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Wchmh-Wmlg 66. Jahrgang. Dienstag, den 8. Mai 1900. Nr. 52. i. 2. K. 10/99. 3. ?a. 4/00 3!r. 5. Schbt. ocrderbei erschiene ttigkeit d Theile, di« Spalt»a«il« 20Psg- Vertheilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubig« über die nicht verwerthbaren Vermögensstücke der Schlußtermin auf Leu 28. Mai 19Y0, Bormittags 1v Ahr, vor deni hiesigen Königlichen Amtsgerichte bestimmt worden. Dippoldiswalde, den 4. Mai 1900. Aktuar Schubert. Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Verantwortlicher Kedacteur: Paul Fehlte. - Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Mit achtseltlgem „Illustrirten Anterhaltungsblatt". Mtt land» und hauswirthschastlicher Wonats-Veikage. Verdat. Es wird hiermit wiederholt in Erinnerung gebracht, daß die Ablagerung von Gegenständen und Abfällen aller Art, insbesondere Scherben, Abraum u. s. w. in den hiesigen Gabrielsteich streng verboten ist und nach § 366 Punkt 7 und 10 des Reichs strafgesetzbuchs mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder Hast bis zu 14 Tagen bestraft wird. Dippoldiswalde, am 5. Mai 1900. Der Stadtrath. Voigt. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Sattlermeisters und Tapezirers Adolf Hermann Vogt in Schmiedeberg ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß der bei der Zwangs-Versteigerung. Die im Grundbuche auf den Namen Anna Clara verehel. Schneider, geb. Steinichen, eingetragenen Grundstücke, als: das Wohnhaus (Häuslernahrnng) dir. 24 des Brandkatasters, Nr. 49a, 49b des Flurbuchs und Blatt 23 des Grundbuchs für Hermsdorf, Feld und Wiese, Nr. 102, 317 des Flurbuchs und Blatt 61 desselben Grundbuchs, Feld, Nr. 97 des Flurbuchs und Blatt 74 des Grundbuchs für Hermsdorf, 4. Wiese, Nr. 100, 101 des Flurbuchs und Blatt 26 des Grundbuchs für Reinberg sollen am 2V. Juni 1900, Vormittags 10 Uhr, an der Gerichtsstelle — im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Die Grundstücke sind nach dem Flurbuche zusammen I Hektar 47,2 ar — 2 Acker 198 groß und als ein Ganzes auf 3507 M. — geschätzt. Die Einsicht der Mittheilungen des Grundbuchamts, sowie der übrigen die Grund stücke bettessenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist Jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus den Grundstücken sind, soweit sie zur Zeit der Ein tragung des am 9. April 1900 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grund buche nicht ersichtlich waren, spätestens im Vcrsteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Vertheilung des Vcrsteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden auf gefordert, vor der Ertheilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Ein stellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungs erlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Dippoldiswalde, den 3. Mai 1900. Königliches Amtsgericht. Geuder. same Verbreitung «erden mit 10 IM db> Spaltenzkil« oder d«-ve« R«um berechnet. — Ta bellarische und complieirb« Inserate mit entsprich«»» Versteigerung. Donnerstag, den 10. Mai 1900, Vormittags 10 Uhr, sollen im Versteigerungsraume des hiesigen Königl. Amtsgerichts I I Vßvnsvkinm uns > öffentlich gegen sofortige Baarzahlung versteigert werden. Dippoldiswalde, den 5. Mai 1900. Graupner, Ger.-Vollz. und Mimaknd. — Ls viert-ljittzrssch I M. N Psg., zweimonatlich «tPsg-, einmonatlich 42 M. Einzelne Nummern ,» Psg. — Alle Poftan- Mten, Postboten, sowie :die Agenten nehmen Be stellungen an. Versteigerung. Mittwoch, den 9. Mai 1900, von Mittags 12 Uhr an, sollen in Schmiedeberg I Möksl, IVIsllvnisI- TD, 4 ksssvil* t TD- v- Gp öffentlich gegen sofortige Baarzahlung meistbietend versteigert werden. Versammlungsort: Gasthof. Dippoldiswalde, den 5. Mai 1900. Akt. Graupner, Ger.-Vollz. Anzeiger für Dippoldiswalde md Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Dippoldiswalde. Mal, Nai - Es nung-rek ht schar kammer » Anfrage ;er Trupp zu richtß , liche Mehreinnahme zu Gunsten der Flottenvorlage von 50 Millionen Mark für die Reichskasse erzielen durch Er höhung der Aktien-Steuer von 1 Prozent auf 1 >/2 Proz. für inländisch« Aktien und von 1>/2 Proz. auf 2 Proz. für ausländische Aktien, ferner soll bei ausländischen Necken und Schuldverschreibungen die Steuer von 6 aus 8 Mk. vom Tausend erhöht werden. Neu eingesührt soll werden eine Abgabe von Kuren (Bergwerksantheilen) und zwar von 30 Mk. pro Stück, wenn die Gewerk schaften Tausend und mehr Antheile haben, und von 300 Mark pro Kur, wenn die Kure in weniger als Tausend Antheile getheilt sind. Für schon vorhandene Kure hat das Gesetz keine rückwirkende Kraft. Ferner wird für 'Genußfcheine, wenn sie als Ersatz für erloschene Aktien Die Kostendeckung der Flottendorlage. Wenn der Reichstag die vereinigten Anträge der Zenttumspartei und der Nationalliberalen in Sachen der Kostendeckung der Flottenvorlage auch noch nicht an genommen hat, und diese Anträge dem Brauche gemäß erst der Vudgetkommission des Reichstages zur Spezialberathung überwiesen worden sind, so darf man doch schon jetzt be haupten, daß die Frage der Kostendeckung der Flotten oermehrung in befriedigender Weise gelöst wird, denn die Mehrheit des Reichstages stimmt den Anträgen der Abgeordneten Müller-Fulda (Zentrum) und Wassermann (Nationalliberale Pattei) zu und diese Anträge decken sich auch in den wichtigsten Punkten mit den Steuerplänen der Regierung, werden also schwerlich vom Vundesrathe verworfen werden. Neue Steuern und Steuererhöhungen finden bekanntlich niemals allgemeinen Beifall, aber soviel kann man von den jetzt zur Berathung stehenden Deckungsoorschlägen schon sagen, daß sie die wirthschastlich schwächeren Steuerzahler gar nicht belasten, sondern haupt sächlich Einnahmen verlangen, die von den Kapitalisten und größeren Geschäftsleuten getragen werden müssen, und endlich stellen diese Deckungsvorschläge auch keinen Eingriff in das direkte Steuerwesen der deutschen Bundes staaten dar, und schließlich können sie auch nicht als eine wesentliche Schädigung einzelner Erwerbszweige angesehen werden. Im Großen und Ganzen kann daher die aus beiden Anträgen zu bildende Kostendeckungsvorlage als eine befriedigende bezeichnet werden, wenn sie auch den freisinnigen Anhängern einer Reform der Reichsfinanzen im Sinne der Einführung von Reichssteuern und all- , mählichen Abschaffung der Zölle und indirekten Steuern > bei d eine au ! bericht >t E. 2 ober v.' ns geg träfe v< nach d rerschwui nden Ku r minde llung in nen halb« weinefleis im Engro Der A n darüb ler Brau enge so! das Pub ttaflanm eichsgerich tigt erklö ckafkanim at die o cmeister n-Altenbu nt Raith i . . .... - isch in 11 nicht gefällt. Der Antrag Müller-Fulda will eine lähr- n bekonu «, weil f der Wu tte Oualit geklagte ft gelten, eine Stempelabgabe von 50 Pfennigen und für alle übrigen Fälle bei inländischen Genußscheinen eine Stempelabgabe von 15 Mk., bei ausländischen eine solche von 20 Mk. festgesetzt. Bei Kauf- und sonstigen An schaffungsgeschäften in Bezug auf Werthpapiere beträgt der Steuersatz zwei Zehntel vom Tausend bei inländischen und fünf Zehntel vom Tausend bei ausländischen Pa pieren. Ferner soll der Stempel für Lotterieloose bei inländischen künftig 20 Mk. und bei ausländischen 25 Mk. betragen. Ferner sollen die Schiffsfrachturkunden einer Abgabe von einem halben Prozent von der Seefracht unterliegen, im Auslande ausgestellte Schiffsfrachturkunden sollen mindestens 10 Pfennige Abgaben per Tonne — 20 Zentner zahlen. Für Sendungen aus Nord- und Ost seehäfen soll aber diese Abgabe auf die Hälfte ermäßigt werden. Schiffsfahrkarten nach dem Auslande haben für 2. Kajüte 2 Mk. 50 Pf., für 1. Kajüte 10 Mk. Stenipel. Der Antrag Bassermann will den Zoll für feine Liköre von 180 Mk. auf 240 Mk. von anderen Spirituosen von 125 Mk. auf 160 Mk. bez. von 180 auf 240 Mk. per Tonne, ebenso von Schaumweinen von 80 auf 120 Mk. per Tonne erhöht haben. — Man sieht daraus, daß die gesammten neuen Zölle und Steuern den begüterten Klassen in der Hauptsache auferlegt werden und von diesen auch ohne schwere Beeinträchtigung ge tragen werden können. Das Beste bei der Frage der Kostendeckung für die Flottenoermehrung besteht aber darin, daß der Reichsschaßamtssekretär die Kosten schon durch die Vermehrung der laufenden Zolleinnahmen zu decken hofft, also diese besondere Deckung nur eine Rück deckung und Vorsorge ist. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Das war einmal ein Maientag, der letzte Sonntag, an dem die Städter ihren engbegrenzten Arbeits- und Wohnräumen und ihren voni Sonnenbrand durchglühten Straßen entfliehen und hinauseilen konnten in die aufbrechendc Natur. Besondere Anziehungskraft übte die Tharandter Gegend, wo die weißen Blüthen der Obstbäume, der hellgrüne Schleier der Birken und die jugendlich kraftstrotzenden Knospen der Buchen den nun mehr unwiderruflich gütigen Einzug des Frühlings be grüßten. Etappenweise steigen die Ausflügler auswärts. Der nächste Sonntag wird sie hoffentlich in unsere Gegend bringen, denn schon brechen die Kirsch- ,und Virnblüthen mit aller Gewalt hervor, und auch die übrigen warten ungeduldig der Ablösung, wie die zahlreichen Radler und Radlerinnen auf ihrem Rekognoscirungsritt wohl beobachtet und dem Gros der Touristen gemeldet haben werden. Noch ein erfrischender, staublöschender, warmer Regen, und das Frühlingskleid der Natur wäre mit einem Schlage für und fertig. — Wie uns vorläufig mitgetheilt wird, findet nächsten Sonntag, den 13. d. M. die diesjährige Hauptversammlung des Bezirksobstbauvereins, verbunden mit Unterweisung im Baumschnitt, sowie Vortrag des Herrn Wanderlchrer Schaeder statt. Wir wollen nicht unterlassen hierauf be reits heute aufmerksam zu machen. Die bett. Bekannt machungen folgen in der nächsten Nr. d. Blattes. — Die Jahresabrechnung der Lehrer-Wittwen- und Waisenkasse des Schulinspektionsbezirks Dippol diswalde, deren Generalversammlung im April stattge funden hat, erwies einen Zuwachs um 307,64 M., sodaß ein Vermögen von 3830,95 Mark vorhanden ist. Drei Wittwen erhielten eine jährliche Rente von je 25 Mark, eine Wittwe die Hälfte des Betrags. Dieser Nutznießung, die doch die Zinsen von mindestens 500 M. Kapital dar stellen, steht von den verstorbenen Mitgliedern ein Beittag von allerhöchstens je 75 Mark gegenüber, die Rente be rechnet sich demnach auf mindestens 33 Prozent. Selbst wenn ein Mitglied im 25. Lebensjahre in die Kaffe ein tritt und das Alter von 70 Jahren erreicht, so beziffern sich seine Beiträge nur auf 138 M, sodaß die an die Wittwe zu zahlende Rente immer noch 17 Prozent aus macht, und 25 M. auf dem Weihnachtstisch einer Wittwe haben für dieselbe schon eine große Bedeutung. — Im Königreich Sachsen wurde in der Zeit vom 16. bis 30. April das Auftreten folgender ansteckender Thierkrankheiten konstatirt: des Milzbrand in 8 Gehöften, der Tollwuth in 3 Ortschaften, der Maul- und Klauen seuche, außer 5 Ausbrüchen in Schlachthöfen, in 13 Ge höften, der Lungenseuche in einem und des Bläschen ausschlag in 2 Gehöften. — Innerhalb der Amtshaupt mannschaft Dippoldiswalde trat nur der Bläschenausschlag in einem Gehöfte von Ulberndorf auf. — Die neuen Loose der königl. sächsischen Landes lotterie zeichnen sich gegenüber den bisherigen durch eine weit reichere künstlerische Ausstattung sehr vortheilhast aus. Ein ganz besonderer Vortheil ist aber darin zu finden, daß die schon ost kundgegebencn Wünsche in Be zug auf eine mehr in die Augen springende Hervorhebung