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Dresdner Journal : 10.03.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189603102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18960310
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18960310
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-03
- Tag 1896-03-10
-
Monat
1896-03
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Journal : 10.03.1896
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Ws— »d Dresdner Journal 18S6 Dienstag, den 10. März, abends Amtlicher Teil. iicke tlichtnmtlicher Teil «ns denkt an M, do. LruilK und Wissenschaft. lich die österreichischen Künstler ziemlich zahlreich vertreten, aee- >on- teu del eu »g oa mr aquanttne, bischer und del vr- »eu -N. >ea 00 Irx netto sächsischer den, den allS Tre-de«, 10. März. Se. Kaiser!, nnd König!. Hoheit der Erzherzog Otto von Österreich ist gestern abend 9 Uhr t» Min. nach Wien, Se. Hoheit der Erbprinz von Sachsen-Meiningen heute vormittag 10 Uhr AO Min. nach Breslau und Se. Hoheit der Prinz Ernst von Sachsen-Alten burg heute vormittag 10 Uhr 5» Min. nach Potsdam abgereist. In der Ausstellung, welche der in Dresden schon wohl- rativen Gemälde von Professor Rud. Rößler, Tanz und Ge- zn England ist schon geringer, man Die Gemäldeausstellung von Anton Stockt im früheren Hotel -e Laxe. cher neuer -128 M >r 1000 lischt I4S jnsche 1SV —120 M er 1000 kx t-, sä»' diese Macht wohl beim Hinblick auf die schutzlosen langen Küsten der italienischen Halbinsel, aber man verschließt sich auch nicht der Erkenntnis, daß man von seinen Dreibundsfreunden am Ende doch mehr Uneigennützigkeit und herzhafte Hilfe zn erwarten habe, als von der Seite her, wo man mit Vorliebe nur die Kastanien ißt, die andere ans dem Fencr ge holt haben. Zur Ergänzung des eben Gesagten sei ein Wiener Brief der „Hamb. Nachr." angeführt, welcher sich mit der Reise des Grafen Goluchomsli nach Berlin be schäftigt. In dieser Korrespondenz, die den Besuch des österreichischen Staatsmannes in erster Reihe selbstverständlich als einen Akt der Eonrtoisie hinstellt, ist u. a. folgendes zn lesen: „Es wurde schon berichtet, daß man hier der Auffassung entschieden entgegentritt, daß zwischen der Berliner Reise des Grafen Goluchowski und dem Mißgeschick der Italiener in Afrika ein nr sächlicher Zusammenhang bestehe. Man ermangelt Wiese niederknieenden Dichter überreicht unter blühendem Apfelbaume der in göttlicher Nacktheit erscheinende weibliche Genius eine Passionsblume. Das Motiv ist allerdings nicht glücklich gewählt, doch entbehrt das Bild nicht einer gewissen Weihe und Keuschheit des Vortrags Die beiden rein deko- nichß hinzuzufügen, das; es erstens nicht üblich sei, einem Verbündeten gegenüber, wenn derselbe vom Unglück heimgesncht wird, eine kühl reservierte Haltung anzu nehmen, daß zweitens das Bündnis Italiens mit Deutschland und Österreich-Ungarn seine Bedeutung und seinen Wert für die Ziele der europäische» Friedenspolitik des Dreibundes nicht eingcbüßt habe, nnd daß drittens weder in Berlin noch in Wien das Bedürfnis vorliegen könne, die Bestrebungen jener italienischen Politiker, welche seit Jahren der Annäher ung Italiens an Frankreich das Wort reden, auch nur indirekt zu fördern. Daß in den bevorstehenden Unterredungen des Grafen Goluchowski mit dem Fürsten Hohenlohe und anderen dentschen Staats männern die Schwierigkeiten, in welche Italien ge raten ist, nicht mit Stillschweigen übergangen werden, ist selbstverständlich, und es erscheint immerhin die Vermutung gestattet, es werde deutscherseits wie österreichisch-ungarischerseits in geeigneter freundschaft lichcr Form Italien der Rat erteilt werden, sich im Interesse des Dreibundes wie im eigenen Interesse in der afrikanischen Angelegenheit nach Möglichkeit zu dcs- eugagiereu und nach erfolgter Wiederherstellung seines militärischen und nationalen Prestiges gegenüber den Abessiniern seiner K olonialpolitikengere Grenzen zu ziehen, sich auf die Behauptung seiner Positionen an der afrika nischen Küste zn beschränken nnd mit der Vermittelung des handelspolitischen Verkehres zwischen den Stämmen des Binnenlandes und Europa zu begnügen. Tie in Italien herrschende Stimmung dürfte Ratschlägen in diesem Sinne durchaus zugänglich sein, zumal man bisher nicht gehört hat, daß England für Italien mehr thun will als etwa dessen finanzielle Schwierig leiten durch Förderung einer Anleihe in England zu erleichtern." es- .Ile K L i«. her ukt ms ge etz- gen en )as von Ludw. Gl oß ist ein brillant durchgeführtea Kabinettsbild. Auf dem Gebiete der Landschaft ist I. Rollin mit einer größeren Anzahl modern empfundener Bilder ver treten, besonders die Eindrücke aus Lundenburg in Mähren, dem Dachau der Wiener Landschafter, sind zu feinsten und stimmungsvollsten malerischen Wirkungen verarbeitet Aus derselben Gegend hat auch A Kaufmann die Motive für zwei der besten Landschaften der Ausstellung entnommen Er versteht es, den Dust über der Erde, der im Herbste die weite Ebene erfüllt und die einzelnen Birtenstämme umhüllt, zart und durchscheinend im Bilde erscheinen zu lassen. Andere Werke von Wiener Künstlern können hier nicht eingehend besprochen werden, doch sei daraus hin- gewiescn, daß hier in Dresden die Wiener Kunst noch nie so gut vertreten gewesen ist wie auf dieser Aus stellung. Von Werken der Münchener Künstler fesselt ein auf Pappe in Pastell gemaltes BiSmarckbildniS von Franz v. Lenbach, das sich besonders durch seine Modellierung der Gesichtspartien auszeichnet und außerdem noch dadurch fesselt, wie in wenig Strichen Form und Metallglanz deü Kürassierhelmes charakterisiert ist Ein aus älterer Zeit stammendes Bild von Fritz v Uhde zeigt ein Geschwister- paar in einem dürftig auSgestatteten Zimmer voll harm loser Lebensfreude. Das Bild ist farbiger als seine be kannten Hauptwerke und steht dadurch in Zusammenhang mit den farbigen Bildern, die Uhde im letzten Sommer in München zuerst sehen ließ, im Motiv aber hat es Ver- ivandtschast mit jenem lachenden Mädchen, das, in Frans Halüscher Kühnheit gemalt, auf der Berliner Ausstellung von 1894 alle Kenner seiner religiösen Bilder über raschte E» ist darum besonders interessant, indem eS erkennen läßt, daß der Künstler schon frühzeitig die Ansätze zu jenen Werken der neuesten Zeit gemacht hat Von Berliner Künstlern ist A Normann durch ein in ge- slz- im- twa nn- ige zea la sen bei mz- kar, Lei iug ein Ernennungen, Versetzungen rc. im öfieutltcheu Dienste. Erledigt: Nirchschulftelle in Dörschnitz. Kollator: da« Lömgl. Ministerium des NultuS nnd öffentlichen Unterrichts. Sehalt: 1020 M. Schulgehalt, »78,87 M. für Küchendienst einfchl. der Gebühren für das Läuten, 180 M. Gehaltszulage, gewährt bis zum Eintritt der ersten Alterszulage, 72 M für die Fortbildungsschule, und freie Amlswohnung mit Sarten- genuß Meldungen sind bis zum »o März einzufenden an den aönigl BezirkSfchulinfpektor Schulrat Wangemann in Cölln a L. , — die Kirchschulstelle zu Podelwitz Kollator: die oberste Lchuldehörde. Einkommen, jährlich 1000 M vom Schuldienste, 882,37 M. vom Kirchendienste, 72 M. vom Fortbildungsschul unterrichte und Amtswohnung in der neuen Schule. Gesuche find bis zum l7. März bei dem König!. Bezirksschulinspektor -chulrat vr Kühn in Leipzig einzureichen; — die Krrchschulstelle zu Eula bei Borna (Bez. Leipz ). Kollator: die oberste Schul behörde. Einkommen außer freier Wohnung mit Garten 978 M. 75 Ps. vom Schuldienste, 92V M. 25 Pf vom Kirchendienste und 72 M. für den Unterricht in der Fortbildungsschule. Bewerbungsgrsuche sind mit sämtlichen Prüflings- und AmtS- sührungszcugnissen bis zum 30. Mürz bei dem K Bezirksschul- inlvcktor Ur Putzger in Borna einzureichen. c, mstel 105-NO 100 M , Kochware -140 M. k. Wicker uchweizev -150 M., cken pn sächsische, och. reu. mt. bekannte Wiener Kunsthändler veranstaltet hat, sind natür- ' sang, haben lange nicht die Vorzüge der eben geschilderten , Bilder. yrzassprek»: ftür Dresden vierteljährlich 2 Mart dOPs., bei den Safier- luh deutschen Postanstalten «ertkljährlich »Wark; ««her. halb des Deutsche« «eiche» Poft- and Etempelzrfichtag Giazelne «nmmern: 10 M Erscheine««: Lä-lich mit Ausnahme der Sonn» und Feierlage adeuds Feras-r.D.fchtu»:«r.1L»ch. Eine Scene aus dem modernen Leben schildert mit eindringlicher Charakteristik der jetzt in München lebende Franz v Felbinger m dem großen Bilde „Ein Ver lorener", ivorauf eine Mutter mit ihren Kindern weinend fortgcht nach vergebenem Bemühen, den Mann der Gesellschaft seiner Spiel- und Zechbrüder zu entreißen. Carl Zewy sucht eine Scene aus dem modernen Leben mit einer Vision in Einklang zu bringen In der ärm lichen Dachstube ist eine Mutter beim Herannahen dc« Morgens an ihrer Nähmaschine vor Erschöpfung cinge- schlafen , während cin rosensireuender Engel neben der Wiege des schlummernden Kindes erscheint. R. v. Otten- feld schildert in drastisch lebendigem Vortrag den Über gang einer Tscherkessenfamilie über eine Furt. Von Ed. KasparideS ist ein Bild voll modernen Stimmungv- lebcns ausgestellt, das von Ihrer Majestät der Königin ge kauft wurde In der Ferne des Hintergründe» sehen wir unter rötlich strahlendem Abcnhhimmel die Umriße einer kleinen Stadt, während vorn am Landweg eine Mutter mit den Kindern den heimkehrcnden Vater erwartet. Ein Pastcllbild von C. v Msrodc zeigt uns ein Stück Wiener Leben auf der Ringstraße. Da» Bild mit drm Glanz de» Laternenlichte» im dämmernden Sommerabend hat hohe malerische Vorzüge, nicht weniger wie desselben Künstler» in Ol auSgcsüyrte Feinmalereien „Die Geflügel- Lagesgeschichk. Dresden, V». März. Ihre Majestäten der König und die Königin besuchten gestern abend mit Ihren Hoheiten dem Erbprinzen von Sachsen Meiningen und dem Prinzen Ernst von Sachsen-Altenburg die Vorstellung des Schwankes: „Ein Rabenvater" im Residenztheater Dresden, 9. März. Vom kommandierenden General des Kgl. Sächsischen Armeecorps ist folgender Eorps- Tagesbefehl erlassen worden: „Tie Beweise herzlicher kameradschaftlicher Teilnahme und Anhänglichkeit, die mir aus Anlaß meines fünfzigjährigen Tienstjubiläums aus der Armee dargebracht worden sind, haben mir wahrhaft wohlgethan. Die Offiziere, Sanitätsoffiziere und Beamten des Friedensstandes, des Beurlaubten standcs und des Jnaktivitätsstandes haben mich durch ein ebenso wertvolles als künstlerisch hochbedeutendes Geschenk geehrt nnd erfreut, für das ich allen Schenk gebern meinen herzlichsten Tank aussprcche. Durch die Gnade Sr. Majestät des Königs sind den persön lichen Beziehungen, die mich mit der Armee verknüpfen, neue wertvolle Bande zugefügt worden, und ich schätze es mir zu hoher Ehre, nunmehr allen drei Haupt waffen auch äußerlich zuzugehören, wie ich nach meinen Kräften und vor meinem Gewissen bemüht gewesen bin, allen Waffengattungen und Truppenteilen gleichmäßig und unparteiisch Fürsorge und Interesse zuzuwcnden. Gott schütze und segne mein geliebtes Armeecorps, mit dem mich fünfzig Jahre gemeinsamer Arbeit vcr binden, uud gebe meinem alten Soldatenherzen die Freude, daß mir die Zuneigung und das Vertrauen meiner lieben Kameraden in allen Graden, von den alten Kriegsgefährten bis zur jungen Mannschaft, so erhalten bleiben, wie sie bei der eben vergangenen Feier in mich tief bewegender Weise znm Ausdruck gekommen sind. Georg, H. z. S." Dresden, 10. März. Se.Königl. Hoheit der Prinz Georg empfing gestern miltag 1SUHr aus Anlaß Höchst- Bnkau-t«»u»v,e>>»-rc«» Für de« Kaum einer gejoal« lenen Zeile kleiner Schrift 20 Pf. Unter „Lingrjairdt" die Zeil« 50 Pf Bei labelle» - und Zlffernfatz enrfprechender Nuffchlag Hcr«n»se-er: Königliche Expedit,on des Dresdner Journals Dresden, Zwingerstr. 20. Hernspr.-Lnschluß: Nr 1LOL. daraus ergeben könnten, rechtzeitig vermieden werden. Wir glauben, daß diese Gefahren nicht sowohl in einer bündniswidrigen Abkehr der italienischen Politik nach der französischen Seite hin bestehen, als vielmehr in der Nachgiebigkeit gegen Ratschläge, die von England aus erteilt werden könnten. Wir haben schon früher nachgewiesen, daß die Zugehörigkeit Italiens znm Dreibünde in gewissem Sinne von England aus gefördert oder hintertrieben werden kann. Italien steht im starken Bedürfnis nach maritimem Schutz seiner langgestreckten Küsten durch die englische Flotte, ohne den sein Territorium im Falle eines Krieges gegen Frankreich nicht genügend gedeckt sein würde, um eine entsprechende Verwendung der italienischen Truppen außerhalb Italiens für Dreibundszwecke zu gestatten. Aber einmal hat der Dreibund durch seine Annäher ung an Rußland die Wahrscheinlichkeit eines Krieges, der Frankreich für eine Invasion in Italien Gelegen heit böte, erheblich vermindert und zweitens ist die frühere Mitteilung noch nicht ernstlich widerlegt, daß Italien neben seiner Dreibuudsverpflichtuug ein diese nicht berührendes Separatabkommen mit Rußland ge troffen habe, wodurch Rußland geren gewisse Kon zessionen seitens Italiens Verpflichtungen für den Fall übernommen habe, daß eine russische Mediation iu Paris erforderlich werde» sollte. Bei dieser Lage der Dinge wird es kaum außerhalb des Bereiches der Möglichkeit liegen, etwaige englische Einwirkungen auf Italien durch die übrigen Dreibundsmächte zu paralpsieren, selbst wenn in Abessynien russische uud italienische Interessen bis zu einem gewissen Grade konkurrieren." Diesen Erwägungen ist hiuzuzufügen, daß die Dreibunds-Interessen in Erispi allerdings eine starke Stütze verloren haben, daß dieser Verlust aber keines Wegs unersetzlich ist. Im Gegenteil wird gerade das neue italienische Kabinett, welches mit Rudini und Ricotti sicherlich zu stände kommen dürfte, durch die Person des Erstgenannten eine Gewähr für die Fort setzung der Erispischen Politik bieten, denn eben Rudini ist der Staatsmann gewesen, der als Minister präsident seinerzeit den Dreibundvertrag mehrere Jahre vor dem Ablauf der festgesetzten Frist verlängert hak. Und zudem muß immer wieder darauf hiugewieseu werden, daß bezüglich des Dreibundes die gemeinsamen Interessen ein stärkeres Gewicht haben als die Personen. Wenn in bestimmten italienischen Kreist.. Neigung zu einer anderen Großmacht hin vorhanden ist, so ist es die zu Frankreich, aber dem steht bei der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung die Erinnerung an die Geschichte ihres Vaterlandes gegenüber, welche lehrt, daß Italien von der Freundschaft Frankreichs stets nur in einer zweiten Rolle beschäftigt werden würde. Die Neigung seines fünfzigjährigen MilitürdienstjnbiläumS eine Deputation der Stadt Dresden, bestehend aus den Herren Oberbürgermeister Beutler, Stadtrat Vr Lotze, Stadtverordneten - Vizevorsteher Hofrat 0r. Osterloh und Stadtverordneter Prof. Ur. Johne. Hr. Oberbürgermeister Beutler überreichte im Namen der Stadt eine kunstvolle Adresse, welche Se. Königl. Hoheit mit huldvollen Worten entgegennahm. Dresden, V>. März. Bei Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen und Ihrer Kaiser!, und Königl. Hoheit der Frau Prinzessin Friedrich August findet heute nachmittag 6 Uhr eine größere Tafel statt, zu welcher Ihre Ercellenzen der Kaiser!, und Königl. Österreichisch- Ungarische Gesandte Graf v. Lützow, Kriegsminister v. d. Planitz, General der Infanterie z. D. v. Montbv, Oberstallmeister v. Ehrenstein und mehrere andere Herren vom Militär und Eivil mit Einladungen ans gezeichnet worden sind. Deutsches Reich. Berlin, 9. März. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin wohnten gestern vormittag dem Gottesdienst in der Dom-Interims-Kirche bei. Später konferierten Se. Majestät der Kaiser mit dem Reichs kanzler in dessen Palais. Heute vormittag gegen 9 Uhr begaben Sich Ihre Kaiser!. Majestäten nach dem Mauso leum in Charlottenburg, legten am Sarge des Hochseligen Kaisers und Königs Wilhelm 1 Kränze nieder und ver weilten in der Gruft daselbst längere Zeit in stiller An dacht Nach der Rückkehr in daS Schloß nahmen Ee Majestät den Vortrag des Cheis des Zivilkabinctts ent gegen und hörten darauf die Marinevorträge. — Ter österreichische Minister des Auswärtigen, Graf v Goluchowski, ist mit dein fahrplanmäßigen Zuge gestern abend hier eingetroffen und ain Bahnhose von dem österreichischen.Botschafter Hrn. v. Szöqyeni und dem Pcrsonal der österreichischen Botschaft empfangen worden "Nach kurzem Aufenthalte begaben sich die Herren nach der österreichischen Botschaft. — Die „Nordd. Allg. Ztg." macht anläßlich des Besuches des Grasen Goluchowski folgende allgemeine politische Betrachtungen: Dieser Besuch steht mit den Vor gängen >n der Erytrca in keinem ursächlichen Zusammen hänge. Wenn jedoch in dem auf gemeinsame friedliche Interessen gerichteten persönlichen Gedankenaustausche der leitenden Staatsmänner beider Reiche auch die Lage Italiens berührt werden wird, so wird es nicht unter dein Gesichtspunkte geschehen, daß an eine Lockerung der Be ziehungen zu dem Dritten im Bunde gedacht würde. Man muß doch in ungewöhnlichem Maße naiv sein, um auf oen Gedanken zu verfallen, Herrscher wie Kaiser Wilhelm und Kaiser Franz Josef könnten sich beifallen lassen, in einem Augenblick, wo einem Bundesgenossen eine schmerz liche Prüfung auserlegt ist, die Frage in Erwägung zu ziehen, ob demselben die Treue zu hallen sei. Wenn chauvinistische Pariser Blätter sich dergleichen einbilden und die Thatsachen nach ihren eigenen Lieblingsideen einge richtet sehen, so mag ihnen eine lange Übung in dieser Art, die wirklichen Dinge zu betrachten, und die Unbekannt schäft mit guten monarchischen Traditionen zu einiger Ent schuldigung dienen Aber auch englische Zeitungen, wie „Daily Telegraph" und „Times", halten die Gelegenheit für günstig, um von dem Hinabgleiten Italiens zu einer Macht dritten oder vierten Ranges und vom Zerfalle des Drei bundes zu sprechen und dabei sogar die in Frankreich vor handenen Revanchegclüste zu ermuntern. Hier kann nicht wie in jenen französischen Urteilen ein altes Übelwollen gegen Italien mitwirken, da dieses bisher von England als eine befreundete Macht betrachtet wurde. Wir sehen vielmehr darin einen neuen Ausfluß der Liebhaberei eines Teils der englischen Presse für Brandstiftungen aus dem europäischen Kontinente. Das System, festländische Wirren in der Rolle des tertius zuckens auszunutzen, hat sich in der That, wie der „Hamb Corr." hervorhebt, einige Jahr hunderte lang zum großen Vorteil für England bewährt: aber nach manchen neueren Erfahrungen scheint uns die Zeit seiner erfolgreichen Anwendbarkeit dahin zu sein Wir quittieren über die gute Absicht, die uns die beiden Londoner Blätter verraten, und überlaßen cs dem Urteile der besonnenen Politiker in England, ob es zur Empfehlung jenes Systems dient, wenn man an Stelle des humanen wohnter prächtiger, häufig mit dem Spachtel hantierender Mal- weise ausgeführtes Fjordcnbild vertreten, das uns immer wieder des Künstlers Meisterschaft in der Charakterisierung der großartigen nordischen Landschaft erkennen läßt. Eine Landschaft mit Ziegenhirten von Hans Dahl hat gleich falls manche Vorzüge. Von unseren Dresdner Künstlern zeigt A. Stagura eine groß empfundene obcritalienische Landschaft, in deren Vordergrund einige Landleute auf der Straße an einem Heiligenbild ihre Andacht ausüben. Aus Düffeldorf stammt endlich ein großes Kriegsbild von H HuiSken in fast lebensgroßen Figuren, worin die Einnahme von Schloß Geißberg bei Weißenburg am 4. August 1870 durch General v. Kirchbach geschildert wird Der noch junge Künstler zeigt darin bedeutende Anlage zur Historien malerei großen Stils und hat in dem Bilde sicher sein Beste» dargcboten Wenn mir auch von einigen auffälligen Schwächen absehen wollen, so muß doch betont iverden, daß trotz mancher künstlerischer Vorzüge das Bild keinen packenden und dauernden Eindruck zu hinterlassen vermag Es schildert jenen ersten, wichtigen Moment des großen Kriegs, in der hergebrachten Panoramenmanier, die nicht vom rein künstlerischen Standpunkt, sondern nur vom militärisch-geschichtlichen zu seffein vermag Die Ausstellung ist nur noch kurze Zeit geöffnet, wes halb man sich mit einem Besuch derselben beeilen möge. I. L. Sponsel Im Dresdner Verein für Erdkunde sprach am 6. d. Mt» Hr Prof vr S. Ruge über Vr Karl Peter»'Studien zur Geschichte der Erdkunde. Dee verdienstvolle Pionier auf dem Gebiet; der deutschen Kolonialpolitik, vr. Peter», fand im Sommer vorigen Jahres in der Bibliothek eine» seiner Freunde, de» Land rat« Berthold zu Blumenthal, im 6. Bande eine» in erster Auflage 1705—1719 in Amsterdam erschienenen „Xtla* malerischen Können. Einen jugendlich schönen weiblichen Händlerin" und „Der Schnupfer" Auch „der Gelehrte" Akt hat auch Alex Goltz in dem großen Bilde „Dichtcr- meihe" mit vieler Kunst ausgedrückt. Einem auf einer und da wir diese hier nur selten in größerer Anzahl zu sehen bekommen, verdienen sie zuerst unser Interesse. Da ist zunächst ein Schüler und Nachfolger HanS Makart», A. H. Schram, der in einer Anbetung der Madonna mit farbenreicher Palette die Pracht der Stoffe und Geräte in Hellem Lichte glänzend zur Geltung bringt Die Scene selbst entbehrt freilich der Innerlichkeit, wir sehen ein de koratives Gemälde in geschickter malerischer Anordnung nach Kompositionsrezcpten der späten Italiener vor unS, das aber in den Einzelheiten feinen malerischen Sinn bekundet In des Künstlers kleinerem Gemälde, „Ein schwieriges Konzept", worin» einige junge Damen am Fenster zu- sammengruppiert sind, äußert sich sein Talent in weniger anspruchsvollen und liebenswürdigeren Formen. Noch mehr malerisches Feingefühl zeigt in zwei Gemälden Ed Lebietzki. In seiner „Idylle" liegt eine Mutter mit Kind un bekleidet am Waldsee und freut sich in heiterem Spiel ihres Mutterglücks. Vondemetwa« schweren Grün desHintergrundeS heben sich die zarten Körperformen in weichster Modellierung und in warmen Tönen wirksam ab. Sein „Kinderreigen" zeigt die glcichen Vorzüge in noch höherem Krade; wie diese kleinen Körper mtt ihren schwellenden Formen in auSgrlassener Lustigkeit aus da» Anmutigste und Natür lichste au» dem Dunkel dc» Walde» herausleuchten, da« verrät eine harmlose Freude am Schönen bei großem russisch« r en, neun netto t., sein« !80 M , 100 »b >,00 M, t., rund« einmal 4,00 W —»SM lit Sack, 110 M 24-30 Beizen der städt Marken rautzug Bäcker- andmehl Koggen- Drrsd- ldtischen tr. 0/1 :,50M., ,50 M, >r Sack, genklei« Sptfi- !b °hn« 3,00 G 50 S. kalt. »Vea- 1, per 15»,50 Die italienische» Nuftclcqenheiten behaupten sich namentlich mit bezug auf de» Drei vund im Vordergründe des öffentlichen politischen Interesses, sodaß man nicht zu fürchten braucht, die Leser könnten durch eine häufigere Behandlung dieser Dinge an der gleichen Stelle ermüdet werden. Wir haben gestern mehrere englische Preßäußerungen über eine Erschütterung des Dreibundes zurückgewiesen und streifen diesen Pnnkt heute nochmals, indem wir einer sachlich ernsthaften Erörterung der „Hamb Nachr." betreffs der Tripelallianz Naum geben. Die „Köln. Ztg." hatte vorgestern einen Aufsatz gebracht, worin u. a. gesagt war, das schwere Schicksal, das die Italiener betroffen habe, werde die Überzeugung von der Notwendigkeit des festen Zusammcnstehens zwischen den beide» mitteleuropäischen Reichen und Italien nur befestigen: und wenn gewisse Schwierigkeiten in den Beziehungen zu England zutage getreten seien, so stehe dem anderseits eine unverkennbaie Besserung der Be ziehungen des Dreibundes zu Rußland gegenüber. Daran aukiuipfend bemerkt nun das Hamburger Blatt: „Wir vermuten bei dieser Äußernng des Kölnischen Blattes üffiziösen Ursprung und könnten es nnr mit Gcnugthnnng begrüßen, wenn die darin enthaltenen Anschauungen in -er auswärtigen Politik des Reiches amtliche Ver tretung fänden. Das Interesse Dentschlands an der Verhütung einer Abdrängung Italiens vom Dreibünde ist handgreiflich: wenn Italien nicht mehr Treibnnds- macht wäre, so würde Österreich Ungarn im Falle eines Allianzkrieges einen großen Teil seiner Trnppen- inacht an der italienischen Grenze festlegen müssen, wodurch seine militärische Kraft als Bundesgenosse natür ich erheblich vermindert würde. Enthält der Rücktritt Erispis unter den obwaltenden Umständen eine Schädigung der DreibundSintcresscn, so wird cs die deutsche wie die österreichisch ungarische Politik als ihre Aufgabe betrachten, mit allen Mitteln auf Italien dahin einzuwirken, daß die Gefahren, dio sich fester r Mw M S., Hafer 120,75 nchig- r M-i M S, «. »., ! Mat ,10 M efesttgt.
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