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Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, lRdn ' Donnerstags und Sonnabends. ' »i ^^ugspreils vierteljährlich I Mk. 30 Psg., durch die Post be- ^^senr«" zogen 1 Mk. 54 Psg. Donnerstag, Sen 1. Februar 1W6 65. Iahrg Ausland aa^' . ieseabend ^ zg ' «o. lL Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. Druck und Verlag von Friedrich 8- Thomas, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Hugo Friedrich, für den Inseratenteil: Curt Thomas, beide in Wilsdruff. au. cbittet ! König Eduard krank? Pariser Melsungen aus London berichten, daß König Eduards Befinden neuerdings sehr zu wünschen übrig lasse. Auf dem Schlosse in Windsor ist vorgestern ganz uner- König Christian von Dänemark s. König Coriman IX. von Dänemark ist am Montag Nachmittag gestorben. Nachdem der König am Vormittag die gewöhnliche große Montagsaudienz erteilt hatte, fühlte er sich müde und ging zu Bett, um vor der Tafel zu ruhen. Die Kaiserin-Witwe von Rußland begab sich um 3 Uhr zum König, der sich nicht wohl fühlte. Die Kaiserin rief die Mitglieder der Königsfamilie herbei, von denen sich auch mehrere einfanden. Um 3 Uhr 40 Min. starb der König still und ruhig. Bei Eintritt des Todes des Königs waren die Kaiserin-Witwe von Rußland, Prinz Hans von Schleswig-Holstein und die beiden Leibärzte anwesend. Der Kronvrinz erschien in dem Augenblick, als der König verschied. Später versammelten sich die übrigen Mitglieder der Königlichen Familie. Während der Frühstückstafel, an welcher die Kaiserin-Witwe und Prinz Hans teilnahmen, fühlte sich der König unwohl und legte sich zu Bett. Als sich sein Befinden verschlimmerte, wurden die beiden Leib ärzte herbeigerufen, deren Bemühungen jedoch vergeblich waren. König Christian ist geboren am 8. April 1818 auf Schloß Goltorp bei Schleswig als vierter Sohn des 1831 verstorbenen Herzogs Friedrich Paul Leopold vonSchles- Wig-Holstein-Sonderburg-Glücksvurg. Im Frühjahr 1842 vermählte er sich mit der Prinzessin Luise von Hessen- Kassel, die 1878 starb. Der jetzige König Friedrich ist geboren am 3. Juni 1843. Er vermählte sich am 28. Juli 1869 mit der Prin zessin Luise, einer Tochter des Königs Karl XV. von Schweden. Der neue König ist also 62 Jahre alt. nmitgliets lker in» ich nächst' e von del ig recht z« k-rvis^ idet crgp' politische Run-schan. Wilsdruff, 31. Januar 1906. Deutsches Reich. Dienst-! Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens 12 Uhr angenommen. Jnsertionsprcis 15 Psg. pro viergespaltene Korpuszeile. 60 Meter Stratzensteine zum Klarschlagen gegen Mindestgebot vergeben werden. Kleinschönberg, den 30, Janflar 1906. Der Gemeinderat. Ein „Kulturkampf" in Oesterreich? Die Wiener klerikale „Reichspost" schreibt in Nr. 10 vom 23. Januar mit Fettdruck: „Es ist in den Reihen der bosnischen Katholischen eine Bewegung im Zuge, die darauf hinarbeitet, man sollte ein Memorandum an,Sr. Majestät den Sultan Abdul Hamid II. richten, mit der Bitte, er möge seine katholischen Untertanen in Bosnien in Schutz nehmen, wie es seine Vorgänger öfters getan haben. So haben sich die Zeiten geändert, die einstige Schutzmacht des Christentums gegen den Islam ist zur gewaltigen Schutzmacht des Islams gegen das Christentum geworden, „die Katholiken müssen sich bittlich nach Konstantinopel wenden, um bei den Vertretern des Wiener Kaiserhofes vielleicht doch noch Recht zu bekommen." „Erzbischof Josef Stadler in Sarajevo hatte einen Muhamedaner taufen lassen, ohne die vorgeschriebene An zeige bei der Staatsbehörde zu erstatten; daraufhin war er am 16. Januar in eine Geldstrafe von 500 Kronen genommen worden, wie recht und billig! Umgehend legt der Erzbischof Verwahrung ein und erklärt die staatliche Verordnung für ungiltig, weil sie ohne vorherige Ver ständigung mit dem Heiligen Stuhle erlassen worden ist und „der Heilige Stuhl ihre Beobachtung strenge unter sagt hat." Das Schreiben schließt mit den Worten: „Ich erkläre, daß ich keine Geldstrafe zahlen und auch keinen Rekurs ergreifen werde." Also der in die Praxis übersetzte Syllabus! Interessant ist es aber jedenfalls, daß selbst ein so streng klerikal gerichtetes Regierungssystem, wie das österreichische, gelegent lich mit den Aussprüchen des Syllabus in Konflikt kommt. Deutsch-Ostafrika. » z^e „D.'Ostafr. Ztg " berichtet unter dem 6. Januar: früh um 8 Uhr wurde an fünf der zum Tode dxn Strang verurteilten Rebellenführer das -in dem großen Mangobaum in der Nähe des Toteu- . Aschen an dec Pugusti^.' vollstreckt. Mehrere zum Tode Verurteilten waren bereits vorher tttto^ahrend der langen Kettenhaft gestorben und ent- auf diese Weise der menschlichen Gerechtigkeit. Das " lautete: „Die Wasaramo Said bin Magimba, Ki- Magensambili und der Njiagatwa Matambu Safi eiM-a^HauPträde^ dem Aufstand gegen "Emhende Staatsgewalt zum Tode durch den Strang ^-^^tteilt." Der Jumbe Nasoro Mitoboto, einer der v» I^er im Süden des Bezirks, dem es lange Zeit L M Mut ist, sich verborgen zu halten, hat sich gestern frei- B ziikSamt gestellt. Letzteres hofft nun durch uley, /ü^M°nttlung ^ch xjaxs Hauptführer der Auf- "Men, des Jumben Kurnani, habhaft zu werden. < Januar fand in Kilwa die öffentliche Haupt- r,5y v--/Handlung gegen die des Pulverfchmuggels und iä^n angeklagten Inder statt. Die sämt- ^geklagten wurden der ihnen zur Last gelegten " überführt und zu folgenden Strafen vcr- fjjuf Jahr^ Gefängnis, ——^arakia, Nur Mohamed Wisram, Kalfan bin Wisram und Nasr Turia zu je vier Jahren endlich Banva Alarakia, Batju Atarakia, socamu Alarakia, Gulam Nanji, Nasr Wisram und ....? zwei Jahren Gefängnis. Landesverweisung .?^wion des Vermögens und Geldstrafen sind -^il nicht ausgesprochen worden. Da uns obige -rs^/en für Landesverrat (in Kriegszeiten) äußerst niedrig OnjkfZl so gehen wir die vorstehende Meldung betr. ins v ""d 'maß nur unter Vorbehalt wieder. Einer II?» oll Seite zugegangenen Mitteilung zufolge -5Mche Gouverneur inzwischen die Bestätigung sür-daS-üne versagt haben, so daß wir möglicherweise des Prozesses vor dem hiesigen ^ergencht vben werden. V Wae» - Übrigen schwebt in Kilwa zurzeit noch ein Prozeß Mklagte Jnt?^ ^Mdesverrats und Pulverschmuggels Bon geplanten Ausnahmegesetzen die Sozialdemokratie will die „Anti- Korr, wissen. Sie schreibt in nicht gerade ^lbjsÄendem Deusch: --Wir glauben zu wissen, daß die ^^ihrersiMu Regierungen, beziehungsweise der Kanzler, 8er M öle Snu,!^d" letzt mit Mitteln der Gesetzgebung gegen rügen daß s^mdemokratie vorzugehen geneigt sein möchten, und >,tzett — schon -- und zwar etwa um die Weihnachts- V uäbre A»^??^ugliche Erwägungen stattgefunden haben. L^^Üentrums ^^vng ist aber an dem Widerspruch des ""d wenn wir den Moment des »u "äher bezeichnen wollten, so möchten wir erinnern, in dem Herr Dr. Spahn icheN^k graphisch von Kiel Berlin geladen war." Man I gut daran, die Wahrheit der Meldung vorläufig e in Zweifel zu ziehen. Tatsache ist es jedenfalls, iter °er Reichskanzler in seiner Rede im preußischen Irrenhaus ausdrücklich erklärte, die preußische Regierung chMsttl fi,r WckM Tharandt, Massen, Siebmleßn und die Mmgegenden. t! sowie für das Agl. Forstrentamt zu Tharandt. RUUk Loratvtarr für LS1t*vruM l-öwo. Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Graus bei Mohorn, HelbtaSdors, HrrzsZSÄalde mit Landberz, Huhndorf, /Mach, KeffelSdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, NeutannebrrL Niederwartha, OberhermSdorf« Pohrsdorf, RöhrSdorf bet Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönb«g mit Perne, Sachsdsrf, Schrutedewalde, Tora, Steinbach bet KeffelSdorf, Steinbach bei Mohorn, i Seeligstadt, SpechLSHansen, Taubenheim, Unkersdorf, WeiSLrobp, Mloorrz. >°-m v Stein-Aukt»»<ic- k . Lonntag, den 4. Februar 190tz, NaLMÜtag 3 Uhr sollen in Klein- yunoertt wnberg: 1. am öderen AuSgange dcs^Borf^ 'M Meter, 2. an der Prinzenmühle , Amtsblatt r die Ags. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff, Schmieder, Gem.-Vorst. wartet Dr. Ernst Otto aus Marienbad angekommen, nach dem der König schon seit mehreren Tagen die Be suche seines Hausarztes, der Spezialist für Ohrenkrank heiten ist, und seines Chirurgen empfangen hatte. König Eduard leidet an Atmungsbeschwerden, wozu seine Kor pulenz viel beträgt. Sein Kammerdiener fand ihn eines Morgens in ganz beängstigendem Zustande. Die Aerzte haben ihm das Rauchen verooten, er kann jedom auf eine Zigarre nicht verzichten. Dr. Ernst Otto ist offenbar zu einer dringenden Konsulation herbeizeholt worden. Ueber die „Bekehrung" der Prinzessin Ena von Battenberg zum katholischen Glauben schreibt die „Jugend" sehr hübsch: „Die Prinzessin Ena von Battenberg hat dem Papste mitgcteilt, sie wünsche zur katholischen Kirche über zutreten. Gerade jetzt ist Licht in ihre Seele etngekehrt, gerade jetzt ist ihr die Erleuchtung gekommen, daß ihr bisheriges Bekenntnis eine Irrlehre und daß der Katholi zismus die alleinseligmachende Kirche sei. Und diese Er leuchtung ist mit einer solchen Kraft über sie gekommen, daß sie ihre Ueberzeugung sofort in der Tat umsetzte. Ein merkwürdiger Zufall ist es, daß gleichzeitig mit dieser himmlischen auch ihre irdische Liebe erwacht ist. Und ein glückliches Zusammentreffen ist es, daß der Er wählte ihres Herzens auch Katholik ist. Wie, wenn gleich zeitig mit der Liebe zu Alfonso ihr die religöse Ueber zeugung gekommen wäre, daß die jüdische Religon die richtige sei, oder wenn gleichzeitig mit dem Katholizismus die Liebe zu einem Juden ihr Herz bezwungen hätte? In welche Sorgen des Zweifels wäre sie Hineingetrieben worden? Wer weiß ob dann die Liebe stark genug ge wesen wäre, die religöscn Vorurteile zu überwinden? Aber manche Menschen haben eben Glück! Die Unruhen in Rußland. Wie die „Nowoje Wremja" erfäyrt, werden die Reichs grundgesetze in folgender Weise abgeänderl: Ohne Abän derung des Titels des Monarchen wird der Begriff der unbeschränkten Gewalt beseitigt. Die Einführung des Eides auf die Konstitution wird nicht beabsichtigt, doch wird ein Manifest über die Abänderung der Grundgesetze die Beobachtung der Konstitution durch den Thronfolger und dessen Nachkommen garantieren. Die gesetzgeberische Gewalt steht neben dem Monarchen der Reichsduma und dem Reichsrat zu. Ein von diesem oder von jener verworfener Entwurf kann in derselben Tagung nicht wieder eingebracht werden. Erlasse, die der Konstitution oder dem Gesetz widersprechen, können vom ersten Depar tement des Senats aufgehoöen werden. Wird die Duma aufgelöst, bevor ihre Tagungsperiode abgelaufen ist, so muß gleichzeitig der Zeitpunkt für die Neuwahlen und die Eröffnung der neuen Session bekannt gegeben werden. Dabei haben die Neuwahlen nicht später als vier Monate vom Tage der Veröffentlichung des Erlasses und die Er öffnung der Tagung nicht später als sechs Monate nach diesem Zeitpunkte stattzufiaden. Die Bestimmung der bür gerlichen Rechte erfolgt nach dem Muster der westeuropäischen Verfassungen. Ueberhaupl, sagt die „Nowoje Wremja", sei der Entwurf von liberalem Geiste durchweht, aber die Erwähnung, daß die speziellen Gesetze Ausnahmen von den allgemeinen konstitutionellen Rechten machen können, schwäche erheblich die Bedeutung der juridischen Normen des Entwurfes. Die Hochzeit Fräulein Roosevelts. Aus London wird berichtet: Am Freitag ging eine Einladung an König Eduard zur Hochzeit Fräulein Alice Roosevelts, die im Februar stattffndet, ab. Die Bot schafter in Washington werden ein gemeinsames Geschenk