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Momer« Tageblatt und Anzeiger Do» „Zschopau«: Tag«dl«tt »»- A-z-ig-r" ist da» ,ur B«röffintiichung osr amtlich«» Bekanntmachungen de» Land rat» ,u Zlöha und de» BilrgerM«lft«r» w Zschopau debördiich«:feit» bestimmt« Blatt und enthält dl« amtlichen Bekanntmachung«» de» Linanramte» Zfchopau — Bankkoattn: Bolk»b<uck Zschopau, «. H. 'm. d. H.; ötodtbank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 — «us ritt Zeitung für dl« Ort«: Börnlcheu, vitt«r»dors, Dittmannidors, Gornau, Hohndorf, Krumb«ruur»dors, Scharsensteia, Schlötch«»/Erzg«k, Waldklrchea/Tngeb., Weihbach, Wllischthal, Witzschdorf. Ar. 77 Mittwoch. 1. April 1M 110. Zahrgaug Anr»ia»np e«ls« t Die 44 mm breit« MImmeleneil« 7 Pf.; dl« -0 mm breit« MiMmeteneil» Im Lextteil r; Pf.; Rachlobstaffel L; Ziffer- und Nachw«l»-S»bühr SS Pf. zuzüglich Porto. Da» Zschopau« Tageblatt und Anzeiger" erscheint werk- tägllch. Älonatüch«r Bezugrprri» t.70 RAI., ZusteUgtblihr LS Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von ollen Postanstalten angenommen. Stark Angriffe an -er Ostfront zerschlagen Erfolgreicher Angriff deutscher Truppen im Raum nordostwärts von Srel Aus dem Führerhauptquartier, 1. April. Das Ober kommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Donezgebiet wurden erneute Angriffe stärkerer feindlicher Kräfte zerschlagen. Auch im mittleren und nördlichen Frontabschnitt wurden feindliche Angriffe in harten Kämpfen abgewehrt. Bei einem eigenen Angriff im Raume nordostwärts Orel warfen Truppen einer motorisierten Infanteriedivision den Feind aus seinen Stellungen, brachten Hunderte von Gefan genen ein» und erbeuteten sieben Geschütze sowie 68 Granat werfer bzw. Maschinengewehre. Italienisch« Jäger griffen im Südteil der Ostfront einen überlegenen feindlichen Jagdverband an und schosse« ohne eigene Berluste von 12 Sowjetflugzcugen 4 sicher und 2 wahrscheinlich ab. In wochenlangen härtesten Abwchrkämpfen haben die oberbaherische 97. leichte Infanterie-Division und die bran denburgische 287. Infanteriedivision zahlreiche von Pan zern unterstützte Angriffe überlegener feindlicher Kräfte ab geschlagen und den Sowjets hohe Berluste an Mensche« «nd Material z«gefügt. I« Nordasrika wurde ei« Borstob britischer Ausklä- rungskräste abgewiese«. Erfolgreiche Luftaugrifse richtete« sich gegen Flugplätze in der Marmaric» nnb im ägyptische« Küstengebiet. Die Wüstenvah« wurde mit guter Wirkung bombardiert. Auf der Insel Malta wurden die Staatswerften unb Unterseebootliegeplätze in La Valetta sowie die britische» Flugplätze bei Tag und Nacht mit Bomben belegt. I« L«ft» kämpfe« schoflen dentsche Jäger zwei feindliche Flugzeuge ab. A« der englischen Südküste beschädigten deutsche Kampf fl, gzeuge ein gröberes Handelsschiff durch mehrer« Bomben treffer. Am gestrigen Tage «nd in der vergangene« Nacht führ, ten einige britische Flugzeuge Störslüge im westliche« Reichsgebiet durch. Einzel«« Bombenwürfe ver«rsachte« geringe« Sach- und Persoue«schade«. Englische Heldentat: Britisches Flugzeug griff japa nisches Hospitalschiff an. Das Kaiserliche Hauptquartier gibt bekannt, daß in den Morgenstunden des 26. März auf «in in der Koeang-Bucht (an der Westküste Timors) liegendes japanisches Hospitalschiff „Asahi Marn" von einem britischen Flugzeug ein Bombenangriff verursacht wurde. Das Schiff, das deutlich als Hospitalschiff zu erkennen war, wurde nicht getroffen. MWmmvgen ln ASA. In wenigen Tagen wird es 25 Jahre her sein, daß die USA in den ersten Weltkriege eintraten. Diesmal stellten sie sich früher an die Seite der Gegner Deutschlands und seiner Freunde, aber es wird täglich klarer, wie unange nehm, ja unglücklich es für die Washingtoner Politik war, daß sie schon Anfang Dezember 1941 zur endgültigen Stellungnahme gezwungen wurde. Jetzt stellt sich immer deutlicher heraus, wie wenig die AankeeS im Grunde auf diesen Krieg vorbereitet waren, obwohl eine skrupellose Agitation seit Jahr und Tag auf Geheiß Roosevelts am Werk war, die Psychologischen Voraussetzungen für einen Kriegseintritt zu schaffen. Ueber die ersten dämmernden Erkenntnisse hinaus beginnt man jetzt, in klareren Um rissen zu begreifen, wie groß Zahl und Umfang der Irr tümer war, denen man unterlegen ist. Gewiß ist die Folge davon nicht eine innere Einkehr oder gar Umkehr, aber doch eine weitreichende Ernüchterung, und man beginnt jetzt allmählich den gewaltigen Unterschied zu erkennen, der im Kräfteverhältnis der feindlichen Mächtegruppen damals gegen heute besteht; man begreift auch, wieviel leichtsinniger der Entschluß des Präsidenten Roosevelt war gemessen an dem Wilsons. Wenn es schon in der Produktion von Kriegsmaterial und in der Strategie allenthalben haperte, so hätte man doch nach allem, was voranging, annehmen müssen, daß auf dem Gebiet der stimmungsmäßigen Vorbereitung dieses Krieges in den Vereinigten Staaten wirklich alles Not wendige geschah. Man erinnert sich ja aller jener Berichte, die erkennen ließen, mit welcher unerhörten Skrupellosig keit und Intensität die Washingtoner Maschinerie zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung arbeitete. Jetzt freilich stellt sich heraus, daß ihr Erfolg doch nicht dem Einsatz entsprach, es erweist sich, daß im Grunde die stimmungsmäßige Basis doch viel schmäler gewesen sein muß. Deshalb ist es jetzt umso notwendiger, das Ver säumte in dieser Hinsicht nach'.uholen. Das größte Problem dabei aber ist es, über die Wirkungen der Niederlagen der letzten Monate hinwegzukommen. Es ist bezeichnend, wenn heute in einem Sonderbertcht des englischen „Daily Herald" aus Amerika berichtet wird: Das größte Problem, dem man sich zurzeit in den Berwaltungsräumen Washing tons herumplag«, sei das, wie man am besten die richtige Kriegsstimmung von Washington aus selbst in die ent- legendsten Teile des Landes Hineinbringen könne. Ein Neuyorker Organ „New York Times Magazin" macht „ein „ein intellektuelles Versagen" der Amerikaner für die gan zen Mißerfolge der letzten Zeit verantwortlich. Die Gedan ken der Amerikaner seien vielen schweren Täuschungen unterlegen gewesen, der z. B., daß im modernen Krieg die Defensive stärker sei als die Offensive, daß Japan eine fünftrangige Macht sei, oder daß die großen VerteidigungS- bastionen der Alliierten uneinnehmbar seien. Nichts sei auch in Kriegszeiten trügerischer als die Vorstellung, daß Geld Macht sei. Es sei wohl möglich, in Frtedenszeiten die meisten Schwierigkeiten durch Geld zu beheben, aber ein vorwärtsstllrmender Tank lasse sich nicht mit einem Hunderttausend-Dollar-Scheck aufhalten. Der Neuyorker Korrespondent der „Daily Mail" schließlich weist darauf hin, daß die Amerikaner den Erfolg liebten und stets geneigt seien, sich von dem abzuwenden, der versage. Ein wahrer Taifun von Mißbehagen und Kritik werde jetzt in den USA beobachtet. In dieser Stimmung hat auch Mister Knox gesprochen, der, als der Mann, der Japan in neunzig Tagen nieder zwingen wollte, in seiner gestrigen Begrüßungsrede an die Delegierten des amerikanischen Berteidigungsausschus- ses auf einen langen Krieg vorzubereiten suchte. So ist jetzt an immer mehr Anzeichen zu erkennen, daß die USA in eine Phase beginnender Selbsterkenntnis eingetrctcn find, die die Größe des Dilletantismus und der Leicht fertigkeit offenbart, mit der die Politiker und Militärs in Washington diesen Krieg begannen. 61Q68 8^8teur8 Don Dr. Hans Kaiser. Am 1. April 1815 wurde Otto von Bismarck geboren, dessen Politik von den Engländern als unvereinbar mit dem britischen Borherrschafts anspruch auch jetzt immer wieder aufs heftigst« angegriffen wird. Daß England seit Bismarcks Reichsgründung 1871 nu* daraus bedacht war, durch Erhaltung einer „internatio nalen Anarchie" Deutschland an seiner natürlichen Entfal tung, die gleichzeitig dem gesamten Kontinent nur för derlich fein konnte, zu hindern, hat u. a. Professor G. Lowes Dickinson in seinem 1926 in London erschienene«! Buch „The International Anarchy" deutlich werden lassen. Um das Reich zu vernichten, haben die Londoner Politik* auch den zweiten Weltkrieg herbeigeführt. Bei diesem Ver such zur gewaltsamen Erhaltung der europäischen Desorga nisation erlebt England jetzt den Zusammenbruch seines eigenen traditionellen Systems, und zwar nach außen wich nach innen. In feinem 1940 in Boston veröffentlichten Werk „Patt America" stellt Larleton Beal» fest: „Jetzt ist di« lang« Pax Britannica mit ihren periodi schen Kriegen und kolonialen Eroberungen endgültig vor über ... Jetzt wird da» britisch« W«ltr«ich, ob «» teil weise siegreich oder besiegt ist, ob wir es retten oder nicht, < «in zerbrochenes Schilfrohr sein und Kin Bollwerk. E« wird niemals wieder in Mittel- oder Nord- oder Süd« «uropa etwa» zu sagen haben." Der bekannt« amerikanische Publizist kennzeichnet att «iner anderen Stelle seines Werkes die Identität der bri tischen Reichs und Europafeindschaft: „Für England waren die häßlichen Rivalitäten des Kontinents lange verhältnismäßig wohltuend. Dadurch, daß England Europa in bewaffnet« Lager aufgeteilt erhielt, ist es selbst imstande gewesen, den Rest der Welt zu er obern, zu beherrschen und auszubeuten. Ein uneinige* Kontinent (quarelling amtinent) konnte Englands Welt- reichsstreüen jenseits der Mee-.« nicht beeinträchtigen. Aber dieses hat die Entwicklung der Hilfsquellen in einem Groß teil Europas verhindert. Dies hat den Kontinent davon! zurückgehalten, wirtschaftlich stark zu werden und hat Eng land gestattet, Rohstoffindustrien im Weltreich zu errichten ohne kontinentalen Wettbewerb, und hat die kleinen Län der völlig abhängig gemacht von britischen Waren, bri tischer Seemacht und britischen Intrigen. Wenn England hierdurch fein« eigene Freiheit bewahrte ,so verhindert«! «S gleichzeitig aber die handelsmäßige, industrielle und demokratisch« Entwicklung seiner kontinetalen Rivalen seh* wirksam." Diese traditionelle Politik Großbritanniens hat mit der aus dem jetzige« Ringen geborenen Solidarität des Kontinents ein Ende gefunden. Das Weltreich bricht im mer mehr auseinander. Sir Stafford Cripps ist nicht nur bet seinen Verhandlungen in Delhi, sondern auch itt England selbst Symbol des außen- und innerpolitischett Zusammenbruches des britischen Regimes. Als Sir Stafford Cripps noch nicht di« entscheidend* Stelle im britischen Kabinett, von der aus er die Bolsche- wisierung Englands immer radikaler voranzutreiben be strebt ist, errungen hatte, ließ er es nicht an Deutlichkeit! fehlen bei seiner Kennzeichnung der inneren Kraftlosigkeit! des gesamten britischen Systems. Konservative, Liberal! und Labour Party gleichen einander in ihrer Ausweglosig, Bild links: Tcr verbrecherische britische Ueberfall auf Lübeck. Bei dem von der britische» Luftwaffe W der Nacht vom 29. zum 30. 8. 1912 geführten Luftangriff auf das „Nürnberg des Nordens" wurden wertvolle alte Bauten wie der Dom, die Petri- und Marienkirche, das NathauS und die Lalzspeichcr, sowie unersetzliche Kunstschähe aufs schwerste beschädigt. lAtlautic, Zander-Multipl«x-K.) — Bild Mitte: Mißglückte Landung englischer Streitkräfte in der Bucht von Nazair«. (PK-Aufnahme: KriegSbcricher Schlemmer, All., Z.)— Bild rechts: Kapitänleutnant En-raß ist von Feurdfahrt nicht zurückgekehrt. lPresse-Hoffmann, Zander-Multivlex-K.j