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Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für die Ortsbehöröe und den Gemeinderat zu Aretmg. Lokal-Anzeiger sür die Ortschaften «reinig, Großröhrsdorf, Hansi,aide, Frankenthal und Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend ? bonnementsprei« inkl. de« allwöchentlich beigegebenen »Illustrierten Unterhaltung-blottes" rierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« 1 Mark "v Pfennig», durch di» Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4 gespaltene «orpurzeile 10 Psg., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtliche Zeitung«bot« jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren «i Rabatt «ach Uebrreinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dien«tag vormittag '/,1t Uhr, für dm Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag »/.II Uhr rinzusenoen. Lckriftleilung, Druck und Verlag von N. Lchuvig, Bretnig. Rr. 8K. Sonnabend den 26. Oktober M2. 22. Jahrgang. Aekanntmachung. Der Kirchenvorstand gibt bekannt, daß als Wahltag für die mit Schluß dieses Kirchenjahres ausscheidenden Kirchenvorstandsmitglieder Sonntag der 17. November 1912 festgesetzt worden ist. Die Stimmzettelabgabe zur Wahl findet unmittelbar nach dem Dormittagsgottesdienste bis mittags 12 Ahr in der Sakristei der Kirche statt. E« scheiden folgende vier Herren auS: 1) Herr Fabrikbesitzer Adolf Horn Nr. 80. 2) Herr Gutsbesitzer Clemens Büttig Nr. 36. 3) Herr Fabrikbesitzer Otto Gebler Nr. 2V L. 4) Herr Wirtschaftsbesitzer Moritz Zschiedrich Nr. 167. Es wird noch besonders darauf hingcwiesen, daß die ausscheidenden Herren wieder wählbar sind. Stimmberechtigt sind alle selbständigen Hausväter, die das 25. Lebensjahr erfüllt haben und die sich durch Eintragung in die Wählerliste verpflichten, das kirchliche Leben in der Ge meinde in Uebereinstimmung mit den Ordnungen der Kirche zu fördern. Die Eintragung in die im Pfarramte ansliegende Wählerliste hat persönlich zu geschehen und kann zu jeder Tages zeit bis einschließlich 3. November bewirkt werden. Eine Wiederholung der bereits früher «folgten Eintragungen ist nicht erforderlich. Wählbar sind alle stimmberechtigten Gemeindeglieder, die das 30. Lebensjahr vollendet haben. Dabei ist das Augenmerk zu richten auf Männer von gutem Rufe, bewährtem christlichen Sinn und kirchlicher Einsicht und Erfahrung. Der Kirchenvorstand z» Bretnig. Pf. Kränkel, Dors. Bekanntmachung. ES wird hiermit bekanntgegeben und zur Kenntnis der Beteiligten gebracht, daß von der land- und forstwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft für das Königreich Sachsen zu Dresden der Auszug aus dem Unternehmerverzeichnifse nebst Heberolle «nd Aendernngsliste auf da» Jahr 1S11 bei der unterzeichneten Behörde einge gangen sind, ugd daß diese vom 26. Oktober d.I. ab während zweier Wochen, das ist bis mit dem 9. November d. I., im Gcmeindeamte während der Geschäftsstunden zur Einsicht ver Beteiligten ausliegen. Einsprüche der Unternehmer gegen die Beitragsberechnung sind binnen einer weiteren Frist von zwei Wochen, das ist bi« mit dem 23. November d. I., unter Angabe der Gründe und mit der Bestätigung der Gemeindebehörde, eventuell der Gutsbehörde, beim Genossenschafts vorstand (Dresden-A., Wienerplatz 1 II) anzubringen. Der ausgeworfene Beitrag ist trotzdem vom Unternehmer ungeachtet des Einspruchs in voller Summe zu zahlen. Die Beiträge werden in einer Rate bis zum 20. November d. I. durch den Schutzmann eingeholt. Nach Beschluß der Genossenschaftsversammlung vom 7. Mai 1912 ist auf das Jahr 1911 für jede beitragspflichtige Steuereinheit ein Beitrag von 6,25 Mk. einzuheben. Bretnig, am 25. Oktober 1912. Der Gemeinde- und Gutsvorstand Petzold. Neueste Nachrichten. Aus türkischer Quelle kommen nähere Meldungen über den Kampf zwischen den Flüssen Tundja und Maritza. Der Kampf soll bei Marasch, 6 Kilometer westlich von Adrianopel, stattgc- funden und 9 Stunden gedauert haben. Die Kämpfe auf der Linie Kirkillisse-Adriano- pel, die noch andauern, gestalten sich sehr blutig. Wie aus Petersburg berichtet wird, soll Ruß land einen Teil seiner Schwarzen Meerflotte an Bulgarien verkaufen. Die Operationen vor dem Berge Tarabosch sind auch vorgestern fortgesetzt worden. Die Türken befinden sich in ungünstiger Lage, da sie von mehreren Seiten umstellt sind. Der griechische Generalissismus telegraphiert aus Khauivigla: „Unsere Truppen haben den Feind auf allen Seiten von Cambunia bei Serfidje und auf der Ebene Alikmon verfolgt. Die türkische Armee ist zersprengt worden. Wir haben 22 Feldkanonen mit Protzen sowie eine große Menge Munition und zahlreiche Muni tionswagen erbeutet." Welche bescheidenen Erfolge auf griechischer Seite schon genügen, um Hellen Jubel über das Kriegsglück auszulösen, beweist der Bericht über die ersten Kämpfe der Griechen mit den Türken. Es war bei Damasi, das von den Türken vor dem Herrannahen der Griechen aufgegeben worden war. Dort nahm man einen Türken kriegsgefangen, der vor dem Ort auf Posten gestanden hatte. Man schleppte den armen Kerl, den man von türkischer Seite vergessen hatte, von dem geplanten Rückzüge zu benachrichtigen, ins griechische Hauptquar tier, wo sich ob dieser Gefangennahme Heller- Jubel einstellte. In Ruttka Sillein wurden 27 für Bulgarien bestimmte Waggons init aus Preußen kom mendem Schießpulver und anderer Munition angehalten. Die städtische Duma von Petersburg hat ein stimmig beschlossen, 100000 Rubel für sani täre Hilfe für die Balkanstaaten anzuweisen. Die bei Kumanowo zusammengezogene türki sche Westarmee griff die Serben, die vier Divisionen stark waren, an. Die Serben wurden unter ungeheuren Verlusten vollstän dig geschlagen. OertlicheS und SäÄttiÄe». Bretnig. Au« der letzten Kirchenvor- standssitzung bekonntgegeden, daß der Kir chenvorstand beschlossen hat, das Jahresgehalt der Chorknaben in der Weise zu erhöhen, bah jeaec L.,o k mae im 1. Jigce 6 Mk., iM 2 Jihre 8 M-, im 3. Jayce 10 Mk. bekommt. Ferner soll oen Knaven vadurch noch eine Der aünstigung gewährt werden, baß jeder Chor knabe bei WoHsncrannngen 1. Klaffe 20 Psg. oekommt, also find für den Chor bei derarti gen Gelegenheiten von den Betreffenden 3 Nk. außer dec bisherigen Trauung-zebühc zu zahlen, und dritten» soll jeder Chorknabe für oa« Singen von Arien bei Begräbnissen statt der bisherigen 10 Psg. nunmehr 20 Pfg. be kommen, infolgeoeffen erhöht sich der Preis iür die Begräbnis rrien vor dem Tcauechauie von 3 Mk. auf 4,50 Mk und sür die Be- gräbnirarien am Grabe oder in der Kirche von 1,50 Mk. aus 3 Mk. Bretnig. Am Donnerstag fand in un serem Orte der zweite Seefisch-Berkaus statt. Zar B-cpfundung kamen diesmal 4 Zentner Cabeljau, 1 Zentner Mehr al» am vorigen Male. Trotz diese» Mehrs konnten doch noch nicht alle Käufer befriedigt werden. GrohröhcSdorf. Ein recht bedauer licher Unglücksfall ereignete sich am Donners tag nachmittag in der Fabrik der Firma Brückner u. Unger hier. Beim Auflegen eines Treibriemens wurde der noch ledig- Acbeiter Otto Gebler au« Bretnig von der Transmission ersaßt und um die Welle herum- gsschleudert. Zum Glück wurde der Vorgang rechtzeitig bemerkt, sodaß die Maschine sofort zum Stillstand gebracht und der junge Mann au» seiner gefährlichen Lage befreit werden konnte. Die Kleider Haren ihm vom Leibe gerissen worben. Wie man Hörl, sollen du Verletzungen, die der Bedauernswerte daoon- getragen hat, keinen Anlaß zu Besorgnissen geben. Großröhrsdorf. Trnem Beschlusse des hiesigen JemeinderateS zufolge soll auch hier demnächst mt einem öffentlichen Seefisch-Ber kins o/g-ünsn weroen. Die entstshenoen Un kosten i ä„l die Gemeinde. — Da ) große Los im Betrage von 800000 Mark ist am 18. Ziehungstage dec 162, Kgl Zächs. L marslotterie gezogen woroen. Es fiel auf Nr. 97 852 in die Kollektion von Martin Levin »a h Leipzig. Für den letzten ZiehungStaz war noch >n der Gewinntrommel .in Gewinn von 150000 Mark, der aus die Nummer 12 705 fiel. Mit ihm ist die Prämie von 300000 Mack verbunden, so baß dec Gewinn im ganzen 450 000 Mark beträgt. Er fiel in die Kollekte von Theodor Grafit, Leipzig-Anger-Crottendorf. Mit der Nummer 36 547, au« üce ver Einsatz sie., fand d-e Lotterie ihr Ende. — Ein Zehntel de» „Großen Lose»" wurde auch in Krietzschwitz und Rottwerndorf von 5 im Sletndruche beschäftigten Acdeinrn ge spielt, die die Gaben se» Glückes — e» er hält jeder 8000 Mack — dankbar entgegen nehmen. Da ist da« Geld in die richtigen Hände geraten. Dresden. Von Agenten der französischen Fremdenlegion verlockt wurde kürzlich der minderjährige Sohn einer hiesigen dürger»- samilie. Dieser Tage schrieb er oon Belfort aus einen Brief an seine Eltern, in dem er mitteilte, daß sr nach Afrika gebracht werden solle. Ec bitte um Hilfe, da ihm die Lust dorthin vergangen sei. Auf Ersuchen ver Angehörigen hat sich da« Auswäctige Amt in Berlin an di« französische Regierung ge wandt, um die Einstellung de« jungen Mannes in die Fremdenlegion zu verhindern. — Alle» schon dagewesen. Bor einigen Jahren machte ein Pferd von sich reden, da« Rechenaufgaben spielend leicht lösen konnte, und jetzt sind sogar 2 Pferde vorhanden, die mit Potenzen operieren, besser als mancher Schüler. Man staunt diese Tiere al» Selten heiten an und doch sind sie in ihrer Art mcht so selten. Vor 100 Jahren, so geht au» dem .Pirnaischen Wochenblatt" des Jahre« 1812 hervor, gab in Pirna der Künstler Jsstmet Vorstellungen mit seinem Museum von gelernten Kanarienvögeln, die buchst« disren und rechnen konnten. Wie der Künst ler sagte, sei diefe Seltenheit einzig in ihrer .Art und habe aller Onen Beifall gefunden. — Mit dec Preisverteilung auf der Ecz- gebirgischen Ausstellung zu Freiberg waren sehr ?iele Prämiierte nicht zufrieden und haben die Auszeichnungen zum Teil zu rückgewiesen. Jetzt haben sich sogar mehr al« ein Dutzend Aussteller zusammengetan, um Klage zu erheben gegen die Leitung der Eczgebirztschen Ausstellung. Sie fühlen sich verletzt durch die ihnen geworbenen „Aus zeichnungen" unv verlangen das an die Aus- stellungsleitung gezahlte Geld zurück. Das Bocgehsn der Aussteller hat das peinlichste Aufsehen erregt und man darf auf den weiteren Verlauf der Angelegenheit und den Ausgang des von den Ausstellern angestrengten Prozesses gespannt sein. Freiberg, 22. Okt. Wegen Unter schlagung amtlicher Gelder wurde der 20jährige frühere Polizeisxpedient von DippolbtSwolde Huzo Lli^ch oom Lchvucgcc tHl zu8 Monaten Gefängnis verurteilt. Dittrich hatte nach und nach die Summe von 330 Mark unterschlagen und di« Verfehlungen durch die Fälschung der Koatrollvüchrr zu verdecken gesucht. Dittrich oezog ein Monatsgehalt oon 70 Mk. — Schrecklicher Tod. Bon einem Aus gange zurückkehrend, ist in der Nacht zum Sonnabend dec gutsi!uierte 51 Jahre alte Gutsbesitzer Gustav Bahr in LeuterSdork in die Jauchengrube seine» Hofes gefallen und darin erstickt. Nach sorgenvollem Suchen wurde seine Leiche erst am Sonntagvormittag von den Seinen ausgefunden und geborgen. Der Berunzlückte hinterläßt die Witwe uno 2 er wachsene Töchter. — Ein ungetreuer Beamter. Der Assistent bei der Könial. Säch*'. Staatseisenbahn Paul Walther in Zeulenroda hat sich große Unter schlagungen zuschulden kommen lassen, so Saß er vsrhastet worden ist. Walther ist seit 1. April d. I. in Zeulenroda in Dienst. Be züglich der Höhe der Unterschlagungen spricht man von 10 000 Mark. Chemnitz, 23. Okt. Der Fleischerlehr ling Dörfil uno die Dienstmagd Peter, beide au» Chemnitz, haben sich heute früh in einem Hotei zu Flöha, wo sie übernachteten, mit Lysol vergiftet. Dörfel ist tot. Da» Mäd chen wurde in beoenklichem Zustand« nach Chemnitz geschafft. Plauen, 23. Okt. Amtsrichter Schmidt au» Plauen ist zum Bezirksrichter in Wind huk gewählt worben. Ec reist zum Antritt seines Antes bereits am 6. November dort hin ab. — Die Gemeinden Furth und Borna bei Ch-mnitz sind in die Stadt Ch-maitz einoer« leibt worden. Versacken Siel KsmIrsIIs Vie niekllettenilL ttsuteröme! ^Veltd2rükmt und ärrtliek empiodlen rur Haut- und Lckönkeitspklexe, xexen raube, rote, rissixe, sukse- 8onun?6ne Bändel Onerreiebt hexen unschönen leint, r i lube 60 u. 100 XokndeHL-8eike S0?t. Probetube 20 Psg., Schnupfencrsme 30 Psg., Frostcrsme 30 Psg., Schweißcrsme 40 Psg. Zu haben bei Theodor Horn und in der Apotheke.