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WeWil-CrOWMzeiM Tageblatt für Kohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kermsdorf, Bernsdorf, Wüstenbrand, Ursprung, Mittelbach, Kirchberg, Erlbach, Langenberg. Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Küttengrund rc. drgsn kür Politik, Lokolgelchichte und Geschäftsverkehr, sowie kür amtliche Nachrichten. "scheint mi, Ausnahme der Sonn und Festtage ««glich abends mit dem Datum des folgenden Tages, vierteljährlicher Bez gspreis bei freier Lieferung ins Haus Mk. 1.50, bei Abholung in der Geschäfts- lautzer Bestellgeld» Mk. I.5N. Linzelne Nu,n,iiern 10 pfg. Bestellungen nehmen die Geschäfts- und Ausgabestellen, die Ausbäger, sowie sämtliche Kaiser». Postanstalten und die Landi.r.efträger entgegen. Als im^^e". ^".7°"!'^ „Illustrierte Sonntagsbla,. - und monatlich ein Mal di« „Kirchlichen Nachrichten». - A izeigengebühr ,,ir die gespaltene Korpuszeile oder deren Kaum I_- pfg.. für auswärts 15 pfg; ,i nn . ^S- -amtliche Anzeigen finden gleichzeitig im „Oberlungwitzer Tageblatt» (publikationsorgan der GemeindebehSrde zu V.-erlungwitzj Aufnahme. Anzeigen-Annahme für die am Abend erscheinende Nummer bis vormittags hr, grotzcre Anzeigen werden am Abend vorher erbeten. Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewährt, jedoch nur bei alsbaldiger Zahlung. Vie Aufnahme von Anzeigen an vorgeschricbenen Tagen und Plätzen wird möglichst berücksichtigt, eine Garantie jedoch nicht übernommen. Nr. 264. Fernsprecher Nr. 151. Dienstag, den 12 November 1907. vr «ahnur. Z 34. Jahrgang. Das Kaiserpaar in England. Kaiser Wilhelm II. und Kaiserin Auguste Viktoria befinden fich als Gäste deS König« Eduard VII. und der Königin Alexandra auf britischem Boden. Wie man weiß, ging die Ein ladung zu diesem Besuche von dem Onkel unseres Kaiser- au-, als dieser im Sommer auf der Reise Nach Marienbad im Schlosse zu Wilhelmihöhe bei Kassel einen kürzeren Aufenthalt bei den Majestäten Nahm. DaS deutsche Kaiserpaar wird, wie be kannt, mehrere Wochen in England resp auf der Insel Wight und in den benachbarten Gewässern an Bord der Nacht „Hohenzollern" verweilen, da sich die Aerzte zur völligen Beseitigung deS kleinen ErkältungSleidenS deS Monarchen in diesem Sinne ausgesprochen haben. Die letztere Tatsache hat die Erörterungen, mit welchen diese Kaiserreise be- gleitet wurde, sofort in andere Bahnen gelenkt; yils den englischen Journalen find alle „besonderen" Anschauungen über die deutsche Politik, die sich dort so häufig fanden, verschwunden und auS den Spalten der Londoner Zeitungen weht ein für unS so wohlwollender Hauch, wie wir ihn seit langem von der Themse her nicht gewöhnt waren. Uns soll da- natürlich sehr recht sein, und ein neuer Freundschaftssrühling zwischen Briten und Deutschen mag auch dann von Dauer sein, wenn er im Winter anhebt An Pflege bei uns soll es nicht mangeln; mag es an Gegenseitigkeit auch drüben, jenseits deS Kanal» nicht fehlen! Vor anderthalb Wochen ließ Fürst Bülow an kündigen, daß er dos Oberhaupt deS Reiches nicht begleiten werde, weil er durch die Vorbereitungen für die Reich-tagSsesston zu sehr in Anspruch ge nommen sei. Es wurde hervorgehoben, daß die Begegnung zwischen den beiden Herrschern hohe Bedeutung auch dann Haden würde, wenn keine Neuen Abmachungen getroffen würden, und solche Beschlüsse waren nach der damaligen Ausfassung nicht zu erwarten. Ein paar Tage später wurde der neue Staatssekretär im Auswärtigen Amt, der hessische Kausmannssohn Herr von Schön, als Ver treter deS Kanzlers im kaiserlichen Gefolge genannt, und unmittelbar vor der Abreise deS Kaiserpaares aus Berlin scheint dann nicht nur in England, sondern auch in Frankreich die Erkenntnis ge- kommen zu sein, daß sich während der Anwesenheit des Kaiserpaares in West-Europa doch mehr er- eignen kann, als seither für möglich gehalten wurde. Was das sein wird? Wir wollen uns lieber nicht aufs Raten legen, denn von wirklichen Er folgen wird darüber keine Silbe verlauten. Mag eS Marokko sein, welches wieder einmal die Diplo matie beschäftigt, mag es sich um die deutschen Interessen an der Bagdadbahn in Vorder-Asien gegenüber der englisch-russischen Abmachung über die beiderseitigen Interessensphären im benachbarten Persien handeln, genug, wir müssen abwarten. Jedenfalls ist im Auge zu behalten, daß der Kaiser während seines bevorstehenden Aufenthaltes an der südenglischen Küste Frankreich außerordentlich nahe ist uno daß hier in unauffälligster Weise persön liche Rücksprachen genommen werden können, von welchen niemand etwas erfährt, wenn es geheim gehalten werden soll. So mag denn diese Reise in der Tat eine Bedeutung für die politischen Be ziehungen zwischen Deutschland und England er langen, die bis in die allerletzten Tage hinein nicht erwartet war. Man sollte auch meinen, die englische, oft vor urteilsvolle Anschauung gegenüber Deutschland müßte nach dem politischen und wirtschaftlichen Entwicklungsgänge, wie ihn jeder Tag zeigt, ver schwinden. Ueber König Eduards ost genannte „Einkreisungspolitik' wollen wir hier kein Wort weiter verlieren, denn sie tut unS nicht weh, und die Engländer haben gesehen, daß wir weder vor her, noch nachher etwa- gegen sie unternommen haben. Aber die wirtschaftliche Lage mit allen ihren bekannten Schwierigkeiten weist Deutschland und England doch wirklich aufeinander hin, und wirtschaftliche gute Beziehungen setzen gute politische Verhältnisse voran-. Wer das nicht wahrnehmen «iS, der muß schon Rind sein, und die britischen Vettern haben sich gerade nicht als blind, sondern alS recht gescheite Leute stet« erwiesen. Was daraus folgte liegt auf der Hand. * » DaS Kaiserpaar trifft am heutigen Montag nachmittag bei dem Könige und der Königin von England auf Schloß Windsor ein. Ob sich die Ankunft genau nach dem Programm ermöglichen lassen würde, war fraglich geworden, da auf dem Kana! dichter Nebel herrschte, der die Ueberfahrt zu er- sibweren und Verspätungen im Gefolge zu haben pflegt. In Vlisfingen, woselbst das Kaiserpaar mit seinem Gefolge im Hofsonderzug schon am Sonnabend eintraf, wurde ein längerer Aufenthalt genommen. Dort erreichte auch die frohe Kunde von der Geburt eines zweiten Enkels die kaiser lichen Großellern. Der Kaiser und die Kaiserin weilten in Vlisfingen im strengsten Inkognito, nicht einmal der Gesandte v. Gchlözer war zum Empfange auf dem Bahnhofe erschienen. In PortSmouth dagegen war glänzender Empfang vorgesehen. Die ganze Kanalflotte Eng lands war unter Admiral Lord Beresford ver- einigt worden, um dem deutschen Kaiserpaare ihre Huldigung darzubringen. PortSmouth war voll von Fremden, die au« der näheren und weiteren Umgebung herbeigeeilt waren, um dem Kaiser und der Kaiserin ihre Verehrung zu bekunden. Der Prinz von Wales, der englische Kronprinz, be grüßte daS Kaiserpaar an Bord der „Hohenzollern", wo unter anderen Notabilitäten auch Lord Roberts, der greise Feldmarschall, und der deutsche Bot schafter empfangen wurden. Der Kronprinz ge- leitete die kaiserlichen Gäste an Land, wo diese die Huldigung der städtischen Behörden entgegen nahmen, und führte sie sodann in einem königlichen Sonderzuge nach Windsor. Dort waren glänzende Empfangsvorbettitungen getroffen worden. Die Straßen der Stadt wie der Bahnhof waren in ein wallendes Meer deutscher und englischer Fahnen gehüllt, Guirlanden und Blumen grüßten von allen Häusern und Fenstern aus die Majestäten hernieder; der schönste Gruß aber war der wahr haft herzliche Empfang durch das englische KönigS- paar, und die freudige Begeisterung, die fich in den Blicken der Tausenden wiederspiegelte, die unserm Kaiser und seiner Gemahlin beim Einzug in Windsor ihre Liebe und Verehrung zum Aus druck brachten. Am Montag abend findet ein Diner in Wind sor Castle statt, bei dem Trinksprüche auSgebracht werden sollen. Aus die persönliche Bitte König Eduards hin werden diese Toaste vielleicht nicht mündlich ausgebracht, sondern nach englischer Sitte in Niederschriften überreicht werden. Am Diens tag ist Jagd im Windsor-Park und abends Fest- bankett. Am Mittwoch soll der Besuch Londons stattfinden. Der Nationalrat der britischen FriedenSgesell- schasten veröffentlicht zum Besuche deS Kaiser- paares einen Aufruf, worin erneut ein gutes Ein vernehmen zwischen beiden Staaten und Völkern empfohlen wird. Auch die englischen Zeitungen fahren fort, für Wiederbelebung der alten Freund schaft zu sprechen Sie kommen sogar zu der ver nünftigen und selbstverständlichen, obwohl lange nicht betätigten Anschauung, daß für beide Völker Raum genüg auf der Welt vorhanden sei, und raten, das Vergangene vergangen sein zu lassen. Das sind schöne Worte, nur müssen sie auch be tätigt werden. Auf dem Lordmajors-Bankette in London hieß Admiral Fisher den deutschen Kaiser, die Kaiserin und die Kriegsschiffe, welche die Majestäten be- gleiten, herzlich willkommen. Er verurteilte auch die Aeußerungen englischer Zeitungen, in denen früher von einer deutschen Invasion die Rede war. DaS war natürlich Unsinn, aber es ist gut, daß daS ein britischer Admiral ebenfalls ausgesprochen hat. Der Premierminister Campbell Bannerman begrüßte im Namen der Regierung daS deutsche Kaiserpaar, dessen Besuch um so mehr anzuer kennen sei, als der deutsche Herrscher alle persön liche Rücksichtnahme außer acht lasse Die politischen Beziehungen Englands zum Au-lande nannte der Minister gute, er besprach mit Freude die mit ver ¬ schiedenen Mächten getroffenen Vereinbarunoen, die nur dem Frieden dienen sollten und auch schon gedient hätten Von der Marokko-Angelegenheit find keine weiteren Schwierigkeiten zu erwarten. Die Ausführungen fanden großen Beifall. Der zweite Kaiserenkel. Dem kronprinzlichen Paare wurde, wie schon telegraphisch gemeldet, am Sonnabend vormittag '/.10 Uhr der zweite Sohn geboren. Gleich dem ersten ist auch der zweite Sohn des Kronprinzen ein Potsdamer. Wie bei dem einstmaligen Kaiser, dem am 4 Juli 1906 geborenen Prinzen Wilhelm, weilt der kaiserliche Großvater auch bei der Geburt des zweiten Enkelsohnes in der Ferne. Ja, dies mal ist auch die hohe Großmutter nicht zugegen. Zehn Stunden nach der Abreise deS Kaiserpaares nach Vlissingen erblickte der zweite kaiserliche Enkel das Licht der Welt; seine Großeltern aber werden ihn erst nach Wochen von Angesicht zu Angesicht sehen, da die Kaiserin geneigt war, während des Aufenthaltes auf der Insel Wight dem kaiserlichen Gemahle zur Seite zu bleiben. Die telegraphische Kunde von dem frohen Familienereignis hat das Kaiserpaar jedoch sofort bei seiner Ankunft in Vlissingen erreicht, und der Kaiser erfuhr die freudige Botschaft nicht wieder, wie bei der Geburt des ersten Enkels, durch den Sultan aus Konstan tinopel. Mit dem Kalserpaare aber nimmt das ganze patriotisch gesinnte deutsche Volk herzlichen Anteil an der Freude im kronprinzlichen Hause und in dem donnernden Salut der Geschütz?, der den jüngsten Hohenzollernprinzen begrüßte, mischten sich viele tausend herzliche Wünsche für Mutter und Kind, für den neugeborenen Prinzen und das ge samte kaiserliche HauS. Bolksverseuchung. Die sehr bedenklichen Zustände, die der Dur- buscher Prozeß gegen fünf kroatische Mordbuben wieder in Erinnerung gebracht Hal und die ein energisches Eingreifen der Behörden als dringend notwendig erscheinen lassen, werden von Dr. Brüning in einem Artikel im „Tag" folgendermaßen erörtert: Das ehemals so friedliche Rheinland ist zu einer Stätte beständiger Verbrechen geworden Ganz kleine Kinder — Kinder von zwei Jahren! — fallen Lustmördern zum Opfer. Tie werden aus der Wiege geraubt, in einem Stall oder Kornselde g schändet und unter Martern getötet. Erwachsene werden in ihren Wohnungen überfallen, beraubt und geschlachtet wie das Vieh. Messer und Dolch spielen eine blutige Rolle wie im verkommensten Teile Siziliens, und Reoolverschüsse knallen jeden Tag. Es werden aus Rache Taten tiei quälerischer Roheiten begangen, die zum Himmel schreien. Und weshalb diese Zustände unter einer ehemals so gutgearteten Bevölkerung? Weil die ^uri saera taw68, die Jndustriepotentaten taub und blind macht gegen oie Not des Voltes, und weil die Behörden ihre erste Pflicht vernachlässigen, die darin besteht, den ehrlichen Bürger in seinen wesentlichsten Gütern, Leben und Eigentum, zu schützen. Denn wenn die Behörden dieser Pflicht sich voll bewußt gewesen wären, dann hätten sie uns das Auslandsgestndel, dieses verlauste und verkommene Proletarierpack aus Italien, Rußland, Galizien, Ungarn, Bosnien und Kroatien von vorn herein vom Halse gehalten. Ob die Kohlenbarone jährlich so und so viele Millionen mehr einsacken, ist für daS Wohl des Vaterlandes vollständig nebensächlich, nicht aber, ob die Volksgesundheit und die Volkssittlichkeit intakt bleiben. Ich fürchte, man kann schon heute behaupten, daß wir mit d-m Soldaten, die gewisse Jndustriegegenden stellen, keine Befreiungskriege mehr durchkämpfen werdens wenn aber der ferneren Verseuchung unsere- Volke« durch das ausländische Arbeite'Proletariat nicht Einhalt getan wird, dann find unS unheilbare Schäden sicher, und nicht bloß inbezug auf den Rekrutenersatz. ES ist ein große- Verdienst de- Staat-anwalt- Pult zu Bonn auS Anlaß deS Durbuscher Mord- Prozesse-, in dem fünf Kroaten zum Tode verurteilt wurden, mit rücksichtsloser Offenheit auf „die furcht bare Gefahr» hingewiesen zu haben, der wir durch „die planlose und skrupellose Einfuhr" von Arbei tern au- den genannten Ländern ausaesitzt sind. Sie haben uns oie Blattern und die Wurmkrank- he«t gebracht. WaS aber schlimmer ist: sie ver breiten auch eine moralische P-st um sich. Ganz besonders bedenklich ist die Kroatengefahr Diese Kloaken sind zum größien Teil „BarabeS" nach eigener Bezeichnung: Menschen, die, wie Slaais- unwalt Pult sagte, jederzeit bereit sind, sich durch Verbrechen in den Besitz von G ld zu fetz n Diese Baiabes sihen ihre Mitmenschen als Tiere an, sie sprechen nicht von Totst chen, sondern von „Schlachten". Zweibeiniges Viehzeug, daS man ersäufen müßte, wenn man eS nicht auStreiben könnte. „Diese Barabts", sagte TtaalSanwalt Pult, .sind eine Gefahr für die öffentliche Sicher heit, und da sie sich ausdehne» über ganz Deutsch- land, so ist die Gefahr nicht ernst genug zu nehmen.» Hoffentlich weiden solche Worte an verantwortlicher Stelle gebührende Beachtung finden! Der rheini schen Bevölkerung hat sich nachgerade eine derartige Erbitterung gegen das Au-land-gestndel bemächtigt, daß Fälle verzweifelter Selbsthilfe nicht mehr selten sind. So hat man in diesen Tagen bei München- Gladbach ein halbes Dutzend Italiener unschädlich gemacht." Die Vorgänge in Rußland. Die dritte ruffische Reichsduma, welche am Donnerstag dieser Woche, wahrscheinlich durch den Zaren persönlich, mit einer Thronrede eröffnet wird, zählt 330 Mitglieder der gemäßigten oder konservativen Richtung und nur 112 oppositionelle Abgeordnete. Unter letzteren befindet sich gerade eine Mandel Sozialdemokraten. Bei dieser Zu- sammens/tzung kann es der Regierung nicht schwer fallen, ihren Willen durchzusetzen Zum Danke dafür wird sie den Abgeordneten auch so freund lich wie möglich gegenübertreten. In den weiten Kreisen deS russischen Volkes herrscht dagegen Em pörung gegen diese „Volksvertretung". War eS bisher an der Tagesordnung, daß Dumamitglieder von der Polizei chikaniert wurden, so haben die Parlamentarier jetzt allen Anlaß, sich vor Angriffen aus radikalen Votkskreisen vorzusehen Von An gehörigen der zweiten Duma befinden sich 44, von denen der ersten 3 als Abgeordnete in dem gegen wärtigen Reichstag. K6 sozialdemokratischen Abgeordneten der zwei ten Duma wurden Anklageakte zugestellt, in denen sie beschuldigt werden, eine verbrecherische Vereini gung gebildet zu haben zum Zweck des gewalt samen Sturzes der Verfassung durch bewaffnete Volkserhebung, der Vertreibung des Herrscherhauses und der Einführung der demokratischen Republik. Landesverrat. In Warschau entdeckte die Geheimpolizei einen Fall deS Verrats militärischer Geheimnisse. Die Affäre wird streng geheim gehalten. Es handelte sich dabei um mehrere höhere Offiziere, die eine Anzahl BesefttgungSpläne an Oesterreich au-ge liefert haben. AlS Vermittler dienten Juden. Die ausgelieserten Dokumente wurden mit Hilfe von Wiener Bahnbeamten inS Ausland gebracht. Die in die Angelegenheit verwickelten Offiziere hatten durch verschwenderisches Leben die Aufmerksamkeit aus sich gelenkt. Mehrere Verhaftungen wurden vorgrnommen; weitere Verhaftungen folgen. Oertliches und Sächsisches. Hoheastein-Ervstthal. l1 November 1907 Der wirtschaftliche Rückgang ist jetzt allem Anschein nach da. DaS Gelb ist mit der Erhöhung deS Reichsbankdiskonts aus 7'/, Prozent so teuer geworden, wie e- noch nie gewesen ist. Der Abfluß von Gold nach Amerika soll verhindert werden, gleichzeitig werden sich aber auch Handel und Industrie und ganz besonder- letztere notge drungen einschränken müssen. Und da ein- zum anderen kommt, wird unsere ganze Lebenshaltung allmählich wieder eine andere werden. So schwer die Zeit ist und so schwer sie noch werden kann,