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Ü744 MI 10. 2 1Ü01 slag, 12. L Sonnabend. > — Man- : r: Soin» s 443» - « bis 10Zq 2 1076 bi? tag, lö. 2. ientral < iita», 9 2 - Sonntag, ! r: Som» mlag. 9 2 >. (19) T,i> .'arken Tod- r Königni ra A 2 SN ag. zugleich gende Hol- ,'2O) Nobiii- 8 2 (II) (16) Elisa- »inen S>r>-i. Peer Gnnt. he Vorftel- 11 2 (SN) lnrechtsvor- nt. — Frei- na. zugleich 'Minna von Preisen — and Voll!?' estsreise. u s: Sonn- (19 30) Die l)) Der Kai- (20) Herr )>e Onadrs- (20> S'urm . (20) Mag- pinn Re-He ei. Biibnen> iontnn 16 2 ! rnhaus: lieie (1"S.N) m'aq. 0 2 12») Kabale ifninnns Er- ivkiaenie nns ikfenschv'ied Reibe H 12 r oV^wiete — Montag. In Cbust' -erzoain — nstag 1» 2 11 2 ISO) rstaa 12 2 ,»a »Blihven- licke A->-aer- >rin unb -'!ir rnis Anher rn. Geschlos- nb Bertrnlii Donnerstag, Atefsttna (Nl bäuser Erik .V — Sow" Vorstellung Husar Dienslaq. den 10. Februar 1VL1 Nummer S4 — 30. Jahrgang Erscheint «mal wvchtt. mit Mustr. «ratittetlanen.Helmat und LeU» und der «tnderbellage .Grahmul'. sowie den Tert bett»,en ,Bt. Benno-Blatt', .Unlertzaltimg und Nissen', »Die NeU der Grau', .»rrzlltcher Rotgeber'. ,Dot gut» Buch'. .Gllmnmd« G-au'. vionaNIcher «eiuglpret« 8 F» «Inschl. Bestellgeld. Eingeinummer 1V 4, Sonnabend- u. Eonntagnummer JE 4- ' Haupttchrtstieiter! Lr. Es. fvk.kzhk, Dreisen. llln,«l,«ndre>>, DI» I,«Watten» p»UI,»ll» »»4 Gamiti»iv anjelgen » Slellengeluche 20 4. Die pelttretlomezeU». SS mm breit, l X. »llr Anzeigen attsterilalb de« «eibieilung-gebiet»« W IW «n 4.dlepetti,«tlomejeile>.ttax. Brte,geb.»i>4. Jmgoll« AfK 8M E HD «M lW hrheier Eewatt ersticht leb« «erdNtchlun, aus vieserun, sowt« ikrsüllung «ttjelgen.ilultrbgen üelltung d. Lchadinersatz, »e(ch«stliq»r Grau, B«i,«r», Dreisen. Volkssmlunp Für christliche Politik UN» Kultur M. Müiow o «eadedaut »».«den "r "i't» »'n- '«"' ,w,L * Masor Butler, »er wegen Beleidigung Nl u sjv - linis vor ei» Kriegsgericht gestellt werden sollte, ist vom ameri- konischen Marineamt ans der Hast entlassen nnd mit einem Verweis bestraft worden. Gutes Dorzelchen (von unserer Berliner Schrtftlettung.) Berlin, 5. Februar. V.«». Der Radikalismus hat in den letzten Tagen ein« Schlacht verloren: parlamentarisch, politisch und — soweit man davon Überhaupt sprechen kann — auch ge i st i g. Die Front der Negierung und der st« unterstützenden Parteien stand, vielleicht zum ersten Male seit den Wahlen, im Angriff. Sie hat ihn glänzend gesührt und einen vollen Erfolg davongetragen. Mit Mehrheiten von 72 und mehr Stimmen hat die Reichsrcgierung die entscheidenden Ab- stimmungen gewonnen. Am Beginn einer langen und kampsreichen Parlamentstagung, die das groste Eesctz- aebnngswerk des Etats zu verabschieden hat, sind diese Entscheidungen als ein hoffnungsvolles Vorzeichen zu be werten. Aus ihnen spricht unzweifelhaft der wachsende Wille einer Mehrheit, sachlich zu arbeiten und der Ueber- flutung durch eine verantwortungslose, rein agitatorische Opposition einen festen Damm entgegenzusetzen. Dieser positiven Haltung einer überraschend grohen Mehrheit liegt schliestlich aber auch die Erkenntnis zugrunde, dass die Methoden und Rezepte der „sturen Opposition" zu ver- hängnisvollen Wirren führen müssen, und dast die unge heuren Aufgaben des Schicksalssahres 1931 nur unter starker Führung und durch ernste, sachliche und planvolle Arbeit gemeistert werden können. Die sachliche Stärke der Regierung und ihre positive Arbeit haben sich in diesen Tagen als Anziehungskraft bewährt die negativen Agitationsparolen der Opposition haben die vernünftig Denkenden abgestosten. Die Hossnung ist gewachsen, dast cs nun gelingen wird, den Etat entsprechend der mit 0 grotzem Nachdruck erhobenen Forderungen des Reichs« anzlers auf dem ordentlichen Wege der Ge» etzgebung zu verabschieden. Dieses Ziel, das m lebenswichtigen Interesse Deutschlands liegt, wird um 0 eher erreicht werden, je mehr die Regierung auch in den ommenden Etatkämpfen den von ihr gewählten Weg der Wahrheit und Sachlichkeit unbeirrt bis zum guten Ende geht. Für dieses gute Ende werden dann mit ihr auch alle diejenigen schaffen und arbeiten, die jetzt durch ihre Ab stimmung gezeigt haben, dast sie den Ernst unserer wirt- lchastlichen und politischen Lage klar erkennen und an ihrer lleberwindung Mitwirken wollen. Aber auch die Debatten, die der gestrigen Entscheidung vorausgingen, waren völlig beherrscht von der gesam melten Kraft der Regierungsfront und von der Ueberlegenheit ihres 'Wollens und Schaffens. Was hatte denn die Opposition der klaren und zielbewustten Rede des Reichskanzlers entgegenzusetzen? Herrn Goebbels? Den Agitator? Ach, wer beide lwrie. war peinlich betroffen von der geistigen Minus- Distanz, die diesen Führer der Opposition von diesem Führer der Negierung trennt. Was hatten die Deutsch- nationalen Doehring und Kleiner, diese kleinen Nachläufer des Nationalsozialismus, zu sagen! Schimpfen, chmähen. schimpfen... Was sie sagten und schmähten und chimpften, verschwand schon am nächsten Tage in einer paunenden Kampsstunde vor der grasten Anklagerede von Zoos und vor den Sprechern der anderen Mittelparteien, die mit der Politik des Radikalismus gleichfalls scharf ins Gericht gingen. Kein Gegner war da, der sich in der Ebene des Sachverstandes, der Wirklichkeit und einer politischen Geistigkeit überhaupt mit ihnen hätte auseinandcrsetzen können. Diese lehrreiche und eindrucksvolle Debatte hat gezeigt, wo die wirklich schöpferische politische Kraft, wo klares Denken und kluges Wollen stehen. Sie wird auch drausten ihr Echo finden und dazu beitragen, dast wirklich das ganze Volk erwacht. Der Kampf geht in den nächsten Tagen weiter. Sein nächstes Ziel ist die Sicherung einer arbeitswilligen Mehr heit gegen den hemmungslosen Mistbrauch der Opposition und gegen ihre finanziell verheerenden und verantwor tungslosen Agitationsanträge. Dieser Kampf, der am Montag um die vernünftige Aenderung der Geschäftsord nung geführt werden wird, kündigt sich nach den gestrigen Erfahrungen als überaus scharf und schwer an. Di« „sture Opposition" etabliert sich als Obstruktion. Das wird ihr nicht viel helfen. Es gibt, wie sich gestern schon gezeigt hat, immer noch ein Mittel, um auch dieser unberechtigten Obstruktion Herr zu werden. Und alle erlaubten Mittel werden angewandt wer den um die im Interesse des Parlaments und seiner Arbeitsfähigkeit notwendigen Reformen zu sichern. In diesem Punkte ist, wie man voraussagen darf, der Wille der Mehrheit unerschütterlich. Er wird sich deshalb auch durchsetzen. Carilas, nicht Terror! De-eutsame Reden bei der Papstlrönungsfeter der Berliner Katholiken Berlin. 9. Februar. Del »er gestrigen von der katholischen Aktion Berlin ver anstalteten Kundgebung anlählich der 9. Wiederkehr des Tages der Papstkrönung Pius Xl. «prach der Apostolische Nuntius Orlenigo zum ersten Male öffentlich vor den Berliner Katholiken in der bis aus den letzten Platz besetzten Phil- Harmonie. „Liebe gegen alle und von alle n" war der Leit gedanke seiner Ausführungen. Wie Pius XI. aus warmer Liebe zur Menschheit bei jedwedem öffentlichen Unglück eines Volkes zu Hilfe gekommen sei, so müsse die Carilas Christi als die Tochter des Glaubens stets die Tugend jedes Christen sein. In Vergangenheit und Gegenwart habe über der Wiege bedeutsamer Wohlfahrtseiurichtungen die katholisch Fahne geweht. Wie das Elend kenn« auch die wahre Caritas keinen Unterschied der Partei oder Konfession. „Wo immer ein leidendes Menschenkind seufzt, da gibt es für alle eine Pflicht zu erfüllen. In der schweren Stunde, die alle Nationen gegenwärtig durchleben, müssen wir es als eine persönliche Ehrensache empfinden, dast wir uns in diesem edlen Wettstreit der Liebe gegen die Leidende», soweit es uns möglich ist. in die vordersten Reihen stellen. Niemand darf sich diesem heiligen Kreuzzug entziehen. Selbst ivenn wir dem Leidenden keine materielle Gabe zu geben hätten, bleibt immer noch etwas Kostbares, das wir in das Herz ciiws Betrübten legen können, die Liebes tat eines guten Wortes, eines sreundlichen Blickes, einer brüderlichen Teilnahme. Und wenn anch alle individuelle Liebestaligkeit ersüilt wäre, so vlicbe immer noch für alle die Liebe zum Ba t e r l a n d, der ge, meinsamen Mutter, d'e zwar alle liebe», aber ein jeder aus seine Art und in der Meinung, dast diese Art die beste ist. Es bleibt noch die LiebeSlat wenigstens des Gebets sür die ganze West, der cs so sehr noch an Frieden und Sicherheit, an Sitt lichkeit und Glauben gebricht" Bon der „Liebe gegen alle und von allen" werde, so schloss der Nuntius, den Armen Hilfe in der Not. die Reichen würden helfende Werkzeuge der göttlichen Vorsehung, das Vaterland besitze in der Caritas ein Unterpfand neuen Aufstiegs und in der Welt werde der Sinn sür Gerechtigkeit und Liebe die den Völkersncden bedrohenden Gegensätze versöhnen. — Stür mischer Beifall dankte dem Nuntius sür seine warmherzigen Worte Darauf crgriss der Vorsitzende der Katholischen Aktion Ministerialdirektor Dr. Klausener das Wort. D«r Redner rückte in seinen Ausstlhrunaen mit aller Schärfe von den Ge- maltmetboden. de» Terrorakten und de„ vor nichts zurück schreckenden Besch'mpsnngen des Gegners ab nnd wies den gegen die Katholiken erhobenen Vorwurf des 'Mangels valer. ländischer Gesinnung scharf zurück mit dem Hinweis aus die letzten zwölf Jahre opfervoller Aibeit deutscher Katholiken an der Neugestaltung des deutschen Vaterlandes. Für die durch den Mannvonismiis und übersteigerten Kapitalismus un sozialen Leben entstandene Unordnung gebe cs nur die .Heil mittel der Liebe und Gerechtigkeit, die in dem Papst einen unermüdlichen Anwalt aefunden hätten. So habe der Papst noch in semcr letzte» Enznklika gefordert: Tie im Ueberiluh leben, dürfen Geld und Zeit nicht verschleudern, sondern müssen es 'um Lebensunterhalt und zum Besten derer gebrauchen, den-ui sogar das Notivendiasle 'ehll" Im Bereich der Kultur, so fuhr der Redner fort, würden in weitem Mabe Moral und Sitte syst'watiich untergrab'». Hier gelte cs. Gott und sein heiliaes Gesetz wieder 'n Ehren zu bringen Der Redner ries dw Front aller Gutgesinnte» -um Kam 'f für wahre und echte Kultur und Kunst und damit zum Kamps gegen das G emeine auf „Orimunq schaffen sür den Auffliea!" Reichskanzler vr. Brüning vor -en westfälischen Handwerkern in Münster Münster, 8. Februar. Vor 8000 Handwerkern, die sich zu einer Kundgc b u n g des iv e st f ä l i s ch - l i p p i s ch e n H a n d we r k c r b u n d e s in Münster zusammengefunden halten, sprach gestern Reichs kanzler D r. Brüning. Der Reichskanzler dankte zunächst für den sreundlichen Empfang und gab seiner Freude Ausdruck, seststellen zu kön nen, das; die Erkenntnis der Notwendigkeit der Notmahnabmen der Negierung in immer weitere Kreise dringe. Mannche Krc se im Volke feien freilich der Ueberzeugung, das; das, wa. die Reichsregierung bislang getan habe und was sie als nächste Massnahmen angcdeutet habe, bei weitem nicht genüge und nicht dasjenige Tempo ausweise, das der Gröhe der augenblick lichcn Not entspreche. Die Kritik sei berechtigt. Aber die Fehler der letzten zwölf Jahre lletzen sich nicht an einem Tage aus der Llm die Reform Oer Geschäftsordnung Die Montag-Sitzung des Reichstags. Berlin, 9 Februar. Auf der Tagesordnung des Reichstages, dessen Sitzinw heute nm 3 Uhr beginnt, sichen '»nächst sie Anträge alle, Parteien mit Ausnahme der Nalionasto'ialislm. Deutsch nationalen und Kommunisten zur R e s 0 r m d e r G c s ch ä s t s ordn u n g un d d e s P re k ge s e tz e s. Die erste UnIerschrN unter diesen Anträgen ist die des Ientrumsabgeordneten Li Bell. Dieser wird auch die Anträge begründen. Die Oppositionsparteien haben jedoch bereits die schärfste Obstruktion bei der Beratung der Anträge angekündigk. Tie heutige Sitzung wird also sofort mit errea ten Auseinandersetzungen über Tagesordnung und Geschäfts ordniing beginnen. Die Mehrheit ist jedoch fest entschlossen, di. Berfchürsung der Geschäftsordnung in der heutigen Sitzung durch,msetzen, da mo>acn bereits die auhcnpolitische Debatte iw Reichstag beginnen soll. Man wird also mit einer st ü r m ische n und l a n g dauernden Sitzung recknen müssen, zumal auch sofor' die Folgerungen aus der verschönten Praxis gewgen werden sollen Auf Ser Tagesordnung steh'n nämlich weiter über 106 Anträge aus Aushebung der Immun ttüt von Abge ordneten, namentlich Nationalsozialisten und Kommunisten, die vom Geschästsordnungsausschuh bereits vorberale» sind, und ein gemeinsamer Antrag aller Parteien mit Ausnahme der Oppositionsparteien (Antrag Rauch. 4hnir. V'.) die vom Ge schas:sordnun>'saussckiitz »och nicht erledigten Anträge aus dem Ausschuh zuriickzuziehen und gleichfalls heute schon im Plenum mit zu erledigen. Welt schaffen und die Abkehr von diesem Wege beginne in einem Augenblick, wo die finanzielle und wirtschaftliche Lage am ungeeignetsten sei: das Erwachen des deutschen Volkes erfolge in einem'Augenblick, wo es sür die ReUung beinahe zu spät sei. Aber gerade die höchste 'Not peitsche am stärksten an, um außergewöhnliche Reformen durchzusühren, und die höchste 'Not zwinge auch, den höchsten Glauben an die eigene Kraft ans- zubringen. Dieser Glaube müsse verbunden sein mit der Opier- willigkeit aller Berufsstände. „Glauben Sie nicht", sagte der Reichskanzler, „das; die Regierung auch nur im geringsten in der Lage-ist, das deutsche Volk in dem Sturz den Berg h nunter auszuhatien allem durch gesetzgeberische N...s,nahmen. Das ist ausgeschlossen. Das Einzige, was das deutsche Vo'k in dieser verzweifelten Stunde retten kann, ist der G aube an sich selbst und an seine Kraft. Dieser sängt an in dem Augenblick, in dem das Volk Vertrauen zu seiner Regierung hat. Die frühere schöne Zeit der Resolutionen ist im deutschen Volk vorüber. Sie müssen wir denjenigen überlassen, die eine poli'"cke Inflation und den Aukbau nur in grohen Worten nnd -ed en Redensarten und Resolutionen bringen. (Starker Beifall) Bei der Regierung handele es sich nichtumviele 0 Reden, erklärte der Kanzler, sondern um entscheidendes Handeln. Wir mühten zurück zu den Dingen, die der gesunde Menschen verstand empfehle. Das klinge zwar recht nüchtern und habe keinen Schwung, sei aber im gegenwärtigen Augenblick das Entscheidende. Ueber die Krise könnten wir »ar Hinwegkom men, wenn das deutsche Volk den Glauben an seine Iukunst und an sich selbst bewahre und alle Opfer sür diesen Zweck zu bringen bereit sei. In ihre» Massnahmen müsse die Regierung parlamentarisch vorgehen, soweit Sparsamkeit bis zum äuher- sten in den Ausgaben von Reich. Ländern und Gemeinden in Frage komme (Lebhafter Beifall.) Bezüglich der Reparation-Kasten erklärte der Reichskanz ler, niemand werde daran glauben, das; die Reparationslasten dauernd ersiiltt werden könnten. Aber anzunehmen, das; sie die einzige Fehlerquelle für die heutigen schweren Verhältnisse seien, treffe nicht zu. Erst müsse im Innern Ordnung und planmähige Finanzwirtschast Platz greifen. Um aber zu einer vollen finanziellen Selbständigkeit und Verantwortung zu kommen, mühten Reich, Länder und Gemeinden verantwor- tungsbewnht handeln, und cs dürfe nicht eine von den drei Körperschaften die Schuld auf die andere abwälzen. Unbedingt notwendig sei, zu einer Vereinfachung der Steuergeselzc zu kommen. Gegenwärtig gebe cs sür den einzelnen Steuerzahler keine Rechtssicherheit mehr. Wir mühten zu einer Vereinfachung