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Ottendorf r Hm Druck und Verlag vo.-. Hermann Rühl« in Groß-Gkrilla. Für dis Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Dkrilla Nr. 60 Freitag, den 18. Mai 1906 3. Jahrgang Königl. Forstcentamt. in meiner Marken die tatt. der 4. Klasse lausen lassen will, bestätigt sich nicht änuerlläe 6186 eine" 95 a«. chr. «lote» mit dem Inserat die Ein verhöhnt und gebrand- superklug hingestellt habe, 193 des Strafgesetzbuches R. dagegen zugewilligt verurteilt, weil er schätzungskommissian markt und sie als Der Schutz des H war ihm versagt, llkN III Direktion obiger Anstalt umgehend zu wirken. gelegenheit im Stadtverordneten-Kollegium zur Sprache gebracht hatte. Er hatte die Bücher für L. geführt und hatte auch die Schriftstücke angefertigt, die der Steuerreklamtion L.S bei gefügt waren. L. wurde der Beleidigung schuldig befunden und zu 100 Mark Geldstrafe fabrik. ;e. zur der bc- Sr Milchst" Annahme van Inseraten dir vormittaz z, Uhr.^ Inserate werden mit io Pf für dir Spaltzetle berechne Tabellarischer Satz nach, besonderem Tarts bei den Vereinbarungen in der Personentarif- resorm hauptsächlich darum, daß Oldenburg seine Landeskarten aufgibt. Die Behauptung, daß Sachsen auch fernerhin nur an Werktagen nicht aber an Sonn- und Feiertagen die Gkrilla und Moritzburg, am 8. Mai 1906. Königl. Forstremerntwaltlmg. bei einer angenommenen Bausumme von 240000 Mark 4800 Mark) zu Übertragen. Gröba. Als sich am Dienstag Abend das noch nicht ganz sechsjährige Töchterchen Lina )eö Bahnarbeiters Hühnerstein allein in der Stube besand, war es nach der Küche ge gangen und dort dem Feuer zu nahe gekommen Das Feuer ergriff das leichte Kleidchen und ehe es gelöscht werden konnte, hatte das Kind so schwere Brandwunden davongetragen, daß es nach einigen Stunden qualvollen Leidens tarb. — Im hiesigen Hafenhebelwerk zerschlug am Dienstag ein zu Brettern geschnittener Eichenstamm dem Arbeiter Hennig ein Bein. Der Verunglückte wurde in das Riesaer Krankenhaus gebracht, wo sich wahrscheinlich die Amputation des zerschlagenen Beines nötig gemacht hat. Oschatz. Am Sonntag entstand auf dem hiesigen Güterbahnhofe eine Explosion. Da selbst waren leere Spiritusfässer zum Versandt aufgespeichert. Zwei Schulknaben machten sich an diesem zu schaffen. Einer von beiden kam einen Faste mit einem brennenden Zünd holz zu nahe und es entstand eine Explosion durch die das Faß zersprang und der unvor sichtige Knabe unerheblich verletzt wurde. Für die Eltern des Knaben dürfte es insofern unangenehme Folgen haben, als sie für den Schaden aufzukommen haben werden. Leipzig. An die bekannte Geschichte der versuchten Aufhaltung des ersten Eisenbahnzuges durch einen Elefanten wird man erinnert bei der polizeilichen Meldung, daß der Buchdrucker Seidemann in angeheiterter Stimmung versuchte im Brühl ein Kraftfahrzeug anzuhalten. Es ging ihm wie dem Elefanten, er wurde zur Erde geschleudert und kann froh sein, daß er mit einem Bruch des Nasenbeins und noch einigen kleineren Verletzungen davonkam. — In dem Grundstück Markt 7 zu L.-Neustadt ist infolge der bei dem am Diens tage Gewitterregen eingedrungenen Waffer- masten eine Wand der Parterre-Wohnung ein gestürzt. Daraufhin zeigten sich am ganzen Hause Riste, sodaß dis Hilfe der Baupolizei und der Feuerwehr requiriert werden mußte. Monate gelten durch die Untersuchungshaft als verbüßt. Der Angeklagte nahm das Urteil mit derselben Ruhe entgegen, die er während der ganzen Verhandlung bekundet hat. — Einer 57 jährigen Handarbeitersehefrau aus Mülsen St- Jacob, die auf der Reichen bacher Straße hier einer von zwei Fleischer- meistern getriebenen Kuh ein Stück Brot hin hielt, wurde von letzterer durch einen Stoß mit den Hörnern der Unterleib aufgeschlitzt. Obwohl die Gedärme bloß gelegt waren, ist das Befinden der Frau, die im städtischen Krankenhause Unterkunft fand, ein den Um ständen nach befriedigendes. Chemnitz. Das 13 jährige Mädchen des Restaurateurs Gerber setzte sich, nachdem es sich in einer Wanne im Waschhause gebadet hatte, auf den Kesselrand, um sich etwas zu wärmen. Dabei verschob sich der Deckel, wo durch das Kind in den halb mit heißem Wasser gefüllten Kessel fiel und sich so erheblich ver brühte, daß es seinen schmerzvollen Leiden er legen ist. Chemnitz. Am Montag abend in der 7. Stunde sand ein 10jähriger Knabe beim Spielen hinter dem Grundstück Zwickauer Straße 41/43, im sogenannten Walkgraben den Leichnam eines neugeborenen Kindes männlichen Geschlechts, eingehüllt in ein Stück grobe Sackleinewand. Es konnte bi« jetzt noch nicht festgestellt werden, ob ein Verbrechen vor liegt und ob das Kind bei der Geburt über haupt gelebt hat- Ebensowenig hat die Unter suchung bis jetzt ergeben, ob das Kind an der Fundstelle ins Master geworfen oder ob es dor angeschwemmt worden ist. — Jener Geschäftsmann L., der Ende März in dem Inserat einer Zeitung in Chemnitz 1000 Mark öffentlich ausschrieb für den, der ihm ein derartig hohes Einkommen nachzurechnen im stände sei, als er laut Steuer zettel zu den Steuerleistungen herangezogen sei stand unter der Anklage der Beleidigung der Steuereinschätzungskommission vor dem Land gericht. Wegen des gleichen Deliktes war der Kaufmann R. angeklagt, der einen städtischen Beamten beleidigt haben sollte, als er in seiner ! Eigenschaft al« Stadtverordneter diese An- worden. Dieser wurde freigesprochen. — Zu den umfangreichen Unterschlagungen in der Kreishauptmannschaffskaste wird mit geteilt. daß die Unterschleife des Büreau- assistenten Nestler bis auf das Jahr 1903 zurückreichen, Aufgedeckt wurde sie durch einen Ministerialrevisor, der hier eine Revision der Kreishauptmannschastskaste vornahm. Der ver- jaftete Büreauassisient war Kassierer bei der kgl. Kreishauptmannschaft. Oberfrohna. Der 12 Jahre alte Schul knabe Hofmann hat am 11. d. Mts nach mittags auf dem Schulwege seinen Nebenschüler durch einen Stcinwurf am Kopf leicht verletzt. Hofmann ist wahrscheinlich aus Furcht vor Strafe nicht nach Hause gegangen, sondern hat m sein Schulbuch geschrieben: „Hier werdet ihr mich finden" und dieses an einen Teich damm auf Mittclfrohnaer Rittergutsflur ge legt. Der Vermißte ist noch nicht aufgefunden bezw. ermittelt worden. Zöblitz. In die schauerliche Mordaffäre, welcher in der Nacht vom 25. zum 26. vorigen Monats die GasmeisterSehefrau Graß zum Opfer gefallen ist, scheint Licht kommen zu wollen. Deren Gatten, der wegen Mord- — Die Zigaretten-Baderolensteuer, die der Reichstag genehmigte, wird in Dresden schwere Folgen nach sich ziehen — bereits jetzt sind einige Hundert Arbeiterinnen entlasten worden. Da etwa 5000 Arbeiterinnen insgesamt hier in der Zigarettenindustrie tätig sind, rechnet man mit der Entlastung von etwa einem Drittel dieser Zahl nach dem Inkrafttreten des Gesetzes. Eisenberg-Moritzburg. Der am ver gangenem Sonnabend hier abgehaltene Kram- und Viehmarkt war sehr stark besucht. Auf dem letzteren befanden sich 593 und in den Ställen gegen 300 Pferde. Rinder waren 41 und Schweine (Läufer und Ferkel) 627 vor handen. Das Paar Ferkel kostete 35 bis 50 und ein Läufer 35 bis 40 Mk. Kamenz. Die hiesigen Stadtverordneten lehnten in ihrer letzten Sitzung in Sachen des geplanten Schulneubaues einen Antrag auf Ausschreibung eines Jdeewettbewerbes ab und beschlosten, die Oberleitung und technischen Arbeiten des Schulbaues den Architekten )ie Feuerwehr veranlaßte die sofortige Räumung )eS bedrohten Hauses. — Bezüglich der Hergabe ihrer Säle zu Versammlungen der Sozialdemokraten hatte sich die Direktion des Zoologischen Garten hinter die des Palmengartens verschanzt, da letztere s überhaupt ablehnte, ihre Säle zu politischen Versammlungen abzugeben, tut der Zoologische Garten das gleiche. Beide Etablissements dürfen nun von „zielbewußten Genosten" nicht mehr besucht werden. Zwenkau. Zu dem Waldbrand vom Sonntag teilt die Königliche Forstrevierwaltung mit, daß drei Hektar Fichtenschonungen abge- irannt sind. Der Schaden beträgt mit dem Brandschaden vom 1. Osterfeiertag zusammen gegen 5000 M. Da diese Schäden lediglich ;er Fahrlässigkeit des Publikums zur Last allen, wird künftighin alles unbefugte Be- reten des Waldes außerhalb der öffentlichen Wege streng bestraft werden. Zittau. Die hiesigen organisierten Zimmerer und Bauarbeiter haben den Streik beschlossen und legten am Dienstag früh die Arbeit nieder. )en Grund zu den Streik gaben Lohn forderungen, die von den Arbeitgebern abge lehnt wurden. Wie verlautet, werden sich auch die Maurer dem Streik anschließen, so daß die Arbeitseinstellung im Baugewerbe eine voll ständige werden dürste. - Die großen Unterschlagungen, die der frühere Bürgerschul-Oberlehrer Leberecht Rudolf Ludwig in Zittau als Kassierer der dortigen Lehrer-Spar- und Darlehnskaffe Jahre lang verübt hat, beschäftigten am Dienstag die erste Strafkammer des Bautzner Land-Gerichts. Ludwig wurde zu drei Jahren Gefängnis und fünf Jahren Ehrverlust verurteilt. Zwei Die „Ottendorfer Zeitung" erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend abends. Bezugspreis vierteljährlich t Mark. Durch die Post bezogen t,20 Mark. Verdachts schon einmal verhaftet, aber wieder reigelaffen wurde, hat man nochmals festge- rommen, da sich in den letzten Tagen neue, chwerbelastende Verdachtsmomente gegen ihn ergeben haben. Schmiedeberg i. Erzg. Auf einer Fahrt )urch das Pöbeltal stürzte das Automobil de« Kistenfabrikanten Walther aus Schmiedeberg in den Straßengraben, wobei die Insassen, Herr Walther und eine ältere Dame, schwer verletzt wurden. Das Unglück geschah beim Ausweichen vor einem Hunde. Wolkenstein. In Drebach ist die allein wohnende 84 jährige Witwe Schiefer beim Feueraumachen, bei dem die Möbel in Brand gerieten, derart verbrannt, daß sie an den er haltenen Brandwunden kurze Zeit darauf ver storben ist. Zwickau. Der Maurerstreik dauert noch immer an. Von den Streikenden sind 402 abgereist, 128 befinden sich noch am Orte, 50 Mann haben unter den neuen Bedingungen die Arbeit ausgenommen. Eine am Dienstag abgehaltene Streikversammlung beschloß, das Gewerbegericht als Einigungsamt anzurufen. Die Unternehmer haben die von der letzten Gesellenversammlung beschlossenen Verhandlungen abgelehnt. Plauen i. V. Der von deM Mordbrenner Thoß durch einen Revolverschuß in die Brust schwer verletzte Gastwirt Hermann Reichelt aus dem „Elstertal" trägt die Kugel, die ihn be kanntlich am 24. März in der Jößnitzer Straße getroffen, immer noch mit sich herum. Sie sollte jedoch in der nächsten Woche entfernt werden. Darüber, ob gegen Thoß wegen der von ihm verübten Untaten die Hauptverhandlung eröffnet oder ob er als geistestrank erklärt werden wird, ist noch keine Entscheidung gefällt. Plauen, Am Dienstag find hier die An gehörigen zweier Gewerkschaften in den Aus stand getreten. Zunächst ist der Streik der Schuhmacher zur Wirklichkeit geworden. Gegen 80 Gehilfen haben am Dienstag die Arbeit niedergelegt. Nun sind auch die Dachdecker in den Streik eingetreten. Sie verlangen 50 Pfg. Stundenlohn und zehnstündige Arbeitszeit. Die Unternehmer hatten eine Verhandlung mit den Gehilfen abgelehnt. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Oertliches und Sächsisches. Ottendorf-Okrilla, den zr. Mai MS — Es sei darauf hingewiesen, daß vom nächsten Sonnabend, den 19. d. M., an bis Sonnabend, den 26. d. M. «in Buchführungs kursus für praktische Landwirte unentgeltlich an der landwirtschaftlichen Lehranstalt zu Bautzen abgehalten wird. Da noch einige Landwirte Holzversteigerung auf Okrillaer Staatsforstrevier. Im Gasthofe „M goldenen Rinz" in Moritzdsrf solle» Montags den 21. Mai 1906, von nachmittag ^2 Uhr an 4544 w. Klötzer, 8/43 om Oberst., und Dienstag, den 22. Mai 1906, von vormittag Vs 10 Uhr an 274 Rm. w. Krennscheite, 244 Rm. w. Kreunkunppel, >/, Nm. birk. und 68 Rm. w. Jacken, 100*/, Rm. w. Aeste, 166,8 Wllhdt. w. Krennreistg, 602 Nm. w. Stöcke, auf den Kahlschlägen in den Abt. 47 und 78 und in der Durchforstung Abt 73 gegen sofortige Kejahlnng versteigert werden. teilnehmen können, so dürfte es sich für etwaige Interessenten empfehlen, ihre Anmeldung Teilnahme an dem genannten Kursus bei ihre Sonntagskarten beibehalten, ist richtig. Man hält dies für durchaus notwendig, um dem Sonntagspublikum Gelegenheit zu billigen Fahrten in schöne Gegenden zu geben. Für die süddeutschen Staaten, die von der Natur Weit mehr bevorzugt sind, kommt die Not wendigkeit solcher Fahrten kaum in Frage — Wie die Fahrkartensteuer durchbrobcn werden kann, gibt ein Schlaumeier im „BeA. Tgbl." an: „Zumeist wird sich für den Reisenden die Rechnung am günstigsten stellen, Wenn er den Teilpunkt in die Mitte der Fahrt legt. So ist zum Beispiel für eine Reise von 51 Mk. schon 4 Mk Steuer zu zahlen, aber für eine Fahrt, die 80 Mk. kosten würde, zahlt der Reisende nur 3,60 Mk. Steuer, wenn er sich die Reise in zwei Teile von je 40 Mk. zerlegt, alles für die zweite Klaffe berechnet." Wenn die Fahrkartensteuer wirklich eingefuhrt werden sollte, mochte der Herr, der ein raben schwarzes Herz haben muß, die Eisenbahnen auch tüchtig geärgert wissen: „Es wäre zum Beispiel recht spaßhaft und durchaus nicht un- wöglich, wenn Reisende ihr Freigepäck in der Weise auSnützen würden, daß sie leere Kragen, schachteln, jede einzeln für sich verschnürt, als Freigepäck expedieren ließen. Eine solche Schachtel wiegt etwa 100 Gramm, es gehen allo zehn auf ein Kilo. Für mein 25 Kilo gramm Freigepäck kann ich mithin 250 Schachteln witführen und jede einzelne muß beklebt und guittiert werden. Wenn ich zehn Mimlten vor Abgang des Zuges zur Stelle bin, müssen diese Schachteln expediert werden." Mit seiner Schlußfolgerung, daß solche und ähnliche „Scherze" den Verkehr lahmlegen können, hat der Verfasser Recht, aber diese Lahmlegung würde das Publikum am meisten schädigen I Dresden. Der Verein zur Förderung Dresdens und des Fremdenverkehrs kann in diesem Jahre auf ein 30 jähriges Bestehen Mückbllcken. Aus kleinen Anfängen hat sich dfr Verein, der sich schon große Verdienste um dw Hebung des Fremdenverkehrs in Dresden "worben hat, zu seiner heutigen Bedeutung und Größe entwickelt. Er besitzt ein eigenes narr frequentiertes FremdeuverkehrSbureau am Hauptbahnhofe zu Dresden. "ungg- dilliM rtei, » wahrer- kurz nisck«l i Oksn. —— ....„t Gehr. Kießling in Kötzschenbroda gegen 2 Proz. Daß Preußen, Sachsen und Elsaß-Lothringen > Vergütung der Abrechnungssumme (das sind — Zur Personentarifreform wird »Boss. Ztg." von unterrichteter Seite ge schrieben: Abgesehen von Bayern und Baden, die eine Klaffe 3 b einrichten, handelt es sich Lokalzeitung für die Ortschaften Ottendorf-Okrilla mit Moritzdorf und Umgegend.