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Memuer Anzeiger Zeitung für WimM, Seisersders, Tetsu, Gbeknauudarf, Nbau, Spechtch usw. Amtsblatt für den Stadtrat zu Waöenau. Hrschemt Niontag, iNitiwoch und Freitag nachm. ?lbonuemciitspreis 1,50 AO. vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf-, sür auswärtige Inseienten 15 Pf.. Reklame» 20 Pf„ im amtlichen Teil 00 Pf., tabellarischer Sah entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezvgcn werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch anfgegebeneu Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Nummer 141. Fernsprecher: Amt Deuben 2120 Dienstag, den 30. November 1915. Fernsprecher: «ml Deuben 212» 28. Jahrgang. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Mardeck in Rabenau. — Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Amtlicher Teil. Bekanntmachung, die Viehzählung am 1. Dezember dieses Jahres betreffend. Die Viehbesitzer hiesiger Stadtgemeindc werden hiermit in Kenntnis gesetzt, das; am 1. Dezember dieses Jahres eine Zählung der Pferde, Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und Kaninchen ersolgt. Da das Alter der Tiere mit anfzunehmen ist, wird ge beten, den mit der Zählung Beauftragten durch bereitMilige Erteilung der nötigen Auskünfte die Ausführung der Zählung erleichtern zu wollen. Rabenau, am 27. November 1915. Der Bürgermeister. Bekanutmachmlg, die Einwirkung von Höchstpreisen ans laufende Verträge betreffend. Ans die Verordnung, betreffend Einwirkung von Höchst preisen auf laufende Verträge vom 11. November !9lö wird hiermit besonders hingewiesen. Hiernach gelten Verträge unter anderen auch über die Lieferung von Kartoffeln, die zu höhereu Preisen als den auf Grund der Vcimcmnng über die Regelung der Kar- toffelprcise vom 28. Oktober 191-5 festgesetzten Höchstpreisen abgeschlossen sind, mit dem Inkrafttreten deü Höchstpreises als zum Höchstpreis abgeschlossen, soweit die Lieferung zu diesem Zeitpunkte noch nicht erfolgt ist. Rabenau, nm 25. November 1915. Der Bürgermeister. Bekanntmachung. Zur Vermeidung von Nachteilen, insbesondere des Zerspringens der Rohre der H.wtteilnngen wirdhiec- ourch bett Herren Hansdefuzern dringend empfohlen: l. frei oder kalt liegende Teile der Wasserleitung, als Leitungen nach den Waschhäusern usw-, von Wasser zu entleeren und gänzlich abznstellen: 2. die Keller vor Eindringen des Frostes durch guten Verschluß der Kellergnster zur Vermeidung des Gefrierens der Hansteitnugsrohre zu verwahren; 5. die Hanslettnng sür die Zeit, während welcher iegel mäßige Wasserentnahme nicht erfolgt, insbesondere xur Nachtzeit, von dem im Keller befind lichen Hanpthahn ab gänzlich zu entleere r lind 4 die vor den HanSgrundstücken bepndlichen eiserner Kappen schneesrei zu halten, damit bei etwaigen Vor kommnissen (Rvhrbrüchen oder dergl.) das Wasser lei ubgestelll werden kann. Schlüssel sind für solche Fälle bei Herren Klempner meister und Stadtverordneten Kittner, Stadtverordneten Hermann Schmieder, Straßenmcister Schnür und im Rat hause niedergelegt. Rabenau, am 29. November 1915. Der Bürgermeister. Von den Kriegsschauplätzen. Großes Hauptquartier, 26. November 1915. Westlicher Kriegsschauplatz. Atif vielen Stellen der Front ArliUcriekämpfe. Sonst' nichts Wesentliches. Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Geueralfeldmarschalls von Hindenburg: Ein Versuch der Russen, die Misse bei Pulpe zu über schreiten, wurde vereitelt. Feindliche Angriffe bei Versemünde und auf der West front von Tnnabnrg sind abgeschlagen. Heeresgruppe des Geueralfeldmarschalls Prinzen Leopold und der Heeresgruppe des Geuerals v. Linsingen Nichts Neues. Balkan-Kriegsschauplatz. Südwestlich von Sjemca und Murowca wurden feind liche Nachhuten, die sich an diesen Stellen noch vor der Front der Heeresgruppe des Geueralfeldmarschalls von Mackensen hielten, gcwvnen. Großes Hauptq mrtier, 25. November 1915. Westlicher Kriegsschauplatz und Oestlicher Kriegsschauplatz. Keine wesentlichen Ereignisse. Balkan-Kriegsschauplatz. Oestcrreichisch-ungarische Truppen haben das Gelände südwestlich von Mitrovica bis zum Klina-Abschnitte vom Feinde gesäubert. Die Zahl der bei und iu Mitrovica ge machten Gefangenen erhöht sich nm 1700. Westlich von Pristina sind die Höhen aus dem linken Sitnica-Ufer von deutschen Truppen besetzt. Weitere 800 Gefangene fielen in unsere Hand. Südlich der Drenica haben bulgarische Truppen die all gemeine Linie Goles—Ttimlja—Jezerce—Ljubolin über schritten. Großes Hauptquartier, 28. November 1915. Westlicher Kriegsschauplatz. Nach erfolgreicher Sprengung in der Gegend von Nen- uille (wuschen ArraS und Lens) besetzten unsere Truppen den Sprengtrichter und machten einige Gefangene. Au verschiedenen Stellen der'Front sanden Handgra naten- und Wnrfminenkämpfe statt. In der Champagne und in den Argonnen zeigte die feindliche Artillerie lebhafte Tätigkeit. Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Geueralfeldmarschalls: vou Hindenburg Ein feindliches Flugzeug winde bei Bnichhof (füdwcst- iich von JakobstadO durch Maßlpmmgewehrfeuer hernnter- geschosscu: es stürzte zwischen den beiderseitigen Stellungen ab und wurde in der Nacht von nuseren Patrouillen geborgen. Heeresgruppe des GeueralfcldmarfchallS Prinzen Leopold: Nordöstlich von Barauvwitschi wurde ein russischer Vor stoß abgewiesen. Heeresgruppe des Generals v. Linsingen: Nichts Vieltes. Balkau-Kriegsschauplatz. Die Verfolgung wird fortgesetzt. Südwestlich von Mitrovica wurde Rudow besetzt. lieber 2700 Gefangene fielen in die Hand der vcrbün- d.teu Truppen. Zahlreiches Kriegsgerüt wurde erbeutet. Mit der Flucht der kärglichen Reste deS serbischen HeereS in die albanischen Gebirge sind die großen Operationen gegen dasselbe abgeschlossen. Ihr nächster Zweck, die Oeffanng freier Verbindnng mit Bulgarien und den, türkischen Reiche, ist erreicht. Die Bewegungen der unter der Oberleitung des Geueralfeldmarschalls v. Mackensen stehenden Heeresteile wurden begonnen von der österreichisch-ungarischen Armee des Ge nerals v. Koeveß, die durch deutsche Truppen verstärkt war, gegen die Drina und die Save und von der Armee des Ge nerals v. Gallwitz gegen die Donau bei Semcndria und Ram- Bazias am 6. Oktober, von der bulgarischen Armee des Ge nerals Bojadjeff gegen die Linie Negotin—Pirol am 14 Oktober. An diesem Tage setzten auch die Operationen der zwei ten bulgarischen Armee unter General Todorow iu der Gegend auf Skoplje-Beles ein. Seitdem haben die verbündeteu Truppen nicht nur das gewaltige Unternehmen eines Donauüberganges angesichts deS Feindes, das überdies durch das »»zeitige Auftreten des gefürchteten Kossowa-StnrmeS behindert wurde, schnell und glatt dnrchgeführt und die feindlichen Grenzfestnngen Bel grad, bei dessen Einnahme sich neben dem brandenburgischen Reserve-Korps das österreichisch-ungarische 8. Armeekorps be sonders anszeichnete, Zajccar, Knjazevac. Pirat, die in die Hände unserer tapferen bulgarische» Verbündeten sielen, bald überwunden, sondern anch den durch das Gelände unter stützten zähen Widerstand des kriegsgewohnteu und sich brav schlagenden Gegners völlig gebrochen. Weder unergründliche Wege noch unwegsame, tief verschneite Gebirge, weder Mangel an Nachschub noch an Unterkunft haben ihr Vordringen irgendwie zu hemmen vermocht. Mehr als 100 000 Mann, d. h. fast die Hälfte der ganzen serbische» Wehrmacht, sind gefangen, ihre Verluste im Kampfe und durch Verlassen der Fahne» nicht zu schätzen; Geschütze, darunter schwere, und vorläufig unübersehbares Kriegsgerät aller Art wurden er beutet. Die deutschen Verluste dürfen recht mäßig genannt werden, so bedauerlich sie an sich auch sind. Unter Krank- heilen hat die Truppe überhaupt nicht zu leiden gehabt. »»ubmstvr ^usttibrung null uvus» Vlvimimullö« IKusto ll körtet »n 8. Karäkvlr Lokales und Sächsisches. Rabenau, 29. November 1915. * Fahrplaiiünderungen. Am 1. Dezember treten auf der Linie Hainsberg—Kipsdorf verschiedene Fahrplanände- rungen und Beschränkungen in Kraft, die durch die Abgabe von Lokomotiven und Wagen an die Heeresverwaltung not wendig werden. Es bieten sich künftig folgende Fahrgelegen heiten: Ab Kipsdorf 4,45 vorn,. (Sonn- und Festtags), 5,40 vorm. (Werktags), 8,30 vorm., 12,10, 4,15 nachm. (Sonn- und Festtags), 6,05, 7,50 nachm. (Sonn- und Fest tags), und in der Gegenrichtung ab Hainsberg 6,35, 8,05 (Sonn- und Festtags), 10,10 vorm.. 2.00, 6,00 nachm. (Sonn- und Festtags), 7,01 nachm. (Werktags, nur bis Ra- beuau), 8,00 nachm. (Werktags), 9,38 nachm. (Sonu- und Festtags). * Aeuderung der Polizeistunde iu den Amtshaupt- manuschaften Dresden-Alt» und -Neustadt. Während der ferneren Dauer des Kriegszustandes wird vom 1. Dezember ab für Gast- und Schankstätten jeder Art im Gebiete der genannten AmtShanptmannschasten 1 Uhr nachts als Polizei stunde festgesetzt. * Auszeichnu u g. Wir berichteten in unserer letzte» Nummer, daß dem Stuhlbauer Johannes Lieber aus Rabenau das Eiserne Kreuz verliehen worden sei. Lie ber, welcher gegenwärtig ans Urlaub hier weilt, hat sich das Kreuz in der Champagneschlacht erworben und wurde ihm dasselbe am Sonnabend von seinem Feldwebel mit folgen den; Begleitschreiben in die Heimat nachgesandt: „24. 11. 15 Mein guter Lieber! Endlich ist das Eiserne Kreuz 2. Klaffe von der Division v. Liebert gekommen; ich sende cs Ihnen sofort nach und beglückwünsche Sie auf das Herz lichste zu dieser schönsten Auszeichnung, die Sie sich so ver dient haben wie wenig Andere. Tragen Sie dieselbe gesund und kehren Sie recht mnnter nnd vergnügt vom Urlaub zu rück, frisch zu neuen Taten. Hoffentlich kann ich Ihnen daun doch »och mal die Auszeichnungen verschaffen, die Ihnen diesmal entgangen sind; verdient haben Sie sie sich jetzt schon. Auf gesundes Wiedersehen! Mit kameradschaft lichste» Grüßen stets Ihr B." Letzte Nachrichten. Großes Hauptquartier, 29. November 1915. Westlicher Kriegsschauplatz. Ans der ganzen Front herrschte bei klarem Frvstwetter lebhafte Artillerie- und Fliegertätigkeit. Nördlich von St. Mihiel wurde ein feindliches Flugzeug zur Landung vor unserer Front gezwungen und durch unser Artillericfeuer zerstört. Iu Cvmine wurden in den letzten 2 Wochen durch feindliches Fener 22 Einwohner getötet und 8 verwundet. Oestlicher Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Balkan-Kriegsschauplatz. Die Verfolgung ist im weiteren Fortschreiten. Ueber 1500 Serben wurden gesungen genommen. Znm gestrigen Bericht über den bisherigen Verlust der Serben ist noch zu ergänzen, daß die Gesamtzahl der bisher den Serben abge- nommenen Geschütze 502 betragen, darunter viele schwere. * Der Bezirksausschuß der Amtshanptmannschaft Dres den-Altstadt hielt Freitag vormittag eine Sitzung ab. Zu Vorstandsmitgliedern bezw. Stellvertretern für den Verein „Heimatdank" wurden in der Sitzung u. a. gewählt Bürger meister Wittig-Rabenan und Drogist Röber-Rabenau. * G r i m mige Kälte herrschte in den letzten Nächten bei uns. Morgens 8 Uhr zeigte das Thermometer 11 Grad C. unter Null. — Wir hatten kürzlich die Frage aufgeworfen, was wohl in Frankreich jetzt für Wetter sei. Von einem unserer Feldpost-Abonnenten erhielten heute fol gende Antwort: Schützengraben, 25. 11. Geehrter Herr Redakteur! Heute Ihre geschätzte Zeitung vom 18. No vember erhalten. Und da Sie in Ihrer Zeitung aufragen, was in Frankreich sür Welter ist, so teile ich Ihnen mit, daß am 16. d. M. auch hier der Schneefall einsetzte, aller dings nur 10 Minute», daun war es wieder vorbei mit der Herrlichkeit. Vorige Nacht hatte es so stark gereift, daß alles weiß cuissah und auch den ganzen Tag nicht auftaute, so kalt war es. Herzliche Grüße sendet E. S. Dippoldiswalde. Ferkelmarkt. Von den 15 auf- getriebeneu Ferkeln wurden 5 verkauft zum Preise von 38—47 Mk- pro Paar.