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So« «Uhu« ch»aez«ckerzuKSU- ÄldderLtadtrLHr Ntterletn, Grünhai» «stet». ^ohaunaeor «d 2L8. Sonnabend, -ek IS. September. 1874 F^EßMUH^M tä^tchruk »» Ngr.»— LM« lit,u»gebShrm die aesmck- tmegeile tv Pfennige--- äateratemumahme für dt» Abeud« erlLelnrnd ..»..cm« 'M » Mag llwhr. Kircheisen. Der Kirchenvorstand daselbst. Günther, k. G S.. Ein schwarzcS Tibrikleid mit Eammtaufschlägcn an den Aermeln, — 1 roth.'S Lama-Kinderjäckchen mit schwarzen Zacken, — 1 grau gemusterte» Lüstrekleid, — 1 weißer Unterziehrock mit Spitzen, — 1 grüner Lüstrerock, — 1 grüne, gepreßte Plüschweste ohne Kragen, mit doppelreihigen schwarzen Z-ug- knöpfen, — eine braune Stoffweste mit dergl. Hornknöpfen und Umlegekragen, — ein roch und weiß melirteS Halstuch, — ein blauer Swsftock mit schwarzem Futter und Sammtkragen, — 1 Paar grün, blau und schwarzgestreifte Sloffhosen u»d deSgl. Weste, — 1 klau und weißgestreiftes Köpechemd mit Perlmutter- knöpfen, ein tü k.scheS Shawltuch mit brauner Kante, — 1 silberne Cylir.deruhr mit geschliffenem Glas, weißem Z fferblatt und römischen Zahlen, — 1 silberne lange Kette mit silbernem Uhrenhaken und einem ein Pistol in der Hand vorstellenden M.sstnguhrschlüssel. V. 1 wrifleineneS MannShemde mit Einsatz, — 1 6U. Frauenhemde, — 1 rotheS Kattunkleidchm mit aufgedrucklen weißen Blumen, — 1 weißer Piqueüb-rzug zu einem Kinderbett, — ein weißeS gehäkeltes Kinderhäukchrn, — ein weß.S Piquejäckchen mit Kragen, — ein MannShemde, blau und weiß ge streift, leinen, — ein weißrS MannShemde, H 8t. roth gezeichnet, — ein kattuneS w-tßeS Krauenhemde, — ein weißes Taschentuch, — zwei weiße leinene Handtücher, — ein kattuneS, weiß und roth gestreiftes Halstuch, — ern halbes weißes KattunhalStuch, — ein Kattunhalstuch, roth mit weißen Punkten, — 1 Weiße Windel, — 1 Shirtingkinderhemd, - 2 Kopfkiffenüberzüge von P qaS, mit rochen Pünktchen, — 1 rothcarrirter leinener Kopjk ssenüberzug, — 1 weiß und blaucarrirter Kattunfrauenrock, — 1 weißes Piquekinderkleid, — 1 roth und weiße Kaltunkinderschürze. Nachdem das diesjährige Gewerbesteuer-NachlragS Cataster für die hiesigen Fabrikanten und Fabriksverleger bei uns eingegangen und heute an RathS- rzpeditionsstell.' zur Einsicht für die Interessenten ausgelegt worden ist, so wird solches mit dem Bemerken, daß Reklamationen dagegen binnen 8 Tagen und längsten» bi» zum 28. diese» Monats bei der Königlichen Bezirkssteuer-Einnahme zu Schneeberg anzubringcn find, hierdurch b.kannt gemacht. Johanngeorgenstadt, den 16. September 1874. Der Stadtrat h. In diesem Jahre haben vorschriftsgemäß aus dem Euer Kirchenvorstand auszuscheiden folgende Kirchenvorsteher r Herr Bürgermeister Beck und - I Herr Fabrikdirector Tabarth für Auerhammer. Herr Stadtguisbes. und Gerichtsbeisitzer Gottl. Walther, für Aue, I Zur Theilnahme an der Wahl sollen berechtigt sein alle selbstständige, verheirathete oder nicht verheirathete Hausväter evangel. lulh. Eonfelsion, die da» LS. Lebensjahr n füllt haben, mit Ausnahme Solcher, die durch Verachtung des göttliche» Wortes oder durch unehrbaren Lebenswandel öffentliches Äcrgerniß ge geben haben, oder von der Slimmberechttgung bei Wahlen der polit. Gemeinde ausgeschlossen find. — Weil nun eine Wählerliste aüfzustelle» ist, so werden alle «vang. luih. Hausväter, die dcr Kirchgemeinde von Aue mit Auerhammer angehören und nach den soeben bezeichneten Bestimmungen zur Teilnahme an der Wahl der Kirchenvorsteher bercchligt find, hierdurch eingeladen, bis längstens den 1. October, Donnerstag, sich entweder mündlich oder schriftlich anzumelden, und »war die Hausväter von Aue in der Auer Pfarre, d die Hausväter von Auerhammer in dem Geschäftslocal des GemeindevorstandeS, Hrn. Fabrikbesitzer Ad. Lange. Nur Diejenigen, welche sich in die Wählerliste der genannten Anmeldestellen haben etntragen lassen, find berechtigt zur Theilnahme an der später erfolgen den Kirchenvorstandswahl. Aue, am 17. September 1874. TaHrÄgefchichte. Die Karlisten und ihr Uebermuth. Tie Karlisten haben bekanntlich bet Guetari, auf die beiden deutschen Kriegsschiffe geschossen. Die Frechheit dieser mordbrenne rischen Banden hat im deutschen Reiche allgemeine Entrüstung hervorgerusen. Toch wird die suche »Nd gleichsam herausfordernde That der Karlisten weniger Wunder nehmen, wenn jetzt nachträglich london-r und wiener Zeitungen Briefe aus dem Lager der Karlisten veröffentlichen, die wenige Tage nach der Anerkennung der Regie rung Serraro'S durch die meiÜ!« europäischen Staaten ron karlistischen Ossi- Steren an Fr unde theilS in London, theils in Wien geschrieben worden sud. Diese Briefe find zu charakteristisch und in ihrer Weise zu interessant, als raß wir sie unser«n Lesern nicht auszugsweise mmheilen sollten. So schr ibt eine hervorragende Persönlichkeit aus der nächsten Umgebung deS Don KcrloS an einen in Wien weilenden Freund: „Auf uns wird die Anerkennuna der Regierung Serrano'S auch gar keinen Eindruck wachen. Wir haben den Kcmpf sür da» gute Recht des König» begonnen, ohne Europa zu fra gen, wir wc,den ihn fori sitzen, ohne uns um die Diplomaten zu kümmern. Ler Zwisch-nfaU kann unS höchster-«MUthigen: dnn wen» Europa selbst eine Sma- «o'scheRegie,unganerkennt, um wieviel freudiger wird eSDonKarloS an«ken nen, w nn .S ihm geglückt sein wird, seinen legitimen Thron wieder auszurichun." Und daß man von Seite der Karlist n vor einem «rnsteren Zusammenstöße «it Deutschland nicht zurückschreckt, ja ihn vielleicht sogar hörbeizuführen sucht, g ht ganz deutlich aus nachfolgenden, in der „Wiener Tage-Presse" mttgetheillen Süllen ein<S Briefes aus dem karlistischen Lager hervor. „Was kann unS ge schehen ?" h ißt es in dtesim Bliefe. „— 3m äußersten Falle kann der deutsche Kanzl r ein Armee- Corps noch Spanien senden. Wir wünsche» nichts sehnlicher! Spann n würde sich wie ein Mann gegen die Fremden erheben. Der Spanier, der mit dm Eindringlingen frct rnistrrn wollte, würde von seinem Bruder, von seinem Vater wie ein toller Hund «tedergeschoffe» werden. An de» Tage, wo »er erste preußische Soldat sirren Fuß auf spanischen Boren setzt, gibt rS keine Republikaner, keine Alfonfisten, keine Serranistrn mehr, sondern nur Spanier, und diese werden nur eine, nationale» Führer anetkennen: de» König Ton Karlos! Die preußisch« Armee ist freilich ausgezeichnet, aber das Heer Rapo- leon« I. war dies nicht weniger, und was de« Helden von hundert Schlachten Mtcht aelano. dürste aueb wm l — Wetter helßt «S in dem Briefe: „Uns-re nächste Aufgabe ist eo jetzt- Herrn Serrano zu zwingen, daß er die cantabrische Küste blokirt. Im Moment, wo dies geschieht, find wir nach dem europäischen Völkerrecht eo ipso als krieg führende Macht anerkannt. Mit der spanischen Flotte allein kann Herr Serrano dieses Erperiment nicht wagen, weil er befürchten muß, daß die Hälfte der blokirenden Schiff« zu uns übergeht. Er wild also seinen Freund Bismarck bitten müsse», mit ihm zusammen die Wache zu bezieh », damit- die spanisch:» Schiffe von den deutschen im Auge behalte» werden. Sobald aber deutsche Schiffe sich der blokirenden Flotte an'chlitßen, hat Deutschland uns, der aner kannte» kriegführenden Macht, den Krieg erklärt, und wir find berechtigt, Eaper- briefe gege» deutsche Handel« schiffe auSzuzeben." „Wir habe» Kreits eine Menge amerikanischer Freunde, die auf diesen Moment mit Ungeduld warten. Wir werden bet dieser Operation wohl gegen manche» Punkt deS neue» SeercchtS vom Jahre 1856 v.-rstoße», aber das thut nichts. Für Spanien ist die» neue Seerccht nur burch die illegitime Herrscherin Isabella, aber nicht auch durch de» legitimen König von Spante» KarloS Vll. anerkannt. Unser königlicher Herr hat dimnach fr-l« Hand, und so hoffen wir den Fürste» Bt-marck zu zwingen, daß er ein ArmeecorpS »ach Spanien schickt, welches unserer unglücklichen Natten- zur Einigkeit und unserem König zu seinen» Th,one verhilft. Thut er da» «icht, dann wird er eben bald »fahren, daß er sich mit seiner spanischen Politik unsterblich lächerlich gemacht hat?' Klingt der letzte Passus auch' abennuerlich und großartig aufschneireiisch, so gcht aus der ganzen Haltung des Briefes doch soviel hervor, daß eö aus kartistischer Sette Leute gibt, welche vossjkd.m HerauStreten Deutschlands au« der kühlste» Reserve Vorthetl sür ihre Sache eihoffen. And die« nicht mit Unrecht, dM« in der Politik wie im gewöhnlich;» Leben hat man stechen Buben geg.nüber de» schwerste» Stand. überhaupt dürfte, wie ei» Londoner Korrespondent der Wiener Tage«presse autsühtt, di« öffentliche Meinung Europa'- «ine gewiß unerwartete Enttäuschung erfahre». Ma» hat allgemein angenommen, daß die europäische Anerkennung Srnano'S im karltstische» Lager große Vermietung erzeuge», den Getreuen des MatschallS dagegen Schwung und Begeisterung verleihen würde. ^All,m An schein »ach ist aber getvdt da» Grgentheil «evo» etngetrriM« derstcke mW rohe UctenMh der Karnsten wächst inur von Tag'zu Tag meist? SUH ^eS aber hier sticht endlich auch heissen: Höch^ Erstalteick Anzeige zu'olge find in Reinsdorf in der Nacht vom 3. zum 4. d. die -ud D »achverzeichneten Gegenstände und zwar die sud K. mittels Einbruches in eine« Wohnhaus, die »al» v aufgesührtm aus einem umfriedeten Hostaum spurlos gestohlen worden. Behuf» Entdeckung der Diebe und Wiedererlangung deö Gestohlenen wird solches hiermit öffentlich bekannt gemacht. Wildens l», am 14. September 1874. Königliches Gerichtsamt daselbst. Geissler. v. Beschwktz.