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Dresdner Journal : 14.03.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187903149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790314
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790314
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-03
- Tag 1879-03-14
-
Monat
1879-03
-
Jahr
1879
- Titel
- Dresdner Journal : 14.03.1879
- Autor
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^«1 Freitag, den 14 März. L87S. l» L-^i-ck«» R»t«U« ^Lkttiek: . . 18 «4rb j^krixd: 4 Narb K0?k Liurelo« >uiilm«n»: »0 ?t Lm—äe,äaui»ct»«, Nmcbv» lrUt i^ast uoü PLr 6«o lt^luo eia« zo-palt«»«» 80 kl. Later „Lia-»44aät" üio Laila 80 kl. Zres-nn Journal. kraebaln«, r lallet, mit XiE»dm« 0«r 8oaa- uo0 kaiartasa Xksacl» für üeo sol^aaäea ^4^. Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. lo-arataaaaaab»« »a»^»«,» Hlp»iU Fr ^ranü>i<ttrr, <t«>, Urescioer 0ourv^>«; »4»var»-»»rU4 V»«» 8—> 8r»«1»» Ri-»»k5»it ». ».: Laa»«-»«-»" L ^o-lrr, »«rlu» Mt«4-»4«imr,- rn>,-L4tp,i, kr»»Ll«K ». M »aa«t>»» : L-ü ^oax, I»rti4: S.M«»«4: L Sc-lo««, L. Lton-e" « öüraau; v-,»aU»: ?> k«^t; rraa^lart a. M: L ^«A-r'-ck« u. v //«rr»«»»- »ctik t!ucdk»»<iluii8; USrUt»: 6 A«Älrr, »444«--»! L? Sc-u^.r,- rarii S-rll» rr44Le»rt 4. » Stattet: Da«tx L Lo./ L4«d»r,: F' L?««/-«», Ste»»«r N « r 4 u » x e d e r r irövisl. LrpecUtioll ä«« Orexloer 0oarv4l4, l>re«iao, LMia^er»tn»-»a kio >0. Amtlicher Theil. Dresden, 11 März. Sr. Majestät der König hat zu genehmiaeu geruht, daß der von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und Könige von Preußen zum Ehren ritter de- Johanniterordens ernannte Kammerherr Max von Arnim dir mit diesem Orden verbundenen In signien anlege. Dresden, 10. März. Se. Majestät der König hat dem Rechnung-vortrag--Secretär, Forst-Commission- rath Heinrich August Grille da- Ritterkreuz l. Elaste vom Verdienstorden zu verleihen allergnädigst geruht. Se. Majestät der König hat dem Postschaffner Ehristian Gottlieb Schantze in Dresden da- allge meine Ehrenzeichen allergnädigst zu verleihen geruht. Nichtamtlicher TheU. u e b e r s i ch t. Telegraphische Nachrichten. Tage-geschichle. (Berlin. Stuttgart. Au- tem Alten- burglschcn. St. Petersburg.) Zur Orienlfrage. l^rnennungen, Versetzungen re. in» öffentl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Proviazialnachrichten. (Leipzig. Chemnitz. Pirna.) Di« Katastrophe in Szeaedin. Statistik und LolkSnnrthschast. EiugesandteS. Feuilleton. LaarSkalender. Inserate. Beilage. Börseuaach richten. Telegraphische Witterungsberichtr. Inserate. Leltzraphischt Nachrichtni. Berlin, DonnerStag, Ist. März, Nachmittags. (Tel. d. DreSdu. Journ.) Der Reichstag genehmigte in seiner heutigen Sitzung in erster und zweiter Lesung di« i»t«r»atio»ale Eonnrntiou, bttresteud Maßregel» gegen di« NrblauS, erl«digte Petitionen, sowie Wahlprifungr« nach den Commisfionsan- trägea und genehmigte in fortgesetzter zweiter Lesung nach unerheblicher Debatte die Etats der Mariveverwaltung, der NeichSjustizverwaltung und deS NeichSschatzamteS. Buda-Pest, Mittwoch, Ist. März, Abend». W T. B.) Eiu ofsicirlleS Telegramm auS Sze- gediu von Hl Uhr LbeudS meldet: Die Stadt bietet eiaru chrrckl -dtn Anblick dar. Hunderte von Hausern find eingrstürzt. Die Entfernung der Lewohver geschieht ohne Unordnung, da in deu letzten 4 Tagen bereits viele gefluchtet find. Bisher find nur 4 Todte constatirt. DaS Net- tuagSwrrk dauert ununterbrochen fort. Der Damm wird von «ehrrrev Seiten dnrchschvittea, um den Ablauf deS Vasser» zu befördern. Ausschreitungen find uicht vorgekommea. Zur Tickcrunq deS Privatvermöge»» ist Vorsorge getroffen. (Bgl. die auSführlichern Berichte umstehend.) Buda-Pest, Donnerstag, 13. März, Lor- mittags. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Der Kinauz- minister Graf Szapary ist mit 200000 Gulden nach Szrgedia abgereist. Eine Depesche der Staat»- bahv meldet: Gestern find 4 Nettungtzuge abge- gaugen. Die Gebäude SzegediuS fiud größten- thrilS eiagestürzt, und sehr viele Menschen find zu Grunde gegangen. Dem ,,Pesti Naplo" zufolge find 1500 Häuser eingestürzt und mehrere Hundert Menschen umgekommen. Die NettungSarbeit wird evergisch fortgesetzt. Officielle Angaben über die Größe deS Unglücks fehlen noch. Buda-Pest, Mittwoch, 12. März, AbevdS. (W. T. B.) Die vereinigten Ausschüsse der unga rischen Delegation nahmen die auf die Occupatio» bezügliche Vorlage nach den bekannten Anträge» deS Referenten an. Seilen der Regierung wur den dieselben Erklärungen abgegeben, wie in der österreichischen Delegation. Morgen findet eine Plenarsitzung Statt zur Entgegennahme deS Be richtes. Wien, Mittwoch, 12. März, AbendS. (W. T. B) Die „Polit. Corr." veröffentlicht daS neueste Rundschreiben der rumänischen Regierung vom 3. d., in welchem auSgeführt wird, daß Ru mänien seine Unabhängigkeit nicht den russischen Waffen verdanke, daß die Erwerbung der Do- brudscha nicht eine blose Folge der Großmuth Rußlands gewesen sei, und ferner, daß eS unwahr sei, daß die rumänischen Behörden die Bulgaren in der Dobrudscha wegen ihrer Abstammung miß handelt hätten. Paris, Donnerstag, 13. März, Morgens. (Tel. d. DreSdn. Journ.) DaS linke Centrum hat vrschlossen, den Antrag der Enquötecommisfion, daS Ministerium vom 16. Mai 1877 in Anklage stand zu versetzen, abzulehnen. Eine Versamm lung der republikanischen Linken, in welcher 130 Mitglieder anwesend waren, beschloß ebenfalls fast einstimmig, den Antrag zurückzuweisen: jedoch ist die republikanische Linke geneigt, eine Resolution zu votiren, in welcher die Haltung der Minister deS 16. Mai grbranbmarkt wird. Die republi kanische Union hat mit 70 gegen 3 Stimmen be schlossen, den Antrag anzunebmen. Parlamenta rische Kreise halten trotzdem eS noch immer für wahrscheinlich, daß der Antrag mit großer Majo rität abgelrhnt werden wird. Tt. Petersburg, Mittwoch, 12. März, AbendS. (W. T. B.) Lon irgend welchen An trägen oder Anregungen Rußlands zu einer neuen Botschafter- oder Gesandtenconferea; ist, wie uuterrichteterseitS versichert wird, nirgends die Rede gewesen. Der ,,Polit. Corr." wird aus St. Petersburg geschrieben, daS St. Petersburger Cabinrt habe sich in seiner jüngsten Circulardepesche einzig dar auf beschränkt, die noch unerledigten Angelegen heiten zu fignalifiren, welche zu neuen localen Conflagrationen führen könnten. In der Note sei ebensowenig von Bulgarien, wie von einer Con- ferenz die Red«; überhaupt sei darin keinerlei ModuS einer Lösung, noch irgend eine Korm der Verständigung vorgeschlagen worden. ES sei kaum zweifelhaft, daß daS St. Petersburger Cabinrt mit seiner letzten Circulardeprsche direkte Ler Handlungen von Cabinrt zu Cabinrt ins Auge gefaßt habe. Lagesgeschichte. * Berlin, 12. März. Nach dem „ReichSanz." ist in dem Befinden Sr. Majestät des Kaisers eine den Umständen entsprechende Besserung wahrzunehmen. Die ContusionSerscheinungen an der rechten Huste und Brustseite zeigen eine allmähliche Abnahme. Heute Nachmittag empfing Se. Majestät den Reichskanzler Fürsten v. BiSmarck zum Vortrage. Um 1 Uhr Mit tags hatte der Kaiser dem kaiserl. russischen Botschafter in London, Grafen Schuwalow, der auf der Durchreise nach St. Petersburg Berlin passirt, eine Audienz er- theilt. — Das Programm zu der Vermählung Sr. königl. Hohen deS Prinzen Arthur von Großbri tannien, Herzogs v. Connauaht, mit Ihrer königl. Hoheit der Prinzessin Louise Margarethe ist von dem Office des Lord Chamberlain d«S Hofes von Großbritannien ausgegeben worden. Die Vermählung findet danach am Donnerstag, den 13. d. M., in der St. Georgskapelle in Windsorcastle Statt. Im Laufe des Nachmittags verabschieden Sich die Hohen Neu vermählten von ihren hohen Verwandten und siedeln nach Claremont über, wo dieselben in den ersten Wochen ihrer Ehe bis zu ihrer Abreise nach Italien Wohnung nehmen werden. — Ihren königl. Hoheiten, dem Prin zen und der Prinzessin Friedrich Karl, der Prin zessin Louise Margarethe und dem Prinzen Fried rich Leopold, welche gestern Vormittag 11 Uhr in OueenSborough landeten, waren namenL Ihrer Majestät der Königin Victoria der Kammerherr VlScount Tor rington und der Oberst Mac Neil bis Vliessingen ent- gegengereist. In OueenSborough wurden die höchsten Herrschaften von Sr. königl. Hoheit dem Herzog v. Connaught, dem Botschafter Grasen zu Münster mit den übrigen Mitgliedern der deutschen Botschaft und von dem Lordlieutenant der Grafschaft Kent, Lord Sidney, empfangen. Auf dem Bahnhose war eine Ehrencompagnie ausgestellt, die Kriegsschiffe salutirten, und als Festschmuck waren englische und preußische Flaggen ausgehißt. In dem Bahnhose von Windsor halten sich Ihre k. und k. Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin, Prinz Wilhelm von Preußen, die Prinzessin Beatrice und der Prinz und die Prinzessin Christian von SchleSwig-Holstein-Augustenburg zum Empfange versammelt. Vom Bahnhofe aus fuhr die hohe Braut in Begleitung ihrer Aeltern im offenen vierspännigen Wagen, welchem die Horseguards voran ritten, nach dem Schlosse von Windjor, wo dieselbe am Fuße der großen Treppe von Ihrer Majestät der Königin Victoria auf die herzlichste Werse empfangen wurde. — Der Ausschuß des Bundesrat Hs für Zoll- und Steuerwesen trat heute zu einer Sitzung zusammen. — Ueber die Ablehnung der Vorlage über die Strafgewalt im Reichstage schreibt die „Prov.- Corr." unter Anderm: „Der Reichstag hat die Vor lage der verbündeten Regierungen in Betreff der Strafgewalt des Reichstages über seine Mitglieder kurzweg abgelehnt: die Mehrheit der Versammlung verweigerte von vornherein jede nähere Prüfung des Entwurfs und deshalb auch die Ueberweisung an eine Commission, beschloß vielmehr die alsbaldige zweite Lesung, mit der ausgesprochenen Absicht, auf diesem Wege die Vorlage kurzer Hand zu beseitigen. In der That wurden bei der zweiten Lesung nach einigen all gemeinen Erörterungen die ersten Paragraphen deS Entwurfs und damit das Ganze ohne näheres sach liches Eingehen verworfen... Nun denn —der Reichs tag hat die ihm von der Regierung dargebotene Hand zur Beseitigung eines schweren Mißstandes, zur solge- richtigen Ergänzung der in dem Socialistengesetze ge troffenen Bestimmungen zurückgennesen: es wird zu nächst abzuwarten sein, ob er aus eigener Machtvoll kommenheit und auf dem Boden seiner Geschäftsord nung etwas schaffen kann, was dem berechtigten Wunsche der Bevölkerung entspricht, Ruhe vor socialistischen Agitationen und Schutz gegen den Mißbrauch parla mentarischer Privilegien zu gewinnen." — Wie „W. T. B." meldet, hat die Zolltarif commission gestern beschlossen, präparirtes Fleisch mit einem Zoll von 1,50 M. zu belegen (Häute und Felle bleiben bekanntlich vom Zoll befreit). Die Be schlußfassung bezüglich Kleider wurde ausgesetzt, da man erst über Wolle und Garne sich einigen will. — Die Nahrungsmittelgesetzcommission beendete Feuilleton. Nedegin von Ott» Banck. L. Hoftheater. — Altstadt. — Am 12. März: „Die Grille." Ländliche- Charakterbild in 5 Acten, mit Benutzung einer Erzählung von G Sand von Charlotte Birch-Pfeiffer. (Frl. Klinkhammer vom Stadttheater zu Berlin al» Gast.) Dem unverwüstlich wirksamen Stücke steht aller- ding» im großen Hause nicht der günstige Ausdruck zu Gebote, welcher ihm im Neustädter Theater gesichert ist. E- find zu viele ländlich«, in freier Natur vor- gehende Scenen vorhanden, die doch den ConversationS- ton bedingen, nicht alle vorn an den Lampen gesprochen werden können und in der Weite de- Raumes die Grupprrung ost mager erscheinen lassen oder bei den Volk»sceven für den idyllischen Gegenstand da- Herbei- nehen zu zahlreicher Statisten nöthig machen. Dazu kommt noch, daß die kleinen Naiven, welch« sich für die Srillenrolle eignen, in der Regel auch ein Seines Oraan haben. So verliert sich denn da- Aquarellbild leicht auf dem au-gedehnten Hintergründe Die» ist nun bei Fräulein Klinkhammer nicht unbedingt der Fall, aber dennoch litt ihre Sprache ost an auffallender Unverständlichkeit; gänzliche Unbe- kanutschast mit der Akustik de- Hause» trägt daran viel- sach Schuld, hauptsächlich aber lieat diese i» der mangel hafte», zu weit kintea i» der Kehle liegender» Ton- billiung, die durch ein uicht eben reine» Deutsch noch unklarer gemacht wird. Die Veranlassung nöthiat dazu, die» zu sa-eu, ich bin aber wett von dem Wunsche entfernt, die junge Schauspielerin möchte von jetzt ab einer möglichst guten Aussprache die wesentliche Sorg falt zuwendcn. Hier ist die größte Vorsicht nöthig, so wünschenSwerth es auch ist; nur ganz langsam und allmählich, ich möchte sagen beiläufig, läßt sich in diesem Studium vorgehen, denn sobald demselben in einem solchen Falle, wie es der vorliegende ist, Nach druck gegeben wird (ja sogar, wo es gilt, einen stark gefärbten Dialekt abzulegen), gehen diese Fehler zwar weg, aber der Reiz der Individualität, der unmittelbare, im mangelhaften Sprachkleide groß gewordene und dort hineingewachsene Lebensausdruck des Talentes und Naturell» gehen auch weg: wir bekommen eine reine Sprache, weiter gar nichts. Eine reine Sprache, eine klangvolle Tonbildung ist sehr viel — und doch, wenn eS sich um Kunst handelt, kann eS auf der Bühne Nichts geben, welches weniger wäre. Ich rathe also Vorsicht und erwähne zugleich, daß mit dem allmählichen Ablegen der Nachahmungen vom tiefen Beiseit- und Vorsichhinsprechen der Frau Raab« sich diese Undeutlichkeit bessern wird Uebrigens zeigte sich in der Ausführung der Fan chon wieder so viel Eigenes, so viel liebenswürdige Frische und warmblütige Gesundheit der Empfindung und vor allen Dingen jene Sicherheit des festen Auf- tretens, die sich auf innere Impulse, au? ein deutliches geistiae» Erfassen der Rolle stützt, daß dieser Versuch, eine schwierige und desicate Aufgabe zu lösen, zu den angenehmen Ueberraschungen der Theaterfreunde gehörte. Diesen und der Direktion kann man zu dem Gewinn einer so hoffnung-vollen, vielfach brauchbaren Kraft nur Glück wünschen Die Aufführung de» Birch-Pfeifferschen Stücke», in dem sich auch Frl. Berg, die immer rüstige und pflichteifrige Veteranin, in der alten Fadet eine Mata dorrolle geschaffen hat, bietet viel annehmbare Leistun gen dar, und zu diesen gehört auch gan; besonder» die natürliche, durch Unbefangenheit und Herzlichkeit ge winnende Darstellung des jungen Didier durch Hrn. Hagen. O. B. Mittwoch, den 12. März, sand die zweite Soiree deS ConservatoriumS für Musik für Chorgesang a capellu Statt. Se. Majestät der König und Ihre königl. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Georg beehrten dieselbe mit Ihrer Gegenwart. DaS Programm enthielt wieder eine Anzahl Lhorcompo- sitionen verschiedener Zeiten und Compomsten und von mannichfalttgstem Stil und Charakter: so von Scarlatti (Lrultnto veo), I. Chr. Bach (Motette), Lotti (Lrucillru^ Joh. Eccard (Uesouet io lnuckibus), F. Wüllner (Motette), C. Banck (christlich Festlied), R. Schumann (zwe, Romanzen), I. Brahms (Darthula'» Grabgesang», G. W. Teschner, (vier (moderne j ita lienische Volkslieder), Thomas Morley (Tanzlied). Alle Au»führungen des Chor» unter Leitung de» Hrn. Kapellmeisters vr. Wüllner ze chneten sich von Neuem sowohl durch Reinheit, präcise Sicherheit, feine Tonschattirung und klare Gestaltung, al» durch den Ausdruck und die charakteristische Haltung deS Vorträge» auS. Und die treffliche Unterr chtsmethod« de» Diri genten schien m>r einen weiteren Fortschritt in der Festigung dieser Eigenschaften erreicht zu haben, wie namentlich die vorzüglich gelungene Production der doppelchörigen, so schwierigen al» schönen Mottete von Chr. Bach mit Lhoralfuge „Ich lasse dich nicht" erwie». Nächstdem heute ihre Arbeit im Regierungsentwurf. Abgesehen von einigen ganz geringen Beränderungan wurde die Verschärfung (Straftätze) von der Commission gut ge heißen. Stuttgart, 12. März. Der „St -A. f. W." meldet den durch den König heute erfolgten Empianq de» neuen preußischen Gesandten, v. Heydebrand und der Lasa, welcher sein B«Alaubigung»schreiben überreichte. Dem seitherigen preußischen Gesandten, Baron v. Mag- nu», wurde gestern vom Könige eine Abschirdsaudieuz ertheilt. Demselben ist da» Großkreuz deS Kronen- ordens verliehen worden. lD Aus dem Altenburgische», 12. März. In der vorigen Woche nahm die Landschaft den Gesetz entwurf, die UebergangSbestimmungen zu den deutsche» Proceßordnungen betreffend, mit unwesentlichen Ab änderungen an. Nach diesem Entwürfe wird von der Ermächtigung des Reichsgesetzes, die Civilproceßord- nung aus die am 1. October 1879 bereit» anhängigen Processe für anwendbar erklären zu können, kein Ge brauch gemacht und dies in der Hauptsache durch Hin weis auf die principielle Verschiedenheit der Reichs und Particulargesetzgebung begründet. Die Vorlage enthält daher, ihrem Titel entsprechend, nur Ueber- aangSbestimmungen, welche durch verschiedene Vor schriften deS Elnführung-gesetze- zur Livilproceßord- nung nöthig gemacht werden. — Interessanter war die Plenarsitzung vom 6. März, m nxlcher die Justiz- commission über den früher zurückgewiesenen tz 67 dä Gesetzentwurfs, die AuSführungsbestimmungen zum Ge richtsverfassungsgesetze betreffend, auderwetten Bericht erstattete. Dieser Paragraph wollte die Staatsrrgie- rung ermächtigen, die gegenwärtig bei den Gerichts ämtern definitiv angestellten und mit dem Richtereide belegten Unterbeamten ohne Weitere» auf eine nicht- richterlich« Stelle versetzen zu können, und drmgemäß den entgegenstehenden 8 17 des Civilstaatsdienstgesitzes aufheben. Wenigsten» war er seinem Wortlaut »ach. nicht wohl anders zu verstehen. An seiner Stelle hatte nun die Commission mit der Herzog!. Staat-regieruug zwei neue Paragraphen vereinbart, von denen zwar der zweite jenen 8 17 ebenfalls beseitigt, der erste da gegen den in Rede stehenden Richtern ihre diesfallfigen Rechte in ausgiebigster Weise wahrt. Die Para graphen wurden daher nach kurzen Debatten mit allen gegen 1 Stimme, d»e weiter folgenden Paragraphen aber und sodann der ganze Gesetzentwurf einstimmig von der Landschaft angenommen. Rach diesem Gesetze können u. A. die GerichtSämter schon vor dem 1. Oc tober 1879 unter gewissen Voraussetzungen mit mehre ren Amtsrichtern besetzt werden, von denen Jeder die ihm obliegenden Geschäfte als Einzelrichter unter eigener Verantwortlichkeit zu erledigen hat. — Weiter ließ sich die Landschaft die ihr nach Vorschrift de» Gesetzes über Trennung des DomänenvermügenS von dem Staats vermögen alle 2 Jahre mitzuthcilenden Veränderung«» am Vermögensstocke des Dominlalfidelcommisses auf die Rechnungsjahre 1876 und 1877, ohne eine Er innerung zu stellen, zur Notiz dienen, und genehmigte den dem betreffenden sächsischen Gesetze fast wörtlich nachgebildeten Entwurf über einige Abänderungen des Ablöjungsgesetzes vom 23. Ma» 1837 «»stimmig. Ja- halttich dieses Entwurfs sollen, wenn bei Ablösungen und Grundstückszusammrnlegungen Streitigkeiten vor kommen, diese nicht mehr nach dem alten Proceßver- fahren, ebensowenig aber auch nach der Clvilproceß« ordnung verhandelt werden. Es soll vielmehr an Stelle deS bisher üblichen BewelSverfahrens — und blo» von diesem an können die Gerichte in Ablüsungs- sachen thätlg werden — ein eigene-, den Grundsätzen der RelchScivilproceßordnung thuulichst angepaßte- Proceßversahren treten. — Ferner wurde in der land schaftlichen Sitzung vom 6. d. M. noch der ebenfalls dem königl. sächsischen Gesetze uachgebildete Sesetzeut- sei nur noch die reizende Wiedergabe der Schumann'- schen zwei Romanzen besonder- hervorgehoben. Herr C. Götze, der auch al» Mitglied des Hoftheater- noch dem Conservatorium als Gejangschüler zugehört, saug außerdem mit lobenswerther Behandlung und warmem Ausdruck zwei geistliche Lieder („Bitten "Bußlied) von Beethoven, und eine Vrolinsonate von P. Rardini (geb. 1722, Schüler Tartim'-) ergab eine Abwechse lung zwischen den Chorgesängen. Sie wurde recht brav, mit anerkennenSwetth vorgeschrittener Technik und musikalischem Verständniß von Herrn Sachse ge spielt; trotzdem wäre sie besser weggeblieben, denn die Leistungen de» Chor» bedurften keiner instrumentalen Bereicherung; diese wurde nur zur ermüdenden Ver längerung der Soiree. T. Banck. Die Waldf«« von d«r Brrgstraßr. Sommerfrischen - Erinnerung von Paul Frlz. Gortittzung zu Nr «0.) Und diese junge Frau — ob sie es ahnte, was Bruno - Herz so mächtig bewegte, seine Augen so ernst und schwcrmüthig blicken machte? — Nein, ihr fehlte dazu jede Veranlassung, denn er zeigte sich so sehr zu rückhaltend ihr gegenüber, daß keine Ahnung stine- wirklichen Empfinden- sie hätte beunruhigen könne». Manch' anderer Mann von Bruno - Alt« und Lebens stellung hätte vielleicht trotzdem der jungen Frau seine Huldigungen darzubrmgen versucht, doch er — Ehren mann durch und durch — würde da- für eine Sünde gehalten hoben; nicht mit emem Wort oder Blick, ja
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