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... " 'M- >» M ' —— - — —— » ...^ Dienstag. Nr. 111. 28. September 1875. Weißerih-Ieitung Amts-Matt fitr die Herichts-Aemter und Stadträtlje zu Dippoldiswalde «nd Araumstein. Verantwortlicher Rcdacteur: Carl Ichne in Dippoldiswalde. Dieses Blatt erscheint wöchentlich drei Mal: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Zu beziehen durch alle Post- Anstalten nnd die Agenturen. — Preis vierteljährlich 1 Mark LS Pfg. — Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirksame Verbreitung finden, werden mit lO Pfg. für die Spaltcn-Zeile, oder deren Raum, berechnet. Amtlicher Theis. Bekanntmachung, die Gemeindewaldungen betreffend. Auf Grund von tz 12 der revidirten Städteordnung und tz 12 der Landgemeindeordnung werden diejenigen unter der Städleordnung für mittlere und kleine Städte stehenden Stadtgemeinden und diejenigen Landgemeinden des hiesigen Verwaltungsbezirkes, welche Gemeinde-Waldungen besitzen, hierdurch veranlaßt, bis zum 13. October dieses Jahres unter Angabe des Flächeninhalts ihrer Waldung anher anzuzeigen, ob mit der Leitung der Bewirthschaftung der Letzteren «in technisch gebildeter Forstmann, beziehentlich welcher beauftragt ist. Dippoldiswalde, den 27 September 1875 Königliche Amtshauptmannfchaft. v. Baffe. Bekanntmachung Der Uhrmachergehilfe Reinhardt Himburg aus Burg bei Magdeburg, zuletzt in Oberfrauendorf in Arbeit, ist vom unterzeichneten Gerichtsamte über eine gegen ihn vorliegende Anzeige zu ver nehmen. Da der jetzige Aufenthaltsort pp. Himburgs unbekannt ist, so wird pp. Himburg hierdurch vorgeladen, Behufs seiner Vernehmung den 8. October L87S, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Amtsstelle sich einzufinden. Alle Criminal- und Polizeibehörden aber werden ersucht, den pp. Himburg im BetretungSfalle auf obige Vor ladung aufmerksam zu machen, ihn festzunehmen und daß solches geschehen, anher mitzutheilen. Dippoldiswalde, am 23 September 1875. Königliches Gerichtsamt daselbst. Klimmer. Tagesgeschichte. Dippoldiswalde, 27. September. Am vergangenen Freitag Abend kurz nach 5 Uhr ertönte bei uns abermals — zum vierten Male in diesem Jahre! — der Feuerruf. In einer der vor dem Niederthor gelegenen, vor 6—7 Jahren neuerbauten Scheunen, der verw. Fuhrmann Köhler gehörig, war im Hinteren, nach dem Bergabhange gelegenen Theile das Feuer entstanden, welches reiche Nahrung fand, denn die Scheune war ganz gefüllt mit Hafer (über 40 Schock), Stroh, Heu und Grummet, und die gierigen Flammen schlugen bald in gewaltiger Höhe auf. Man mußte sich da her hauptsächlich auf die Rettung der angebauten Scheunen beschränken, was der angestrengtesten Thätigkeit unserer frei willigen Feuerwehr auch glücklich gelang, denn Hitze und Rauch nicht scheuend, hielten Viele auf dem Firsten an dauernd aus, während Andere, vereint mit der städtischen Feuerwehr, den Heerd der Köhlerschen Scheune bemeisterten, die bis auf die Mauern und Giebel niederbrannte. Am schlimmsten betroffen durch dieses Feuer wird die verw. Fr. Fleischermeister Arnold, die eine Hälfte der Scheune zum Unterbringen ihrer Ernte gemiethet hatte; aber höchst be dauerlich ist, daß sie nun zum vierten Male (in diesem Jahre allein zum dritten Male) durch Feuerschaden große Verluste erleidet; wie alle Uebrigen, die diesmal betroffen wurden, hatte auch sie hier nichts versichert! Die Frau Schumann, die auch schon bei dem Feuer im Tempel am 14. Juni Haus und Scheune verlor, büßte hier ihre Heu- vorräthe, drei Andere, die mit eingemiethet waren, Grummet, Wagen und Scblitten ein. — Leider ist wohl mit Gewiß heit anzunehme daß hier böswillige Brandstiftung vorliegt, die jedenfalls der Frau Amold gelten mußte. Es ist denn auch Seiten unserer städtischen Behörde die Unter-