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Allgemeiner Metzer. Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig. r-otal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hanswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegen«. 2 ,r Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabeid. inn,menisprei« inkl. de» allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterbaltung«blatte»" iitljäbrliL ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Baten in« Hau« ark ' Humnge, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Aukerate, die 4gespaltene Korpu«»eile 10 Pfq., sowie Bestellungen auf den Hst gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungtboten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen geaihren wir Rabatt nach Nebereinkurnt. Inserate bitten wir für di: Mittwoch-Nummer bi» Dienstag vormittag Uhr, für die Sonnabend-Nuarver bi» Freitag vormittag i/,II Uhr einzusenden SchrlfUeltung, L,ruck uno ao-i R. Schurig, Bretnig. Nr. 58. Mittwoch, den 2l. Juli 1909. 19. Jahrgang Sin M-t-rtandem explodiert. 5 Tote und S4 Verletzte. Berlin. Ern schwere» Unglück Hal sich am Sonntag nachmittag auf der neu erüaut.n Rennbahn rm Sportpark Alter Botanischer Garten in der Potsdamerstraße ereignet. Bei dem dritten Rennen des Tages, dem Emstun- denrennen, oa» mit Schrittmachern auf Motor rädern gefahren wird, fuhren die Schrittmacher der Rennfahrer Slot und Ryser in einer Kurve zusammen. Da» Schnttmachertandem Bor- chardt-Poste de« Fahrers Ryser wurde über die Barner- in die unmitleloor an die Renn bahn grenzende Zuschauertribüne, den Kurven platz, geschleudert und begrub zahlreiche Zu schauer unter sich. Der Benzindehäller des Motors« explodierte; d>e Verunglückten er litten schwere Brandwunden. Soweit dis jetzt festgestellt werden konnte, wurden 5 Personen getötet und 34 mehr oder weniger schwer verletzt. L-rttt<h-S und Sächsisches. Bretnig. Am Sonntag, den 8. Aug. hält der hiesige Turnverein sein diesjährige« Schauturnen ad. Im Anschluß hieran folgt ein Ballvergnügen rm Gasthof zum deutschen Hause. — Stempelgedühren für Jagdscheine. Nach dem am 1. Juli ISOS in Kraft getretenen Gesetz über die Abänderung des Stempel steuergesetzes unterliegen laut Tarifstelle 31 künftighin Jahresjigvscheine einer Stempelge- bühr von 7,ÜO Mk. und Tagesscheine einer solchen von 1,50 Mk. Dagegen sind Dupli kat-Jagdscheine und unentgeltlich ausgestellte Jagdscheine von Stempelgevühren befreit. Es kosten demgemäß fortan Jahcesjagdscherue 22,50 Mk., TageSjagdscheine 6,50 Mk. (bis her 15 bez. 5 M.) — Sonnabend, den 24. Juli 1909, oorm. 9 Uhr öffentliche Sitzung des Bezirksausschusses. — Besuch plattdeutscher Amerikaner in Deutschland. Der Plattdeutsche Verein von Newark macht in diesem Jahre eine Reise nach Deutschland. Er kommt am 19. Juli in Hamburg an und reist dann nach Bremen, Münster, Düsseldorf, Köln, Koblenz, Bingen, Mainz, Heidelberg, Frankfurt a. M., Honburg, Eisenach, Erfurt, Leipzig, Dresden, Berlin, Potsdam, Lübeck, Eutin, Kiel und zurück nach Hamburg. Die Rundreise in Deutschland dauert 19 Tage. G e l e n a u. (Unfall.) Dec beim Schul neubau hier beschäftigte Zimmermann Renner au» Pulsnitz erlitt am Donnerstag nachmittag beim Ausrichten einer Säule, die rhm auf den Kopf fiel, eine schwere Verletzung an demselben. Renner wurde, nachdem er erste ärztliche Hilfe erhalten, noch abend« nach seinem Wohn orte überführt Rammenau. (Fichte-Denkmal.) Große Freude hat die Nachricht in unserer Gemeinde heroorgerufen, daß vom Ministerium des Innern die Herstellung eures würdigen Fichte denkmals aus Mitteln des Kunstfond» für 1910/11 endgültig beschlossen ist. Die Aus führung des zirka 3 Meter hohen Denkmals mit dem Brustbild des Philosophen ist einem namhaften Dresdner Künstler übertragen mor den. Die Kosten der Fundierung und Aus stellung des Denkmals tragen die Gemeinde und ble Philosoph Fichte-Sliftunz gemeinsam. Auch wird später ein Ausruf zur Beisteuer ergehen, besonders an diejenigen, die einst die Segnungen der Philosoph Fichte-Stiftung ge nossen haben. Radeber q. Einen schlimmen Ausgang nahm da« neuliche Gaulurnfest in Radebeul für den 22 Jahre alten Max Böhme au« Wachau. Al« er vom Feste vorzeitig nach Hause kam, klagt- er über heftige Schmerzen. Er deg^b sip in« Radeberger Krankenhaus, wo er verstarb, ehe eine Operation vorge- nommen werden konnte. Es steht noch nicht fest, wodurch der junge Mann sich einen töd lichen Schaven zuzog. — Se. König!. Hoheit Prinz Eitel Fried rich von Preußen und Vie Herren von der Generalstabsreise de» Garde-Korps unternah men am Sonntag bei endlich schönem Wetter, von Dresden kommend, eine Partie durch di- Sächsische Schweiz. Am Montag früh setzten die Herren die Krise über Radeberg und Bautzen nach Görlitz zu fort. Dresden. Am Sonntag mittag schoß sich die Sekcetärsehesrau John in ihrer Woh nung, Große Klosterstraße, drei Reoolver- kugeln in die Brust, ohne ihre Absicht zu er reichen. Darauf stürzte sich die Unglückliche in den Hof drei Stock hoch hinab und blieb rot liegen. Die 36 Jahre alte Frau beging die Tat in Abwesenheit ihre» Ehemannes und ihrer zwei Kinder in geistig abnormem Zu stande. — Seit dem 9. Juli hat sich aus seiner am Terrassenufer gelegenen Wohnung ein LOjähriger Abiturient entfernt und irrt wahrscheinlich ziellos umher, da er geistes krank ist. Der unglückliche junge Mann heißt Dultz und trägt brauen Jacketlanzug. — In die Elve stürzte sich am Sonnabend abend auf Blasewitzer Gebiet ein in der Lauen- steiner Straße wohnhafter Metallschlosser R. Beherzte Spaziergänger brachten den Lebens müden wieder ans Land. Dresden. Gegen die Ueberfüllung des ärztlichen Standes nahm in seiner letzten Sitzung der ärztliche Bezirksverein Dresden- Stadt Steäung. Es wurde Hervorgehoden, daß, nachdem die Bemühungen de» Leipziger Verbandes nicht viel genützt zu haben scheinen, eö zweckmäßiger sein würde, wenn von amt lichen Stellen aus ebenso wie vor dem juristi schen, auch vor dem medizinischen Studium gewarnt würde. Es wurde beschlossen: a. eine Kommission von 7 Mitgliedern zu wählen, die de.« Auftrag hat, den Entwurs zu einer ausführlichen gedruckten Warnung vor dem Studium der Medizin unter Benutzung dec entsprechenden Schrift des Leipziger Verbandes anzufertigen und Vorschläge zu einer geeig neten Verbreitung dieser Warnung zu unter breiten ; b. die übrigen ärztlichen Bezirksoer- eine Sachsens aufzufordern, im Verein mit dem Bezirksverein Dresden-Stadt als gesetz liche Standesoertretungen diese Warnung offi ziell mit zu unterfertigen u«d zu unterzeichnen. — Im Zoologischen Garten in Dresden finden täglich Vorführungen der großen Wild- West-Schol statt, die die Gemüter der Kmder in höchster Spannung halten. Alle jene po etischen Gestalten der indianischen Roman literatur werden lebendig, wenn der bejahrte Häuptling Running Dear mit seinen Slam- mesgenoffen in die Arena sprengt. Dresden, 1S. Juli. Einem raffinierten Gaunerstreich, der am Sonnabend von einem 22 Jahre allen unbekannten, sehr modern ge kleideten Manne versucht wurde, ist eine hie sige Dame mit knapper Not entgangen. Sie hatte in einer hiesigen Zeitung ihre Juwelen zum Kaus angeboten. Daraufhin erschien bei ihr jener Mensch, der sich Herr v. Asch nannte, besichtigte die Jawelen und wollte sie für seine Tante erwerben. Er bat die Dame mit den Kostbarkeiten zu seiner „Tante", empfing sie aber in einer zur Ausführung de» Gauner trick» gemieteten Wohnung. Al« er die Ju welen Haden wollte, um sie seiner im Neben zimmer weilenden „Tante" zu zeigen, verwei gerte die Besitzerin die Hergabe, verlangte vielmehr, daß jene zu ihr ins Zimmer komme. Daraufhin versuchte der Mensch, sich mit Ge walt in den Besitz der Kostbarkeiten zu setzen, ergriff aber, als die Dame um Hilse rief, die Flucht. — Die vorm. Schwenkesche Fabrik in Königstein ist nach längeren Verhandlungen seitens der Stadlvertreter an »inen Herrn Schloß aus Berlin für den Preis von 85000 Mk. verkauft worden. Die Wiederaufnahme de» Betriebe» soll im gröberen Umfange, als bis her, schon Anfang nächsten Monats erfolgen. — In Erdmannsdorf haben Schulkinoer eine lohnende Nebenbeschäftiguna für die Ferien. Eine chem. Fabrik in Leipzig läßt Brennessel blätter sammeln, wofür sie 24 Pfg. in ge trocknetem Zustande zahlt. — Der ehemalige Schuldirektor Koch in Thurm hatte mit 24 000 Mar! eine Cham pignonzucht dort errichtet. Diejelbe ist für 24 Maik jetzt im Kochschen Konkurse ver äußert worden. — Ein Schwindler hat in Crimmitschau eine Gastrolle mit Erfolg gegeben. An Stelle des Ende Juni bei dem Rechtsanwalt Tieg abgegangenen Bureauchess trat am 1. Juli ein neuer ein, namens Ehler», den Herr T. infolge sehr guter Zeugnisse engagiert hatte. Auf Grund seiner Anmeldung hieß der neue Bureauches Hubert Paul Rudolf Walter Ehler», war 1877 rn Rostock geboren und zuletzt in Wittenberg rn Stellung gewesen. Er verkehrte im Gasthof „zum Schwan", wo er sich am 5. Juli mit dec Kellnerin Luise Marlin ver lobte. Am Freitag vergangener Woche gav E. in Abwesenheit seines Chef» dre Kaflen- schlüssel und Abrechnung ab und gab an, einige Tage nach Berlin zu verreisen, wo seine Braut sich einer Operation unterziehen müsse. In Wahrheit aber erhob E. bei Herrn Bankier Händel hier gegen Abgabe von Ein legescheinen 3600 Mark und verschwand mit seiner neuen Braut, die auch einige Tausend Mark Vermögen besaß. In seiner Wohnung b.finden sich noch einige Sachen, auch trafen Briefe kür ihn aus Leipzig und Berlin ein, anscheinend von seiner Hand geschrieben. Vielleicht sind auch diese nur zur Irreführung bestimmt. — Vater und Sohn durch Selbstmord ge endet. Zwei Armenhausbewohner in Zedtlitz bei Borna, d?r alte Karl Steinbach und dessen 38jähriger Sohn fristeten beide ihr Leven durch Sammeln von Brenneffeln und anderen Kräutern, Netzestricken und Fischesongen. Der Alte war al» Original weit in der Umgebung bekannt. Er fischte natürlich stet» ohne Fisch karts und Erlaubnis; dem Auge de» Gesetzes wußte er sich mit besonderer Schlauheit zu entziehen. Vor 14 Tagen nun war er von zu Hause fortgegangen, mit Andeutungen, daß er nicht wiederkommen werde. Einige Tage daraus sand man ihn ertrunken in der Wyhra. Er hatte offenbar den Tod im Wasser gesucht. Vorige Woche war auch sein Sohn, ein men schenscheuer Mensch, verschwunden. Am Don nerstag nun fand man ihn aus dem Boden erhängt vor. Penig, 18. Juli. (Das Gebiß ver schluckt.) Eine 16 Jahre alte, in der Spinnerei Amerika beschäftigte Arbeiterin von hier ver schluckte gestern auf dem Nachhausewege einen künstlichen Zahnersatz, welcher in der Speise röhre stecken blieb. Behuf« Entfernung de« gefährlichen Fremdkörper» mußt« da» Mädchen nach demLeipzigerKrankenhause gebracht werden. — Gegen die großen Hutnadeln der Dame« wendet sich ein» polizeiliche Verfügung der Stadt Chemnitz. Es wird darauf hingewiesen, daß die Trägerinnen derartiger Hutnadeln sich nicht nur einer Uebertretung der Bestimmungen der Straßen-Polizeiordnung schuldig machen, sondern auch leicht mit dem Strafgesetz in Konflikt kommen und ferner für Schaden haftbar gemacht werden können. — Da» Opfer eines unerhört gemeinen Ueberfalles geworben ist in der Nacht zum 18. d. M. Herr Merbert, der Pächter des Gründel- leicheS m Glauchau. M. war auf dem Wege nach seiner in LldertSthal gelegenen Wohnung und kam Uhr nicht» ahnend von der Unterstadt die östlich den Teich begrenzende Allee entlang, als ihn zwei Unbekannte ergriffen und ohne weiteres in d.n Teich warfen. Die Kerle, die sich vorher hinter einem Baume versteckt gehalten hatten, ergriffen nach der Heldentat die Flucht und ließen Merbert in seiner hilflosen Lage liegen. E« gelang ihm aber dem nassen Elemente zu entrinnen. Plauen, 16. Juli. (Ein Schulknabe als Erpresser, Betrüger und Urkundensälscher.) Nach Art der Leipuger Erprefferbriefe sandte ein 14jähriger Schulknabc an hiesige Bewoh ner Erpresserbrieie und verlangte unter Be drohung mit Mm d — Geldbeträge. Auch durch Betrug und Urkundenfälschung wollte er Gelder erlangen. Das Bürschchen, da» sich als Vorstand der Erpresser bezeichnete, erhielt sechs Monate Gcsänqni». Leipzig, 18- Juli. Am 500jährigen Jubiläum der Universität Leipzig werden nach den bisher eingetroffenen Anmeldungen folgende Fürstlichkeiten, die zum größten Teil früher ihren Studien in Leipzig abgelegen haben, teilnehmen; König Friedrich August von Sachsen, Kronprinz Georg und dessen Bruder, Prinz Friedrich Christian von Sach sen, Prinz Johann Georg von Sachsen, Prinz August Wilhelm von Preußen (als Vertreter des Deutschen Kaisers), Großherzog Ernst Ludwig von Hessen, Großherzog Friedrich von Baden, der Kronprinz von Rumänien, Herzog Georg Alexander von Mecklenburg, Erbprinz Bernhard von Sachsen-Meiningen, Prinz Otto von Schaumburg-Lipp?, Fürst Heinrich von Hanau, Prinz Hohenlohe, Prinz Fürstenberg. kvsng.-u«h. Zu»gttL«etztzerei« »retnigr Mittwoch, den 21. Juli, abends 8 Uhr rm Gasthof zur Rose: Christlicher Unterhaltungs abend. Auch verheiratete Frauen sind jeder- zeit herzlich willkommen. Dresdner «chiachtviehmartt vom 19. Juli 1909. Zum Auftrieb kamen 3594 Schlachttirre, und zwar 6l0 Rinder, 981 Schafe, 1680 Schweine und 323 Kälber. Die Preise stellten sich für 50 Kilo in Mark wie folgt: Ochsen: Lebendgewicht 39—43, Schlachtge wicht 75—79; Kalben und Kühe: Lebend gewicht 38—41, Schlachtgewicht 70—74, Bu>»: Lebendgewicht 38—40, Schlachtgewicht 69—71; Kälber: Lebendgewicht 44—46, Schlachtgewicht 74—76; Schafe: 77—80 Schlachtgewicht; Schweine: Lebendgewicht 55—56, Schlachtgewicht 70—71. Es sind nur di« Preise für die besten Viehsorten verzeichnet.