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— 210. Sonntag, den 8. September 1889 10 Ättitsblatt der König!. Amtshauptmannschaft Flöha, -es König!. Amtsgerichts und -es Ltadtrats M Frankenberg. Versteigerung in Merzdorf so krivat- 1567. 1765. Der Andrang zn den am Freitag bei Oschatz statt- 1464 1631. 1813. 1876. 1804 1812. rachnm tügttch. «11 Ausnahme dn kann- und Festtage. ldendS üir den s»l« gcndcn Tag. Pen! oicttUjahrttch l M. re Psz., »uinallich »0 Psg., LtNjel-Nrn. d Psg. veslellungcn nehmen alle Past> «nslallen. Postde'en und dle AnSgadc. stellen der Tage blattes ati. Issssl-Rsvi- >VorMoög- ks ioli äis i rü üdsr- brikell etc. KerlilZstöii Lossols, so- etriebo ist. ervöusodt. v. 0. >. möerrn- te ^Virkuox tioii äioser ;e. äunß äieo. a. 1. ^spaltene S->iva» »eile bereL net- «letnster Inserat« betrag IS Psg. Hamxllzierteuobt»» iellartlche Inserat» nach besonder«« Tarts. Inseraten <>mu>-« sLr die sewelll»! tlbeubMinmner btt bornitttag« td UH» Zischgnano; re, zur Bm- nnter, reeller gelassen werden. 1813. Gefecht bei Dohna zwischen Russen und Franzosen. Na- pol on und Murat übernachten in dem Städtchen, das in den Händen der Franzosen bleibt. Kaiserparadc über das Xll. Armeekorps bei Pulaar in der Nähe von Leipzig. 7. September. Kurfürst Friedrich der Sanftmütige zu Leipzig -i-, er liegt im Dom zu Meißen begraben. Schlacht bei Breitenfeld, in welcher die Sachsen zusammen mit Gustav Adolphs Heere gegen die Tillhschen Mordbren ner von Magdeburg kämpfen und letztere blutig geschlagen wurden. Julius Otto, namhafter Komponist, zu Königstein *. Schlacht an^ der Moskwa, welche durch die Erstürmung der Rajcwskh-Schanze seitens der sechs. schweren Reiterbrigade unter General Thielemann entschieden wurde zum Nachteil der Russen. 8. September. Kurfürst August läßt die durch Blitzschlag in Trümmer ge- legte Burg Schellenberg vollends Niederreißen und den Grund legen zu dem noch heute stehenden Schloß Augustus burg. Friedrich August I. „der Starke", König von Polen, läßt das Edikt von allen Kanzeln Sachsens bekannt machen, daß die sachs. Stände und Untcrthancn ungeachtet seines Glau- beuswechsclS bei ihrer bisherigen Religionsfreiheit sollten A-zirksa^ Tages-Gedenkblätter. 6. September. 1634 Schlacht bei Nördlingen und schwere Niederlage derSchwe. den,^welche den Abfall Sachsens von den Schweden herbei 1688. Eroberung von Belgrad, an welcher das sächsische Regiment Kurprinz teilnahm. ' - Schlacht bei Lennewitz; Ney wird geschlagen, unter ihm die Sachsen. ° ' , « „ > 6 „ , - „ sir. io -. isz ratUrruwwl, regelrecht verteilt. Eröffnet wurde dieser prächtige Zug von den Innungen, begleitet von zwei Musik chören nnd Fackelträgern. Dieser Abteilung folgten ebenfalls unter Vorantritt zweier Musikchors, die Mit glieder der Kaufmannschaft, des Gewerbevereins, Hand- werkervercins, des Vereins Gewerbetreibender, des Fort bildungsvereins für Arbeiter jeden Berufs, der Kunst genossenschaft der Bauhütte, des Pädagogischen und Lehrervereins, der Bogenschützengesellschaft, der Schei benschützen, der Bezirks-, Bürger- und Hausbesitzer vereine, des Vereins jüngerer Buchhändler, des Litho graphenvereins, des Philaletistenvtreins, des Kauf männischen Vereins, aus Beamten der Schiffahrts gesellschaft „Kette" und aus Mitgliedern Vcs l. Gast wirts- und Schankwirtsvereins. Die nun folgende Abteilung wurde gebildet von der Akademie der Künste, der Kunstgewerkenschule, Baugewerkcnschule, den Gym nasien und Realschulen, den Seminaren, Handelslehr- snsialten, dem Konservatorium. Die Mitglieder der Ruder- und Radfahrervereine beschlossen diese Gruppe. Die vierte Gruppe des Hauptznges endlich setzte sich zusammen ans den Arbeitern der Dresdner Fabriken, dem Gesangvereine der Staatsbahn, der Gesellschaft Immergrün, aus Mitgliedern der Turnvereine und vormaligen Turnerfeuerwehr, der Bereinigung der Kampfgenossen von 1870,71 und aus Mitgliedern der Dresdner zahlreichen Militärvercine, soweit diese nicht schon als Begleiter, d. h. Fackelträger bei den übrigen Abteilungen beteiligt waren. Eine Abteilung von 40 Fackelträgern schloß den Zug. Auf den von dem selben berührten Straßen hatte sich eine nach vielen dichtgedrängt, Kopf an Kopf, die Bürgersteige ein- säumte. Viele Häuser und Gebäude waren geschmack voll illuminiert, die Straßen selbst erglänzten von von den nach Tausenden zählenden Lichtern und Fackeln und Lampions in glühendem Feuerscheine, der mit großartiger Wirkung sich an den architektonischen Linien Dresdner Monumentalbauten wiederspiegelte, nament lich beini Marsche über die glänzend erleuchtete Augustus- brücke und in der Umgebung des Schloßplatzes zu wahrhaft feenhafter Geltung gelangte. Langsam näherte sich unter den rauschenden Klängen der zahlreichen Musikchöre die Spitze des Zuges über die alte Elb- irücke her dem königlichen Schlosse, auf dessen Balkon iber dem Georgenthore der Kaiser und die Kaiserin, >er König und die Königin, sowie die Mitglieder des königlichen Hanses und die anwesenden fürstlichen Gäste des eigenartigen Schauspieles harrten, eines Schauspieles, wie es seit den großen Septembertagen >es Jahres 1882, als der große Ahnherr des äiserlichn Gastes in Dresden verweilte, Dresden nicht wieder in solchem großartigen Umfange ge- ehen hat. Als die Spitze des Zuges vor dem königl. Schlosse angelangt war, stellten sich die Mitglieder der städti- chen Kollegien vor der Front des Balkons auf; der Vorsteher des Stadtverordnetenkollegiums, Geh. Hof- at Ackermann, nahm sodann das Wort zu einer be geisternden Anfprache, in welcher er den Kaiser und die Kaiserin namens der Dresdner Bürgerschaft in warmempsundenen Worten begrüßte. Redner schloß mit einem dreifachen Hoch auf den Kaiser als dem Förderer und der Hoffnung des deutschen Volkes, als >em starken Schirmherrn des Friedens der Welt, so- Die Kaisertage in Sachsen. Einen weiteren Glanzpunkt in der Reihe der zu Ehren des deutschen Kaiserpaares veranstalteten Fest lichkeilen bildete die Huldigungsfeier der Dresdner Einwohnerschaft, die sich am gestrigen Freitag abend in Form eines großartigen Fackelzuges und durch eine Serenade im königl. Residenzschlosse in glänzender Wüse vollzog. Ueber 9000 Festteilnehmer hatten auf dem Hauptaufstellungsplatze in Dresden-Neustadt sich eingesunden, von denen jeder, mit Ausnahme der Mit glieder der städtischen Kollegien und der ansführenden Sänger, ein Lampion oder eine Wachsfackel trug. Um j9 Uhr erfolgte der Abmarsch. Den Zug eröff neten drei Reihen von je 10 Fackelträgern (Turnern), gefolgt von einem Musikchor. An dies schlossen sich, von 200 Fackelträgern (ebenfalls Turner) zur Seite flankiert, die Mitglieder des Rates der Stadt Dres den und des Stadtverordnetenkollegiums, und die Sängerschaften, bestehend aus dem Julius Ottobund und dem Elbgaufängerbund, gleichfalls mit einem Musikchor. Dieser ersten Abteilung folgte der in 4 Züge eingeteilte Hauptzug, und zwar waren, um eine möglichst glänzende Licht- und Farbenwirkung hervor- znbringen, die Lampionsträger in der Weise geordnet, daß auf 25 Sechserreihen weiße Lampions 25 Sech serreihen rote, fvdann wieder die gleiche Anzal weiße und auf diefe ebenso viele blaue Lampions folgten. Dieser Wechsel wiederholte sich viermal, sodaß noch die Farben grün und gelb mit den weißen Lampions gruppen wechselten. Zu beiden Seiten dieses ganzen Hauptzuges schritten Fackelträger, welche von MUi- tärvereinsmitgliedern gestellt wurden. Acht Musik chöre waren in dein Zuge, den 8000 Mann bildeten, reste Kernseife um das Drei- ches Auskochen von Schmier- Krankender- Maschine mit u. ein - breiter iumstuhl sind aße Nr. 16. bl Decbr. z. if .Zins,z.verg. lag. ss. 1. Höre uns, Germania! eingeleitet, welches unter In strumentalbegleitung von der Ortsgruppe des sächsi schen Elbgausängerbundes vorgetragen wurde. DaS darauffolgende Abendlied sang wieder der gesamte Sängerchor. Der Kaiser zeigte sich sichtlich bewegt und hocherfreut über die Serenade und ließ die Herren Oberbürgermeister I)r. Stübel, Geh. Hofrat Acker mann, Stadtrat Carl, Stadtverordneten Rüdiger, Kaufmann Arras als Vorsitzenden des Julius-Otto- Bundes, Musikdirektor Reichel als Dirigent desselben, und Betriebssekretär Schwarze als Vorsitzender de» sächsischen Elbgausängerbundes zu sich entbieten, um ihnen persönlich für die fchöne Huldigung zu danken, welche die vereinten Männergesangvereine ihm so be- geisterungsvoll und warmherzig dargebracht hatten. Kantor Schöne konnte leider der Einladung nicht fol gen, da er als Leiter des zweiten Teils währenddem dirigierte. Kaufmann Arras brachte zum Schluß auf den Kaiser ein Hoch aus, das aus 1000 Sängerkchlen harmonisch ausklang. —k Dresden, 7. September. Heute früh,fuh ren der deutsche Kaiser, König Albert und viele Fürst lichkeiten mit der Lahn nach Ostrau, nm sich von hier nach dem naheliegenden Manövergebict zu be geben. Die Rückkunft in Dresden erfolgte mittags z Uhr 10 Minuten. Die Kaiserin Viktoria stattete im Laufe des Vormittags der Bildergallerie einen Besuch ab. Mittags 12 Uhr begab sich die Kaiserin, von der Königin Karola begleitet, nach dem Bahn- ;of und trat nach herzlicher Verabschiedung von der ctztcren die ursprünglich auf Freitag nachts schon an- gesetzt gewesene Rückreise nach Berlin an. wie auf die Kaiserin als das Vorbild aller weibli Tugenden; mit brausendem Jubel pflanzte sich d Ruf durch die tausendfältige Menge fort. Nach d patriotischen Kundgebung löste sich die Spitze des Zuges von dem Hauptzuge ab, um sich, die beiden ,, städtischen Kollegien, sowie die gesamte Sängerschaft > durch das sogenannte grüne Thor in den großen Schloßhvf zu begeben, um hier den kaiserlichen Gästen eine Serenade darzubringcn. Indessen defilierte;das Hauptgros des Fackelzuges vor den kaiserlichen und wuiglichen Majestäten unter brausenden Höch- und Hurrarufenan demGeorgenthor vorbei, zwischen dem Schloß und der katholischen Hofkirche hindurch, an der Hauptwache, und dem Zwinger vorbei, über den Postplatz durch die Wilsdruffer Straße nach dem Altmarkt, am Rathause vorbei, dann die Süd- und Oststraße entlang nach der König-Johannstraße auf den Pirnaische» Platz, wo sich der Zug langsam auf löste. Inzwischen hatten sich zur Serenade die Ge sangvereine des Julius Ottobundes und der Orts gruppe des sächsischen Elbgausängerbundes im großen Schloßhofe des Residenzschlosses aufgestellt. Der gesamte Sängerchor eröffnete die Serenade mit dem Lied: „Dem Kaiser Hell!" Der mächtige Gesang machte, mit Begleitung des vollen Orchesters vom Dresdner Allgemeinen Musikerverein vorgetragen, gewaltigen Eindruck. Nicht minder gefiel das zweite Lied: „Blücher am Rhein"; dasselbe wurde vom Ju lius-Otto-Bund allein vorgetragen, während das dritte Lied: Reiterlied, vom ganzenSängerchor gesungen wurde. Der zweite Teil der Serenade wurde durch das Lied: von Vormittags !8 Uhr ab, , sollen in Merzdorf S Pferde, ca. 300 Ceutner Heu, ca. 80 Schock unaus gedroschenes Korn, mehrere Parzellen anstehender Hafer, Gerste, Kartoffeln, Wicken, Gemenge, Klee, Kraut und Grummet gegen sofortige Bezah versteigert werden. Sammelort: Gasthof zu Merzdorf. Frankenberg, den 7. September 1889. Müller, Gerichtsvollzieher. ttv l. L Sick. « 1» z , w „ span. r, vres^ön, amxositioo äis Mtk« öe» vr- tixt uaä eins» :. kreis »8tSet EmttSckuria"^ Polizeithierarzt E Atadtpolizeithierarzt und als städtischer Fletfchbeschauer worden öffentlichen Dählachthof von uns eidlich m Pflicht genommen Frankenberg, den 7. September 1889. Der Rath. Kaeubler, Brgrmstr.