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e u. i. Etage, ftermvbcl en >e ste. Qualitäten ehle blikum von und schöne lM, ad lade zum k, SS liegen! in Riesa, in Riesa. Eibeblall und Anzeiger. Awlsötatt der Muigl. Amtshautztmannschast Großenhain, des Maigl. Amtsgerichts nvd des StadttathS zu Nirsr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Für die Redaction verantwortlich : T. Langer in Riesa. 42. Sichre 4- i«L Sonuabeud, den 21. December 188V. O. Bekanntmachung, die Wafferleitung betreffend. Diejenigen Grundstücksbesitzer unserer Stadt, welche die Entnahme von Wasser aus der städtischen Leitung angemeldet haben, werden hierdurch darauf aufmerksam gemacht, daß die Inbetriebsetzung der Wasser leitung bestimmt am 1. April 18VV erfolgen wird und daß es sich deshalb empfiehlt, schon jetzt die Hausleitungen Herstellen zu lasse«, da die Zeit nur noch eine kurze ist, die Preise aber später, wenn diese Ar beite« sich häufen, sich erhöhen werden, was bei der Herstellung von circa 400 Hausleitungen und der wenigen hier vorhandenen geeigneten Unternehmer un vermeidlich ist. "Riesa, den 20. Dezember 1889. * Der Stadtrath. Klötzer. Bekanntmachung. Der unterzeichnete Stadtrath hat beschlossen, einige in hiesiger Stadt unmittelbar am Elbquai und der Quaibahn gelegene Arealstücke« zu »erkaufen. Dieselben eignen sich insbesondere zur Erbauung v», Speichern für an kommende und abgehende Schiffsgüter, zu Contorgebäuden für Spediteure rc. Kauflustige wollen sich an den unterzeichneten Stadtrath wenden. Riesa, den 16. Dezember 188». Der Stadtrath. Klötzer. »>1<leml in Riesa wöchentlich viermal: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend und Sonntag- — AbonnemenspreiS vierteljährlich 1 Mark 2b Pfa. — Bestellungen nehmen alle Raiserl , LiMwten. die Erpedilioncn in Riesa und Strella (E. Schön), sowie alle Boten entgegen. — Inserat«, welche bei dem auSgebreitetcn Leserkreise eine wirksame veröfient, lichung finden, erbitten wir uns bis Montag, rcsp. Mittwoch, Freitag oder Sonnabend Vormittag» v llbr. Jnsertionsvreis die dreigesvaltene LorvuSzeile oder deren Raum 10 M Bekanntmachung. Bei der am 13. dieses Monats stattgefundenen Ergänzunzswahl eines ländlichen Abgeordneten im VIII Wahlbezirke für die Bezirksversammlung ist Herr Gcmeindevorstand Pinkert zu Niederrödern aus die Zeit bis Ende des Jahres 18S2 an Stelle des aus Gesundheitsrück sichten von dem Abgeordnetenmandate zurückgetretenen Herrn Ortsrichter Körner zu Großdittmannsdorf gewählt worden. Großenhain, am 16. December 188S. Die «Snigliche AmtShanptmannschaft. 439 vr. Waenlig. Zur Unterhaltung der hiesigen Straßen werden 1500 Kubikmeter Klar schlag aus den Brüchen bei Meißen gebraucht. Dieses Material soll nach und nach bis 1. August 1890 frei Elbufer Riesa geliefert werden. Die Preisofferten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Stein lieferung" versehen bis zum 8. Januar 1890 an den Unterzeichneten einzureichen. Riesa, am 20. Dezember 1889. Der Vorsitzende des stöbt. BananSschnffeS. F A. Grundmann, Stadtrath. lM„> ** - S. Tagesgeschichte. DaS Einschreiten des Staates gegen die Trunk sucht wird voraussichtlich de, kommenden Reichstag im Laufe der ersten Tagung beschäftigen. Im Hin blick hierauf, meint die „Köln. Ztg", ist es von Wichtigkeit, daß sich der i» Juni 1890 in Petersburg zusammextretendt Internationale Gefängnißc»,greß. der von faß alle» europäischen Regierungen und ver schiedenen außereuropäischen amtlich beschickt wird, mit der Frag« beschäftigt, ob rend in welcher Weise mittels der Strafgesetzgebung gegen dieses in seinen verhäng- liißvollen Folgen immer weiter um sich greifende Volkslaster vorzugehe» sei. Bon den Gutachten, welche über dies« Frage Seitens der ersten Kriminalisten erstattet worden sind, liegen unS bi» jetzt fünf v»r, von denen vier deutsche Gelehrte zu Verfassern haben, während das fünfte der Feder eines italienischen Senators, Tancred Canonico, entstammt. Die Deutschen find Senatspräsident v. Stößer, Seh. Medizivalrath Fischer und OberlandeSgerichtSrath Bär aus Karlsruhe und Rechtsanwalt Dr. Fuld aus Mainz. Sämmtlichc Gutachten stimmen darin überein, daß die Trunkenheit, wenn st« öffentlich in ärgerniß- erregender Weise zu Tag« tritt, bestraft werden müsse, und zwar «IS Uebertretung, und auch insoweit besteht keine Meinungsverschiedenheit unter ihnen, als sie auch gervifse, die Trxnksncht befördernde Handlungen unter Straft stellen wolle«. Dagegen bestehe» unter ihnen Verschiedenheiten bezüglich der Regelung der einzelnen Punkte. Am weitesten geht daS Gutachten von Dr. Fuld, daS unter Andern» gegen rückfällige Trunken bolde die Anwendung gewisser Strafverschärfungen verlangt, wie Entziehung der warmen Nahrung, Dunkelarrest und harte Lagerstätte, also im Wesent lichen dieselben Strasverschärfu»gen, die das Militär strafgesetzbuch für die Personen des SolbatenstandeS kennt. Mit besonderm Nachdruck wendet sich Fuld gegen die allerdings sehr tadelnSwerthe und auch von uns schon wiederholt gerügte Gepflogenheit mancher Richter, die Trunkenheit schlechthin als mildernden Umstand zu betrachten; die Folge» dieser durchaus ungerechtfertigten und die Bedürfnisse der Gesellschaft verkennenden Anschauung zeigen sich in geradezu Plastischer Weise irr den Ergebnissen der Strafrechts pflege feit 1882; auch der letzte Band der Veröffent lichung des kaiserl. statistischen Amtes, in welchem die Ergebnisse der deutschen Strafrechtspflege auf statistischer Grundlage dargestellt sind, enthält ein genügende- Be weismaterial, um die Bemerkungen Fuld's zu recht fertigen. Mas braucht sich nicht zu wundern, daß die Körperverletzungen und die Rohheitsdelikte über haupt mehr und mehr das tägliche Brod der Gerichte bilden und mit der Zeit in dem Berbrechensbudget des deutschen Volkes die Stelle einnehmen werden, welche bislang dem Diebstahl zukam. Es sei noch erwähnt, daß auch vorgeschlagen wird, den wiederholt bestraften Trinker gewisser bürgerlicher und staats bürgerlicher Rechte für eine bestimmte Anzahl von Jahren zu berauben, wie dies bereits in Frankreich und anderen Staaten der Fall ist. Das Einschreiten des Staates gegen die Trunksucht ist in Deutschland zu einer brennenden Frage geworden, die Gesellschaft ist ohne die Hülfe der Staatsgewalt nicht im Stande, dieses Laster in wirksamer Weise zu bekämpfen; bei der Schwierigkeit aber, welche mit der gesetzgeberischen Behandlung dieser wichtigen Angelegenheit verbunden ist, kann die Reichsgesetzgebung nur dafür dankbar sein, daß ihr die Lösung derselben durch allen An sprüchen der Wissenschaft und Praxis genügende Vor arbeiten erleichtert wirb. Deutsches Reich. Der Kaiser hat gelegent lich seines Aufenthaltes der Stadt Dessau 10000 Mk. gespendet. Die Kaiserin trifft nach einem in Dssau ^gegangenen Telegramm in Kürze dort ein und be zieht sich nach Ballenstedt, um der Frau Herzogin- Mutter eineu Besuch abzustatten. Am 21. d. begeht der Großherzog von Sachsen- Weimar sein fünfzigjähriges Militär-Jubiläum. Wie verlautet, wird der Kaiser, vom Besuch des Herzogs vo» Altenburg heimkehrend, sich an diesem Tage nach Weimar begeben, um seinen nahen Verwandten zu be glückwünschen. Ueber die Gefangennahme Buschni's meldet den „Times" ihr Korrespondent aus Sansibar: Im Ge fechte mit Buschin fi len 30 seiner Leute. Er selbst entkam, wurde ober von Wasegus, die ihn auffanben, gebunden und dem Major Wißmann überbracht, welcher den Wasegus die ausgesetzte Belohnung von 10000 Rupien auszahlte. — Nach einer anderen Darstellung hätten sie den Dr. Schmidt von der Gefangennahme benachrichtigt und ihn ersucht, daß er Buschiri in Empfang nehmen solle. — Man schließt daraus, daß der Aufstand im Volke keine Nahrung mehr finde. Da im Süden des deutsch-ostafrikanischen Landes immer noch eine feindliche Stimmung herrscht und nament lich der Schwager Buschiri's der Führer der Unbot mäßigen ist, so wird demnächst zur Niederwerfung der Rebellen geschritten werden. Emin Pascha befindet sich jetzt außer Gefahr, doch hat er noch immer geringen Ausfluß auS dem Ohre. Eine am Mittwoch in Sansibar stattgehabte Ver sammlung der indischen Geschäftsleute überreichte Stanl y eine in einer silbernen Kassette verschlossene Adresse, in welcher dessen große Verdienste um die Er öffnung deS Handels nach Zentral-Afrika gepriesen werden. Stanl.y dankte und wies auf die Noth- wendigkeit des Baues einer Eisenbahn von Mombasa nach dem Viktoria Nyanza hin in Anbetracht der starken Bevölkerung der benachbarten Provinzen und der großen Empfänglichkeit derselben für europäische Erzeugnisse. Der preußische Landtag wird auch in diesem Jahre wieder, wie schon seit längeren Jahren, zu dem äußersten verfassungsmäßigen Termin, a» 14. oder 15. Januar einberufen werden. Er wird alsdann noch mehrere Wochen neben dem Reichstag in Thätigkeit sein. Man glaubt, einer verhältnißmäßig nicht mehr arbeitsreichen Landtagssession entgegenzugchen. Aus keinem Gebiete deS Staatslebens verlautet von Vorlagen ersten Ranges. Insbesondere wird es als ausgeschlossen betrachtet, daß eine Steuerreform-Vorlage dem Abgeordnetenhause in der bevorstehenden Session zugehe. Die Arbeiten auf diesem Gebiete im Finanzministerium scheinen seit ge raumer Zeit vollständig zu ruhen. Frankreich. In der D-putirtenkammer kommt eS anläßlich der Wahlprüfangen boulangistischer Ab geordneten fortgesetzt zu lebhaften Erörterungen. Am Dienstag trat der Boulangist Laur für seine Wahl ein. Hubbard sprach dagegen und rief durch seine Auslassungen lebhafte Entgegnungen der boulangistischen Deputaten hervor. Mehrere Deputirte wurden zur O dnung gerufen. Schließlich wurde die Wahl LaurS mit 304 gegen 198 Stimmen für ungültig erklärt. Henri Rochefort soll laut Pariser Blättern in London bedenklich ertrankt sein. Der Marschall Mac Mahon ist augenblicklich da bei, die letzte Hand an serne Memoiren, welche im nächsten Januar vollständig beendet sein sollen, zu legen. Leider wird diese» in historischer und militärischer Be ziehung verthvolle Werk nicht der Oeffentlichkeit über geben, sondern nur in 6 Steindruck-Exemplaren abge zogen werden. Hiervon sind bestimmt je eins für den Autor und seine Gemahlin, drei für seine Söhn«,