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- Dn<» u»d Dn,°^ Sarl in Dwv°Id!-waI»- Sonntag den 16. November 1919 88. Jahrgang Nr. 265 1104 O. Die A»t«h«UPtmannschast. Der Plan über öle Errichtung einer oberirdischen Telegraphenlini« in Glashütte liegt Vber-Postdirskttou. »rnttlioko Sakwisnttmwvkuags» beim Posiamte daselbst vom l«. ab 4 Wochen au». Dresdrn-A, 12 November ISIS. Formular« «ui au»er» Drucksache« f. Gemeinde- and ander »«Hörden liefert in zweckentsprechend« Ausführung die Buchdrutkrei L«I Sahn», vipPoldlswald, NiN-lll-tM-il-» Sechssespalten« KorpuszeU« 20 P,g„ auberhalb der AoNs- bauptmannschast 25 Mo» im amtlichen Lell (nur von Behörden) 70 bezw. 75 Pta- — Eiugesaudt und Reklamen 70 Pfg. Unter dem Pfrrvebestanbe de» Gutsbejttzer, Carl Schmidt in L»u«e»tto»s ist der Ausbruch der festgestellt worden. Dippoldiswalde, den 14. November 1019.. i. Hiernach beträgt da» An. fang-gehalt eine» ständigen Lehrer« in Zukunft 2400 M. und da« mit dem 47. Lebensjahre «reichte Lndgehalt 5100 M; da« Gehalt einer ständigen Lehrerin 2200 M. bi» 4600 M. mit dem 44. Lebensjahre, da, der Nadelarbeit«. lehrrrin 1800—3100 M. (44. Lebensjahre). Hilfslehrer er« hallen 2100 M. Da» Wohnungsgrld beträgt sür verheiratete 600, für Unverheiratete 400, sür Hilfslehrer und die Nadel« arbeit»lehr«ln 300 M Hierzu kommen noch die gesetzlichen Teuerungszulagen. Die Stossel soll kommenden l. Januar in Kraft treten und bedarf der Zustimmung der städtischen Kollegien. W Dippoldiswalde. Heraus mit unseren Kriegsgefangenen! Diese» Heitz« verlangen lag in den Augen aller der 500 Besucher der Protestversammlung am Freitag abend in der Reichskrone, und Herr Superintendent Michael brachte di« Sehnsucht der Heimat nach den Gefangenen zum Ausdruck, fügt« ab» sofort hinzu: Jetzt keine Worte mehr, sondern Taten. Gangbare Wege zur Vornahme «folgverjprrchrnd« Maßnahmen empfahl Herr Pastor vn Hempel, der selbst 46 Monate in S,fangenschast war und wegen Krankheit vor kurzer Zeit aorgetauscht wurde, am Schlüsse seiner 2« stündigen Erzählungen von Selbsterlebtem au» seiner Ge fangenschaft. Zuvor warf er einen Blick auf die Art und Weise, wie in Deutschland die Kriegsgefangenenfrage behandelt worden ist in der Zell bis zum Waffenstillstand, in der General Friedrich mit Frankreich den Vertrag abschloß, datz alle nach einer Gefangenschaft von 18 Monaten heimkehren sollten. Während de» Waffenstillstandes versuchte der Volk»- bund durch Proteste die Freigabe der Gefangenen zu er« reichen. Di« Reich»r«gi«rung hofft« durch ehrliche Erfüllung der Frt«den»brdlngung«n aus Erfolg für di« Gefangen«». Doch nur Enttäuschungen haben wir erlebt. Darum werden in dieser Woche in ganz Deutschland grotze Versammlungen über Mittel und Wege zur endlichen Erfüllung de» sehn, ltchsten Wunsche» beschließen. Zu den Schilderungen de» Gesangenenleben» übergehend, bezeichnete er die Behandlung der Deutschen von Seiten der Franzosen al» reinen Serien- mord. Al, Mittel zur Erreichung diese» abscheulichen Zwecke« suchen sie den körperlichen Zustand unserer Gefangenen her« Unterzuwirtschaften durch ungenügend« Ernährung, durch jammervoll« Unterbringung und Bekleidung, durch ober- slächlich« ärztlich« B«handlung (rühmliche Ausnahmen zuge geben) Parallel mit der Untergrabung der KSrperkräft« geht die Zermürbung de» Seelenleben» durch die Krankheit, die man mit Stacheldrahtphtstofe bezeichnet, die entsteht durch da» Gesühl der Bereinsamthett und Verlassenheit von der Heimat. Geflissentlich wird den Gefangenen durch ge fälschte Zeitungen, durch verzögerte Abgabe der Post Mißtrauen gegen die Heimat eingrimpst. Dazu kommt noch die furchtbar gemeine Behandlung, di« von manchem Lagerkommandanten nicht nur geduldet, sondern sogar besohlen wurde. Schwer leiden unsre Brüder unter der ausreibenden Ungewißheit über die Zeit ihrer Befreiung. Hieß «» doch kürzlich, bi» zum 2. I I. sollte der Abtransport beginnen. Neue Enttäuschung! Seit dem WassensttUstande ist die Behandlung zum Teil noch schlechter geworden, doch ist auch au» Aussagen Heimgekehrtrr und au» amtlichen Berichten zu ersehen, daß überall, wo Wachtposten stehen, Die Geschäft,zeit wird bi» auf weitere» auf 8—12 Ahr oormlUag» und 1—4 Ahr nachmittag» und Sonnabend aus 8 Ahr vormittag« bi« 2 Ahr «achwittag, verlegt. Die Kasse« werden um 3 Uhr, Sonnabend* um 12 Uhr geschlossen. Dippoldiswalde, den 14. November 1919. Vie Awtshauptwannschast. Amtsblatt Mr die Amtzhauptmannschafk, das Amtsgericht und den Stadiral zu Dippoldiswalde der Klelnoerkaufeprei, beträgt sür Haferflockert 84 Pfg, sür Hülsenstücht« 1,30 M., sür Rel» 2,05 M. und sür Suppenmrhl 60 Pfg. für da« Pfund; für die übrigen Warm gelten die gesetzlichen Höchstpreise. Die verkausstage werden von d«n Ortsbehörden bekanntgegeben. Dippoldiswalde, am 13. November ISIS. Nr. 20S7 8r. Der Kowumnalverbaud. ab« an di« nährmittelversorgung»b«echiigte Bevölkerung gelangen für di« früher in deutscher Gefangmschaft gewesen sind, eine Besserung in der Behandlung unserer Brüder eingetreten ist. Am Schluss« erzählt« tzrrr Vr. tz«mp«l, unt«r ««Ich«» Schwirrtgkrit«» er mit seinen Kameraden Weihnachten ge feiert habe, und wünschte darum den Gesangmm noch vor dem Weihnacht-feste endliche Heimkehr. Wa« ist aber zur Erreichung dies» Ziele» zu tun? Nedner empfahl eine intensive Greurlpropaganda durch Herausgabe einer Denk- sch.ift, in der alle in den französischen Gesangenenlagrrn vorgrkommenen amtlich sestgestellten Greuel möglichst mit Bildern ausgrsührt werden. Diese Denkschrift müsse in allen neutralen Sprachen und auch in der englischen erscheinen und in allen Kullurländirn leerbreitet werden. 'Ferner solle man versuchen, mit den Sozialistenfahrern Frankreich» zu- gunsten der Gefangenen in Fühlung zu treten. Die An« wesenden waren dankbar, einmal «inen wahrheil»g«tr«um, alle Lagerfragen berührenden Bericht gehört za haben, und gaben einstimmig ihr Elnverpändni» zur Absendung folgender Entschließung an die Reich»r«gi«ung, an die Nationalver sammlung und an die Land«»grvpp«: „Die am 14. Novem- bir in der Reichskrone za Dippoldirwalve tagende Versamm lung der Ortsgruppe zum Schutze der deutschen Krieg»- und Ztvllgrfangenen, von SOO Personen aller Stände besucht, spricht ihre tiefst, Entrüstung au» über den Seel,»mord, den Frankreich an unseren Kriegsgefangenen begeht. Sie fordert von der Rrich»r«gi«ung, baß diese alle ihr zur Verfügung stehenden politischen und moralischen Druckmittel anwrndet, um die sofortig« Herausgabe aller unsrer Kriegsgefangenen zu «zielen, und daß sie der Oeffentlichkeit darüber Rechen schaft gibt. El« fordert von der Nationalversammlung, sich bei ihrem ZufaMmentreten sofort in einer besonderen Sitzung mit der Kriegrgefangrnensrage zu beschäftigen. Sie ditt«t die Landrsgruppe, sich an den amerikanischen Senat und an da» englische Parlament sowie an die französischen Sozialisten zu wenden, damit di« französische Regierung auch von diesen Seiten zum Nachgeben gezwungen werde." Eint au» der Mitte der Versammlung angeregte Tellersammlung zur Be« streitung der Kosten ergab den Betrag von 243,73 M. Auf Anfrage teilte Herr vr. Hempel noch mit, daß den Heim- kehrenden in drulschrn Uebrrgang»lag«n «ine Liste der Brr- mitzten vorgelegt werde, damit st« Kenntnis vom Schicksal bekannter Kameraden geben. Adressen sind etnzuschicken an die Euchstellr für vermißte, Berlin, Lindenstraße 35, 3. Hof, 2 Treppen. — Ein Kunstwerk unter^d-n mechanischen Musik- Instrumenten ist di« im Taft Schwarz hi«r ausgestellte Phomlißt-Violtna. Jedermann, der da« Instrument arbeiten steht, muß staunen, wa« tm Bau solcher Apparate gelrtstrt wird. Wtotet Arbeit, wieviel Studium, wieviel versuch« werd«» notwendig gewesen sein, bevor da« Werk soweit ge« diehen. DI« Musik dr« Instrument« ersetzt voll und ganz ein Biolinen-Ouarteit mit Klavierbegleitung. — vom nächsten Montag an gestaltet sich der Bahn- verkehr in unserem Verwaltungsbezirk wie folgt: Linie Hainsberg—K!p»dorf. E« verkehren nicht mehr die Züge 827 norm, und 6 05 nachm. von Kipsdorf nach tzain«b«g; 10.14 vorm. von Hainsberg nach Kipsdorf und 7.01 nachm. von Hainsberg nach Rabenau. Neu eingerichtet wird rin Zog 5.11 nachm. .^ertliches «»v Süchststye». . November. Gestern abend hielt ""lchuß ^ine Erste Sitzung in der neuen Zu- ^""^Ensetzling unter Leitung de» Herrn Bürgermeister« ab. 1 Zukunft öffentlich zu tagen, ,ow«it nicht e, unumlich erscheinen lassen, ter beschäftigte sich der Ausschuß abermals mit einer neuen DterklMrllch 3 Mark ohne Zu- VeWMkw. trag«,. - Einzelne Nummern 10 Pf. - Fernsprecher: Aml Dippoldiswalde Nr^3- Semeindeverbands-Girvkonto Nr. 3. Postscheck konto: Leipzig 12548. Weitzeritz-Zettung Taaesretlung im» Anzeiger siir DippolSiswalSe, Schmieteberg «.II. Aellepe Zeituag Les Bezirks Die Havpikonserenz der Geistlichen der Ephorie Dippoldiswalde am Mittwoch den l 2. November begann vormittags 11 Uhr mit einem Gottesdienst in der Etadtkirche. Herr Superint. Michael leg» seiner Ansprache da» Wort Psalm 77, 3 zu Grund«: „In drr Zrit m«iner Not such« ich den Herrn. Er wie» auf die Not in den Pfarrhäusern und Gemeinden, auf die nationale Not unser» Boterlande», auf die grob« soziale, sittlich«, religiös« und kirchlich« Not in unstrim Volke hin. Da müssen Pfarrhäuser Bethäuser sein, und die Geist« Uchen ein Her, voll Liebe haben »ür ihr« Grmrindrn, wie WIchrrn im R volutionsjahr 1848 und dir rvangrltschrn ««istlichrn im dreißigjährigen Krieg. In der anschließenden Versammlung im Saale von „Siadt Dresden" hielt den Hauptoortrag Herr Psarr« Trinks-Sadisdorf über: „Die Stellung d« deutschen Sozial« demokrati« zu Christentum und Kirche." An der Hand der «igenen Urteil« der sozialdemokratischen Parteiführer, Presse und freien Gewerkschalten wir» rr nach, wir da» Wort au« dem Programm drr Partei „Rrligion ist Prioatsache" wohl an sich Nrutralstät aussprtch», in Wirklichkeit ab« mrist in antikirchlichem und antichristlichem Sinn gebraucht wordrn ist. Di« ossizitllr Eozialdemokrati« hat d«r Kirch« und drm ThriNrntum nur immer Feindschaft und Haß entgegen ge« bracht, ohne Verständnis für ihre Art und ihre Arbeit im Bvlke. Das zeigen auch die jüngsten Vorgänge, wie das Kirchenaustrittsgesetz und die Behandlung der Frage nach dem Religionsunterricht. Za unterscheiden von der Stellung der Partrt ist die Stellung viel« Arbeiter und anderer, die au» wirtschaftlichen Gründen ihr angehören, aber am christ lichen Glauben festholten und sich zur Kirch« bekennen. Zum Schluß wurdrn die Aufgaben berührt, die sich darau» für die Kirch« «rgtben, besonder» im Hinblick auf hohe Ziele, di« Lhrilt«ntum und Sozialismus grmtinsam hab«n. An drn Vortrag schloß sich «ine übrrau» lrbhabt« Au»sprach« an, in d«r man d«n Aussührungrn dt» Bortragend«n mit ihrer Füll, von überzeugendem Material im allgemeinen zusllmmte, sie hier und da ergänzt« und d«m Gedanken Aus druck verlieh: Mitarbeit an der Lösung sozialer Fragen und Aufgaben ist Psltcht der Kirch«. Es folgt« sodann «in R«s«rat d» Herrn Psarr« tz«,—Reichstädt über: „Die Anlage von Gemeindelisten", d. h. Familien Registern der Kirchgemeinde, über ihr, Notwendigkeff, Art und Möglichkeit der Durch- führung. Nach geschäftlich«!, Mitteilung«« d» Herrn «pH» rv» wurde di« Ansammlung um 4 Uhr mit Gesang und Gebet geschlossen. Ehrend des gemeinsamen Mittagessen» wurden noch die Bericht« üb«r dt« Tätigkeit der Spezialkonferenzen g«. geben. Eine Meng, w«tooll,r Anregungen Hal dt,j, Tagung grbracht. Mücht, si, für uns«, E,m,tnd,n und da, ktrch- »che Lebrn von Segen s,in! Rährmittrl für Kinder «m 1.«.2s3.u.4. Lebensjahr« für P«r« son«n über 4 Jahr« Auf Abschnitt. , rosaen grünen Nährmittelkarten der virband» . der orange farbenen kommunal- 8 8 8 Graupen Haferflocken Süllenfrücht- (Vohnen oder Linsen) Kartosfelsago Rei, Teigwaren Suppenmehl Zwieback oder Keks 500 50 250 250 500 500 50 250 250 500 400 125 300 50 »00 125 250 04 e4 7 4 04 tt 4 04 «4 K4 l. 4 1.4 514 bi 4 0 4 ?4 04 K4