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LzLtzsWDzUi ^LsLÜUU WVW^ V ß V V V w w V V WM Lokal-AnZeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend M« »Ottmdorjrr Zeijung' ers^rint Wit!- ! wvchs und SonilabSuüs. -1 Der Dezuqs-Preis wird am Erste» jeden is Won«!» bekannigcgrben. Im Fallr hühcrer Gewalt <Ki!sg od. sonst, ft iMndwclcher Stömngcn des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten od. d. Beförderung»« ks Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An» U spruch aus Lieferung oder Nachlieferung der N Zeitung od. auf Rückzahlung d. Bezugspreises, ft MtthaÜWS- Ar M MeigMtt I. Anzeige» weÄr» « de» ErscheirmregMaa« bi, sptt«tz«u, v-ralttta-, 10 Uh, i» Ui Ges chLft^eü, erbet«. M« Festsetzun, d«, ««zetg»»»»,»^« >< wird bet eintretender Änderung eis« Rx»v»«r bekannt,,g^e». Jeder Anspruch aus Nachl^ «lischt, »«M l d« Buzeigiw-Betrag durch iÄng« etngq»«« » werd« «ch »der »«» dm NustrihO»«« ft tu K»»k>ou Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Schrisüeitung, Druck u. Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Gememde-Givo-Kont» Nr. tt^ Nummer 28 Mittwoch, den 26 März IY2H 23. Jahrgang. Amtlicher Teil. gesetzliche Miele für April, Mai, Juni i-ra. D'e gesetzliche Miete für die Monate April, Mai, und Juni d. I. ist vom Ministerium der Justiz auf 35 Proz. der Friedensmiete in Goldmark festgesetzt worden. E« ent fallen davon 15 P-oz. auf die Grundmtete, den Zinsendienst den Verwaltung-auswand uud die übrigen Betriebskosten, 20 Proz. auf die laufenden und großen Instandsetzung«!», beiten. Für den Monat sind demnach auf 100 Mark Friedens- wiete 2.91 Mar! Soldmiete zu bezahlen. Htteudorf-HLrissa, den 24. März 1924. Der Gemeindevorstand OeNruMLe HuNsrärrung rur Abgabe einer Steuererklärung lür Sie Veran lagung rur vermögenrsteuer lkr aar l^alengerjabr i-r«. I. Zur Abgabe einer Steuererklärung find verpflichtet: 1. alle im Bezirk de« unterzeichneten Finanzamt« wohnenden oder sich dauernd oder nur vorüber gehend aufhaltenden selbständigen steuerpflichtigen Personen (Deutsche oder Nichldeutsche), 2. juristische Personen de« öffentlichen und de« bürger- Uchen Rechts sowie alle Berggewerkschasten, nicht rechtsfähige Personenvereinigungen, Anstalten, Stiftungen und andere Zweckoermögen, die den Sitz oder den Ort der Leitung im Bezirk de« unter zeichneten Finanzamt« haben, wenn fie am 31. Dezember 1923 ein Vermögen von mehr al« 5000 Soldmark besessen haben. Zur Abgabe einer Steuererklärung find ferner verpflichtet ohne Rücksicht auf die Höhe de« Vermögens und ohne Rück sicht auf Staat«angehörigkett, Wohnfitz, Aufenthalt, S.tz oder Ort der Leitung alle natürlichen und juristischen Per sonen sowie Personenoereinigungen und Vermögea«majsea, dir nach Z 3 de« Bermögensfteuergesetze« mit ihrem tu» ländischen Srund- uud Belrteb«vrrmögen steuerpflichtig find (beschränkt Steuerpflichtige). II. Die hiernach zur Abgabe einer Steuererklärung Verpflichteten werden aufgesordert, die Steuererklärung unter Venutzung de« vorgeschriebenen Vordrucks in der Zeit vom 1. bi« 1b April 1924 bei dem unterzeichneten Finanzamt einzureichen. Vordrucke sür die Steuererklärung können vom 1 April ab von dem unterzeichneten Finanzamt bezogen werden. Die Steuererklärung ist schUMch — zweckmäßig eingeschrieben — einzuretchen oder mündlich vor dem Finanz amt abzugeben (Vormittags 9—12 Uhr). Dir Pflicht zur Abgabe der Steuererklärung ist vom Empfang eines Vordrucks zur Steuererklärung nicht ab hängig. III. Wer die Frist zur Abgabe der ihm obliegenden Steuererklärung versäumt, kann mit Geldstrafen zur Abgabe der Steuererklärung angehalten werden; auch kann ihm ein Zuschlag bis zu 10 v. H. der festgesetzten Steuer auferlegt werden. Die Hinterziehung oder der Versuch einer Hinter gehung der Vermögenssteuer wird mit Geldstrafe bestraft, auch kann aus Gefängnis erkannt werden; ein fahrlässiges Vergehen gegen die Steuergesetze (Steuergefährdung) wird ebenfalls bestraft. AadeVerg, den 25. März 1924. Das Finanzamt. OerMche» «ud Sächsisches. Dtt«n-»r1«OK>lla, L,n 25. tstärz l9rq. — Auf die Bekanntmachung des Finanzamtes betr. Abgabe einer Steuerklärung machen wir hiermit besonder« aufmerksam. D Turnverein „Jahn" (DT). Ein gute« Omen für die kommenden Wettkämpfe I Der erste diesjährige Start Auer Verein-Mitgliedes, und schon ein 1. Steg! Bet dem am vergangenen Sonntag vom Gau Ostsachsen des V.M-B.B. >u Dresden veranstalteten Frühjahrswaidlauf errang Georg " lotsche in Gruppe 3, Klaffe C den 1. Sieg. — Gebt Aufträge an da« Handwerk! Wegen der un ¬ geheuren Geldentwertung und der dadurch verursach»» Teuerung ist die Beschäftigung-« und Verdienstmöglichkeit im Handwerk im großen Umfange auf dem Nullpunkt ge sunken. Fast alle Betriebe mußten eingeschränkt und viele geschloffen werden. Nachdem die Mark sich gefestigt hat und ein allgemeiner Preisrückgang eingetreten iß, find die Gründe für die Zurückstellung von Arbeitern zum größten Teil hinfällig geworden. Die Handwerk«kammern richten daher an alle die Kreise, welche Aufträge sür das Handwerk zu vergeben haben, den dringenden Aufruf- Laßt ungesäumt dem Handwerk eure Aufträge zukommen l Der Allgemeinheit und somit unserem so schwer darntrd»liegenden Vaterland wird damit ein wichtiger Dienst erwiesen. — Wir verschenken dreitausend Aktien, und zwar geben wir bei einem Einkauf von je Mark einhundert eine Stamm aktie im Nennwert von Mark fünftausend einer deutschen Erdöl A.-S. für diese Aktie. Und trotzdem haben wir unsere Preise nochmals herabgrs tzt. Dies der große weiter- ichütlernde Schlager eines Berliner Kaufhauses. Man sieht die Aktien sind Papiersetzen geworden. Als vor zwei Jahren in Amsterdam ein großes Ziaarrmgeschäst jedem Käuser auf zehn Zigaretten soundsoviel Mark gratis gab, war man in Deutschland entsetzt über über die Mißachtung der Zahlungs mittel der Reichsbank Ueber dieses Inserat ist weiter niemand rmpöit . . . man läuft auf schnellsten W-ge zu dem Kaufhaus und dünkt sich eine Stunde später Erdöl« Magnat und Gcoßkapitalist. Vielleicht steigt Erdöl. Vielleicht bleibt Erdöl . . . und, wenn Erdöl saust — Gott, dann hat Erdöl nichts gekostet. Früher, im goldenen Zeitalter, bekam man Rabattmarken, oder ein Pfund Knochen gratis. Knochen, Rabattmarken, Erdöl, Oberhemden, Schlafdecken, Damenbreeches, Aktien — die Welt ist rund und muß und soll sich drehen. — Entwertete« Silber. Die Reichsbank kauft Reichs« stlbermünzen zum 400milliardenfachen de« Nennwertes, so daß ein Einmarkstück also 40 Rentenpfennige wert ist. Es wäre zuviel gesagt, wenn man behaupten wolle, daß damit da« alte, uns einst so lieb gewesene Markstück wieder zu Ehren gekommen sei, kann man doch annehmen, daß nicht mehr allzu viele Srücke dieser Münze existieren. Sie sind im K-iege, wie anderes Edelmetall auch, vom Staate singezogen und durch ihn eingrschmolzen worden, so daß sie schon da- mal« allmählich au« dem Verkehr verschwunden find. Immer hin — wir wissen wenigstens, wie hoch sich der gegenwärtige Wert einer solchen Geldstück«, bezogen auf die Rentenmark, beläuft. Man meldet ja au« verschiedenen Städten, daß dort aus Mangel an sonstigem Kleingeld mit den alten Nickelmünzen bezahlt wird. Vielleicht taucht auch die Mark wieder auf. Auch vor dem Kriege war sie weniger wert, als der auf ihr angegebene Betrag besagte. Damals war der Silberwert allmählich immer mehr gesunken, und so kam e« zuletz', daß da« Markstück für nur etwa fünfzig Pfennige Silber enthielt. Diesen Umstand machten sich damals ge- wtffr Glücksritter zunutze. Sie prägten „echte" Stlbermünzen mit vollem vorgeschriebrnem Silbergehalt. Da sie aber für die Mark nur für fünfzig Pfennige und für den Taler nur sür anderthalb Mark Silber benötigten, so machten fie ein gute« Geschäft. Allerdings wurde ihnen das Handwerk bald gelegt, und die Regierung schritt gegen diese Sorte von Münzfabrtkaten ein, die zwar kein im strengen Sinn de« Wortes minderwertiges Geld anfertigten, die aber durch ihr Vorgehen da« Reich erheblich schädigten, mußte das Silber- geld doch gegen Gold eingelöst werden. Außerdem hatte und hat nur das Reich das Recht, Münzen zu prägen- War damals die Mark, wie erwähnt, nur etwa die Hälfte des auf ihr verzeichneten Betrages wert, so ist ihr Wert jetzt auf dar 400milliardenfache dieses Betrages gestiegen — so haben sich die Zeiten geändert! Damals als die Mark gesetzliches Zahlung-mittel wurde, nämlich am 1. Januar 1876, hatte fie noch ihren vollen Silberwert. Das Gesetz bezog diesen Wert jedoch nicht auf Silber, da ja da« deutsche Münzwesen auf der Goldwährung basierte. So war vorgeschrieben, daß die Mark dem Werte von 0,358423 Gramm Feingold ent« sprechen solle. Dieser Betrag wurde dann dem Silber gegen über derart in ein richtiger Wertverhältnis gesetzt, daß aus dem Kilogramm Feinsilber 200 Mark geprägt werden sollten. Eine Mark hätte ein Gewicht von 5 Gramm gehabt. Nun läßt sich aber die Prägung aus Feinfilber, d. h. aus reinem Silber, da» keinerlei Zusatz «nihält, nicht durchsühren, da dieses Metall zu weich ist. Er würde sich im Gebrauch zu rasch abnützen. Deshalb verwendet« man zur Herstellung -der Silbermünzeu eine Legierung von 9 Gewicht-teilen Silber und einem Gewichtsteil Kupfer, da« eine beträchtlich größere Härte zeigt als das reine Silber. So kam e«, daß 180 Mark in silbernen Markstücken ein Kilogramm wogen. Es dürste jetzt ziemlich schwer sallen, diese» Gewicht in Form dieser Münze zusammenzubringen. Aber vielleicht kommen wir über die Goldwährung, die jetzt durch die Goldnoten bank verwirklicht werden soll, wieder zur Goldwährung und über diese wieder zu Silbermünzen. Wollen wir er wenigsten« hoffen! Leisnig. Kommt da ein Landwirt auf dar Finanz, amt und beklagt sich bitter über die hohen Steuern. Er sei nicht in der Lage, sie zu bezahlen, er bitte um Nachlaß oder wenigstens um Stundung. Im Schweiße seines Ange sichts müht er sich, dem Beamten begreiflich zu machen, daß er wirklich nicht bezahlen kann. Doch der Beamte bleibt unerbittlich. Beamte find immer unerbittlich. Steuerbeamte erst recht. „Verkaufen Sie eine Kuh!" sagt der Gewaltige, „oder ein Schwein oder ein Pferd!" Dem biederen Bäuer lein steht kalter Schweiß auf der Stirn. Kuh? Pferd? Ja, soll ich mein bischen Substanz angreifen, um die Steuern auszubringen? Substanz hin, Substanz her! Darauf käme es nicht an, meint der Beamte. Das Wichtigste sei, daß der Staatsbürger seine Steuern bezahle. Und ohne die Kuh ginge es auch oder ohne das Pferd. Da reißt dem Land mann die Geduld. „Was?" schreit er den Beamten an, „ohne die geht's auch, sagen Sie? Sie reden wie Sie'« verstehen! Was machen Sie denn mit Ihrem Federhalter, wenn ich ihnen dar Tintenfaß wegnehme!?" Falkenstein. Hier wird an weibliche Personen die Eiwerbslosenunterstützung nicht mehr gezahlt. Die Zahl der Erwerbslosen ist weiterhin zurückgegangen. Crimmitschau. Zu einem schweren Zusammen stoß zwischen Wilderern und dem Rat-förster Franke in Dänkritz kam er am Sonntag, den 20. Januar, im Harth walde, wobei dem Beamten der Revolver aus der Hand ge rungen und nur durch Zusall Blutvergießen verhütet wurde. Die Wilderer waren die Schlosser Rausch und Schindler au« Zwickau, die seit Dezember 1922 die Jagd auf Hasen und Rehe mittels Schlingen und Tellereisen im Crimmitschauer uud im Zwickauer Stadtwalde ausgeübt und große Beute gemacht haben. Wegen gemeinschaftlichen gewerbsmäßigen Wltdererus uud Verbrechen« nach 8 117 de« Strafgesetzes wurden Rausch zu 10 Monaten, Schindler zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Die anfänglich gegen Rausch erhobene Anklage wegen versuchten Totschlages war fallen gelassen worden. Böhmisch - Kamnitz. Ein Bensener Kaffenbote, ein geachteter junger Mann, behob sür seine Firma 70000 Kronen. Die Tasche band er an« Rad. Während er sich au« einer Apotheke etwa« holte, wurde die Tasche gestohlen. Ohne etwa« zu sagen, verkroch sich der Unglückliche in einen Schuppen schoß sich eine Kugel durch die Brust. Er ringt mit dem Tode. Dresdner Schlachtvieh markt. 24. März 1924. Auftrieb: 114 Ochsen, 125 Bullen, 138 Kalben uud Kühe, 851 Kälber, 368 Schafe, 1191 Schweine. Goldmarkpretse für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochsen 20-44, Bullen 26—44, Kalben und Kühe 16—45, Kälber 30—74, Schafe 25-63, Schweine 55—75. Die Stallpretse find nach den neuen Richtlinien der LandespreisprüfungssteUe sür Rinder 20 "/,, sür Kälber uud Schafe 18 °/g und sür Schweine 16 °/<> medriger al« die hier aufgeführten Marktpreise. Produktenbörse. 24. März 1924. Weizen 17,25-17,75. Roggen inländisch. 15-15,40. Sommergerste 19—20,50. Hafer 13,80—14,30. Mais 21—22. Rotklee 160-180. Trockeuschnitzel 11,50—12. Zuckerschnitzel 18—22. Weizenkleie 10,8—11,2. Roggeuklete 8,60—9. Weizenmehl 28—29,5. Roggenmrhl 25—27. Die Preise verstehen sich für 100 Kilo in Goldmark. Rotklee, Mehl, Erbsen, Peluschken, Wicken und Lupinen in Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lager Dresden, alle« andere in Mindeftmrngen von 10000 Kilogramm wgfr. Dresden. AM" Kierzu die Anlage „Mode «ud Keim". 'MD