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Wchmtz-Mtmlg 154 X» MS Theile, di« Spaldenzrile 20 Psg- Inserat«, welch« bxl H» bedeutenden Luflagr d«« Blattes «in« f«hr wd»> ^ same ArrbreUung finden, w«rd«n mit 10 Pf-. die Spaltenzeil« oder d«re» Raum berechnet. — Ta bellarische und camplicirte Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Kmtsötatt für die Königliche Kmtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Dippoldiswalde. ' Dtt scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis »ierteljiihrltch 1M. W Psg-, zweimonatlich 84 Pfg, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern l0 Psg. — Alle Postan fialten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen a». par-s lien. and. ben, In- irich- .par- leger agen. Ein- m ,eschr- sen. w. o. cschuß inden n mir s« en Rr. 3. mg. resrech- :s Bor- Ablaufs Herren swalde, »cke, zu. Verantwortlicher Aedarteur: Paul Irhnr. - Druck und Verlag von Carl Jeff ne in Dippoldiswalde. Mit achtsettigem „Jllustrlrten Unterhaltungsblatt". Mit land- und hauswitthschastlicher Monats-BeUage. Nr. 37. Sonnabend, den 31. März 1900. 66. Jahrgang. Versteigerung. Dienstag, den 3. April 1900, von Mittags 12 Uhr an, sollen in dem als Versteigerungsort bestimmten Gasthofe zu Schmiedeberg ein Posten I«stvnis>I«,asnen, I »läkrnosvkine untt viele» itnse^o öffentlich gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Dippoldiswalde, den 30. März 1000. Graupner, Ger.-Vollz. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. An das Direktorium des Landes vereins vom rothen Kreuz im Königreiche Sachsen konnten von der hiesigen Sammelstelle noch 38 M. 50 Pfg. nach träglich eingegangene Spenden für die Pflege verwundeter Krieger der Transvaalrepublik und des Oranjefreistaates, wozu die Gemeinde Reinhardtsgrimma als 2. Rate 24 M., die Gemeinde Walthersdorf 9 M. 50 Pfg. und der Jüng lingsverein in Glashütte 5 M. beigetragen hatte, einge sendet worden, sodaß sich der im hiesigen Bezirk für diesen Zweck gesammelte Gesammtbetrag nunmehr auf 3058 M. 85 Pfg. beziffert. Dippoldiswalde. Aus dem uns vorliegenden Jahres berichte hiesiger Kinderbewahr-Anstalt entnehmen wir, daß dieselbe in dem vergangenen Jahre immer Wieder reiche Benutzung erfahren hat, denn es find in -genannter Anstalt während des Jahres 1899 in Summa 10 846 Kinder an 288 Tagen ausgenommen und ver pflegt worden. Dies ergab für die Kasse eine Einnahme an Kostgeldern von 1090 Mk. 80 Pf. — An Nutzungen des Grundstücks wurden in Summa 130 Mk. 14 Pf. er zielt. Von den Mitgliedern, 86 an der Zahl, sind 250 Mk. Beiträge vereinnahmt worden, außerdem flössen der Vereinskasse 180 Mk. als Jahresbeitrag von der Jäkel-Stiftung, 75 Mk. von hiesiger Stadt und 50 Mk. von Ihrer Majestät der Königin Karola von Sachsen sowie die Summe 508 Mk. 25 Pf. an Legaten, Zinsen und Geschenken, einschließlich 100 Mk. Sühnegeld durch Herrn Friedensrichter Wendler hier, zu. Die Sammlung für die Christbescheerung ergab eine Einnahme von Summa 207 Mk. 68 Pf. Außerdem bedurfte die Kasse zur Be streitung der nöthigen Ausgaben noch einer Zubesserung von 600 Mk. durch ein von hiesiger Stadt aufgenommenes Darlehn. — Dagegen sind als Ausgaben aufgeführt: 901 Mk. 30 Pf. an Wirthschaftsaufwand zur Beköstigung der Kinder, 378 Mk. 60 Pf. für Gehalte und Löhne, darunter 270 Mk. als Remuneration für Leistungen einer Schwester an das Diakonissenhaus zu Dresden, ferner 29 Mk. 36 Pf. für Steuern und Abgaben, 98 Mark 75 Pf. zur Beschaffung des Brenn- und Beleuchtungs- Materials und 58 Mk. 6 Pf. zur Bestreitung verschiedener Ausgaben, hauptsächlich die Instandhaltung des Inventars betreffend. Außerdem sind lOI Mk. für Freistellen aus der Kasse gewährt worden, 229 Mk. 68 Pf. hat die Aus gabe für die Christbescheerung betragen und das bauliche Wesen hat durch den im Jahre 1899 ausgeführten Um bau des Anstaltshauses 1897 Mk. 32 Pf. in Anspruch genommen. — Diese vorstehende Jahresrechnung ist die 50., welche seit Bestehen unserer Kinderbewahr-Anstalt ab gelegt und veröffentlicht worden ist. Am 10. April des Jahres 1850 ist genannte Anstalt erstmalig eröffnet worden und sie begeht demnach kommenden 10. April die 50jährige Jubelfeier ihres Bestehens. Wenn wir auf diese 50jährige Thätigkeit zurückblicken, so müssen wir unserer Kinderbewahr-Anstalt das Zeugniß geben, daß dieselbe allezeit in treuem stillen Wirken ihre Ehre und ' Aufgabe gesucht hat und diese Aufgabe ist nicht zu unter schätzen! Kinder ohne Aufsicht, sich selbst überlassen, sei es auf der Straße liegend, sei es in's Zimmer einge schlossen, sind sie nicht Kinder, die am Abgrund spielen? -Eine einzige Unbesonnenheit, ein einziger Fehltritt, ein einziger Streich kindlichen Uebermuths, welch unabsehbaren Jammer haben sie ost im Gefolge! Jst's da nicht ein Segen, daß wir ein Heim in unserer Stadt haben, welches solche Kinder in treue Hut nimmt und die Flügel der Liebe über sie ausbreitet? Während die Eltern ihrer Arbeit nachgehen, wissen sie ihre Kinder dort wohl auf gehoben, gut versorgt an Leib und Seele und am Abend empfangen sie sie wohlbehalten aus den Händen unserer Kinderbewahr-Anstalt zurück. Möchte daher die bevor stehende Jubelfeier genannter Anstalt in reichem Maße die Erfahrung bringen, daß man ihre Arbeit zu schätzen weiß und daß sie Gönner und Freunde besitzt, deren Liebe nimmer aufhört! — Am Donnerstag Vormittag fand im Zeichen saale der Deutschen Müllerschule in einfacher Weise der Schluß des Wintersemesters und die Entlassung der ab gehenden Hörer statt, wobei Herr Assistent Riekert nach einem Ueberblick über den Stand der Anstalt sowohl den Abgehenden als auch dem scheidenden Lehrer, Herrn vr. Auerbach, herzliche Worte des Abschiedes und die besten Wünsche für die Zukunft aussprach. Dem Schüler der 1. Klasse, Anton Jar aus Waidhofen a. d. Ws (Oester reich) als dem der 3. Klasse, Rene Louth aus Obermodern, (Elsaß-Lothringen) konnte je eine Anerkennungsurkunde für ihren Fleiß und ihre Fortschritte übergeben werden. — Nachdem noch Herr I)r. Auerbach sich von den Schülern verabschiedet und Herr Dir. Ehemann den Nachfolger desselben, Herrn Schreck vorgestellt, erklärte ersterer das Wintersemester für geschlossen und die zahlreich erschienenen Gäste besichtigten noch die lehrreiche Ausstellung der im vergangenen Semester gefertigten Arbeiten der Schüler. — Die Zeit vor Ostern ist wegen der leidigen Censuren eine wahre Schreckcnszeit für so manchen Schüler, zumal bei vielen nach Ostern der Anfang mit einer Lebensstellung gemacht werden soll. Sache der Eltern ist es, bei einem voraussichtlich ungünstigen Aus fall der Censur zu unterscheiden, wie weit der Grund in dem Knaben selbst liegt. Vor Allem dürfen Eltern nicht meinen, ihre Kinder müßten unbedingt die erste Stelle in der Schule einnehmen, wie es bei ihnen vielleicht der Fall war; denn die Ansprüche an das Kindesgehirn haben sich heutzutage bedeutend gesteigert. Man redet nicht mit Unrecht von einer Ueberbürdung auch in den Volksschulen. Ist nun die Censur mit vollem Rechte recht unbefriedigend ausgefallen, so mögen die Eltern die Charaktereigenschaften des Schülern berücksichtigen. Grämt sich der Schüler selbst schon über den unglücklichen Ausfall, dann ist eine Bestrafung seitens der Eltern falsch; denn nichts wirkt verderbender auf den Charakter, als Strafe bei vorhanden gewesenem guten Willen. — Der neue Postzeitungstarif der der Post verwaltung auf Kosten der kleinen und mittleren Presse erhöhte Einnahmen sichert und die theueren politischen Zeitungen entlastet, wirft seine Schatten voraus. Er bildet mit der vor Monaten eingetretenen Steigerung der Papierpreise offenbar die Ursache zu den Abonnements preiserhöhungen, die jetzt zahlreiche Blätter eintreten lassen. Drei Chemnitzer Blätter haben bereits seit einigen Monaten einen bis zu 25 Prozent höheren Bezugspreis und jetzt macht auch der Verlag der „Leipziger Neuesten Nachrichten" bekannt, daß der Bezugspreis für die Stadt abonnenten künftig 80 (bisher 65 Pfg.) pro Monat und für die Postabonnenten 3 Mk. 15 Pfg. (bisher 2 Mk. 55 Pfg.) beträgt. — Alle Blätter, welche starke Post auflagen haben, werden am Ende des Jahres zur Er höhung der Abonnementsgebühren verschreiten müssen. — Die Schalter bei den Postämtern werden mit Beginn des Sommerhalbjahres vom 1. April ab wieder früh 7 Uhr geöffnet. Ebenso beginnt der Dienst bei dem Fernsprechamt um diese Zeit. — Die neuen Freimarken und Postkarten zu 2 Pf., welche vom 29. März ab an den Postschaltern käuflich sind, werden wegen der am 1. April in Kraft tretenden ermäßigten Taren für offene Vriefsendungen des Orts und Nachbarortsverkehrs eingeführt. Um die rechtzeitige Fertigstellung frankirter Massensendungen, wie beispiels weise von Zirkularen der Ortskrankenkassen, zum Versandt von, l. April ab zu ermöglichen, sind übrigens die Post anstalten ermächtigt, auf begründeten Antrag die nöthigen großen Posten solcher Werthzeichcn ausnahmsweise früher zu verabfolgen. Bereits ausgegeben an neuen Post werthzeichen sind — abgesehen von den älteren Werthen mit dem neuen Markenbilde, die nach Maßgabe der Er schöpfung der alten Bestände zum Verkauf gelangen — die Werthe zu 30, 40 und 80 Pf. Hierzu tritt am I. April die Marke zu 1 Mk., welcher ferner die Marken zu 2, 3 und 5 Mk. in den nächsten Monaten folgen werden. Dresden. In der Sitzung der Zweiten Kain m e r am 28. März wurde der schriftliche Bericht der Finanz deputation über Kapitel 16 des ordentlichen Staats haushaltsetat für 1900/01, den Etat der Staatseiscnbahnen betr., erledigt. — Am 29. März nahm die Zweite Kammer den Entwurf des allgemeinen Bau - Gesetzes in Schluß- berathung an. — Die Brandstiftungen von Kindern aus dem Königreiche Sachsen heben sich in unheimlicher Weife. In den letzten beiden Jahren stieg die Zahl derselben auf 322, die eine Gesammtentschädigung von 376388 Mk. er forderten. Die Regierung zog in Erwägung, ob dem feuergefährlichen Gebühren der Kinder mit Streichhölzchen nicht begegnet werden könnte. Da der Verband der öffentlichen Feuerversicherungsanstalten Deutschlands di« Angelegenheit in die Hand genommen und der Reichs kanzler versprochen hat, eine Konferenz zur Bernthung von Maßnahmen behufs Verminderung der Kinder brandstiftungen zu berufen, so wird Sachsen bis zu diesem Zeitpunkte warten, um dann nach dieser Richtung hin vorzugehen. — Das Jahr 1897 war das brandreichste seit einer langen Reihe von Jahren; es wies 3027 Brand unfälle auf. Das Jahr 1898 zeigt einen Rückgang in der Zahl. — Die Blitzgefahr für Gebäude hat sich in den letzten Jahren in Sachsen nicht unerheblich vermindert. Von 618 Blitzschlägen, welche Gebäude trafen, zündele der Blitz 156 Mal. 54 davon waren mit vorschrifts mäßigen Blitzableitungen versehen. Diese Thatsache be stätigt die Annahme, daß die Gebäude mit Blitzableitungen mehr betroffen werden, als die ohne Blitzableitungen. Aber dem ist auch entgegen zu halten, daß von den ge- sammten 618 Blitzschlägen der Blitz keine Zündung in den mit vorschriftsmäßigen Blitzableitern versehenen Ge bäuden hervorrief. Für die kalten Schläge waren 13 657 Mark zu vergüten, 101 Fälle von Blitzschlagfällen kamen in Städten, 517 in Dorfschasten vor. Ueberhaupt Iras der Blitz in den letzten 12 Jahren 3871 Gebäude und zündete 14 Mal. Verausgabt wurden dafür von der Landesbrandversicherungsanstalt 3328000 Mk., davon 86410 Mk. für Blitzschäden bei Gebäuden mit Blitz ableitung. — Die gesammte Versicherungssumme der bei der Landesbrandoersicherungsanstalt versicherten Gebäude be trug in der vergangenen Finanzperiode 4981 Mill. Mark. In der vorhergehenden Periode betrug die Summe nm 4582 Mill. Mark. Hieraus läßt sich der Schluß ziehen, daß noch in keiner vorausgegangenen Verwaltungsperiode die Bau- thätigkeit eine so große war, als in der letzten. — Ein zu Gewalthätigkeiten leicht reizbarer Haus besitzer aus der Niederauer Straße zu Weinböhla hatte am Sonntag mit seinem Miethbewohner Streit, wobei er ihn mit einer Schaufel über das Gesicht schlug. Einen Gewerbetreibenden, der zufällig bei dein Wortwechsel zu gegen war, versetzte der Wütherich mit der Schaufel gleichfalls einen so kräftigen Hieb über die linke Kopffette (Backen und Ohr waren halb durchschnitten), daß selbiger genöthigt war, sofort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Rohwein. Im nahen Berthelsdorf soll ein Stein kohlenbergwerk in Betrieb gesetzt werden. Sachverständige sollen die dortigen Kohlen von guter, ja vorzüglicher Qualität halten und daß auch die Stärke der Flöße den Abbau lohne. Von Berthelsdorf aus wären leicht Schielten zur Haltestelle Berbersdorf zu legen und so eine direkte Eisenbahn-Verbindung von der Grube nach Roß wein beziehentlich nach Hainichen zu schaffen. Schon vor acht Jahren war der Versuch gemacht worden, scheiterte aber, vielleicht aus dem Umstand, daß ein solches Unternehmen starke Geldkraft erfordert und eine Zeit lang auf die Verzinsung der verwandten Kapitalien verzichtet werden muß. Löbau. Hier wurde dieser Tage im Restaurant zum „Albertsgarten" ein Spielernest ausgehoben, wobei drei Tschechen verhaftet wurden, die als gewerbsmäßige Spieler bekannt, eigens nach Löbau gekommen waren, uni sich daselbst ihre Opser herauszusuchen. Eines der Opfer soll 2000 Mk. eingebüßt haben. Tagesgeschichte. Berlin. Zur Kostendeckungsfrage für die Flotten