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Vas „Zfchopauer Tageblatt und Anzeiger" erscheint werk täglich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 NM., Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. Var „Zfchopauer Tageblatt und Anzeiger" ist dar zur Veröffentlichung der amtlich«» Bekanntmachungen de» Landrat» zu Zlöha und de» Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmt« Blatt und enthält di« amtlichen Bekanntmachungen de» Zinanzamte, Zschopau — Bankkonten: Volksbank Zschopau, «. S. m. b. tz.; Stadtbank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 4SSS4 — Ruf 712 Zeitung für die Orte: Börnichen, VitterLdorf, Dittmannsdorf, Sornau, Hohndorf, Krumhermerrdorf, Scharfenstein, 6chlötzchen/Lrzgeb., Waldkirchen/Lrzgeb., Weißbach, Wilischthai, Witzschdorf. WWuer» Tageblatt und Anzeiger! An,»la »np reif« : Die 44 mm breite Mimmeterzell« 7 Pf.; di« 40 mm breit- Millimeterz.il- im L.xtteil 25 Pf.; NachlaMaffel L; Ziffer- und Nachweis-S-bllhr 25 Pf. zuzüglich Porto. Nr. 18g Mittag, 4. August 1841 M. Jahrgang Sie Sowjetarmee ostwärts Smolensk vernichtet Lebenswichtige Eisenbahnverbindungen in der Ukraine abgeschnillen Tages- und Nachtangriffe der Lustwaffe gegen Großbritannien, Moskau und den Suez-Kanal Aus dem Führcrhauptquartier, 4. August. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Aus dem Umfassnngsflügel in der Ukraine haben schnelle deutsche und ungarische Verbände lebenswichtige Eisenbahn verbindungen des Feindes abgeschuitten. Die Masse der ostwärts Smolensk eingeschlosscnen Kräfte der Sowjetmacht ist nunmehr vernichtet. Der Rest steht vor der Auflösung. Kampfflugzeuge bombardierten in der letzten Nacht Vcr- sorgnngs- und Rüstungsbetriebe in Moskau «ud eine« wich tigen Verkehrsknotenpunkt im Oucllgcbiet der Düna. Im Kampf gegen Großbritannien richteten sich wirksame Tagesangrifse der Luftwaffe gegen Eisenbahnanlagen an der Südostküste Englands. Bei den Farrör-Jnscln wurde ei« Frachter vo« 12tM BNT. versenkt. I« der letzten Nacht belegten Kampfflugzeuge militärische Anlagen in verschie dene« Hafenstätte« a« der schottischen und englischen Ost küste, u. a. in Hull, mit Bomben schwere« Kalibers. Große Brä«de entstanden. Im Mittelmeer erzielte« dcutfche und italienische Stnrz- kampfflngzenge am 2. August nordwestlich Marsa Matrnk Bombcnvolltreffer ans zwei britischen Zerstörern. Wettere Luftangriffe richtete« sich gegen Lagerhäuser und Flak- stelluuge« des Feindes bei Tobruk. I« Luftkümpfen wnr- de« vier britische Jäger abgeschossen. Deutsche Kampfslugzeuge griffe« i« der vergangene« Nacht militärische Anlagen am Suez-Kanal an. , Der Feind warf in der Nacht zum 4. August eine geringe Zahl von Spreng- und Brandbomben i« Rordwest- «ud Westdeutschland. Es eutstauden weder militärische «och wehrwirtschaftliche Schäden. Nachtjäger «nd Flakartillerie schaffen drei der ««greifenden britische« Bomber ab. Kühner Vorstoß deutscher Van,er 71 schwere und schwerste Panzer erbeutet — Blutige Berluste der Sowjets 2m Verlaus der Kämpfe im Norden der Ostfront brachte eine deutsche Panzer-Division in kühnem Vorstoß wichtiges Ee- lande in deutsche Hand. Alle Veriuche der Bolschewisten, Vie verlorene Position wieder zu erobern, wurden mit den blutig sten Verlusten für die Sowjets abgewiesen. Ueber 2S00 sowje tische Soldaten wurden getötet und Tausende gesangengenommen. Unter dem umfangreichen erbeuteten Kriegsmaterial besinden sich 71 schwere und schwerste Panzerkampswagen und zwei Flug zeuge. Großbrün-e in Moskau Die deutsche Luftwaffe griff in der Nacht zum 3. 8. bei wolkenlosem Wetter Moskau erneut an. Bei guter Erdsicht wurden kriegswichtige Betriebe nördlich des Moskwa-Bogens bombardiert, wo mehrere große Brände entstanden. Zahlreiche weitere Brände konnten im ganzen Stadtgebiet beobachtet werden. 19 Sowjetpanzer im Kampf um Brückenkopf vernichtet Von einem einzigen deutschen Regiment wurden im nörd lichen Abschnitt der Front ain 1. 8. bei einem Kampf um einen Brückenkopf, den die Bolschewisten heftig angrissen, 19 Sowjetpanzerkampfwagen vernichtet. Fliehende Sowjetkolonne zusammengeschossen Am 1. 8. abend» fiel in der Ukraine eine deutsche Vor ausabteilung überraschend in die Flanke der Sowjets und schoß eine im Rückzug befindlich« Marschkolonne völlig zu sammen. Sowjelgeneral gesangengenommen Schwerste Verluste der Bolschewisten an Mensche« and Malerlal von deutschen Truppen wurde an der Ostfront der Kom mandierende General eines bolschewistischen Armeekorps ge sangengenommen. Der Sowjet-General bestätigte, daß die Bol- schewisten vor allem in den letzten Tagen überaus schwere Ber- Wte an Menschen und Material erlitten hätten. Die Kopsstdrke der bolschewistischen Regimenter betrage im allgemeinen nur noch 250 bis höchstens 300 Mann. Bei zahl reichen Korps gebe es überhaupt keine Panzerverbände mehr. Wie der General weiter berichtet, gäbe es Sowjeikorps, di- häufig nur noch aus einer Division bestehen. Mehrere bolsche wistische Armeen seien nach den ungemein blutigen Verlusten der letzten Tage nur noch eine bis zwei Divisionen stark. In Moskau werde versucht, die Divisionen durch Neuausstellungen zu ergänzen. Bewaffnung und Ausrüstung der Bolschewisten sei durch die deutsche Luftwaffe in den Magazinen zum größten Teil vernichtet worden. , Der Mangel an Munition und Benzin sei katastrophal. Es werde versucht, durch scharf durchgeführte Zuteilung dem vrük- kenden Mangel zu begegnen, doch sei es unmöglich, auch nur einigermaßen ausreichende Mengen an Benzin und Munition heranzubringen^ weil die deutsche Luftwaffe die wichtigsten Nachschubttraken sowie umlanareiche Laaer zerstört habe. Die Versorgung der Truppe mit'Nahrungsmitteln fei ^ollköK- men unzureichend. Die Transportschwierigkeiten hätten sich in unvorstellbarem Maß verstärkt. Auch der Nachschub des Mann schaftsersatzes sei vollständig zusammengebrochen. Von geregel ter Ausbildung könne überhaupt nicht gesprochen werden, va es nicht nur an Ausbildungspersonal, sondern auch an Unifor men, Waffen und. Geräte fehle. Kampfstärke und Kampfkraft der bolschewistischen Verbände hätten stark nachgelsl« fen. Massenfluchi nach Osten Alle Sowjetzüge mit Flüchtlingen überfüllt Der bisherige Sekretär an der japanischen Botschaft in Moskau, Sumino, der nach lätägsger Fahrt aus Moskau am 25. Juli in Manschuli eintraf, erklärte Pressevertretern, daß alle Züge in der Richtung nach dem Osten der Sowjet union mit Flüchtlingen überfüllt seien. Viele dieser Flücht linge hätten davon gesprochen, bis nach Wladiwostok gehen zu wollen. Am Tage seiner Abfahrt aus Moskau seien die duf tigen Warenhäuser geschloffen worden. USA.-Krlegshetzer hlnlergehen das Volk Darum leine vollrabftimmung? Der bekannte USA.-Publizist Hearst weist in einem Leit- artikel im „New Vor» Journal" darauf hin, daß entgegen der allgemeinen Volksstimmung der Marineminister Knox und andere Rcgierungsmitglieder auch weiter auf eine Kriegs verwicklung der USA. hinarbeiteten. Das einfachste Mittel einer wirklichen Feststellung der Volksabstimmung über d e Frage, ob die USA. in den Krieg eintreten sollten oder nich, wäre eine Volksabstimmung. Verschiedene derartige Gcsct - anträge seien bereits im Kongreß eingebracht worden. Si: seien jedoch in Ausschüssen dieser sogenannten demokratische.: Regierung begraben worden. US ooo Arbeiter broilos — der erste Rückschlag Das USA -Volk bekommt bereits die erste ernste Rück wirkung des Wirtschaftskriegs Roosevelts gegen Japan zu spüren. Das japanische Verbot de. Seidenausfuhr nach USA. als Gegenmaßnahme Japans gegen den USA.-Wirtschaftsboykott hat das USA.-Rüstungsamt ver anlaßt, die Rohseidenverarbettung in den Vereinigten Staaten sofort einzustellen. DaS bedeutet Stillegung der gesamten seidenverarbeitenden Industrie, wovon 175 OOS Arbeiter betroffen werden. Gleichzeitig wurden alle Seidenvorräte in Lagerhäusern und Fabriken von der Regierung für Marino und Heeresbedarf beschlagnahmt. — Die USA. deckt«« zu «twa Sl> v. H. ihren Rohsetdenbedarf in Japan. Roosevelt jr. im Bundesgeheimdienst Der älteste Sohn Roosevelts, Jimmy, soll laut „Chicago Daily Tribüne" Mitglied des Stabes von Oberst Donovan geworden jein. Donovan leitet den neugeschaffenen Bundes geheimdienst. Jimmy Roosevelt hat sich bereits auf vielen Gebieten betätigt. Er war im Versicherungsgeschäst, Sekretär seines Vaters, im Filmgeschäft und zuletzt Hauptmann der Marinetruppen. Was aus Jimmy noch alles werden mag! UZN..MtzvunN tu Wladiwostok? Die „Hilfe" des Mr. Hopkins Wie Stockholmer Social-Demokraten" aus London mewet, habe ein USA.-Radiokommentator am Freitag geäunerl, Hop kins verhandle nicht über die nordamerikanische Hilse an die Sohjetunton während seines Moskauer Besuches, vielmehr for dere er, daß die USA.-Flotten- und Flugstützpunkte auf sowje tischem Gebiet zur Verfügung gestellt bekämen. Man nehme an, daß es sich vor allem um Wladiwostok handle. Di- Verhandlun gen sollen günstig verlaufen. HokkmiLZ 8eIb8ttLu8ckung Dio Füll« der täglichen Meldungen, die sich mit Roose velt befassen, ist ein Zeichen der starken Stellung, die der Präsident verfassungsrechtlich besitzt, sodaß alle nordamerika- nischo Außenpolitik,- soweit sie wichtige Fragen betrifft, auf ihn zurttckgeht. Si« ist aber auch «in Zeichen eines nimmer» ruhenden Geistes der Unrast, der glaubt, daß di« Stunde ge kommen ist, in der die Weltherrschaft für God's own country errungen werden kann. Weltherrschaft vielleicht nicht im Sinn« «iner einfach«» unmittelbar«» Souveränität, aber Weltherrschaft im Sinn« der Acußerungcn jener großen amerikanischen Zeitschrift, -i« vor kurzem schrieb, bas ame rikanische Jahrhundert sei gekommen, man müsse nur ent schlossen handeln, dann werd« man all« Trümpfe in der Hand haben. Wio entschlossen Roosevelt und sein Kreis auf dieses Ziel Hinsteuern, «rgibt sich u. a. daraus, daß in politischen Erklärungen, dis von drüben kommen, jene alten propa» gandtstischen Begriff« wio Demokrati«, Menschenrecht«, Mett nungssreiheit usw. immer mehr zurücktreten, und verdrängt werden von Lem unverhohlen ausgesprochenen MachtwilleH der maßgebenden Männ«r in den Vereinigten Staaten,^ Mit den vorgeschobenen englischen Besitzungen im Atlantik und im Karibischen Meer begann «S, später kam Island an di« Reihe, während dieser ganzen Zeit würbe der wirtschaft liche Angriff anf'die mittel- iknd südamerikanischen Staaten durchgeführt, ergänzt durch die „Stützpunkts-Aspirationen nach der strategischen Seit« hin. Gevad« auf diesem Sonder gebiet eben hat sich ein neuer bezeichnender Fall ereignet: Auf Befehl Roosevelts haben sich die Amerikaner auf einer Insel der Südfhetlanö-Gruppe, südlich des Polarkreises, festgesetzt und man hat bereits mit dem Ausbau militärischer Anlagen begonnen. Die Engländer, denen dieses Gebiet gehört, sind diesmal offenbar nicht einmal gefragt worden. Dio besondere Bedeutung dieses neuesten USA.-StreicheS besteht aber ohne Zweifel darin, ein« weitere Position z« erringen, von der aus man den Druck gegen die südamerika-, Nischen Staaten verstärken kann. Von den besetzt«» Palmen- Inseln aus läßt sich der Schiffsverkehr in der Drake ver hältnismäßig leicht kontrollieren, die als einzige natürliche Straß« den Atlantisch«» Ozean mit dem Stillen verbindet und die im Zusammenwirken mit den auf den FalklandS- Jnseln sitzenden Engländern sogar gesperrt werden kann. Diese Meldung wird sinnvoll dadurch ergänzt, daß in Ser britischen Kolonie Guyana im Nordteil Südamerikas «in weiteres nordamerikanisches Truppenkontingent gelandet wurde und englische Truppen dort ablöste. Ging Liese Expansion nach Osten und nach Süden, so haben die USA. in der gleichen Zeit auch alles getan, sich weiterhin nach Westen auszudehnon, und zwar durch Ver stärkung bestehender Anlagen bzw. durch das Bestreben neue Stützpunkt« zu gewinnen. Nach Kanada wurden in gleicher Weis« Fühler ausgestreckt, wie nach Australien und nach Neuseeland, bis man schließlich mit dem Gedanken spielte, über di« Philippinen hinaus sich auch in Indochina festzu« setzen. Dem kam Japan gerade noch zur rechten Zeit zuvor. Wio «in gefährlicher Polyp, der seine Fangarme nach allen Setten hin ausstreckt, lasten heute di« USA. über der Welt. Aber es gibt zwei Widerstandszentren — Kontinentaleuropa und Ostasien unter japanischer Führung — die solchem Be mühen rechtzeitig einen Riegel vorschieben worden. Dis Gespräche des Herrn Hopkins in Moskau, aus denen man in Washington weitere Hoffnung zieht, werden nur «ine kurz« Zwischenperiodo ohne besondere Wirkung sein. Erw-iterter Kriegscinsatz des ReichsarbcitSdiensteS der weiblichen Jugend. Berlin, 4. August. (HS.-Meldung.) Anerkennung der Erziehungsarbeit des Reichs« arbettsdienstes hat der Führer dem Reichsarbeitsdienst den weiblichen Jugend neue Aufgaben auf dem Gebiet deS Kriegseinsatzes der Frau gestellt. Durch Führer-Erlaß wer« den die zum Reichsarbcitsdienst eingezogenen Mädchen nach Ableistung ihrer Rcichsarbeitsdienstpflicht auf weitere sechs Monate zum KriegShilfsdicnst verpflichtet. Der Kriegshilfs« dienst wird abgeleistet im Bürobetricb bei Dienststellen der Wehrmacht und bei Behörden, bei gesundheitlichen und sozialen Einrichtungen (z. B. Kinderlandverschickung, Kran« kenhäuser) und in Einzelfällen auch bei Hilfsbedürftigen, insbesondere kinderreichen Familien. Gleichzeitig hat der Führer eine Erhöhung der Stärke des Retchsarbcitsdtenste« der weiblichen Juaend auf 130 000 ArbeitSmaiden be« kaklE