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KWiWkrAlWM 78. Jahrg. Freitag, den 14. Juli 1922 Nr. M Mehrere FunügegenslSnde Aue Lauter. W M N — ' u. . wie sie uns heute in Zeitungen, Volksversammlungen und im Wirt schaftsleben begegnet, dann werden wir in Bayern aufpflanzen da» blauweiße Banner einer echten Demokratie zum Wohl» de» Volke» und des ganzen Reiches. r VersOrfung der Berliner Krisis. Berlin, 12. Juli. Heute nachmittag fanden im Reichstage Besprech ungen der Gewerkschaften mit den sozialistischen Parteien statt, in denen die Gewerkschaften erneut ihre Unzufriedenheit mit den Be schlüssen des Ausschusses zu dem Gesetze zum Schutze der Republik zum Ausdruck brachten. Die Sozialisten betonen, daß sie unbedingt auf der Erweiterung -er Koalition nach link« bestehe«. Dem Reichskanzler wurde von diesem Beschlusse Mitteilung gemacht. Gr hat sich noch heute abend mit dem Reichspräsidenten in Freudenstadt in Verbin dung gesetzt und ihn gebeten, sofort nach Berlin zurückzukehren. M U Die amtlichen BAanutmachung« sämtlicher Behörde« könne» in de» Geschäftsstelle« de» „Erzgeblrgisch« Bolksfreunde»* t» Ane, Schneeberg, Lvtznttz und Schwarzenberg siugeseheu werden. Die Schwarze Schmach. Zwei Freundinnen aus Godesberg unternahmen kürzlich ein» Spaziergang in die Feldmark, als sie von zwei französischen Solda ten verfolgt und eingeholt wurden. Ein Soldat packte von hinten die Auguste H., warf sie zu Boden und schleppte sic einige Meter vom Wege ab in einen Graben. Obgleich das Mädchen sich verzwei felt wehrte, zerriß er die geschlossene Unterkleidung und vergewaltigt» schließlich die völlig Erschöpfte und Widerstandsunfähige. Die Freun din flehte vergebens den anderen Soldaten an, seinen Kameraden a» der Untat zu hindern. Da sie selbst nicht helfen konnte, lief ft» schreiend davon, um Hilfe zu holen. Sie traf einige junge Leute, di» mit ihr »urückeilten. Bet bereu Nahe« »rgriff der Unmensch dt, Flucht. Ei« Anklageschrift gegen die schwarz« Schmach ist dem Reichst« zugegangen. Sie behandelt 74 neue Fälle von Verbrechen gegen Sit6 lichkeit und Leben, begangen durch schwarze Soldat« Frankreich» i» besetzt« deutsch« Gebiet. , Abbruch der Haager Konferenz. Land«, 12. Juli. Das Reuterbureau erfährt aus aus dem der Präsident der Konferenz teilte mit, daß es infolge der vor land eingenommen« Haltung nutzlos ist, -t» Berhmtblung« setz«. Kei« Republik ohne wahre Demokratie. München, 12. Juli. Ministerpräsident Graf Lerchenfeld hielt ge stern unter stürmischem Beifall im Bezirksverband der katholischen Gesellenvereine eine Rede über Demokratie u«d Republik. Er sagte dabei, die Republik bedürfe mehr al» jede andere Staatsform einer richtig ausgebauten Demokratie. Man könne sagen, daß eine Repu- bltk ohne richtige Demokratie nicht bestehen kann, wenn «um au» noch so viele Gesetze zum Schüße der Republik mache. Darin lieg« da» Entscheidende. Die Frage sei, ob wir es erreicht haben, daß auch in der deutschen Republik dieser Weg gegangen werde. Er müsse da» leider verneinen, in einem Augenblick, wo wir wieder durch den Sang der Ereignisse in politische Schwierigkeiten und Wirren geworfen seien, di« am Bestand unsere» Staate» und an der Festig, it unsere« Derfassungsleben» rütteln und es ins Schwanken und Stürz« zu bringen drohen. Der Ministerpräsident schloß seine Ausführungen mit folgenden Worten: Wenn es uns in Bayern gelingt, Maß zu hal te, tm politisch« Leb« und uu» g»g« jede MaßliftKM Dt MUMM Schwarzenberg. Jüngere weibliche Kilsskrast zum Bedienen der Fernsprecheinrichtung und zu einfachen Schreibarbeiten gesucht. Bedingung aut« Schul bildung und schöne Handschrift. Vergütung nach Uebereinkunft. Antritt möglichst 1. August 1922. Selbstgeschriebene Gesuche mit Lebenslauf und Schulzeugnissen bis zum 17. Juli 1922 erbet« an den Rat »er Stadt Schwarzenberg. Sl»1«t»<»-4limah»< für »l« am Nachmittag «sch-bmch« Dumm« dt» vormMa»» S Uhr t» d« LaupU«Ich«tU. stell«. Utiu »ewOhr Nr dl« Uustuchm, d« vii»eta« am oorgeichriedenra Laa« lrwt« aa desttmatt« Stell« wird nicht gegeben, auch nicht str dl« Richtigkeit der durch gern- jprecher ausgegebenen Anzeigen.—gür Rückgabe unixrlangt eingelanbtee Schriftstück« übernimmt die SchrtMettung ketn« Verantwortung. — Untirbr«chuaa«n de» Sefthüft»- betrlede» »«gründen »etn« Unsprüch«. Bet Zadluag-xrplg und London a«Um Radalt, al» nicht ixnindart. pavt>tg«lchafthft«Ne» i, Aue, VOtMtz, Schnmberg und Schwarzenberg. * enthaltend die amtliche« Le»anntmach««gen der Amtshauptmannschaft und der Slaolsdehörden in Schwarzenberg, der Staals- u. städtisch« Behörden in Schneeberg, Lößnitz, Neustädtel. Srünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Es werüen außerdem veröffentlicht: Die Bekanntmachungen der Stadträt« zu Aue und Schwarzenberg und des Amtsgerichts zu Aue. Vermag L. M. Gärtner, Aue, Srzgeb. Hernsprech» > Sin« »t, SSstnth (Amt Aue) 440, Schn«e»«r» I«, Schwärzend«»» t». Drahtanschrift, Aolttfreunb Aueerzgedtrs«. Sin Amerikaner übsr die deutsche Republik. Don Fred. W. Elvin, Herausgeber der „Cinrinnatier Freien Presse*. Wir in Amerika sind bisher der Ansicht gewesen, daß di« deutsch« Republik eine Demokratie fest Aber das ist aWnscheinllch »i» Irrtum gewesen.. Was die Deutschen haben, ist die Parteihrrr, schäft m seiner wildesten Form, und sie dürfen versichert fem, daß wir dafür den Reichtum unseres Lande» und da» Leb« seiner Söhne nicht eingesetzt hab««. Mr Amerikaner hab« von einer Demokratie eine «twi Vorstellung. Wir verstehen nicht, und es muß bei uns den a! testen Eindruck machen, daß man ein« Republik, in der «ran einsrecht und die Freiheit der Pr.'sse mit einem ' ohne Hinzuziehung de» »atzm«g,f»tz» erA als Ringe, Geldtaschen, Geldbeträge, Damenhalbschuhe, Reg «schirm« u. s. w., li«gr» hier z»r Abholung. Auskunft wird erteilt im Stadthaus«, — Zimmer 18. Aue, den 12. Juli 1922. Der Rai »er Stad». — Polizeiabteilung. anderweitigen Regelung dieser Ausgleichszahlungen an die beteiligten Regierungen wenden. Sie wird der Reparationskommission alsbald diesen Antrag mitteilen und sie bitten, auch ihrerseits den Antrag bei den betreffenden Regierungen zu unterstützen. Die Entwicklung des Markkurse« in letzter Zeit, die mit den Ver- Handlungen des Anleihekomitees begonnen hat, macht eine alsbaldige vorläufige Regelung der Barzahlungen notwendig, da die Unterstüt zung durch eine äußere Anleihe nicht eingetreten ist. Die deutsche Regierung bittet daher, über ihren Stundungsantrag mit größter Beschleunigung Entscheidung zu treffen und sie hofft, daß eine solche Entscheidung der Wiederaufnahme der Anleiheverhandlun- gen förderlich sein wird. Der Kamps um das Mortaortmu. Paris, 12. Juli. Die Reparationskmmnissio« hat gestern in ein« offiziösen Sitzung die Eröffnungen besprochen, die von dm deutschen Staatssekretären Schröder (Reichsfinanzministerium) und Fischer (Kriegslastenkommission) im Auftrage der deutschen Regierung üb« die Folgen des neuen Marksturzes und über die Notwendigkeit eines neuen Moratoriums« der Barzahlungen gemacht worden find. Die Be schlußfassung wurde vorläufig ausgesetzt, bi» der Bericht des Berliner Garantiekomitees eingetroffen und geprüft sein wird. In der Sitzung stellte der englische Vertreter Sir John Bradbury, in sehr energischer Form folgenden Antrag: „Deutschland mutz etu mehrjähriges Moratorium der Barzahlungen bewilligt werden. Die Sachleistung« find zu ermäßigen.* Sämtliche Delegierten stimmt« dem englischen Anträge zu, nur der Franzose Dubois bekämpfte ihn hartnäckig, aber vergeblich. Er hatte deshalb nach der Sitzung sogleich eine Konferenz mit Poincave und Finanzminister de Lastereyie. Pari», 12. Juli. „Petit Journal* gibt von den gestrigen Beratun gen der Delegierten der Reparationskommission über die deutsche Finanzlage folgende Darstellung: Sir John Bradbury, der vom engl. Kabinett Instruktionen «halten hat, hat die Annahme eines neuen Mo ratoriums vorgeschlagen, welches nicht nur die vollkommene Aufhebung all« Goldzahluna« für 2 oder sogar für 3 Jahre vorsteht, sondern auch für den gleichen Zeitraum eine wesentliche Herabsetzung der Sachlicferung« enthalten soll. Es ist kaum nötig, auf den Emst dieses Vorschlages hinzuweisen, der versucht, die Ausführung des Abkommens von Wiesbaden gerade in dem Augenblick aufzuheben, in welchem das Abkommen endlich verwirklicht werden soll und Frankreich jeder Art Reparationszahlung bis 1928 zu berauben. Die Delegierten von Bel gien und Italien haben sich, wie das Matt zu wissen glaubt, mit mehr oder weniger wichtigen Vorbehalten dem englischen Vorschlag ange schlossen Dubois, der französische Delegierte, stand also mit seinem Widerspruch allein; er hat nur erzielen können, daß keine Entscheidung getroffen wird, bevor der Garantieausschuß nach Paris zurückgekehrt ist. v« .»»»»«dt»,ts»« «EK«««»' «UNitt »Lück »a Uuenobm» drr lag, Sonn-und D«,uo»n»«t»> m-naM-k Mai» SS.- durch dl« ««riger M ln, «au«; dur-k Kis d«»-»« vi«UI,L»rÜch War» 75.—. monatti^ Mark LS.—. R«r«lg«»pr«>d («inILI.chl. DazeIgmstE): tm Amtsblatt. l>«,lr» d«r Raum d«r IIP. Lolonelzril« S.— Mb., aus- würt,«.—W».. >« amlttchen T-U dl« bald« Z«m ro.—Miu, -uMÜrts L4.-WK.. Im RektametrU dl«P«ttltül» 17^W-, auswürl» 20.—Md. posil«e-1-k>onw> Leipzig Rr. ISS«. Sas WO m die NeWliwMmW». Berlin, 12. Juli. Der Vorsitzende der Kriegskastenkommisston hat heute der Reparationskommission in Pari» folgende Not« d« Reichs regierung überreicht: Die deutsche Regierung hat bisher trotz schwerer wirtschaftlicher Bedenken, die sie bereits in der Note vom 28. Januar d. I. dargelegt hat, diejenigen Zahlungen bewirkt, welche in den Entscheidungen der Reparationskommission vom 13. Januar und 21. März d. I. festgesetzt worden waren. Inzwischen haben sich die WährungsvechÄtmsse wett« stark zu Ungunst« Deutschlands verändert. Im Mai 1921 war für die Erfüllung der deutschen Reparationsverpflichtungen ein Kurs von 60 Papiermark für den Dollar zugrunde zu legen, während der Kur» des Dollars im Marz 1922 auf 285 und am 7. Juli 1922 auf 500 Mark ge stiegen ist. Geht man davon aus, daß von den Verpflichtungen nach dem London« Zahlungsplan vom 5. Mai 1921 nach der damaligen Vereinbarung ein Betrag von etwa 2 Milliarden Goldmark in Bar leistungen gedeckt werden sollte, so hätte dieser Betrag, wenn es bei den damaligen Währungsverhältnissen geblieben wäre, eine innere Deckung von rund 28 Milliarden Papiermark erfordert. Zur Erfüllung der nach der Entscheidung der Reparationskommission vom 21. März 1922 auf 720 Millionen Goldmark ermäßigten Barleistungen wäre nach dem Währungsverhältnis vom März 1922 bereits ein Betrag von 51,4 Milliarden Papiermark erforderlich gewesen, der unter Berücksichtigung der jetzigen Währungsverhältnisse nunmehr auf 80 Milliarden Papier- mark gestiegen'ist. Zu dieser Summe treten die übrigen Devisenver- pflichtungen des Reiches aus der Erfüllung des Vertrages von Ver sailles mit insgesamt jährlich rund 600 Millionen Goldmark, d. h. 66 Milliarden Papiermark. Müßte die deutsche Regierung unt« diesen Umständen auslän- bische Zahlungsmittel für die ihr auf Grund des Vertrages von Der- sarlles auferlegten Verbindlichkeiten weiterhin in einem Umfang be schaffen, der dem bisherigen sich nähert, so würde die gegenwärtige Ver minderung de» Wertes der deutschen Papiermark rasch und unaufhalt sam sortschreiten und zu einer vollkommenen Zerrüttung des finanziel len, wirtschaftlichen und sozialen Lebens Deutschlairds führen. Die deutsche Regierung steht sich deshalb außerstande, unter den gegenwär tigen Verhältnissen die wettere Leistung von Barzahlungen auf Grund der Entscheidung der Reparationskommission vom 21. März 1921 in Aussicht zu stellen. Die deutsche Regierung stellt daher im Hinblick auf Artikel 234 des Vertrages von Versailles den Antrag, ihr die nach der genannten Entscheidung während des Kalenderjahres 1922 lwch fällig werdenden Barzahlungen zu stunden. Was den am 15. Juli fälligen Betrag an- geht, so vermindert sich dies« um mindestens 17 Millionen Goldmark, welche Deutschland im Hinblick auf frühere Leistungen an zurechnen sind. Den Restbetrag von etwa 33 Millio- neu hat die deutsche Regierung zwar zur Verfügung, weil sie in den vergangenen Monaten gewisse Ankäufe von Devisen hat- bewirken können, und weil im Monat Juli nach dem Stande der Abrechnung eine Zahlung für das Ausgleichsverfahren nicht zu bewirken ist, der genannte Betrag würde der deutschen Regierung aber fehlen, und sie müßte ihn sich zu dem heutigen Kur« erneut beschaffen, sobald sie die in den nächsten Monat« eintreffenden ausländisch« Setreidem«g« zu bezahl« hat. Die deutsche Regierung muß auf diese Lage umsomehr Hinweisen, als sie in den letzten Wochen zusammen mit t« Reichsbank bedeu tende Mittel verwendet hat, um den Sturz d« Mark aufzuhalten. Unt« diesen Umständen empfiehlt di» deutsche Regierung, ihr den «wähnt« Betrag zu belassen. Bet dem ungeheueren Ernst der gegenwärtigen Lage wird e» für die deutsche Regierung nur dann möglich sein, das Gleichgewicht in den sozialen Verhältnissen und in den Finanzen Deutschlands herzustellen, wenn sie di« Unterstützung du Reparationskommission findet. Die deutsch« Regierung ist sich nicht im Zweifel darüber, daß zur Wiederherstellung du Markkurse« alsbaldig« Maßnahmen erforderlich sind, die über das Jahr 1922 hinausreichen und sie hält es daher für unerläßlich, daß Deutschland auch für die Jahre 1923 und 1924 von Barzahlung« aus de» Zahlungsplan vom 5. Mai 19L1 befreit wird. Die von der deutschen Regierung erbetene Entscheidung wird nur dann ihren Zweck erreichen, wenn darin auch die außerhalb der ei gentlichen Reparationsverpflichtungen liegenden Lasten aus dem Ver trag von Versailles, soweit sie in fremden Zahlungsmitteln fällig wer den, angemessene Berücksichtigung finden. Hierzu gehören insbeson dere die Verpflichtungen der deutschen Regierung, die ihr durch die Au»fvh«ng de» Abschnitte» 4 zu Teil 19 de» Vertrages von Ver sailles erwachsen. Auch für die Durchführung der Vereinbarung, die am 10. Juli 1921 hinsichtlich d« deutschen Zahlungen au« dem Au«, glsichsverfahren getroffen worden ist, gelten die gleichen Gründe, di« es Ler deutjchen Regierung unmöglich machen, oie aus drr Entschei dung vom L1. März 1922 sich ergebenden Zahlungsverpflichtung« «i^Mr«. Hi« tftMch, «ich pch stckHÄ Pslichtseuerwehr. »«»««« für die Jahrgänge 1SSS und 189» Sonnabend, »e« 15. Juli 1922 nachmittags 6 Ahr, auf dem Schultaraplatz. Die Mannschaften haben pünktlich zu erscheinen, unentschuldigt«« und nicht genügend «nischuv»igi«t Fernbleiben wird unnachsichtlich bestraft. Vanier, am N. Juli 1922. Der »rau»»irektvr. Da» Schutzgesetz. Bevor d« Reichstag am Mittwoch mit den Abstimmung« zu« Schutzgesetz für die Republik begann, nahm er den Gesetzentwurf zur 'Regelung von Angelegenheiten der sozialen Versicherung und des Ar beiterrechtes bei der Durchführung des Vertrages von Versailles au. Der grundlegende Paragraph 1 des lebhaft umstrittenen Schutzgeset» zes wurde danach mit großer Mehrheit genehmigt. In der Minder heit blieben einige Deutschnationale und die Bayerische Dolkspartei. Ein Antrag Dr. Stresemanns auf Strasfreilaffung von Geschwistern, di« die notwendige Anzeigenerstattung unterlass«n^haL»u,-«urd«. Hammelsprung mit 200 gegen 18S Stimmen abgelehnt, gegen Rechts parteien, Zentrum und Demokraten. Hingegen fanden M Paragraph 2 — Gefängnisstrafe bei Begehung von oder Aufforderung zu Gs- walttätiakeiten gegen republikanische Regierungsmitalieder usw. — unter Ablehnung je eines kommunistischen und sozialistischen Antra ges auf Einbeziehung monarchistischer Bestrebungen usw. — Anträge des Zentrums und der Demokraten Annahme, wonach bezüglich d« Verheimlichung von Waffenlagern Verwandte auf- oder absteigend« Linie, Geschwister oder Ehegatten nicht bestraft werden sollen, wenn sie keine Anzeige «statten. Ebenso Geistliche, Rechtsanwälte oder Aerzte. Auch'Anträge des Abg. Dr. Stresemann (D. D.) zwecks klare rer Fassung der Bestimmungen wurden gutgeheißen, in d« Ge samtabstimmung dann der Paragraph 2 mit 232 gegen 147 Stimmen. Nach diesem Zahlenverhältnis ist es um die Wahrscheinlichkeit der Zweidrittelmehrheit für das Gesetz fraglich bestellt. Der größte Teil der Deutschen Dolkspartei und der Unabhängigen müßte dem Gesek zustimmen, damit dieses Ergebnis erreicht wird. Hierüber kann erst die dritte Lesung Klarheit schaffen. Gegen Lie Stimmen der Deutsch nationalen wurde dem Paragraphen 2 a zugestimmt, d« die öffent liche Beschimpfung der republikanischen Staatsform und der Reichr und Landesfarben ahndet. Don besonderer Wichtigkeit ist der Para- graph 5 über den Staatsgertchtshof. Im Ausschuß hatte man zwei Richter und fünf Laien vorgeschlagen. Ein Antrag Dr. Stresemann verlangt, daß von den sieben Mitgliedern de» Gerichtshofes drei Mitglieder des Reichsgerichtes find. Das im Grundbuch« für Mühlberg Blatt 43 aus den Namm gvhanu Gremm eingetragene Grundstück soll am tt». September 1922, vormittags 19 Ahr, an der Gerichlsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versleiger» werde». Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 3,2 Ar groß und auf 16300 MK. — Pfg- geschätzt. Es ist im Flurbuche für Mühlberg unter Nr. 32c, im Brandkataster für Neustädtel unter Nr. 58 Abt. 6 eingetragen und besteht aus Wohngebäude mit Sof. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamls sowie der übrigen das Grundstück betreffen den Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 4. Mai 1922 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Dersteigerungslermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls üie Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung enlgege^tehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aushebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeisühren, widrigenfalls für das Recht der Dersteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Schneeberg, den 4. Juli 1922. Das Amtsgericht. Die Versteigerung des Grundstückes der Bertha Aurelie verw. Merz geb. Oertel in Schwarzen- berg findet am 15. September 1922, vormittags >/,1» Ahr, nicht '/,12 Uhr, statt. yssze« Sosort zu besetzen zwei Leamtenanwarterstellen, eine fürs Dersicherungsamt, eine fürs Steueramt. Bezahlung nach den Vorschriften der Desoldungsorünung. Orts klasse 8. Bewerbungsgesuche mit Zeugnisabschrift« bis 22. Juli 1922 an Sladlra« Aue.