 Millionen Psuuo Sterling öl^prozenu'gen chinesischen Anleihe, ist in der Berliner Konferenz wesentlich vorwärts gekommen, sodaß der Abschluß näher gerückt ist. Auf Deutschland würde au ßer dem syndikatsmäßigen Anteil möglicherweise nur noch ein tleincr zusätzlicher Betrag der Emission kom men, der aus den Anteilen der neuhinzutretenvon Län der kommt Oesterreich-Ungarn. — Tod des Erzherzogs Rainer. Der Erzherzog Ratner von Oesterreich ist am Montag nach mittag 5 Uhr 8 Minuten seinen Leiden erlegen Frankreich. — Po incar« geht nach Ajrlka. Aus Anlaß seiner Wahl zum Präsidenten der französischen Republik erhielt Poincarö von dem oberste» Rat d?c Regierung in Algier ein Glückwunschtelegramm, in dem er darum gebeten wurde, bei Gelegenheit Algier zu besuchen. Der neue Präsident antwortete, daß er im kommenden Herbst eine größere Asrikarcije anzuirvten gedenke, io Wei er auch Algier besuchen werde. — Die royalistische Bewegung in Frankreich. In Nancy veranstaltete die royali stische Vereinigung Action Francaise eine Versammlung, in der von verschiedenen Rednern gegen Vie Invasion Frankreichs durch deutsche Handels- und Judilstlieun- ternehmungen heftig Einspruch erhoben und dies: für eine große Gefahr in wirtschaftlicher und militärischer Hinsicht bezeichnet wurden. Zum Schluß wurde di: Absendung einer Sympathie-Adresse an den Thronprä- tendcnten Herzog von Orleans und den Schriftsteller Madras genehmigt. Ein junger Mann, der Vive Pom- cars gerufen hatte, wurde von den Royalisten durch- geprügelt und mußte von der Polizei vor weiteren Miß handlungen geschützt werden. England. Bewachung des englischen Parla ment ö. Die Drohungen der Souffragetten haben ei lten solchen Charakter angenommen, daß di: Behör den gezwungen waren, verstärkte Polizeiaufgebote zue Bewachung des Parlaments in London heranzuziehcn. 3000 Polttlst-n zu Fuß und 1l)0 Polizisten zu Pferde halten in der Umgebung des Parlaments di: Ordnung aufrecht. Die Mitglieder der Regierung werd:» von Geheimpolizisten begleitet. Alle politischen Persönlich keiten und Minister, soweit sie sich in London befin den. werden persönlich gegen die Angriffe dec S»:lsf> ragetten geschützt. Marokko. Eine marokkanische Feste erobert. Nach einer Blättermeldung aus Mogador vom 26. dieses Monats berichtet General Brulard, daß seine Truppen die Msba des Kaids der Anfluß nach einem Sturmangriff erobert haben. Die Kasba galt bisher bei den Einoeborenen als uneinnehmbar. Die Fran zosen hatten vier Tote und fünfzehn Verwundete zu verzeichnen China. Eine Note der russischen Regier ung. Der „Newyrk Herald" meldet aus Peking: Die russische Regierung sandte eine Note nach Peking, in der sie die Zustände in der Mongolei als unhalt bare bezeichnet. China, so sagt Rußland, sinder wodl Geld zu militärischen Rüstungen, aber an di: Zahlung der Entschädigungen aus dem Boxeraufstande denk: es nicht. Rußland will China entgegenkommen und auf die Entschädigung warten, wen» sein: Wünsch: bctresslnd der Mongolei erfüllt werden. I» Minesi schsn Kreise» wird das Vorgehen Rußlands als Ver such angesehen, sich für einige Millionen l» den Be sitz der Mingolei zu setzen. Die chinesische Regier ung hat aus die Note Rußlands noch keine Antwort erteilt. Oettliche und sächsische Nachrichtell. — Eibenstock, 27. Januar. Mit fieberhafter Span nung sahen die edlen Skiläufer Eibenstocks dem großen Tag der Endscheidung in unserer Nachbarstadt, dem Verband»- wettlauf in Johanngeorgenstadt, entgegen. Trotzdem der Wettergott am Freitag nicht gerade da« schnee- versprechenste Gesicht zeigte, machten sich auch einige Schlachten bummler auf den Weg, um sich persönlich von dem Stand der Dinge in der .Stadt" zu überzeugen. Am Sonnabend vervollständigten sich unsere offiziellen Teilnehmer. Nachdem in den Umkleideräumen die nöligen Vorbereitungen getroffen waren, begaben sich unsere Mannschaftsläufer an den Start, um den Reigen um die Eroberung des .Wanderpreise« de« Kreises West - Erzgebirge für Mannschaftsläufe' zu eröffnen. Pünktlich 3 Uhr waren 5 Mannschaften am Start zur Stelle. Nach bitterem Kampfe sah man die Eibenstocker Mannschaft (Bauer, Küttner, Heymann) al« zweite, hinter Oberwiesen thal, durchs Ziel gehen. Angespornt durch diesen Sieg gingen die Eibenstocker Teilnehmer am Sonntag Vormittag 8 Uhr mit um so größeren Elfer an den Start für den Junioren lauf. 50 Teilnehmer bestritten das Feld. Nach abwechs lungsreichem Lauf ging Küttner al« 6., Bauer al» 7. durch» Ziel, in weiteren Abständen folgten Fischer, Scheinert, Müller und Wedell. Im Damenhindernislauf plaziert« sich Fräulein Schlegel an 4. Stelle: hieran schloß sich der Herrenhinder nislauf, in dessen Verlauf sich die Herren H. Heymann, Bauer und Kütlner, den 4. resp. 5. und 8. Platz sicherten. Durch dieses verhällnismäßig günstige Adschneiden hat der hiesige Ski Club den Beweis erbracht, daß er genügend Material besitzt, um unter den Favoriten eine entscheidend« Rolle mit spielen zu können. — Schönheide, 28. Januar. In rascher Folge r«iht sich Jahr an Jahr, und wieder einmal geleiteten treue Wünsche deS deutschen Volkes den Kaiser in ein neues Lebens jahr. Wie seit einer Reihe von Jahren huldigte auch dies mal ver König!. Sächs. Militärverein 1898 Schönheide am Vorabend des 27. Januar dem geliebten Kaiser. Der Verein hielt iin Saale de» Hotel Schwan sein 15. Stiftungsfest verbunden mit der Ferrr deS Geburtstages Sr. Maj. deSKaiserS. Fürwahr ein echt kameradschaftliches Gepräge härtete dieser überaus schön verlaufenen Feier an. Der Saal halte mit der Vereinsfahne und dem Pflanzengrün, auS dem die Büsten de« Kaiser» Wi Helm und Königs Friedrich August grüßten, festlichen Schmuck erhalten. Außer den zahlreichen Verein-mitgliedern und ihren Damen, halte sich eine große Anzahl Ehrengäste und Vertreter der königlichen usw. Br-