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Vesper in der HrenMrölk. Dresden, Sonnabend, den 13. Mai 1899, nachm. 2 Uhr. i 2. Aünfstimmige Motette von Michael Bach (um 1800). Herr, wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erden. Wenn mir gleich Leib und Seele ver schmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Theil. Choral: Jesu, du edler Bräutigam Werth, mein' höchste Zier auf dieser Erd', an dir allein ich mich ergötz' weit über alle gold'ne Schätz'. Es kann kein Trauern sein so schwer, dein süßer Nam' erfreut viel mehr. Kein Elend kann so bitter sein, dein süßer Nam', der lindert's fein. Ob mir gleich Leib und Seel' verschmacht't, so weißt du, Herr, daß ich's nicht acht', wenn ich dich Hab', so Hab' ich wohl, was mich ewig erfreuen soll. Wenn ich in Nöthen bet' und sing', so wird mein Herz recht guter Ding'; dein Geist bezeugt, daß solches frei des ew'gen Lebens Vorschmack sei. Erhalt' mein Herz im Glauben rein, so leb' und sterb' ich dir allein. Jesu, mein Trost, hör' mein' Begier: o, mein Heiland, wär' ich bei dir! Kimmelfahrtskied für Sopran von Osk. Wermann (op. 64, Nr. 5), gesungen von Fräulein Anna Klotz. Der Herzog unsrer Seligkeit ist heut' erhöht zur Herr lichkeit, und schön gekrönt mit Ehr'und Freud'! Halleluja! Er fuhr auf zu Gottes Thron, ward der Kirche Freud' und Krön'; Gott setzt ihn zur rechten Hand über alles, was da wird genannt, daß er mit Krack erfüll' allsammt; darum singt ihrem Herrn die Kirche zu Ehr'n: Halleluja! — Preis sei Gott, dem Vater und dem Sohn und dem heil'gen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und in Ewigkeit. Amen. 3. (Gemeinde: Gesangbuch Nr. 175, 2. Geuß aus, o Jesu, deinen Geist und rüste neue Zeugen. Das Wort, das deine Gnade preist, laß nimmer bei uns schweigen; und wer's veracht't, laß deine Macht sein hartes Herz bezwingen, daß deine Knecht' behalten Recht und Lob und Preis dir bringen. Vorlesung. Hebet von F. Hiller, gesungen von Fräulein A. Klotz. Herr, den ich tief im Herzen trage, sei du mit mir! Du Gnadenhort in Glück und Plage, sei du mit mir! Behüte mich am Born der Freude vor Uebermnth, und wenn ich au mir selbst verzage, sei du mit mir! Dein Segen ist ein Thau den Reben, nichts kann ich selbst; doch daß ich kühn das Höchste wage, sei du mit mir! O du mein Trost, du meine Stärke, mein Sonnenlicht, bis an das Ende meiner Tage, sei du mit mir! Achtstimmige Motette von Peter Cornelius. Liebe, die du mich zum Bilde deiner Gottheit hast gemacht, Liebe, die du mich so milde nach dem Fall hast wiederbracht: Liebe, dir ergeb' ich mich, dein zu bleiben ewiglich. Liebe, die mich hat erkoren, eh' als ich geschaffen war, Liebe, die da Mensch geboren mir zu gleichen ganz und gar: Liebe, dir ergeb' ich mich u. s. w. Liebe, die für mich gelitten und gestorben in der Zeit, Liebe, die mir hat erstritten ew'ges Heil und Seligkeit: Liebe, dir ergeb' u. s. w. Liebe, die mich hält gebunden an ihr Joch mit Leib und Sinn, Liebe, die mich überwunden und mein Herz hat ganz dahin: Liebe, dir u. s. w. Liebe, die mich will erheben aus dem Grab der Sterb lichkeit, Liebe, die mich will umweben mit dem Laub der Herrlichkeit; Liebe, dir u. s. w. 4. L>. Truck von Lievich Ncichardt in Dreöden.