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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 01.04.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050401021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905040102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905040102
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-04
- Tag 1905-04-01
-
Monat
1905-04
-
Jahr
1905
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Zci- kü Pia In Nummer» „och Sonn, »nd Ketcriaae» ' tvatNae Grundreile La Pia. aui Privolieiie « Pti,. Livallicke Zeile am Terricite und ul» ömgcsaudiMPlg. Ändwär!laeLr>- Näae »ur «egenLorauLdeardlunn. lücicablaner werden l»u ra P„. berechnet. gerutvrccbantikluh: «Nit I Nr. u und Nr. LNaa. sloisfirinstiliiu ls«i>liriii»ii<Ieii^»riiM,»«M. 5,90 Im 1IK. 10,-. Xo»ürmiickell-l'»Ivt«t8 von Ilk.II.-bi8 ÜIK.29 Ilsii«l8eb»Iie Ilüts Kirmatte». stelmlck LrOer; 8tr»«8v L 8lÖ8Lt>6ü 8p62lLldLU8 kllr Lllllvell-Lölleiüllllss. Nr. 91. Lülnkl: Neueste Drahtbcrichte. Hofnachrichtc», General d. Inf. v. Miuckwitz. Feucrwehrverband, Gerichtsverhandlungen. Zur Lage in Rußland. „Mignon", König Friedwahn", „Das grobe Hemd". Sonnabend, 1. April 1905. Neueste Drahtlnel-unaen vom 3l. März. Zum Kaiscrbesuch in Tanger. Lissabon. Die Kaiserschiffe „Hamburg" und „Friedrich Karl" passierten um 12 Uhr 50 Minuten nachmittags südwärts fahrend die Semaphorstation von San Julian: die Station für drahtlose Telegraphie in Cascaes sandte einen Scheidegrub, glückliche Reise wünschend. Tanger. Die Vorbereitungen zum Empfange Kaiser Wilhelms lvcrden eifrig zum Abschluß gebracht, kleberall sind die Häuser beflaggt, wobei die marokkanischen, spani schen und deutschen Flaggen überwicgen. Zahlreiche Triumphbögen sind von den Marokkanern errichtet worden. Tanger. Der Dampfer „Hamburg" mit dem Deutschen '' r an Bord ist heute vormittag 8 Uhr 35 Minuten in der Bucht einaetcvfsen. Die Batterien und die sranzö- -reuzer „Du Chaylr" und „Linois" feuerten den Salut. '1. > d Landung wurde Ser Kaiser von den Vertretern des Sul tan- ' dem dwlomatischen Korps empfangen. Mahon lMenorca). Der Kreuzer „Eisncros" ist hier ein- qetrossen. um bei der Ankunft des Deutschen Kaisers die militärischen Ehren zu erweisen. Die Bevölkerung trifft An stalten. den Kaiser ouss festlichste zu empfangen. Palma. Das Kriegsschiff „Numauci a". mit dem Generolkavitän au Bord, geht nach Port Mahon zum Empfange des Deutschen Kaisers. Paris. In Kreisen des Parlaments verlautet, Telcassö bcabjichtige, die vom Senator und ehemaligen Kolonialministel Decrais angekündigte Anfrage über die M a ro k ko p o l i t i t heute zu beantworten. Deutsch-Lndtveftafrika. Berlin. Nach einem Telegramm aus Windhtzk starben am Typhus: Sergeant Ernst Worms, früher 1. bayrisches Jnsanterie-Regimcnt. Untcwfsizier Max Jungnickel, stühcr Feld- artilleric-Regiment 4!. Zum russiscki-java,lischt» Krieg Peter s b u r g. Wie ,,Rußtoje Slowo" aus hohen Kreisen meldet, wird in dielen von einer hier bevorstehenden Untersuchung derVorgänge im fernen O st c n gesprochen. Man erwartet eine völlige Klarstellung dessen, was die Gesellschaft so sehr erregt, mcd hofft, die Wahrheit werde ohne Rücksicht ans die hohe Stellung der in Betracht kommenden Persönlichkeiten festgestellt werden. Petersburg. Amtlich wird gemeldet: Der Feldstabs- chcs der ersten Mandschurei-Armee, Genera! Eh arte- witlch, ist zum Stabschef des Oberkommandierenden, General Linewilfch. ernannt worden an Stelle des in das Alexander- neuntei- für Verwundete berufenen Generals Sacharow. Zum Mitglieds des genannten Komitees wurde auch der Komman- »ant des ersten sibirischen Armeekorps, General Stackel berg, ernannt. Zur Luge in Rustlaud. Petersburg. Die „Petcrsb. Telegr-Agcntur" ver wertet eine amtliche Mitteilung, worin cs heißt, am 3. März habe der Kaiser durch einen Erlast eine besondere Konferenz unter dem Vorsitze des Ministers für innere Angelegenheiten eingesetzt, die darüber beraten soll, auf welche Werse der Ärllw des Kaisers. Vertreter der Bevölkerung zur Teilnahme an der Gesetzgebung heranzuziehen, m verwirklichen fei. Der Leiter der Konferenz, Minister Bulygin, hat rm Ministerium des Innern unverzüglich die Sichtung des vorhandenen Materials veranlaßt und es für nötig erachtet, die grundlegenden Prinzipien sofort scstzuieaen, nach denen die Einberufung der Volksvertreter eAolgen solle, diese Grundlage dem Minrsterratc oorzuiegen und dann endgültig in der auf Grund des Erlasses vom 3. März geschaffenen besonderen Kon- «erenz darüber beraten zu lassen. Unter diesen Umständen würden alle vorbereitenden Arbeiten in ztvei oder drei Monaten beendet sein. Der Minister hat dem Kaiier die Vorschläge unter- Knnst und Wissenschaft. s* Königl. Hofoper. „Mignon". Zu den bisherigen mehr oder weniger erfolgreichen Bewerlwrn uni das lyrische Tenor-fach trat gestern ein neuer. Herr Theodor Jäger vom Theater an der Wien. So heikel und verantwortungsvoll, wie es erscheinen nüstte. einen Künstler in der gesanglich wmiig bedeutungsvollen Rolle des Wilhelm Meister sicher auszuwerten, so bestimmt lässt sich m dem gegebenen Falle sagen, dast Herr Jäger nicht gecigitet sein dürste, die Vakanz zu erledigen. Sein Meister ist äuherlich eine Operettenfigur, mit einer gewissen, diesem Genre entsprechen den Eleganz ausaestattct, indes auch nicht mehr und nicht weniger als das, und dielen Aeusterlichkeiten entspricht die gesangliche Be gabung. Die Klangfarbe der Stumme ist nicht rein, sie klingt schlia und wie von einer leisen Heiterkeit beeinflusst, die Qualitäten des hohen Registers sind für unsere Anforderungen nicht ausreichend. Näher auf sonstige Vorzüge uns Mängel des Gastes einzugchen. hat keinen Zlvcck, er ist nicht das, was uns von Vorteil werden könnte. Vortrefflich gab Frl. v. d. Osten wieder die Mignon, schlicht, rührend und ergreifend in der Darstellung und unmittelbar amnntend in der Wärme und Innerlichkeit ihrer schönen gcsatglichen Mittel. Die Philinc sang diesmal Frau Abcndroth, ausgezeichnet, wie immer, den Lothar Herr Plaschke. Die von Herrn Hoskapellmeistcr Hagen geleitete Vorstellung war gut besucht und wurde mit reichem Boifall vielfach ausgezeichnet. 8. 8t. 4* König!. Hoffchauspicl. Wenn ein grohes Wollen in der Kunst genügte, um herrliche Taten zu vollbringen, wäre Otto Borngraber. dessen mtt Spannung erwarteter „König Jriedwahn" gestern abend zum erstenmal über die Bühne ging, ein ganz her vorragender Dichter. Denn er will ach, so unendlich viel, ja möchte in seinem Fünfakter, den er in der Buchausgabe «Verlag von C A. Schwetschke u. Sohn, Berlin) ein „germanisches Trauerspiel" nennt, ein „Weltbild" geben, ei» „Weltanschauungs- drama größten Stiles", das eine neue „Tempelkunst" für die deutsche Bühne heraufbcschwören soll, die inhaltlich und formell völlig neue Bahnen wandeln will. Uebereifrige Freunde, die ja innner mehr schaden als nützen, haben den ohne Frage ungewöhn lich begabten Dichter auf den Schild gehoben über chn und seine beiden bisher erschienenen Werke sogar ichon Broschüren geschrieben. breitet, und dieser hat ihnen am 29. März seine Zustimmung gegeben. Petersburg. Ii» Palais Royal, einem Hotel Garni, wurde in einem Zinnner eine Bombe gesunden. Ter Inhaber des Zimmers wurde verhaftet. Petersburg Wie die „Nowoje Wremsa" erfährt, be schloß der Synov. die Genehmigung des Kaisers zur Ein berufung eines Konzils der orthodoxen Kirche nach- zuiuchen. Irkutsk. Sämtliche Laden sind infolge des Ausstandes der Handlungsgehilfen geschlossen. London. Dos „Rcuterschc Bureau" meldet aus Warschau von gestern: Nach Mitteilungen aus guter Quelle ist die Ent schließung der russischen Regierung, bezüglich des Gebrauchs der polnischen LP rache keinerlei Zugeständnisse zu machen, völlig Mil den Einfluß Deutschlands ziirückznsimrcn. Als die „Nowoje Wrcmja" am 22. März erklärte, daß die Mehr heit des Ministerkomilecs zu aewissen Zugeständnissen geneigt lei, wurde eine Anzahl von Depelchcn zwischen Berlin und Petersburg ausgetauicht. Die dculsche Regierung proleslicrie in jeder nur möglichen Weise gegen derartige Maßnahmen, weil sie zweifellos die Wirkungen fürchtete, die derarlige Zugeständ- nisse aus die Lage der Schulen in den östlichen Teilen Preu ßens gehabt haben würden. lHierzu bemerkt Wotsfs Telegr.- Bureau: „Nach Erkundigung au amtlichen Stellen können wir mitteilen. daß an den vorstehenden Mitteilungen des „Neutcrjchen Bureaus" kein wahres Wort ist.") Berlin. lPrio.-Lel.) Die B u dg e t k om m iss i o n des Reichstags beriet heute die M il i t ä r p e ns i o n s- Gesetze. Es fand lediglich eine allgemeine Erörterung statt. Das Reliktengeietz und die Veteraneu-Fürsorge sollen nach An sicht der Mehrheit nicht mit in die Gesetze Hineinaezogen wer den. Die Rückwirkung wurde nur bedingt für möglich gehalten, da sie oiißerordentliche Kosten verursachen würde. Tie Be ratung wird am Dienstag fortgesetzt. — Die Börsenkom- misjiou. des Reichstags nahm aus Antrag des Ahg. Gamp folgende Bestimmung an: Durch ein Dorsentcrmingeschast in Waren oder Wertpapieren, in denen der Börjentcrmirchande! untersagt ist, wird ein Schuldverhältnis nicht begründet. Die Abstimmung über den vielumstrittenen 8 48 wurde ausgeseht, der Antrag des Grafen Schwerin-Löwitz abgelehnt. Die Kom mission will noch eine dritte Lesung abhalten. München. Zum Bischof von Speyer wurde der Tomdechant Konrad Busch ernannt. Wien. Die „N. Fr. Pr." schreibt: Die von Szögyeny vereinbarte Verständigungsbasis bestellt in der Ver tagung aller militärischen Forderungen sowohl seitens der Oppo sition. als seitens der Heeresverwaltung auf zwei Jahre. Tie Ernennung Andrassys zum Ministerpräsidenten ist wahrschein lich, dürste aber erst in 8 bis 10 Tagen erfolgen. Paris. 'Der „Radikal" will wissen, daß die jüngsten Haussuchungen mit der gegen die An g e b c r e i - A ng e - legenheit hervorgerusenen Protestbewegung der Ehren- legionäre zujammenhänge. Eine Anzahl von Ehrcnlcgio- nären habe tim verabredet, um eventuell eine direkte Aktion gegen die republikanische Regierung zu unternehmen. OcrtlicheS im- Sächsisches. Dresden. 31. März. —* Se. Majestät der König hörte heute vormittag die Vorträge der Herren Sloatsminisler uns des Königs. Kabmetts- sckretärs. —* Im Gefolge des Königs bei dem bevor stehenden Besuche in Frciberg werden sich beimden: die Herreu Kriegsminister Freiherr v. Hausen. Finanz- minister Dr. Rüger, Oberltallmeiiter v. Haugk. Kreishaupt- mann Schmiedel. Generaladstitcmt Generalmajor v. Altrack und der persönliche Adjutant dcs Krieasministcrs Major v. Kraus haar. Die beiden ältesten Königlichen Prinzen werden niit dem Zuge 11 Uhr 58 Min. in Begleitung ihrer militärischen Erzieher die neu gegründete „Richard Wagner-Gesellschaft für germanische Kunst und Kultur", für die der immer pwtektivnsbereitc hitzige Wildenbrnch mächtig ins Zeug geht, nimmt sich „Friedwahns" als eine Art Fortsetzung des Bayreuther Kunstideals an. und in Berlin wie Weimar beabsichtigt man, das Werk als „Bühneniveih- festspiel" mit besonderer Feierlichkeit in Szene gehen zn lassen. Das alles wird den Dichter wie die Kritik nicht irre machen. Jener soll ruhig seines Weges ziehen, in weiser Selbstzucht und Selbstbeschränkung an sich und seinen Werken weiter arbeiten, diese hat sich an das zu halten, was sie auf der Bühne tatsächlich sieht, mag auch der Respekt vor dem Ernste eines stolzen Wollens den Ton der Würdigung seiner Arbeit günstiger färben, als es blutdürstige» Nachrichtern vielleicht recht ist. Am Mißverhältnis zwischen Wollen und Können scheitert der Dichter des „König Friedwahn". Mit unzulänglichen Mitteln geht Otto Borngraber an die Lösung einer Riesenausgabe. Mystisches und Lvmdolischcs. Dramatisches und Thcatrainchcs. Hohes und Kleines geht bunt durcheinander und ergibt ein bald wunderlich, bald peinlich berührendes Ganze, das in Phantastische» Bildern, die eine philosophische Verbrämung dem raschen Verstand nis nur schwer zugänglich machen, verworren und kraus an dein Beschauer vorüberzieht Die eigentliche Fabel dcs Stückes wird nur in der ersten Hälfte dcs Trauerspiels konsequent dinchgesührt. König Sicginark hat zwei Söhne : Friedwahn und Volkninnd, Zwillinge, über deren Geburt der Schleier eines düsteren Geheim nisses liegt. Sieamark fällt >m Kampfe gegen den Erbfeind. Wer soll nun König sein? Ter Erstgeborene natürlich. Aber wer ist das? Niemand weiß cs, »ur Trntzwolf, der grimme Erbfeind, und der schweigt. Das Herricherbcwußtsein des Herrn und Taten menschen Friedwahn trifft die Entscheidung: er hat die Macht und danim das Recht für sich. In offener Ratsversaninilung de, Adclingc dringt er stürmisch auf den Bruder ein. verwundet ihn und will eben zum tödlichen Streich ansholcn, da geht mit ilnn. der ans einmal den Schmerz deS Bruders gewahr wird, eine wundersamc Veränderung vor. Er sieht sein Unrecht gegen Voltmund ein. umarmt in ihm „all sein Volk" und wird mit Zanberschlag ein völlig anderer, ein weltfremder Träumer, der dem Erbfeind und seinen Manen Leben und Freiheit schenkt und als „Wanderer", nur mit dem Könia-ring an dem Schwm-finger, sonst aber Mer irdischen Macht -willeidet. in die Welt zieht, nm das Elend und Hauptmcmn Baron ö Byrn und Leutnant Freiherr v Humbracht in Frciberg eintresten. im Lohnho!srcsta.urani das Msttagsmabl einnehmcn und Darauf der Bergparade beiwohnen. —* Nach heute eingeaangenen Nachrichten aus London gab Ihre Majestät die K ö n ig i n - W i t we am Dienstag >>:- Hotel Eoburg ein Diner, zu dem mit Einladungen beehrt worden waren: der deutiche Botschafter Gral Wolls-Metternich, bei Herzog von Norfolk, Sir Eondie Stephen. Mr. Marwell Scott und Leganonsrat v. Ovpell. Am Mittwoch besichtigte die Königin-Witwe Schloß Windsor. Am Donnersiaa besuchte sie, wie bereits mitgeteilt, den .Herzog und die Frau Herzogin von Noriolk im Schloß Arnndcl Heute hat sie eine Einladung zuiu Frühstück beim Prinzen und der Prinzessin von Wales und zum Tee beim Marquis von Salisbury angenommen. Am Sonntag gibt Sir Eondie Stephen zu Ehren der Königin ein Diner. Miri woch, den 5. April, gedenkt dicie London zn verlassen und ncl, zunächst nach Sandown aus der Jnicl Wight zu begeben. D- Ileberiahrt wird am der von dem König Eduard zur Vcrsügum, gestellten königlichen Jacht „Osboinc" enolgen. —* Prinz Waldemar von Preußen ist gestern wieder zum Ferienaufenthalte aus dem Weißen Hirsch cmae- trofsen. —* Dem General der Jmanterie und Gencraladiutant weiland Sr. Majestät König Albcrts, Herrn Wilhelm v. Miuckwitz am Dornreichenbach. Exzellenz, lit es. wie bereits bekannt, heute am 1 April vergönnt, ans einen Zeitraum von .D Jahren znrückznblicken. de» er der vaterländischen Armee an gehört. Die 50 Jahre, welche Herr v. Minckwik im Kriegs^ dicnste seines engeren sächsischen Vaterlandes verbrachte, ließe» ilm gleichzeitig Zeuge werden der Entwicklung seines wer teren deutschen Vaterlandes zu seiner machtvollen Größe Dreimal überschritt u. Miuckwitz während seiner Dienstzeit Sack lens Grenzen, uni in den Kamvf zu ziehen für dieses Hohe Ziel. Das cr'te Mal. im Winter 1863 als Adjutant des zum Deutiche» Buudcscxckurionskorps gehörigen l. sächsischen Jäger-Bataillons, ohne die Feuertaufe zu empfangen, da das sächsische Kontingent, chemo wie die Hannoveraner, mr teilnabmsloscn Zuschauerrolkr verurteilt waren, wäbrend die vervündeten Preußen und Oesterrei cher im Kampfe gegen die Dänen den Siegeslorbeer pflücken dur- ten. Ein zweites Mal ebenfalls als Adjutant des sächsischen Jäger-Bataillons „Nchrhoss von Holderberg" wahrend des dem scheu Bnidertrieges beim Zuge nach Böbmen. wo sich das Bataillon bei Gitschin bereits durcb seine Bravour hohen Ruhm erwarb, und Adjutant v. Minckwst) im Ortsgefecht bei Dilitz ein Pferd unte, dem Leibe verlor, mehr aber noch de» 3. Juli, den Tag von Köinagrätz. zu seinem .Hanptruhmcstage stempelte, an dem cs nach Benedcls -Niederlage, den sächsischen Kronprinzen an seiner Spitze, als einer der wenigen im Gedränge des Rückzuges ge schlossen gebliebenen Truppenteile in musterhafter Ordnung dos Schlachtfeld verließ, was zum Anlaß.wurde, dem 1. Sächsische» Jägerbataillon -Nr. lä nack der Reorganisation 1867 den Ehrennamen „Kronprinzcnjägcr"' beiznleaen. Das dritte Mal endlich beim Ausbruch des Krieges gegen Frankreich, den v. Minck Witz in der Stellung eines .Hauptmanns und l. vtdtulaitteir des kommandierenden Generals vom 12. (König!. Sächsischen) Armer korps milmachte. Es war ibm somit schon in verhältnismäßig junge» Jahren das seltene Glück beschicden. die bedeutsamsten Ereignisse der Zeit aus einem das allgemeine Niveau überragen den Gcsichtswintcl zn beobachten, seine Folgerungen aus diesen Beobachtungen zu ziehen und sein Urteil zu schärfen. Leider ve, hinderte ein unheilbares Gehörlerdcn ihn viel zn früh an eine, weiteren vraktü'chen Ausübung seines Führerberufs, zn dem e durch Kops und Herz bestimmt war. wie selten einer seiner mililn rischen Zeitgenossen. — Ohne größeren Wirkungskreis konnte er nicht bleiben. Tai; König Albert den in vollster Manncskraü auf die beengte Tätigkeit eines Rittergutsbesitzers gewiesenen prat tüchen Militär znm Ebel seiner Vermögensverwaltung berief, wai ein Beweis, wie es der Monarch verstand, den richtigen Mann i»> richtigen Augenblick auf den richtigen Platz zu stellen. Als Ehe, der Privatvermögensverw altung des Königs von Sachsen bat sich Erzellenz v Miuckwitz Hobe Verdienste erworben nicht nm um die Wahrung der Interessen der drei fürstlichen .Herren, di ihn mit dein -Vertrauen beehrten, die Verwaltung ihres Vriba!- besitzes zu sichren, sondern auch indem er einer großen Zahl ihrer die -Not kennen zu lernen, die leine Kriege über die Lande gebrachi. Das geschieht in dem arg verworrenen, aber dramatisch nngemem wirksam gesteigerten dritten Aufzuge der Tragödie auf das reichlichst- All der Jammer, den der Krieg in Gefolgschaft hat, wird in grausigen Bildern vorgeführt, dem schreienden Unrecht der bestehenden Well ordnung wird eine beredte Sprache verliehen, — kein Wunder, daß Friedwahn beschließt, die alten Tafeln zu zerbrechen und ein neues Gesetz, das „Gesetz der Bruderliebe" zu geben, das auf nickN .- Geringeres als die soziale Gleichstellung aller Menschen abzieli Die Fröbner und Leibeigene» erhebe» stur für diese Tat zu», ..Erdenhetland". die Adclingc- schworen ibm ewige Feindschafi Der vierte Akt bringt die Lömng des Konfliktes, Volkmunb wird von dem Adel gegen Friedwalm ausgclvickt. das Voll, das mti seiner Freiheit nichts anzniangen gewußt, wcndet sich cbcnsalls gegen den Weltbeglücker, und tv kommt cs. wie es kommen musi: Volkmnnd wird zum alleinigen König gekrönt. Friedwahn verbannt Der letzte Alt ist nur ei» nbenlüssiges melodramatisches Anhängsel an die eigentliche Tragödie des irrende» WcltbegtückcrS. Er bringt den Tod des in Wahnsinn verfallenen Königs, der in feierlicher Ern samkeit noch einmal daS vermeintliche Werl seines Lebens an sich vvrnberziehen läßt. Im Angesicht der ewige» Natur, während die Felsen und Firnen zn glichen beginnen, der schwarze Ucbcrwurs vv>! seiner lichtwcißc» Gestatt füllt, hält Friedwahn unter den mystischen Klängen einer zcmbcrücheit Musst Zwiesprache mit den Gestaltet« seiner Phantasie: „Was will Dein Glitzcn? Das ivill Dein Gleißen? Dein ruhelos brnnstdurchzucktes Blitzen? — Krone — suhlst Du den Freier nah n, Der Dich freie vom Zaubcrschlaf? Ahnst Tu der Völker heilig Harren? Harrst Du träumend der Hochzeitsstunde?" Immer wilder werden seine ekstatischen Phantasien, immer vep zttcktcr sein irrer Sinn, lsss er schließlich mit den Worten: „Jetzt welch feierlich Flüstern Bebt von Munde zu Mund? - Welch lechzcitd Lauschen ? — Welch heilig-hehre Stille? — Horchende Himmel —
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