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eisen „Wei-erttz.Jettung" «scheint wöchentlich drei» mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. SS Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmm Be stellungen an. Inserate, welch« bet der bedeutenden Auflage d«S Blattes eine sehr wirk same Verbceitunjj finden, werden mit 10 Pfg. die Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirtv Inserate mit entsprechen dem Aufschlag.— Einae- sändt, im redaktionellen Theile, die Spaltenzeile . LO Pfg. stand ortsstatutarischer Regelung gewesen ist oder vicht, je nach der Beschaffenheit des Falles königl. Verleihung oder Genehmigung voraussetzt. ES wird also, mag nun die Fortführung des Titels auf Grund eine» BeschluffeS der städtischen Kollegien oder ohne einen solchen Kraft unmittelbarer ortsstatutarischer Ermächti gung in Frage kommen, jedes Mal um die königliche Genehmigung dazu, nach Befinden um Verleihung des Titels an den Betreffenden, nachzusuchen und unter entsprechender Begründung dieses Gesuchs die weitere Entschließung darauf der Aufsichtsbehörde anheimzu stellen sein. Au» der Lößnitz. Eine echt italienische Kirmesfeier wurde am Mittwoch in Atztzschenbroda abgehalten. Aus Anlaß des Kötzschenbrodaer Vogel schießens hatte sich daselbst eine ganze Anzahl Italiener eingefunden. (Dudelsackpfeifer, Kameltreiber rc.), die alle einen und denselben Ort als Heimath hatten. Am Mittwoch war der Tag des Schutzheiligen ihres Heimathsortes, der zugleich al» Tag der Airchweihe hoch in Ehren steht. Die ganze Gesellschaft trat, um auch hier den Tag festlich zu begehen, mit dem Besitzer des Gasthofes zum Anker in Unterhandlung wegen Ueberlassung des Waschhauskeffels und de» kleinen SaaleS. Der Kessel wurde sorgfältig gereinigt und in diesem eins der Nationalgerichte hergestellt, und zwar bestand dies aus 28 Pfd. Maccaroni, 10 Pfd. Rindfleisch und 6 Pfd. geriebenem Parmesankäse. DaS um 2 Uhr beginnende Festessen zog sich hin bis Abends 10 Uhr. Als Festtrunk gab es Bier. Gastfreundlich waren übrigens die Fremdlinge sehr, denn Jedermann, dessen sie habhaft werden konnten, wurde höflichst zur Betheiligung eingeladen, jedoch hatte keiner von de« Geladenen den Muth, das Gericht anzurühren. Oschatz. Beim Mähen einer Wiese kam in Niedergoseln die Magd Ernestine Winkler zum Fallen und schnitt sich mit der Sense den linken Oberarm fast vollständig auf. — Die beim Gutsbesitzer Helm in Gaumnitz bedienstete Erntearbeiterin Josepha Pi- wonska bestieg beim Haferabladen in der Scheune eine Leiter, diese rutschte ab, und die Genannte stürzte herab, wodurch sie sich äußere und innere Verletzungen zuzog. Leipzig. Betreffs der hiesigen RathhauSfrage erfährt man von hervorragender Seite die Existenz folgenden Planes: Die Grimmaische Straße wird vom Markt bis zur Reichsstraße (der betr. Häuserblock ge hört bereits der Stadt) auf 20 Meter, d. h. 4 Meter mehr als die Thomasgaffe, erweitert; alles freiwerdende Areal wird zur Erbauung von Geschäftsräumen ver kauft. ES kommen in Frage ca. 5000 Quadratmeter mit einem Buchwerthe von 2»/i Millionen Mark. Das alle RathhauS bleibt nicht nur erhalten, sondern wird durch Wiederanbau der Laubengänge in seine ursprüngliche Gestalt gebracht, um als historisches Wahrzeichen Leipzigs gelten zu können. In dem Bau selbst sollen die Sammlungen des Vereins für die Geschichte LeiMgS untergebracht werden; weiter sollen die Stadtverordneten dort einen der Vertretung würdigen Saal erhalten, und zum Empfang nach Leipzig kommender Fürstlichkeiten soll ein großer Prunk saal errichtet werden. Das neue RathhauS soll den projektirten Platz auf dem bisherigen Areal derPletßen- burg erhalten. Au» dem Erzgebirge. Dem Heuer zusammen tretenden Landtage soll eine Vorlage über den Bau einer Eisenbahn Zwönitz-Grünhain-Elterlein zu gehen. Die Wünsche wegen Einmündung dieser Bahn in die Echwarzenberg-Annaberger Linie gehen jedoch noch sehr auseinander. Wegen dieser Bahnfrage weilte vor einigen Tagen Herr Finanzminister von Watzdorkin Begleitung der Herren Geh. Finanzräthe von Kirchbach und Schulz in der bezeichneten Gegend. Eibenstock. Nach den Satzungen für unsere neue Hochdruckwasserleitung beträgt der Preis für 1 Kubikmeter Wasser 20 Pf. Wird das Wasser nicht Verantwortlicher Redakteur: Paul Zehnt in Dippoldiswalde. . Mit achtsettigem »Hllustrirterr UnterhaltrmgSblatt". Mit land- und hauswirthschaftlicher Monatsbeilage. beabsichtigten Prämienschieben vorgenommen, und wurden namhafte Geschenke hierzu versprochen. — Bei der gestern stattgefundenen Ziehung her vom hiesigen Wohlthätigkeitsverein „Sächsische Fecht schule" veranstalteten Waarenlotterie entfielen die fünf ersten Hauptgewinne auf folgende Nummern: 62, 908, 1380, 1095 und 839. — Aller Voraussicht nach können Jäger und Jagdliebhaber in diesem Jahre auf einen reichen Zu zug der so beliebten KrammetSvögel oder Ziemer gefaßt sein. Die diesen Vögeln als Nahrung dienen den rolhen Beerenfrüchte der Ebereschen, im Volksmunde „Vogelbeerbäume" genannt, sind Heuer so massig vor handen, daß die Bäume und sogar ganze Alleen schon jetzt purpurroth erscheinen. Eine bekannte Regel aber ist: Viel Vogelbeeren — viel Ziemer. Im vorigen Jahre fehlten die Vogelbeeren ganz und so wurden auch Ziemer fast gar nicht bemerkt. Schlottwitz. Am Sonntag Nachmittag, gegen 6 Uhr, brannte die dem hies. Gutsbesitzer Ernst August Richter gehörige massive und mit Ziegeln gedeckte Scheune nieder. Hierbei sind sämmtltche Erndtevor- räthe, sowie verschiedene landwirlhschaftliche Maschinen und Wirthschastsgeräthe mit vernichtet worden. Der Kalamitose Hal seine Mobilien versichert; der Schaden beziffert sich auf ungefähr 6000 Mk. — Den Brand hat der im Jahre 1884 in Bergießhübel geborene Schulknabe Curt Gude veranlaßt, welcher vom Armen amt zu Dresden dem hiesigen Gemeindevorstand Richter zur Pflege übergeben worden ist. Der Genannte ist der Thal geständig. Am Brandplatze waren außer Orts« und Fabrikspritze von C. Dornbusch folgende Spritzen erschienen: die Ortsspritzen von Cunnersdorf, Großröhrsdorf und sreiw. Feuerwehr Glashütte. Altenberg. Am gestrigen Sonntag sand hier daS 25jährige Jubiläum des Bestehens des Turnvereins und das der 20jährigen Weihe seiner Fahne statt, verbunden mit einer Gauturnfahrt des Müglitzthal- gaues. Leider war dasselbe nicht vom Wetter be günstigt, doch konnte wenigstens der Festzug und das Turnen statlfinden. Um 2 Uhr bewegte sich ein statt licher Festzug, gebildet aus den erschienenen, auch außer sächsischen Vereinen, den Festjungfrauen, Ehrengästen, Behörden rc. nach dem Echießhaus, wo nach einer ansprechenden Feier, bestehend aus Festrede und Schmücken der Vereinsfahne durch mehrere Bänder und Fahnennägel, alsbald die Freiübungen und dann das Wettturnen stattfand, die des einsallenden Regens wegen leider abgebrochen werben mußten. — Am 4. und 5. September finden vom Alten berger Reviere Versteigerungen von Nutz- und Brenn hölzern statt. Pretzschendorf. Von der königl. BezirkSschul- inspektion Dippoldiswalde ist dem hies. Schulvorstand eröffnet worden, daß das königl. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts, als oberste Schul behörde, die Wahl des bisherigen Lehrers und Orga nisten in Gröba, Herrn Friedrich Wilhelm Busch, zum Nachfolger des mit dem 1. Oktober dS. IS. in Ruhestand tretenden Herrn Kantors Seidel, als Kirch schullehrer für hiesige Schule bestätigt hat. KriederSdorf b. Pretzschendorf. Unter den Schwei nen mehrerer Gutsbesitzer hiesigen OrteS tritt der Rothlaus epidemisch aus. Ein Schwein und zwei Ferkel sind der Seuche bereits erlegen und sechs weitere Schweine sind von den betreffenden Besitzern wegen Verdachts der Seuche abgeschlachtet worden. Dresden. Das Ministerium des Innern hat kürz lich, wie wir dem „L. T." entnehmen, der Kreis hauptmannschaft Leipzig gegenüber der Anschauung Ausdruck gegeben, daß, wie bestehenden Grundsätzen nach die Führung des RathStitelS überhaupt königl. Verleihung Vorbehalten ist, so auch die Fortführung des EtadtrathStitelS nach Beendigung veS betreffenden städtischen Amtes, gleichviel ob sie seiner Zeit Gegen- Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend für die Königliche Amtshauptmannschafi, das Königliche Amtsgericht und den Staddattz zu Dippoldiswalde Vor fünfundzwanzig Jahren. 27. August. Reitergefecht bet Buzancy. Die sächsische Kavallerie- Brigade Nr. 23 — 3. Reiter-Regiment und 2. Ulanen- Regiment Nr. 18 mit der reitenden Batterie Zenker — stöbt auf 6 ESkadronS des 12. französischen Chaffeur- RegimentS unter Oberstlieutenant Laporte und zersprengt Ile, ihr Kommandant wird verwundet und gefangen. DaS Gefecht bei Buzancy, durch welches man den verlorenen Feind endlich wieder an die Klinge bekam, bestätigte die eingegangene Nachricht, daß die Haupt kräfte Mac MahonS noch bei VouzierS auf dem linken Maasufer ständen. Letzter Tag der Beschießung von Straßburg, wo deutscherseits nun der förmliche Angriff ins Auge ge faßt werden mußte. Man ersah dazu aus die nord westliche Seite der Festung rechts und links vom Steinthor. . 28. August. Weitermarsch der Korps der beiden deutschen Kron- prinzen-Armeen auf Buzancy und VouzierS, nur die Sachsen bleiben bei Dun stehen. — Ein sächsisches Detachement, Jäger, Pioniere und Reiter, zerstört nach kurzem Gefecht den Bahnhof Chauvency und die 23. Kavallerie - Brigade rekognoSzirt bei Buzancy und Nouart. ' ' ' Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Nach der gewaltigen Hitze in voriger Woche erfolgte vom Sonnabend Nachmittag bis Sonntag Mittag ein erfrischender Regenguß, freilich unwillkommen dem Wohlthätigkeitsverein „Sächsische Fechtschule", der zur Feier seines lOjähr. Bestehens ppf Sonntag Nachmittag in dem Schützenhausgarten Hhn Kpmmerfest veranstaltet hatte, verbunden mit Schau- Kqflungen, wie Panorama und Menagerie. An einer Gchichhalle konnte man die Sicherheit des Auges und ider Hand »ersuchen, während ein daneben stehendes Glücksrad -en glücklichen Gewinner mit süßem Back werk beschenkte und schmucke Blumenverkäuferinnen die Kinder der Gartenflora feilboten. Dabei konzerlirte di« Stftdtkapelle in -der Musikhalle. Wohl hatte sich der Himmel in den ersten Nachmittagsstunden wieder aufgeklärt und eine große Zahl Publikum in den Fest garten gelockt, aber gegen 5 Uhr öffneten sich die Schleuß«« des Himmels von Neuem, und ein heftiger Regen trieb die Zuschauer sammt den Schaustellern in den Saal, wo hauptsächlich die Berloosung der aus gestellten zahlreichen und werthvollen Gewinne die Neu- und andere Gier der Loosinhaber reizte. Bei dem Regenwetter kounte natürlich von der Aus führung der angekündigten Luftschifffahrt keine Rede sein. Um so mehr Betheiligung sand am Abend der Festball. Eine herausgegebene Festzeitung gab einen Rückblick auf die Thätigkeit der hiesigen Fechtschule im vorigen Jahre, in welchem 42 Arme mit 330 Mk. unterstützt wurden. Im Vorjahre zählte der Verein ^54 Mitglieder. Zu gleicher Zeit fand in der Schützen halle das Reiterschießen der Schützengesellschaft statt, vor deren Auszug auf dem Markte der Vorsteher, Herr Oberlehrer 6. Hellriegel, ein von dem derzeitigen Reiterkönig, Herrn Bäckermeister Siegelt, gestiftetes ^eisernes Kreuz" mit dem Reiterbild des König Johann der Schützengesellschaft überreichte und dem Stifter mit herzlichen Worten des Dankes zum erstmaligen Tragen an schwarz-wetß-rothem Bande umhing. Bei dem nun folgenden Wettschießen aus die nach Gebrauch ebenfalls vom Reiterkönig geschenkte, hübsch gemalte Scheibe erschoß sich Herr Restaurateur Heinrich Kästner, der schon die Insignien als Echeibenkönig trägt, auch noch die Würde des ReiterkönigS, während Herr Re staurateur Gelke für den zweitbesten Schuß die Mar- schall-würde erhielt. Bei gemüthlichem veifammensein, gewürzt durch mancherlei Ansprachen, wurde eine Sammlung für Gewinne zu einem am 2. September