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36. Iahrg Nummer 38 SachMe Volkszeitung Dienstag, 16. Februar 1937 -chilllleUiing: Di«»L«n-Ä., Poltcrftr. 17, Arrnruf 70711 «voll S«lch»ll»stell«, Druck und vcclag: Lrrmanta Buchdrucker»! « Brrlae LH. ». S. Winkl, Paltcrstrast, 17, Frrnrus 71011, Postschcck: Ur. lSIS. Bant: Stadtbanl Dr«»d«i Ur. «7S7 Im Fall« von HIH-rrr EcwaU. «erdol. Urrtr»t«»d« «eirkd» ßlrunge» hat d«r Bezieher »der Werbungtreidend« lein« >» jprllche, fall* di« geitun, in delchriinkiem Umlang«, o«t-It«t »der nicht erlcheini rrisüliungsort ist Drenden. Srscheint I «al «licheniNch. MonaiNcher Bezug,prel» ouzckt Irilger «Inlchl. *> Psg. Hz», «g Big. IrSgerlohn 1.70; durch dl, Post 1.70 einlchlieblich postüberweliung^ebUhr, zu,»glich 5» Psg. P»st.v«ft«ll-e>d. ch>,^lnu«m«r 10 Psg., Sonn. « 8esttag,nummrr 70 Psg. «dbestellungen müssen lpütesten» «in, Woche v», «-laus der Sezugezeil schrisilich keim Berlag eingegangen lein. Unser* lriiger dürse» kein« Lbdepellungeu «nigegennehme». verlagert Drevden. Pnzelgenpreis«: dl« lspaltig« 71 mm breit, geil, t Psg l sllr gamilienonzelgen S Psg 8»r Plahwllnsch« U«««» mir ki— Deivühr leiste«. Neue pariser Sehe gegen DeuWand Lügenfel-zug im Dienste -er Sowjets Aach der Barokkohehe: Märchen über angebliche Staatsstreichpläne aus Danzig Berlin, 15. Febr. Wie aus Paris gemeldet wird, bringt die französisch« Presse plötzlich sehr einheitlich« Meldungen iiber angebliche deutsche Staatsstreichpläne aus Danzig. So wird behauptet, datz Deutschland beabsichtige, Danzig zu besetzen und dem Reiche einzuverleiben und so den Frieden in Osteuropa zu gefährden. In anderen Meldungen heißt es wieder, datz bei dem augenblicklichen Iagdbesuch des General obersten Göring und des Danziger Senatspräsidenten Greiser in Polen die Einzelheiten der Ueberleitung der Danziger Souverä nität auf Deutschland besprochen werden würden. Havas lätzt sich In Zusammenhang damit aus Warschau melden, datz man in dortigen politischen Kreisen eine derartige Entwickelung durch aus für möglich halte und sensationelle Vorschläge des General obersten Göring an Polen anlätzlich seines Besuches erwartet würden. » Dazu schreibt der „Deutsche Dienst": Ein großer Teil der französischen Prasse leitet soeben einen neuen Lügen feldzug gegen Deutschland ein und behauptet dieses Mal, datz Deutschland einen Staatsstreich auf Danzig beab sichtige, um Danzig dem Deutschen Reich einzuverleiben. Die zufälligen Iaadbesuchc von Generaloberst Göring und Senats präsident Greiser in Polen, die in sedem Jahre sich zu wieder holen pflegen, werden zum Anlatz phantastischer Kombinationen genommen, die wieder einmal die Aufmerksamkeit der Welt auf Deutschland lenken und Deutschland als Unruhestifter hinstellen sollen. Es handelt sich um die gleichen französischen Zeitungen, die bereits durch ihre Marokko Hetze vor der ganzen Welt blamiert und blotzgestellt worden sind, und die trotzdem offenbar aus ihrer Blamage noch nichts gelernt haben. Denn es ist nicht lange her, datz die mit groben Mitteln aufgezogene Ma- rokkohetzc der französischen Presse vor der ganzen Welt als ein plumpes, übles Lügenmanöver entlarvt wurde, das inszeniert worden war. um den Frieden in Europa zu stören. Die fran zösische Regierung hat seinerzeit Anlatz genommen, von dieser Lügenhehe der französischen Presse deutlich abzurücken und ausdrücklich den französischen Friedenswillen zu betonen. Um so erstaunter wird die Weltöffentlichkeit sein, datz nach dem Zusammenbruch der französischen Marokkohetze nunmehr Dan zig offenbar das neue Objekt der Phantasie gewisser franzö sischer Journalisten zum Spiele der Sowjetagentin Madame Tabouis, des Juden Pcrtinax-Griinbaum vom „Echo de Paris" und ähnlicher fragwürdiger Existenzen sein soll. Die neue Hetze trägt deutlich den Stempel ihrer Herkunft an der Stirn: Sie ist ganz sicher wiederum ein Sowfetprodukt, und jene französischen Zeitungen, die für das neue Manöver ge wonnen wurden, werden zweifellos Ihren klingenden Lohn in französischen Franken von der Sowjetbotschaft in Paris bereits empfangen haben. Deutschland und Polen aber müssen cs sich energisch verbitten, datz eine Frage, die zwischen beiden Staaten längst ihre Regelung gesunden hat und nur Deutschland und Polen angeht, von den ewigen Kriegstreibern in Europa dazu benutzt wird, unter Einmischung in die Angelegen heiten fremder Staaten erneut den Versuch zu ma chen, die guten Beziehungen zwischen zwei benachbarten Völkern zu trüben. Auch das französische Volk dürfte an derartigen Machenschaften keinerlei Interesse haben, und nur einem Staat wird mit solchen Manöver» gedient: der Sowjetunion, die von ihren inneren Schwierigkeiten offenbar durch die Entfesselung des neuen Lügenfeldzuges ablenken will und kein Mittel un versucht lätzt, selbst unter großem finanziellen Einsatz die Welt immer wieder mit neuen politischen Märchen zu überraschen. Sowjet-Propaganda mit,Himmelsschreiber^ Bolschewistische Unverschämtheit In Wien W >« n, 15. Febr. Nachdem bereits am Freitagnachmitlag «in Flugzeug unbe- kannter Nationalität über einem Außenbezirk Wiens erschienen war, das mit Rauch die Sowsetzeichen „Sichel und Ham- mer" an den Himmel zeichnet«, erschien am heutigen Montag um 10.39 Uhr abermals ein unbekanntes Flugzeug Uber Wien und wiederholte die unverschämt« bolschewistische Propaganda. Während sich das Flugzeug am Freitag immerhin in einer Höhe von etwa 5999 Meter bewegte, ging es heut« auf 2999 Meter herunter. Der Vorfall erregt« in den Straßen Wien» ungeheures Aufsehen. Wie amtlich mitgeteilt wird, starteten auf dem Asperner Flugfeld zahlreich« Polizei- und Militärflugzeuge, um da» bol- schewlstlsche Flugzeug, das in Richtung der tschechoslowakischen Grenze zu entkommen trachtete, zum Niedergehen zu zwingen. Es liegen bis zur Stunde noch kein« Meldungen über den Aus- gang der Verfolgung vor. gebracht, in dem die Regierung aufgefordert wurde, ihre Hal tung in der spanischen Frage noch einmal zu überprüfen und normale Beziehungen zu den bolschewistischen Machthabern in Spanien wieder aufzunehmen. — Grumbach brachte dagegen einen sehr viel geschmeidigeren und wenigen kategorischen Wortlaut ein, in dem es heitzt, der Landesrat begrüße es, datz die Regierung ihre Treue zur Politik der kollektiven Sicherheit und zum unteilbaren Frieden zum Ausdruck gebracht habe. Er stelle aber gleichzeitig fest, datz die Nichteinmischungspolitik nicht die gewünschten Ergebnisse gezeitigt habe und dieser Zustand nicht länger andauern könne, weil er den internationalen Frie den und den Bestand des „republikanischen Spaniens" in Gefahr bringe. Der Landesrat fordere deshalb die Regierung auf, energisch vorzugehen, um ein wirksames Kontrollsystem aufzu stellen, in das die gesamte Kiistenlinie der Halbinsel einbegrif fen werden müsse. Sollten diese Bemühungen nicht in aller kürzester Frist z» greifbaren Ergebnissen führen, so müsse die Regierung die Wiedererlangung ihrer Handlungsfreiheit in Er wägung ziehen. — Der Antrag Grumbach wurde gegen den An trag Zyromskis mit erdrückender Mehrheit angenommen. Sowjet-Flugzeug über Estland Reval, 15. Febr. Sonntag mittag überflog ein sowset* russisches Flugzeug die estnische Grenze bei Sanniku Federowka. Es flog bis Narwa, um dann wieder über sowjetrussischem Gebiet zu verschwinden. Kriegszustand in Lettland um weitere 6 Monate verlängert Riga, 15. Febr. Der seit dem 15. Mai 1931, dem Beginn der autoritären Regierung des Staats- und Ministerpräsidenten Dr. Ulmanis, in Lettland bestehende Kriegszustand ist auf Be- sckluk des Kabinetts um weitere 6 Monate verlängert worden. Dichter Aebel im Kanal Fahrgastdampfer fährt gegen Mole. London, 15. Februar. Den ganzen Sonntag Uber herrscht« im Kanal dichter Nebel, durch den die Schiffahrt säst völlig ktill- gelegt wurde. Es kam dabei auch zu verschiedenen Zusammen stößen. Der Dampfer „Isle of Thanet", ein Dampfer der Soullzern Railway Company, lief in Boulogne mit 198 Fahrgästen an Bord gegen eine Mole; 7 Frauen wurden dabei verletzt. Ein anderer Dampfer der gleich' en Gesellschaft lag mit ebenfalls zahlreichen Fahrgästen stundenlang vor dem Hafen von Boulogne. Zwei Dampfer der Belgier „Mambika" und der in Cardiff bel;eima- tet« „Llanover". stießen zusammen und fandlen SOS-Rufe. Ret tungsboote gingen von der Küste aus sosort in See. konnten die Dampfer jedoch nicht finden, weil könne weiteren SOS. Rufe ge geben wurden und man den Standort der Dampfer nicht kannte. Bisher liegen keine Nachrichten über das Schicksal dieser beiden Schiffe vor. Die VergunaSarbelten an der „Welle" Kiel, 15. Febr. Eis und ichieckt.s Wetter hatten bisher die Wiederaufnahme der Arbeiten am Wrack des Versuchs'oootes „Welle" der Kriegsmarine unmöglich gemacht. Sosort nach Eintritt günstigen Wetters sind die Bergungsarbeiten wieder ausgenommen worden. Sie führten am Sonntag zu dem Erfolg, datz das Wrack angelüftet und zum Einschleppen auf flaches Wasser vorbereitet werden konnte. Es wird voraus sichtlich im Laufe des Montag Kiel erreichen und dort abge- setzt werden. Die völlige Hebung und Bergung der vielleicht noch lm Schiff liegenden Opfer wird mehrere Tage beanspruchen. Die Nachrichtenmittelversucksanstalt in Kiel, der die ..Welle" unterstellt war. wird den Angehörigen der bisher nicht gefun denen Opfer Mitteilung zukommen lassen, sobald die Bergung durchgesührt ist. Landesverräter hingerlchiet Berlin, 15. Febr. Die Iustizpresscstelle Berlin teilt mit: Der Volksgerichtshof hat wegen Landesverrat den 29jährigen Friedrich Richter aus Neugersdorf und den 25jährigen Günther Galgan aus Heydebreck zum Tode und zum dauernden Verlust der Ehrenrechte verurteilt. Das Urteil ist heute morgen vollstreckt worden. Gleichzeitig ist der vom Volksgerichtshof wegen Vorbe reitung eines hochverräterischen Unternehmens zum Tode und zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit ver urteilte 39jährige Johannes Eggert heute morgen hingerichtet morden. Der Verurteilte, der u. a. wegen schweren Raubes mir 6 Jahren Zuchthaus und IN Jahren Ehrverlust vorbestraft ist. Hal als Spitzenfunktionär bis zum Jahre 1935 seine hochver räterische Tätigkeit im Dienste der Komintern fortgesetzt. Vlum über seine Politik Sozialdemokratischer Parteitag in Paris. Paris. 15. Febr. Der sozialdemokratische Lan- dcsparteitag trat am Sonntag im Rathaus der Pariser Vorstadt Mont Rouge zusammen. Nachmittags fand in Anwe senheit Leon Blums und aller sozialdemokratischen Regierungs mitglieder eine Vollsitzung statt. Ministerpräsident Leon Blum hielt eine lange Rede, in der er auch die Außenpolitik, Insbesondere im Hinblick auf Spanien, berührte. Frankreich habe, so erklärte er, mit keiner Mittclmecrmacht ein geheimes Abkommen abgeschlossen. Für die allgemeinen Internationalen Probleme gebe es nur eine mög liche Lösung, nämlich die Einführung einer Ueberwachung, um den Kriegsmaterialschmuggel zu unterbinden. Sollte diese Ue berwachung sich als unwirksam Herausstellen oder sollte es Ver tragsverletzungen geben, dann werde Frankreich Nein zu sagen missen. Man müsse handeln, aber mit Vorsicht. Wichtig aber sei vor allem, datz man wisse, Frankreich werde nichts zulassen, was gegen die Unversehrtheit seines Gebietes oder gegen seine Unterschrift gerichtet sei. Schließlich nahmen die Versammelten eine Entschlietzung an. und zwar mit 1612 gegen 702 Stimmen und 33 Enthaltun gen, in der der Regierung und dem Ministerpräsidenten das Vertrauen ausgesprochen wird. Die zweite Entschlietzung. die sich mit der spani schen Frage befaßt, gab zu einer Auseinandersetzung zwischen dem Abgeordneten Grumbach und dem stark linksstehenden Par teisekretär Zyromski Anlatz. Zyromskt hatte einen Antrag ein- Oie Stellung -er Krau im -eutschen Volke Dr. Groß über -le Verwirklichung der Kameradschast zwischen Mnn und Frau im Dienste des Volkes Berlin, 15. Febr. Ueber die Stellung, die die Frau imdeutfchenVolk heute einnimmt, macht in den Blättern des Rassenpolltischen Amtes der NSDAP. Reichsamtsleiter D r. Trotz beachtliche Ausführungen. Zu allen Klüften, die durch die Nation hindurchgingen, findet man in der Zeit der Zer setzung auch eine ernsthafte und die Gemüter damals sehr be- wegende Kluft zwischen den Geschlechtern, zwischen Mann und Frau. Einer der falschen Grundgedanken jener Zeit sei die Vorstellung von einer möglichen Gleichheit der Menschen auf dieser Welt gewesen. Aus dieser Haltung heraus konnte die angebliche „Befreiung der Frau" auf nichts anderes zielen, als auf die Gleichberechtigung mit dem männlichen Teil der Nation. Das Endergebnis dieser Entwicklung war, datz auch in rein äußerlichen Momenten schon, in der Kleidung, der Tracht und in der Art des Auftretens eine ernstlich krank gewordene Zeit naturgegebene Unterschiede zwischen den Geschlechtern weg zuschneidern versuchte. In unmittelbarem Zusammenhang damit stand die Anpassung der geistigen und der ösfentlichen Erschei nung der Frau an die männliche Welt. Dr. Groh weist darauf hin, datz der neue Staat die Glelchheitssorderung in der Erkenntnis der «rbdedingten Verschiedenhellen der Geschlechter und Rassen überwunden habe, mit der Be sinnung auf das Leben gleichzeitig aber auch jene lebensseind- liehen Wurzeln einer problematisch gewordenen Stellung der Frau. Die Stellung der Frau werde heute ausschließlich ge messen nach ihrer natürlichen, sinnvollen Stellung und Leistung In der Geschichte ihres Volkes, ihrer mütterlichen Kraft und der Pflege des Seelischen Vielleicht sei gerade das der letzte, tiefste Sinn, datz wir das fast verlorene drille Reich des Seelischen, der Glaubens werte uns wieder erobert hätten. Es sei eine merkwürdige Tatsache, die die Welt nicht verstehen könne, daß der nach außen hin sckeinbar so hart wirkende Nationalsozialismus in den ersten Jahren seines Kampfes auch rein äußerlich von Frauen getragen und ausge breitet wurde. Der gleiche Nationalsozialismus habe die erste breite Frauenorganisation und Frauenbewegung in Deutschland geschaffen. Immer mehr werde di« mütterliche Stellung der Frau auch In der Welt als Selbstverständlichkeit erkannt. Die Siel- lung der Frau sei aber auch gleichzeitig aus tausend anderen Gebieten eine andere im Sinne einer natürlichen Ergänzung der einseitig männlichen Kraft im Leben des Volkes geworden Das Wort von der Kameradschaft zwischen Mann und Frau sei im Dienst der geschichtlichen Sen- düng des Volkes verwirklicht worden.