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«s»«-«, Md Anzeiger M DiPpMiswE Schmiedeberg o.» -<A ÄEAlkRO »»» ^rxxxxxxx .! Dmck and Drrlag- Earl Trd«e Är MssMiswaz-e» - Donnerstag den 8. Februar 1923 89 Jahrgang M 32 L -' ro >!! lich ¬ ten. s I in »ia .B tetr, M, I bi» ltere lter» )öch- ger« »gr- ) bi» iper- ako- den- fMH Ng» de» äsen M.) der sagt, »fort »wie und chul- Lus- nter- mat- folgt der ll rau. kuk^nol elvulsoks Hol! LI80 Kid rum ävvtsvdkll VoIkLOpksr! laufenden Armenunterstützungen. — Erhöhung der Saftkosten für das Polizeigefängnis. — Erhöhung der Versicherungs summe für die städtischen Einrichtungsgegenstände usw. — Mehrkosien des Kassenprüfungsverbandes Weißeritztal. — Mehrkosten für das Bad im Großen Teiche. — Beseitigung von Kadaverteilen. — 2 Vorlagen, Ueberlassung von Schul räumen betr. — Ausstattung bedürftiger Konfirmanden. — Stammanteil bei der Landessiedelungsgesellschaft „Sächsisches Heim". — Nichtöffentliche Sitzung. «'s« ese» MWes Blatt enlhSU die amtlichen BekanalmachMWM zier Amlshauplmannschasl, Ses Amtsgericht «n- -es Slaölrals zu Dippoldiswalde »zu tühe >M., VtO, ihrte >pel- bk coo. -as« OUlh aßtg Ä., eine >gen fett- 000. men eine D-K, 000 3-^, r-Zt, fitr Nl»- twa imm W« NchSrdsch die AMr MWchmoavO MH Ä8 Freitag den 9. Februar 1S2S abends V- 8 Ahr öffentliche Sitzung der Stadt verordneten zu Dippoldiswalde. Tagesordnung hängt fj, Spuren eines heftigen Kampfes. In der Nähe wohnende Personen haben gegen >/r4 Uhr morgens laute Hilferufe ge hört. 4 Soldaten in Uniform sind zur fraglichen Zeit am Tatorte gesehen worden. Die Person der Toten steht noch nicht fest. — Auf Ermittelung in den hiesigen Kasernen wurde ein Soldat F., der ohne Urlaub ausgeblieben war, und an dessen Kleidungsstücken sich Blutspuren befanden, als der Tat verdächtig verhaftet. Die Ermordete ist, wie jetzt festgestM werden konnte, eine Verkäuferin Johanna B. aus Großen hain, die in einer hiesigen Bäckerei angestellt ist. — Auf dem Dresdner Garnisonfriedhofe wurden von den Grabmälern für die Gefallenen des Leibgrenadierregiments und des Generals von Seydewitz zwei Bronzefiguren abge- wuchtet und die Denkmäler außerdem schwer beschädigt. — Zu dem in der Presse verbreiteten Gerüchten über bevorstehende bedeutsame Personalveränderungen in« ev.-luth. Landeskonsistorium zu Dresden, die ihren Grund angeblich auf kirchenfinanziellem wie auf kirchenpolitischem Gebiete haben sollen, wird vom Evangelischen Landespresseoerband mitge teilt, daß diese Meldungen von den maßgebenden kirchlichen Stellen nicht bestätigt worden sind. Dresden, 6. Februar. Der Landtag hatte heute die durch den Rücktritt der Regierung erforderlich gewordene Neuwahl des Ministerpräsidenten vorzunehmen. Da keine der Parteien über die nqch Artikel 26 der sächsischen Verfassung erforder liche Mehrheit verfügt und eine Koalition von der Sozial demokratie als der stärksten Fraktion nicht herbeigesührt war, wählten die einzelnen Fraktionen ihre Vorsitzenden, so daß die Wahl ergebnislos verlief. Die Sitzung wurde um eine Stunde und nach Wiedereröffnung auf Vorschlag des Präsi diums im Einverständnis mit dem Aeltestenrat auf nächsten Dienstag den 13. Februar vertagt. Der Landtag wird in der Zwischenzeit seine Arbeiten, auch die Ausschußarbeiten, einstellen. — In Sachen der Regierungsbildung richtete die Land tagsfraktion der Deutschen Bolkspartei an die Fraktion der Sozialdemokraten folgenden Brief: „Um die Vollsitzung am 13. nicht wieder so verlaufen zu lassen, wie heute, bedarf es eingehenderer Vorbereitungen zur Wahl des Ministerpräsidenten. Wir sind der Meinung, daß, wie bisher, so auch diesmal die Sozialdemokratische Fraktion als die stärkste Fraktion Ver anlassung nimmt, die Verhandlungen zu führen. Die Fraktion der Deutschen Volkspartei erklärt sich bereit, an diesen Ver handlungen teilzunehmen, und ersucht um Einladung ihrer Vertreter. — Ebenso hat die demokratische Fraktion an die Fraktion der DSPD. einen Brief gerichtet, in dem sie sich zu gemeinsamer Arbeit bei der Bildung der Regierung bereit erklärt. — Das Sächsische Wirtschaftsministerium macht bekannt: 2m Hinblick auf die zurzeit besonders schwierig liegenden wirtschaftlichen Verhältnisse hat das Reichsfinanzministerium die Umlaufszeit für alles von ihm nach diesseitiger Befür wortung genehmigte Notgeld bis zum 5. April verlängert. — 3n letzter Zeit Ist mehrfach beobachtet worden, daU Händler aus den sächsischen Grenzorten wie Sebnitz, Falkenstein, Klingenthal und aus Dresden, gröbere Posten Eier in der städti schen Markthalle aufkaufen. Es besteht der dringende Verdacht, daß diese Aufkäufer die Eier nach der Tschecho-Slowakei hinüber schmuggeln. Sie zahlen die höchsten Preise und trogen dadurch zur Verteuerung der Eier wesentlich bei. Am letzten Sonnabend wurde ein solcher Händler aus Sebnitz, der zehn Schock Eier in der Markthalle ausgekauft Halle, festaenommen und der Staats anwaltschaft zugeführt. Die Eier wurden beschlagnahmt. — Der Rat zu Dresden erhöhte die Kartensteuer für Tanz musiken auf 1ll M. — Die Stadtgemelnde Bodenbach stiftete eine Million Mark für die notleidenden Kinder Sachsens. Coswig. 3m Pfarrwald soll demnächst ein arGerer Holzschla« vorgenommen werden, dessen Erlös man auf 6—7 Millionen Mark schätzt. Radebeul. Der Gemeinderat setzte die Hundesteuer auf 300« Mark für den ersten und 9000 M. für den zweiten Hund fest. Großhartmannsdorf. Die Hundesteuer Ist auf 600, bez. 1200, bez. 2400 Mark erhöht worden. Frankenberg. Zwei 13sährige Sachsenburger Schuljungen wurden dabei ertappt, als sie bei einem hiesigen Altwarenhändler das zerschlagene gußeiserne Gestell einer Mink des Verschöne- rungsvereins zu Gelbe machen wollten. Die hoffnungsvollen Zer störer hallen die Bank vorher völlig zerschlagen. Die Fälle solcher Verkäufe von Schulkindern an Altwarenhändler mehren sich, nicht nur in unserer Stadl, von Tag zu Tag, so daß es angebracht wäre, wenn den Händlern behördlicherseits die Annahme von Altware» von Schulkindern streng verboten würde. Auf der anderen Selt erwächst aber auch jedem Erwachsenen die Pflicht, aus das Tu« und Treiben unserer 3ugend In öffentlichen Anlagen und auf den Straften mehr als bisher Obacht zu geben. ,, „ Malkwitz bei Oschatz. Da Gefahr besteht, daß die hiesig« hohle Friedhosslinde, auf der sich das einzige Storchnest in «an, Westsachsen befindet, von einem Sturm umgeworfen wird, be schlossen Gemeinderak und Kirchenvorstand, für die gefährdet« Riststätte Ersatz zu schaffen, indem man auf dem nahen Kirchen dache ein Wagenrad befestigen wird. Ob die Störche mit dieser Umquartierung einverstanden sind und der Heimat treu bleibe«, ist abzuwarlen. Dierteüährlich MMööPtkiS gragew, — Einzelne NmWMW ) M.-Femsprecker:AmtDippoldiswalde»L MMÄndrverbands-Glro Konto Nr. 3. — DMOmdo Konto: Dresden 12Z4S. - —— - M » '.'M MW — Der Saalinhaberverband hielt am gestrigen Dienstag seine diesjährige Hauptversammlung in der Reichskrone hier ab. Rach Begrüßung der Erschienenen erfolgten 5 Neuanmeldungen »um Verband, die sofort durch Zuruf zur Aufnahme genehmigt wurden. Der von Gasthofsbesitzer Schwind erstattete Kassenbericht weist eine Einnahme von 6170 M., eine Ausgabe von 9880 M. aus, das lesamte Defizit beträgt 37 235 M., so daß bei 106 Mitgliedern auf edes eine Summe von 357 M. entfällt,- später wird hierzu be- chlossen, von jedem Mitglieds zunächst 300 M. einzuziehen. Als Rechnungsprüfer werden Reinecke—Kipsdorf und Kunze—Ober häslich gewählt, die die Rechnung sofort vrüsen und für richtig befinden, so daß der Kassierer von derselben entlastet wird. — Da sowohl der Vorsitzende wie der Kassierer die Wiederannahme ihrer Aemter auf das bestimmteste ablehnen, wird die Neuwahl nach den Statuten vorgenommen, also schriftlich. Es werden ge wählt als Vorsitzender Börner—Dippoldiswalde, als dessen Stell vertreter der bisherige Vorstand Schmieder—Malter, als Kassierer Geier—Seifersdorf, der Schriftführer Haubold—Dippoldiswalde führt sein Amt die nächsten zwei 3ahre weiter, als Beisitzer wählte man Schenk—Schmiedeberg und Laste-Lungkwitz. Alsdann werden die Preise für Getränke usw. neu geregelt und fest be stimmt, ebenso die für telephonische Gespräche und für Tanzkouren. Schließlich kommt noch zur Mitteilung, daß die persönlichen Aus lagen des Vorsitzenden etwa 20 000 M. betragen, von ihm aber nicht zurückverlangt werden, sonst würde das Defizit noch viel größer sein. Nachdem allen bisherigen Vereinsbeamten herzlicher Dank für ihre Mühewaltung ausgesprochen worden war, wurde die Versammlung geschlossen. — Eine gelegentlich eines Winlervergnügens der Ortsgruppe Dippoldiswalde des ReichSverbandes deutscher Post- und Tele graphenbeamten am 4. 2. zum Besten der Ruhrhilfe veranstaltete Sammlung ergab den erfreulichen Betrag von 7100 M. — Es besteht die Gefahr, daß, wie in Bayern, auch In Sachsen wilde, namentlich ausländische Spekulanten, den Flachs aufzu- - kaufen suchen, um ihn über die nahe Grenze nach der Tschecho- Slowakei zu schmuggeln. Der Landeskulturrat fordert deshalb die Landwirte auf, den Flachs im 3ntereffe der Volkswirtschaft nur an deutsche Röstanstalten oder mit deren Ausweis versehene Aufkäufer zu verkaufen, damit die vorjährige Ernte ungeteilt der deutschen 3ndustrie zur Verarbeitung zugeführl wird. — 3n dem Orte Wabern hielt ein Mann Schlachtfest. Als der Trichinenbeschauer 540 Mark Gebühren verlangte, gab es eine erregte Auseinandersetzung. 3a, wenn Sie mich in Silber bezahlen, dann tue ich es noch unter Friedenspreis. Damals kostete der Spaß wohl 2 Mark . . .I O, erwiderte der Schlacht- sesthalter, wenns weiter nichts ist . ...! Dann lief er in das Haus, holte flugs ein Zweimarkstück, drückte es dem Fleischbeschauer in die Hand, und hochbefriedigk ging man auseinander. Erst ein paar Stunden später machte der Mann, der mit dem Silber be zahlt hakle, ein langes Gesicht, als er hörte, daß dem Beamten für die silbernen 2 Mark sofort 1600 Mark geboten worben waren. Seifersdorf. Bei dem am vergangenen Sonnabend im Erb gerichtsgasthofe staktgefundenen 3agdball der 3agdgenostenschast Seifersdorf und Umgebung wurden für die Ruhrhevölkerung 33 000 M. gesammelt. Wendischcarsdorf. DerJugendverein „Edelweiß" spendete 5000 Mark zur Verteilung an hiesige bedürftige Einwohner. Es ist dies ein erfreuliches Zeichen dafür, daß auch die Jugend noch Verständnis für die Not der Armen hat. Dorf Bärenstein. Kassenverwaller 3ulius Klengel feierte am 2. Februar mit seiner Gattin die goldene Hochzeit. Dresden. 3m städtischen Volksbad in Lotta sollen wöchentlich zwei Volksbadetaoe stattfinden mit 75 M. Eintritt für Erwachsene und 30 M. für Kinder. f — Am Dienstag wurde in den zeitigen Morgenstunden der 67 3ahre alte Schuhmacher F. von Bewohnern eines Hauses cm der Prager Strafte in dem dortigen Hausflur tot ausgefunden. F-, der in dem Grundstück wohnt, ist beim Passieren des Haus- slures durch eine dort ausgestellte umrahmte Wand, die zu Aus stellungszwecken dient, erschlagen worden, die er vermutlich, in der Annahme, die Tür vor sich zu haben, angesaßt und umge rissen hat. — In der Nacht zum 6. Februar wurde in der 5. Stunde in den öffentlichen Anlagen des Wilhelm-Platzes, Ecke Theresien- und Hainstraße die Leiche einer jüngeren Frauensperson anf- gefunden. Aus ihrer Lage ist auf ein schweres Sittlichkeits verbrechen zu schließen. Blutunterlaufene Stellen am Halse und am Kinn zeigen, daß der Täter sein Opfer gewürgt und gebissen hat. Der aufgewühlte Erdboden trägt deutliche, ÄW AK ijM 'M L OermMkS »mö GäüMiÜeS Dippoldiswalde, 7. Februar. Unter Leitung seines Vorsitzen den O^rsehermeister Heine hielt der Sängerchor Dippoldiswalde gestern aoend im Bahnhotel seine auch von den Damen des ge mischten Chores gut besuchte Hauptversammlung ab, die mit einem harmonischen ..Grüß Gott!' eröffnet wurde. Der formvollendete Jahresbericht, verfaßt und vorgetragen vom Schriftführer Taubert, registrierte alle die ernsten und heiteren Vorkommnisse im Verems- leben und erweckte damit sichtlich manche angenehme Erinnerung und stellte einen erfreulicherweise sich steigernden Besuch der Sing stunden fest. 20 Sänger waren regelmäßig da, einer besuchte sogar Z7 Uebungsstunden. Eine Sängerin war in 27 der 30 Uebungs- slunden des gemischten Chores anwesend. Also gewiß anerkennens werter Eifer. Vom ansehnlichen Ueberschuß eines fidelen Verems- abends wurden 1000 M. abgezweigt und als Fahnenfonds ange legt. Zurzeit hat der Sängerchor 35 aktive und 36 passive Mit glieder; auch der gemischte Chor zählt eine stattliche Zahl Sän gerinnen. Mit .Wenn auch die Well dir alles nahm! dankten die Sänger ihrem Schriftführer. Der vom Kassierer Nendel vor- gelragene Kassenbericht wies 12 061,49 M. Einnahme, 8799,— M. Ausgabe, somit 3262,49 M. Bestand nach, wozu der Fahnenfonds mit 1024,80 M. kommt. „Ein Lied in die sonnige Welt! war Dank für die Arbeit des Kassierers. Der Kassenbericht des ge mischten Chores, gelegt und vorgetragen von Fräulein Hahn, schloß ab mit 821,50 M. Einnahme, 108,— M. Ausgabe und 713,50 M. Bestand. Sinnig dankte ihr „Herz und Lied!' Der nächste Tagesordnungspunkt betraf Wahlen. Wiedergewählt wurde der 1. Vorsitzende Heine, der 1. Schriftführer Taubert und der 2. Kassierer Petzold, während für den bisherigen 1. Notenwart Beckert, der eine Wiederwahl ablehnte, Hans 3äckel gewählt wurde. 3nfolge der gestiegenen Zahl der Sänger tritt als zweiter Vertreter der Aktiven Sangesbruder Vogel in den Vorstand ein. Die Prüfung der nächsten 3ähresrechnung übertrug man den San gesbrüdern Feller und Gottchalk. Der gemischte Chor wählte seine k. Vorsitzende Frau Gottschalk wieder und für das neugeschaffene Amt einer 2. Kassiererin Fräulein Bormann. Die Liederkom- mifsion hesteht von jetzt ab aus den Sangesbrüdern Petzold, Härtel, Heimann und Langer. Da der früher dem Militärverein ange- oliederte Sängerchor durch Generalversommlungsbeschluft vom 1. 11. 22 sich selbständig machte, mußten neue Satzungen für ihn und den gemischten Chor ausgearbeitet werden. Sie lagen im Ent wurf vor und wurden mit geringen Abweichungen genehmigt. Um den von hier verziehenden Mitgliedern am neuen Wohnorte den Beitritt zu einem Gesangverein ohne Eintrittsgeld zu ermög lichen, will man Sänger-Pässe anschaffen. Obwohl der günstige Stand der Vereinskasse ermöglicht, zurzeit von einer Steuer erhöhung abzusehen, wurde doch der Vorstand vorsorglicherweise ermächtigt, eine solche nötigenfalls im Laufe des 3ahres vorzu nehmen. Für den 3. März ist ein Konzert geplant, dessen zu er hoffender Ueberschuß als Konfirmandenbeihilfe gedacht ist. Herz licher Dank wurde dem Liedermeister Lehrer Heilmann für feine aufopfernde und uneigennützige Tätigkeit, der als einzigen Dank regen Besuch der Uebungsaoende sich erbat. Zum Schluß ersuchte der Vorsitzende um rege Mitgliederwerbung besonders in jüngeren Kreisen, denn nur, wenn dem heranreifenden Geschlecht wieder die deutschen 3deale, zu denen das deutsche Lied gehöre, eingepflanzt würden, können Zeiten kommen, in denen der deutsche Name in der Welt wieder mit Achtung genannt werde. Der Dank der Sänger an den Vorsitzenden für seine Im verflossenen 3ahre wiederum geleistete Arbeit und aufgewandte Mühe schloß den offiziellen Teil. Aber noch manches schöne Lied stieg und zeigte, -aß das deutsche Lied im Sängerchor Dippoldiswalde eine liebe volle und würdige Pflegsiätte gesunden hat. Möge es Immer so bleiben! Lied hoch! — Riesig angewachsen ist der Verkehr in der städtischen Girokasse, ja, er ist so groß geworden, daß mancher schon gar nicht mehr gern hingeht, denn das lange Marten und Drängen ist nicht jedermanns Sache. So hört man in Dippoldiswalde vielfach schon, daft sich der und jener ein Postscheck-Konto nimmt, und lieber auf Zinsen verzichtet, als das Geld zur Girokasse zu tragen. Und doch ist das Geld bei dieser viel bester angelegt. Dieses lange Warten Ist aber nicht in dem Wesen der Girokasse begründet, sondern liegt an der hiesigen Girokasse allein. Nicht an den Be amten, das sei ausdrücklich betont, sondern an dem unhaltbaren Zustande ihrer Unterkunft und ihrer zu geringen Beamtenzahl. Es ist unbedingt nötig, daft die Girokasse in andere Räume unter gebracht wird und ihr mehr Beamte zugewiesen werden. An einem der letzten Nachmittage war der dem Publikum zur Ver fügung stehende Raum so gestopft voll, daft überhaupt niemand mehr in den Raum konnte. Welch Stoßen und Schieben! Und das dort, wo Summen eingezahlt oder abgehoben werden, wo doch jedes die nötige Bewegungsfreiheit haben will, da es sonst leicht zu unangenehmen Austritten kommen kann. Unbedingt nölig ist es aber vor allem auch, daß je 2 Schalter für Buchannahme und Kaste eingerichtet und entsprechend besetzt werden, daß also drei, vier Beamte die Bücher entaegennehmen, zwei Kassierer sich mit den Ein- und Auszahlungen befassen. Dann wird auch das lange Warten unterbleiben. Doch das Ist eben nur mögttch, wenn der Girokaste größere Räumlichkeiten zugewiesen werden. Sind dann mehr Beamte da, dann wird auch die viele Nachtarbeit in der Girokaste aufhören, worüber man in der Bürgerschaft schon aller hand Unwillen hört (siehe auch heutigen Sprechsaal). — Tagesordnung für die 4. Siadtverordnetensitzung Frei tag den 9. Februar 1923 abends >/r8 Uhr. Oeffentliche Sitzung: Kenntnisnahme, Gaspreiserhöhung betr. — Desgl. Etrompreiserhöhung. — Erhöhung des Verpslegsatzes und «eköstigungsgeldes beim Stadtkrankenhause. — Erhöhung der v''-