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Freit«, r> Ault i,zz »ejug<aerühr »rl ILgttch «welmallger Lustel- lung monatlich NM. s.eo («InIchNk^I. 10 Psg. rklgoilohn», durch Voslbkjug NM. ».»» «Inlchl. »» Via- Postgebühr <ohne Post»ustellung«grbühr> del »cbenmal Ivbchenrilchem Seriand. Mn»el- nunimer lo Pfg., außerhalb Lachsen« 1» PIg. Gegründet 18S6 Druck». Verlagr LitpschödRcichardt, Dresden ?!. I, Marien« strafte ZS/42. Fernruf2Z24I. Postscheckkonto lSüS Vrtsden Vie« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und de» Schiedsamte» heim Vberverstcherungsamt Dresden Anzeigenpreise: so mm breiie Grundzeile Sb Psg., auemart« «o Big. krilenablchlag u. Rabaile nach Laris. gamMenanzeigen und Eieiiengesuche er- mistigie Preise. css.-Gebsthr Sü Psg.—Nachdruck nur mit Quellenangabe Dresdner Nachrichten. Unverlangte Lchriststücke werden nicht ausbewahrt ey Ostpreußen gewinnt die ArbeltsWM >1 WkN Tm ein «euer Berlin, 20. Juli. Wie der „Völkische Beobachter" meldet, ist nnnmehr auch der dritte Kreis, und zwar der Kreis Niederung in Ostpreußen, erwerbslosensrei. Der Oberpräsident und Mauleiter Erich Koch hat diese Tat sache wiederum in einem Telegramm an den Herrn Reichs präsidenten, den Herrn Reichskanzler, den Retchsfinanz. Minister, den Rcichsarbeitsminister und an de« Staats sekretär im NetchSsinan,Ministerium, Reinhardt, gemeldet. DaS Telegramm hat folgende« Wortlaut: „Heute KreiS Niederung als dritter Ostpreußen- kreis srei von Arbeitslosen. Rach dem Bericht des Laudrats will KreiS Niederung i» kürzester Frist 8l>0 Arbeitslose aus Tilsit «nterbriugen, um so mit. zuhelscn, auch die Stadt Tilsit binnen zwei Wochen von Arbeitslosen befreien zu können. Gez. Koch, Ober präsident, Mauleiter." Noch erstaunlicher als die Befreiung dcS dritten Kreises von Arbeitslosen ist die Tatsache, das, nnnmehr das Ober präsidium in Königsberg Mitteilen kann, die Arbeiten für die ArbeitSbeschassuug in Ostpreusien seien so wett gediehen, daß mau bis »um 1. August täglich einen neuen Landkreis von Erwerbslosen freimachcn könne. Diese überaus erfreuliche Nachricht, so schreibt der „Völkische Beobachter" weiter, ist ein Beweis dafür, wie durch unerschütterlichen Mlanbcn und Zuversicht, durch zähes Arbeiten und Festhalten an dem einmal gesteckten Ziel mehr geschasst werden konnte, als früher in glaubens- und lustloser Nürokratenarveit. In 14 Tagen wird auch die Stadt Tilsit melden können, das, alle ihre erwerbslosen Bewohner Arbeit «nd Brot erhalten haben. Dte Stadt Allenstetn wird am 1. August und die Stadt Mu m binnen am 1V. August ohne Erwerbslose sein. Am Montag finden in Berlin Verhandlungen iibcr das erste Darlehen aus dem Nein- Hardt-Programm mit Vertretern der ostpreusttschcn Be- Kreis erwerbslosensrei Hörden statt. Die Mittel ans diesem Darlehen werden da- zu verwandt werden, etwa 5üM bis ü»üü Erwerbslose der Stadt Elbing, dte von allen deutschen Städten die höchste ErwerbSlosenzifser aufwcist, aus dem Lande und in kleinen Städten nnterzubringen. ES ist daran gedacht, die Arbeiter in Trupps bis zu 4ü Mann in besonderen Arbeitsstellen einzusetzcn. Das Obcrpräsidinm in Königsberg hat alle ostprenhischen Gemeinden angewiesen, sofort alle bisher aus Mangel an Mitteln znrückgestelltcn Eigcnarbeiten z» ermitteln. Mit diesen Arbeiten soll sofort begonnen werden, so das, auch hier für viele Tausende Arbeit ge schasst sein wird. Diese Arbeiten werden sich bis zum Be ginn dcS Winters hinziehcn. Mit welchem Eifer in Ostpreusien weiter an der Be seitigung der Arbeitslosigkeit gearbeitet wird, beweist die Tatsache, das, allein am gestrige« Tage in Preußisch - Eylau» einem kleinen Städtchen von 8l>Nl> Einwohnern, 243 Arbeitsstellen vermittelt wurden. Die gesamte vstprcuhischc Bevölkerung ist von begeisterter Hingabe erfüllt. Selbst die Erwerbslosen sind den ganzen Tag aus den Beinen, um irgendwo Arbeits stellen ausfindig zu machen, die sic dann den amtlichen Stellen melden können. Der Reichspräsident hat de«, Oberprästdenten Koch-Königsberg folgendes Tele gramm übersandt: «Haben Sie vielen Dank für Ihre Mel dung von der Behebung der Arbeitslosigkeit in den Kreisen Deutsch-Sylau nnd Niederung. Wünsche weiter guten Er folg aus diesem Wege." Znr erfolgreichen Durchführung des Kampfes gegen die Arbeitslosigkeit hat der Obcrpräsidcnt von Osiprcnhen an geordnet, das, bis ans weiteres die NegicrungSpräsidenten nnd Landrätc keinen Erholungsurlaub nehmen, oder, soweit sie sich bereits in Urlaub befinden, vom Urlaub sofort zurück kehren. Nit MwtirtSbeweiu« geht überall weiter Ser NerMlungskamvs «st aufgemmmm Berlin, SN. Juli. Dr. Otto Dietrich, der NcichS- presscches der NSDAP., veröffentlicht unter der Ucber- schrikt „Die Schlacht gegen die Arbeitslosigkeit" einen längeren Aussatz, worin er einleitend scststellt, dah das nationalsozialistische Deutschland in eine neue ent- scheidende Phase seines Kampfes cingetreten sei. ES habe den V c r n i ch t u n gS k a m p f gegen die Ar beitslosigkeit ausgenommen. Die nationalsozia listische Revolution sei in ihrem bisherigen Verlauf in ihrer Etgengesctzltchkeit nnd im Tempo ihrer Entwicklung gerade ein Schulbeispiel der Weltgeschichte. Die NSDAP. habe im Besitze der Macht gehandelt und ihre Grundsätze mit mathematischer Folgerichtigkeit prak- tisch znr Durchführung gebracht. Dr. Dietrich kommt zu folgendem Schlnsi: „Das nationalsozialistische Deutschland hat der Arbeitslosigkeit den Krieg erklärt. Unser Führer hat die strategischen Pläne zum Grost- angrisf entworfen, die wirtschaftliche Mobilmachung ist besohlen. Die Schlacht gegen die Arbeitslosigkeit hat be gonnen. Schon sind die ersten Erfolge errungen. Nie- mand darf sich seht mehr dem Ruf des Führers ent- ziehen. Jeder ums, sich an seiner Stelle mit Opfer mut und tatkräftiger Hilke einsetzcn für das grosie Ge nie t n s ch a s t S w c r k, von dem auch sein eigenes wirt schaftliches Schicksal getragen wird. Nationalsozialisten an die Front. Im Vertrauen ans den Führer und in seinem Geiste wird euer Wille auch dieses gigantische Werk meistern und ans dem Kampffclde der Arbeit Sie ger sein." Bereits I2«vo« Lan-Helfer eingestellt Berlin» SO. Juli. Während ursprünglich vorgesehen war, etwa MVM jugendliche Arbeitslose als Landhelfcr bet Bauern nnterzubringen, ist heute nach den neuesten Schätzun gen bereits die doppelte Zahl erreicht. Diese auster ordentlich günstige Entwicklung zeigt, wie sehr diese Aktion den Wünschen der Landwirte nnd der jugendlichen Arbeits losen entgcgcnkommt. Aus allen Teile» Deutschlands liegen der RcichSanstalt ?ttr Arbeitsvermittlung und Arbeitslosen versicherung die günstigsten Berichte über die Bewährung der Helfer und Helferinnen vor. Wie wir weiter hören, ist dte Nachfrage seitens der Landwirte nach Helfern und be sonders nach Helferinnen noch immer im Steigen, während anderseits ans Kreisen der sugendltchcn Arbeitslosen eine Fülle von Bewerbungen vorliegt, so das, die Gesamtzahl der Landhelfcr — wenn dte finanzielle vage klargcstcNt ist — noch weiter erheblich bis ans schätzungsweise 2 Nv 0 0 st gesteigert werden könnte. UcbrtgenS hasst man, die Laubhelser zu einem erheblichen Teil auch im Winter ans dem Lande halten zu können. ES wirb er wogen, mit besonderen Treueprämien sür die Jugendlichen nnd Anlernvrämlen für die Bauern das weitere Verbleiben der Landhelfer auch über den Sommer hinaus auf dem flachen Lande zu fördern. Wirlschastöbklebung in »en bremischen Wen Bremen, 2st. Juli. Der Grostkampf gegen die Arbeits losigkeit hat in den bremischen Häsen zu einer beachtlichen Ausweitung der Arbeitskapazität geführt. Tas Auömast der AnswärtSbcwcgung wird verdeutlicht durch eine um etwa Ist biß 20 Prvz. erhöhte Bcs ch ästig ungS- lagc der Bremer L a g c r h a n ö g c s e l l s ch a j t gegen über der gleichen Zeit des VorfahreS. Da die Sommer monate an sich konfunktnrell wenig günstig sind, must man dte Belebung ans eine Ncuschasfnng von Arbeitsplätzen zn- rückführcn. Der heutige Stand entspricht etwa dem Umfang der bekanntlich günstigen Herbst- und Wintcrmonate, so bast die Wirtschaftskrise sür die kommenden Monate eine Aus wär t s b c iv c g n n g um 45 bis 5» Prozent gegen über dem Vorjahr erwarten l ä st t. Austerordcnt- lich gnt tst znr Zeit die Textilindustrie beschäftigt, wo gleich falls NencinsteNnngen erfolgten. Hier wie auch andcröwo wurden entsprechend dem Wunsche der Negierung in engster Zusammenarbeit mit der Standarte Bremen alte Kämpfer der nationalsozialistischen Revolution dem Arbeitsprozcst wieder zugcführt. Deutscher evangelischer Christ! Anläßlich der am Sonntag stattsindenden Kirchenwahlen wird solgendcr Ansrus erlassen: Das Wählen hat im Fithrerstaat des Dritten Reiche« seinen Sinn verloren. Wenn dich dennoch der Führer selbst zur Kirchenwahl ansrust, so verlangt er von dir eine innere Entscheidung. Du hast zwei Wege vor dir. D« kannst auch weiterhin Evangelium «nd Bolkdtnm ohne Zusammenhang neben, «nd gegeneinander stehen lasten. Du wirft diesen selbstmörderischen Weg aber nicht wählen. Du wirst der grasten Frage Gottes an dich die Antwort geben, welche die Einheit von Evangelium und BolkStnm ans alle Zeiten besiegelt. Der Versuch, den Partethadcr aus leben z« lasten, ist «in Verbrechen vor der Gcjchtchte. Du wirst diesen Versuch rücksichtslos Niederschlagen. Steh aus, du Volk der Resormattonl Achte Unterschiede, die sein mögen, gering. Sprich ein gewaltiges Ja «nd bekenne: Ich will ein einiges deutsches «nd evangelisches Volk sein. Einigung auf Einheitslisten Karlsruhe, 2st. Juli. Im Lande Baden werben am Sonntag, dem 20. Juli, keine Kirchenwahlcn sknttsindcn dank des Zustandekommens einer Einheitsliste. ES erübrigen sich deshalb auch die Eintragungen in die Wahlliste. Auch in ganz Schleswig-Holstein, in Ham- b u rg, in zahlreichen Bezirken Grost - Rcrltns nnd an vielen anderen Orten erübrigen sich die Ktrchenwahlen, weil man sich aus eine Einheitsliste geeinigt hat« Zusammenbruch -er 2. Internationale Jeder Tag bringt jetzt neue Beweise, dass der inter nationale Marxismus nicht nur in Deutschland ausgespiclt hat, sondern dast der Kolost aus tönernen Füsten infolge seiner deutschen Niederlage in allen Ländern zusammen bricht. Zwei Hauptstiitzpunklc ihrer Macht, Italien und England, hatte die International» sa schon lange vor den deutschen Ereignissen verloren. Ter ehemalige Sozialist Mussolini ist Führer des Faschismus geworden, und der einstige Arbeiterführer Macdonald Ehes eines konserva tiven Kabinetts. Gerade durch diese Rückschläge war die Bedeutung der deutschen Sozialdemokratie als Trägerin der 2. Internationale gestiegen. Und als sich unter Hitlers wnchtigcn Schlägen ihr Schicksal vollendete, da zog sie alle Tchwei'terpartcie» ringsum in Ihrem Sturz mit. Wo immer im Laus der letzten Monate durch Wahlen die Probe ge macht wurde, in Danzig nnd in Oesterreich, an der Saar, in Memel, zuletzt in Dänemark, aus Island, überall schmolz der sozialistische Block zusammen. Die einzige sichere Hochburg schien noch Frankreich zu sei». Hier hat der Sozialismus den Boden eines krisenfesten Landes unter den Füsten, in dem die Grundsätze der Demokratie und dcS Parlamentarismus noch i» voller Blüte zu sein scheinen. Und da in diesem Land auch sonst alle Vorans- schlingen einer deutschfeindlichen Politik gegeben sind, sollte nach dem Plan der ttbriggeblicbenen Führer der Inter nationale von Paris auS die Gegcnossensivc gegen die an stürmenden Gewalten des Faschismus und des National- soztalismus auSgchcu. Ein alter marxistischer Vorkämpfer, der Belgier Vandcrvclde, hat diese Absicht deutlich ausgesprochen, als er vor einigen Tagen in seiner Be- grüstungSansprachc an den französischen Partcikongrch Frankreich als die „Zuflucht nnd letzte Stühe des Sozialis mus" feierte. Man sollte aber selbst im Mntterlanbe der Demokratie einen Soztalistenkongrcst nicht vor seinem Ende loben. Denn bis eS lo weit war, bast der Parteitag nach not dürftiger Verkleisterung der Gegensätze in den eigenen Reihen anSeinandcrgchcn konnte, waren einige Bomben geplatzt, deren verheerende Wirkung aller Welt deutlich genug zeigte, bast sich sogar bei diesen französischen Faschisten fressern die Gedanken Hitlers nnd Mussolinis so tief ctn- gcsresicn haben, dast VandcrvcldcS letzte Säule bedenklich wankt. Während sich nämlich die orthodoxe Gruppe Lson Blnm und die revisionistische Richtung Ncnaudel um den Besitz dcS echten Ringes des Marxismus stritten nnd heftig darüber debattierten, ob es von der Kammersraktivn richtig oder falsch war, die linksbürgerliche Negierung Daladier zu unterstützen, brachen in diese zwecklose Aus einandersetzung plötzlich einige Austcnsciter mit scnsatio- ncllcn Erklärungen ein, die der entsetzte Parteipapst Blum als „glatten Nationalsozialismus" verurteilte. Man must sich dieses Kleeblatt Dcat—Maranct—Montagnon merken, denn cS scheint, dast diese Vertreter des „NeusoztaliSmuS", wie Ihre Richtung in'Frankreich gelaust wurde, mit dem Vorstost auf dem Kongrest noch nicht ihr letztes Wort ge- sprochcn haben. Alle drei haben sie übereinstimmend, wenn auch mit verschiedenen Worten und Argumenten, die grundlegenden Dogmen -es Marxismus als unbrauchbar nnd überholt bezeichnet. Der K l a s s c n k a m p s, meinen sie, sei nicht mehr der einzige nnd wahrscheinlich überhaupt nicht der richtige Weg, nm den Sozialismus durch- zuführcn. Man dürfe sich nicht nur aus die Arbeiterschaft stützen, sondern müsse auch die wachsende Bedeutung beS Mittelstandes als eines Faktors der sozialen Um gestaltung berücksichtigen. Nicht genug mit solcher Ketzeret. Auch der Internationalismus, auf dessen Pfa den die Arbeiterbewegung bisher gewandelt ist, wird von den neuen Propheten als Utopie ausgegcben. Er führe zu keinem Ausweg aus der Krise, sagen sie, und ver- jchcuchc nur die Jugend aus den sozialistischen Reihen, die nach Aktion dränge und mangels jeder vorwärtStreibenden Dynamik im verkalkten Sozialismus der „Konkurrenz durch den Faschismus" zum Opfer falle. Dcat entschlüpfte dabei das Geständnis, daß der Nationalsozialismus Deutschland' nicht hätte erobern können, wenn er wirklich nur eine Bewegung von Söldnern der Industrie und der Finanz wäre, wie die sozialistischen Führer behauptet haben. Man solle darum, „soweit dies noch möglich tst", für den Sozia-, lismuS aus dem internationalen Felde kämpfen, aber man solle gleichzeitig auch der Forderung der Gegenwart, den Sozialismus im Nahmen der Nation zu organisieren, Rech- stz I^s Der HO-Ki-sttsalifef Zeile 9 uiui Iv