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Inserate werden bi« Vormittag« 11 Uhr ! «MFK M f angenommen. Preis für die Spaltzeile 13 Pfg. n H !? Außerhalb deS LandgerichtSbezirrS 15 Pfg. «nd Tageblatt o Amtsklatt für die kümglichcn imd städtischen Behörden zn Freiing and Brant. veravtworUtchi L<itt»«gr «sorg »«rtharvt. — ... .... 47 Jahrgang. - A/d !I Erscheint jeden Wochentag Rachm. 6'/, Uhr für den !! —, -Ar 131. ! Sonntag, den 10 Jnni. Bekanntmachung. Wegen der Freitag, de« 15. und Sonnabend, de« 1«. J««i d. I. stattfindenden Reinigung der Expeditionsräume deS Königlichen Landgerichts und der Königlichen Staatsanwaltschaft zu Freiberg können an diesen Tagen nur Amtsgeschäfte, welche keinen Aufschub erleiden, erledigt werden. Derartiger Sachen wegen wolle man sich in das Dienerzimmer des Landgerichts wenden. Freiberg, den 9. Juni 1894. «öuigticheS Landgericht. Präsident Itr Aäiltvr. Wcgesperrungeu. Wegen Vornahme von Massenschüttung werden nachstehende öffentliche Wege für den Fahr» Verkehr gesperrt: 1. die Hai»iche««rftratze in Friedeburger Flur vom 11. bis mit 15. dieses MonatS; 2. der CommunicationSweg von Grotzhartmannsvorf nach Müdi-Vorf vom 11. bis mit 16. dieses Monats; 3. der CommunicationSweg von Freiberg nach Hai«iche« (strecke von der Flurgrenze des Rittergutes Kleinwaltersdorf an bis nach Bräunedorf) vom 13. bis mit 19. dieses Monats. Der Fährverkehr wird zu 1. auf die Casernen-, Schloß- und Parkstraße in Freiberg be» ziehentlich Friedeburg, zu 2. über Helbigsdorf, zu 3. über Bräunsdorf beziehungsweise Groß» schrrma verwiesen. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder Haft bis zu 14 Tagen bestraft. Freiberg, am 8. Juni 1894. «-«igtiche AmtShaubtma«nschas1. Ur. 8tvl»ert. Bauernguts Verkauf. Das zum Nachlasse deS Gutsbesitzers Friedrich Withel« Göhler- in Eol«»itz gehörige Bauer«gut, Nr. 93 des Brandcatasters und Foltum 104 des Grund- und Hypolheken» duchs für Obercolmnitz, 31 Acker 54 ^'Ruthen -- 17 du 25,6 u enthaltend, ortsgerichtlich ohne Inventar, Vorräthe und Ernte aus 27 500 Mark — Pfg. gewürdert, soll ohne Inventar, aber mit der Ernte, Freitag, de» 15. Jnni 1894, Mittag- 12 Uhr, im ErbgerichtSgafthose zu Colmnitz versteigert werden, wozu Erstehungslustige hiermit vorgeladen werden. Die Kaufsbedingungen sind im genannten Gasthofe, sowie an Amtsgerichtsstelle hier ein» zusehen. Freiberg, am 31. Mai 1894. Da- »Snigttche «mt-gericht. »r»t8vli»«1ck«r. Aff. vr. von Schönberg. K R. Bekanntmachung. Die in Gemäßheit von ß 24 des die Wahlen für den Landtag betrcsfenden Gesetzes vom 3. Dezember 1868 einer Revision zu unterwerfende Wahlliste der Stadt Freiberg liegt bi- zum 8V. diese- Mo«at- im Meldeamt, Rathhaus, Halbgeschoß, aus, was mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß ge bracht wird, daß jeder Betheiligte in dieselbe Einsicht zu nehmen berechtigt ist und etwaige Ein sprüche gegen deren Inhalt während der Zeit des Ausliegens derselben bei uns anzubringen hat. Freiberg, am 6. Juni 1894. Der Stavtrath. vr. «Ski»«, Bürgermeister. Kdn Brennholz-Versteigerung. In der Restauration Fernesieche« sollen Moutaa. de« 11. ^nni e. von trüb 9 Uhr an die in den Abtbeilungrn 1, 4, 5, 6 8, 9, und 12 deS Hospitalwalve- und 15, 17, 18 und 19 des Freibergerschen Walde- aufbereiteten 15 Rm. harte und weiche Brennrollen, 487 Rai. w. Stöcke und 164 Wellenhundert w. Reisig gegen Baarzahlung versteigert werden. Freiberg, am 2. Juni 1894. Der Stadtrath. »r. VLUi»«, Bürgermeister. Breunholz-Aultion. Sonnabend, de« 1«. Jnni e. Bormittag- von 9 Uhr an sollen im Gasthof um »Schützrnhause" in Brand eine größere Partie weiche- Scheit-, Rollen- und Stockholz, sowie Avraumreifig, ausbereitrt im nnter« Freiwald in den Holzschlägen der Abtheilung 1. 5. 11. und 12 , meist» bietend versteigert werden. Freiberg, am 8. Juni 1894. Der Stadtrath. vr. »ük»>«, Bürgermeister. Hsm. GruuSstücksverstcigernug. Erbtheilungshalber soll daS zum Nachlaß der Frau Ernestine Wilhelmine verehel. Großer geb. Walther in Erbi-dorf gehörige Hausgrundstück Folium 189 des Grundbuchs für Brand, Nr. 154 des Brandkatasters für Erbisdorf, bestehend auS Wohn- und WirthschaftS- gebäude Nr. 205 a und Garten 205 b deS Flurbuchs für Erbisdorf, ortsgerichtlich auf 3400 Mark geschätzt, an unterzeichneter Gericht-stelle Freitag, am 22. Jnni 1894, BormittagS 19 Uhr, meistbietend versteigert werden Die Versteigerungsbedingungen find auS den Anschlägen an der Gerichtstafel und im Gast hofe zu Erbisdorf ersichtlich. Brand, am 2. Juni 1894. Königliche- Amt-gericht. vr. 4^1»»»». Förster Auctio«. Dien-tas, de« 12. ds-. Mt-. von vormittag- 9 Uhr a« sollen im amt»» gerichtlichen Auctionslokale hier wollene Männer- und Frauenhemden, verschiedene Schürzen für Erwachsene und Kinder, Norma'hemden, Tr>kothandschuhe, Unterhosen, Capolten, Sporthemden, bunte Vorhemdchen, 1 großer Waarenschrank mit Glasihürrn, 2 Ladentische, 1 Schreibepult, 5 Waarenregale, 1 gr. Arbeitstisch, 1 Pianino, 1 Schreibtisch mit Aussatz, 2 Spiegel, 2 Sopha-, 1 ovaler Tisch, 1 Schreibsrkretär, 1 Kleidrifchrank, 1 Handschuhnähmaschine, 6 Stück silbern« Kaffeelöffel in Etui, 5 Stück silberne Speiselöffel, 1 Fischkelle mit Elfenbeingriff, 1 goldene Damenuhr mit Kette, 1 weitere Damenuhrkette, 1 GrauathalSkette, 1 Granatbwche, 1 dergl. Arm band und 1 dergl. Haarlamm gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Freiberg, am 8. Juni 1894 A mlsgerichtS-Sekretär G »V Krasversteigerung. Die diesjährige Gra-nutzuug der zum Lößnitzer Revier gehörigen, zwischen Klein waltersdorf und Großschirma gelegenen Kunstwirse soll To««abend, de» 16. Ju«i d. I., vo« früh 9 Uhr a« in der Liedschnersche« Restauratto» zu Klei«wal1er-dorf in einzelnen Parzellen gcge» sofortige Bezahlung unv unter den vorher bekannt zu gebenden Bedingungen versteigert werden. KS«igl. Forstrevierverwaltung Loßnitz nnd König». Forstrentamt Tharandt, den 9. Juni 1894. Bekanntmachung für Freibergsdorf. Die diesjährigen öffentliche« kostenfreie« Jmpfu«ge« im hiesigen Orte sollen am 15., 22. nnd 29. Ju«t a» e«, jedesmal von Nachm. 2 Uhr an im Saale oe- Gasthofe- „Stadt Wien" hie* stattfinden Eitern und Erzieher, welche ihre Pflegebefohlenen ohne gesetzlichen Grund der Impfung entziehen, werden nach H 14 Abs. 2 des Gesetzes bestraft. Freiberg-dorf, am 9. Juni 1894. »»Lom»»», Gem-Vorst. Ein Petroleum-Monopol. In neuerer Zeit hat sich das öffentliche Interesse vielfach mit Monopol-Bestrebungen beschäftigen müssen, weil die Verhand lungen deS Reichstages über daS Tabak-, Getreide- und Kali- Mouopol manche interessante Seiten boten und auch gleichzeitig den Widerwillen und die Abneigung fast aller Klaffen der Be völkerung herausforderten. Die Abneigung dagegen hat in maß- gebenden Kreisen so viel Einfluß gewonnen, daß die bezüglichen Bestrebungen scheitern mußten, zur Freude und Genuglhuung aller Derjenigen, die für eine gesunde Volkswirthschaft Ver- ständniß haben. Die Bevölkerung hat einen natürlichen Wider willen gegen Monopole, weil dieselben darauf zielen, die Preise zu treiben, das Volk auSzubcuten. Man sollte nun glauben, daß unter solchen Umständen, wo die öffentliche Meinung einen so großen Widerwillen gegen Mo nopole kundgiebt und die Socialpolitiker dieselben verurtheilen, Niemand es noch wagen würde, einen Monopolplan zu verfolgen und Muth genug zu haben, alle Rücksichten bei Seile zu lassen und dahin zu streben, der gesummten Bevölkerung von Deutsch land ein Joch aufzubürden, wodurch sie in großartiger Weise be drückt werden wird. Und doch rücken wir dieser Gefahr näher: Eine große Petroleum-Gesellschaft, welche über hinreichende Mittel verfügt, hat eS verstanden, den größten Theil der Petrol- Quellen und Raffinerien in Amerika zu erwerben oder sich dienstbar zu machen Sie verfügt über eine Reihe von großen Tank. Schiffen, um daS raffinirte Petroleum lose, d. h. nicht in Fässern nach Bremerhaven und Hamburg zu importiren. Von dort aus sucht sie durch Kesselwagen und kleinere Apparate sür deu Detailhandel bis in die kleinste Verkaufsbude vorzudrtngen und den Prtroleumhandel durch Vorspiegelung billiger Preise und bequemere Ausführung des Vertriebes an sich zu bringen und die Concurrenz lahm zu legen. Zur Erreichung dieses Zieles scheut die Gesellschaft keine Kosten, sie liefert den Detaillisten unentgeltlich schöne, kostspielige Verkaufs-Apparate und sicher« denselben alle möglichen Verkaufsvortheile zu, gegen die Ver- pflichtung, das Petroleum nur von ihr zu entnehmen. So ar- beitet diese Gesellschaft mit großem Kostenaufwand darauf hin, die lästige Concurrenz zu beseitigen. Wie weit die!cs schon ge- ungen und wie viele Wstenzen durch diese Gesellschaft auf dem Wege von den Petroleum-Quellen bis zu den Detaillisten schon zu Grunde gegangen sind, ist in kaufmännischen Kreisen bekannt und wird mit Recht tief beklagt. Es sind zunächst die Segel schiffer, die bislang Petroleum in Fässern nach Europa ver frachteten, es sind die Commissionäre und Agenten an den See- Plätzen, es sind die Grossisten im Jolande, eine Unzahl von Fuhrleuten und Verfrachtern, welche großentheils durch das Vor gehen der großen Gesellschaften bei Seite gedrückt worden sind. Und, wenn nicht die Zeichen trügen, so wird auch noch ein großer Theil der Detaillisten überflüssig werden, da die Gesellschaft den Plan verfolgt und stellenweise schon ausgeführt hat, das Petroleum direct durch ihre Commissionäre an die Consumenten ausmessen zu lassen. Wenn man nun nach den Gründen fragt, welche diese Ge sellschaft zu dem beschriebenen rücksichtslosen Vorgehen bewogen so rodet man leine andere Antwort, als daß es Monopol-Gedanken sind, welche sie veranlaßt hat, sich mit den größten Werken in Rußland rc. über daS Absatzgebiet zu einigen; Monopol-Ge danken, welche sie veranlaßten, kleine Raffinerien, wie es im Augenblick noch bezüglich eine» solchen Geschäfts in Bremen ge plant ist, auSzukaufen rc. Welche Folgen daS Endergebntß all' dieser Bestrebungen und Anordnungen haben würde ist unschwer zu errathen und in kausmänntschen Kreisen ist man hierüber längst klar. Genannte Gesellschaft strebt nach dem Petroleum. Monopol und waS dem consumtrenden Publikum blühen wird, wenn dieser Zweck erreicht werden sollte, liegt auf der Hand, die Gesellschaft würde dann durch die Steigerung der Preise recht bald hinreichende Entschädigung suchen für die vorher gemachten Aufwendungen, und die Ausbeutung deS Publikums würde in'S Werk gesetzt werden. ES wird gewiß nicht verkannt werden können, daß eS recht nützlich ist, diese Verhältnisse öffentlich zu besprechen und daS consumirende Publikum aus die drohende Gefahr hinzuweisev. Bis jetzt kämpfen noch einzelne amerrkanische Gesellschaften, so- genannte OutfiederS, wirksam gegen die große Gesellschaft, die alle Concurrenz zu verschlingen droht, und viele große und kleinere Kaufleute unterstützen diese Bestrebungen im eigenen, aber auch im wohlverstandenen allgemeinen Interesse. ES erscheint aber durchaus nothwendig, daß auch die größeren Kreise der Detaillisten und Consumenten auf die drohende Gefahr auf merksam gemacht und veranlaßt werden, die Schritte wirksam zu unterstützen, welche die Monopol-Bestrebungen bekämpfen. politische Umschau. Freiberg, den 9. Juni. Der Kronprinz und die Kronprinzessin von Griechenland Schwester des ventsche« Kaisers, kamen gestern Nachmittag in Potsdam zu kurzem Besuche deS Kaiserpaares an. An Zöllen und gemeinschaftlichenBerbrauchS- steuern sind in den Monaten April und Mai zur Anschreibung gelangt: 671 192 652 Mk. (53 776 238 Mk. mehr als im gleichen Zeiträume deS Vorjahres), an Zöllen allein 364 430353 Mk. (13 486 775 Mk weniger). Die zur ReichSkafle gelangte Ist- Einnahme, abzüglich der Ausfuhrvergütungen und Verwaltungs- kosten, betrug bei den Zöllen 336 627 292 Mk. (23 387 880 Mk. weniger), auS den Zöllen und Verbrauchssteuern zusammen 607 369 870 Mk. (12534182 Mk. weniger). lieber den Fürsten BiSmarck werden dem »Leipz. Gen.» Anz." nachstehende Mittheilungen gemacht: „Die Beziehungen zwischen dem Kaiser und dem Fürsten sind nach wie v»r die