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Riesaer Tageblatt «nd Anzeiger M«bM mr Aqchey. Ftumuaurts» «lefe w« »roßeuhl u«h di» Hnuptzollamtss Mstßeu MostsihsckkmlU »«-dm Ui»» Gtrvkass« SrahtauschAst» r-a«blatt »N«s« tzrrnruf 12»7 PoMwß " Sonnabend, 2». Juni 1N1Ü, abends 1,1 > »3. Jahrg. SeMeU««» de» S. deuWe« Veißbackes: Belgien und Holland als Aufmarschgebiet für das Industriegebiet an der Ruhr )( Berlin. I« feiner Reihe von dokumentarische« Veröffentlichungen zur Kriegsschuldfrage gab da» Auswärtige Amt am Freitag ei« 8. Weihbuch heraus, das unter dem Titel „Weitere Dokumente znr KrirgSauSweitungspolitik der Westmächte" die «eneralstabsbesprechungen England- und Frankreichs mit Belgien und den Niederlande« zum Gegenstand hat. Di« in dem Weißbuch enthaltenen Dokumente, beliebig ausaewLhlt ans der Fülle des Materials, das der Bor, marsch durch Belgien «nd die Niederlande de« dentschen Truppen in di- Hände «allen lieb, ergänze« die mit dem Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht vom 9. Mai d. I. bekanutgegebenen Tatsachen in besonderer Weise. Militärisch« Befehle, französischen «nd belgischen Ursprn«, ges und Zeugenaussagen belege« iu viele« Beispiele«, »i« es di- Absicht der Weftmächte war, Belgien und die Niederlande als Aufmarschgebiet sitr den Vorstoß in das deutsche Industriegebiet a« der Ruhr ,« beuußen, und daß die Pläne zu diesem Borftoß, i« den auch luxem, burgssches Gebiet einbezogen werde« sollt«, im Be nehme« mit den Generalftäben Belgiens «nd der Rieder- laude bis i«S einzelne vorbereitet war««. Die Dormarschwege wurden studiert Die veröffentlichten Befehle erstreckten sich Uber einen Zeitraum vom November vorige« Jahres bis zum April d I. und geben auch damit einen Beweis fiir die von langer Hand vorbereitete Ausführung der englisch-französischen militärischen Absichten. Sine Anzahl der Befehle befaßt sich eingehend mit Vorkehrungen der Aufnahme von Verbindungen zwischen den britischen und französischen Truppen einerseits und den belgischen Be fehlsstellen andererseits. Vorkehrungen fiir die Auf nahme von Treibstoff fiir die motorisierten fran zösischen Verbände aus belgischen militärischen und zivilen Beständen waren getroffen, Jahrpläne für die Aus ladung französifcher Truppen in Belgien ausgearbeitet. Den französischen Militärs bis zum Unterführer herab war das Studium der Vormarschwege in Belgien, das bis zum Anfang Februar durchgefiihrt sein mußte, an befohlen. Sogar Stellungserkundungen franzö sischer Offiziere auf belgischem Gebiet hatten stattgefunden. Einzelne Truppenteile der Westmächte befanden sich schon vor dem 10. Mai a«f belgischem Gebiet. Der französischen Armee waren die Operationen bekannt, die der belgische Generalstab östlich der Maas vornehmen wollte. In einem belgischen Befehl werden umgekehrt An gaben über die Anwesenheit befreundeter Truppen ge macht, di« sich nur auf die französische Armee beziehen können. Einverständnis mit dem belgischen Generalstab Brittscherseit« waren Maßnahmen für die Zusam menarbeit mit der belgisch en Polizei getroffen. Kartenskizzen des beabsichtigten englischen und französischen Vormarsches legen Zeugnis ab, sowohl für die den Plänen zugrunde liegende Absicht des Vordringens nach Deutschland, wie für die Tatsache des Einverständnisses es belgischen Generalstabes. Eine besondere Dokumenten, gruppe zeigt schließlich, wie der linke französische Flügel längs der Nordseeküste durch Belgien vorstoßen sollte, um die holländischen Orte Vlissingen, Breda und Tilburg z« erreichen. Abgerundet wirb das hierdurch gegebene Bild durch daS Memorandum des Oberbefehlshabers der nieder ländischen Wehrmacht für den niederländischen Gesandten in Brüssel, das nicht nur einen Beweis für die militäri schen Verhandlungen zwischen Holland und Belgien liefert, sondern auch eindeutig zeigt, daß diese Handlungen eine ins einzelne gehende Zusammenarbeit mit den englischen und französischen Generalstäben zur Grundlage hatten. In dem gleichen Memorandum wird bezeichnender weise betont, daß die Verteidigung der Grebbe-Linie die Möglichkeit offen läßt, zu gegebener Zeit auf dieser Linie vorzugehen und zum Angriff zu schreiten. Weitgehende militärische Abreden mit Holland Zusammenfassend stellt das deutsche Weißbuch fest: 1. Seit dem Ende des Weltkrieges sind die General« stabSvesprech«»-,« zwische« Belgie« ««h Kra«kreich niemals abgebrochen. Dasselbe trifft z« für die Zafam, «««arbeit zwischen dem belgische« ««d englische« Generalftab. Dies «ar der deutsche« Heeresleitung durch einwandfreie Belege längst bekannt. Die belgische Regier«,« hat es schließlich auch «icht mehr vermiede«, da» vo« i« der Oeffentltchkett ««zweideutig z« spreche«. I« der gleiche« Weise sind vo« der «iederläudische« Reg irr« «g mit England ««d Fra«kreich eingehende militärisch« Abrede« getrosse« worde«. Seit September 1939 wurde der Ruhreinbruck vorbereitet S. Das po« de« deutschen Truppe« bei ihrem Vormarsch t» Belgie« erbeutet« Mgterial, von dem heule einige erste Dokumente verössentlicht »erde«, zeigt ««widerlegbar, daß der englisch,sranzösische Vormarsch gegen das Ruhrgebiet durch Belgie« und Holland hindurch schon seit dem September 1»»» bis ins legte zwischen de» Ge» neralftäben der Feiudmächte vorbereitet »ar, daß aber «icht nur die Generalstäbe, sondern sogar dte kämpsende Trupp« bereits in allen Einzelheiten mit diese« Besehle» vertrant gemacht worden war. Abschließend bringt das Weißbuch einen unlängst in Norwegen in deutsche Hand gefallenen britischen militäri schen Befehl, der die im Zusammenhang mit dem briti schen Vorgehen in Norwegen wiederholt gebrach, ten Behauptungen, es habe sich hierbei nur um eine Gegen aktion gegen deutsches Vorhaben gehandelt, Behauptungen, die gewiß auch gegenüber den in dem neuen Weißbuch mit bezug auf Belgien und die Niederlande veröffentlichten Dokumenten von gegnerischer Seite gebracht werden, in geradezu sensationeller Weise Lügen straft. Der ttalieuMe Heeresbericht ss Rom. Der italienisch« Heeresbericht vo» heutige» Sonnabend hat folgende« Wortlaut: DaS Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: SineS «nserer U-Boote hat mit eine« Torpedo» und Die Besetzung des schwedischen Erzgebiete war geplant Dieser vom ». April aus dem englischen «riegsministe- rium datierte Befehl für ein auf Narvik angesevtes briti sche» Expeditionskorps spricht in seinem zweiten Absatz klar au», daß das schwedische E r z g e b i e t »das Ziel dieses englischen Unternehmens darstellte. Es heißt dort, daß zu einem noch bestimmenden Zeit punkt der Vormarsch englischer Truppen nach Schweden vorgetrieben werden sollte, um dir Erzfelder von Gallivare zu besetzen. Von der Anwesenheit deutscher Truppen aber und von einem etwaigen Auftrag an das englische Expeditionskorps, diese deutschen Truppen aus Norwegen zu vertreiben, findet sich in dem Befehl kein Wort. Die Behauptung, daß es sich bei der englischen Erpe- dition nach Skandinavien um eine Gegenaktion gebandelt habe, erfährt mit der Veröffentlichung dieses Dokumentes im Weißbuch ihre schlagende und endgültige Erledigung. Vo« Beginn des von ihnen erklärten Krieges an ginge» die Weftmächte darans ans, kleinere Staate» der Durchführung ihrer plntokratischen Ziele dienstbar ,« machen Opfer dieser Politik sollte» znerft Skandinavien, dann Holland, Belgie« und Luxemburg werde», wie sich ans de» dokumentarische» Berösfe»tlich»»gea des Auswärtige« Amtes abermals »»widerlegbar ergibt. Artillerieaugriss einen bewaffneten Dampfer vo» 1NNN9 BRT. ans einem Geleitzng heraus versenkt. In Nordasrika ist ein Lager südlich von Maria Matruk mit größter Wirkung bombardiert worde«, wobei Trnppe« unter Maschinengewehrsener genommen, Anlage« getrosse« und etwa Sü Flugzeuge am Boden zerstört worde« find. Alle unsere Flugzeug« find zurückgekehrt. Der Führer in Strahdurg Besuch der alte« deutschen Reichsstadt und der Kampfstätten in den Bogese« )s Führerhauptguartier. Am Jahrestage der Unterzeichnung deS Berkailler Vertrages besuchte der Füh- rer die alte dentfche Reichsstadt Straßburg. Ans dem elsäs sische« Ufer des Rhein-UebergangeS vo« Kehl «ach Straß, bürg begrüßte der Oberbefehlshaber der Armee, die den Durchbruch durch die Maginotlinie im Elsaß erzwang, General der Artillerie Doll mann, de« Führer. Nach einer Rundfahrt «eilte der Führer längere Zeit im Straß burger Münster, diesem herrlichen dentfche« Bauwerk, anf dem seit dem 19. Juni wieder di« Flagge deS Reiches weht. Bo« Straßburg au» begab sich der Führer über Schlettstabt zu de« Kampsstätten in den Bogese« und be suchte anschließend die Rheiu-Niederung bei Breisach, wo der entscheidend« Borftoß über de« Strom geführt wurde. Abschluß der deutfch'griechtscken Wirtschaftsverhandlungen )l Berli«. Die feit einiger Zeit i« Athe« dnrchg«. führte Tagung deS deutsch-griechnche« Regierungsausschusses wurde Freitag abgeschlossen. Die beiderseits i« freund- schaftlichem Geist geführte« Berhaudlnuge« habe« zu Ab. machnnge« geführt, die eine« «eitere« Aufschwung der gegenseitige« Wirtschaftsbeziehungen «warte« lasten. Französische Delegationsführer in Wiesbaden )l Berlin. Die Führer der französische« Delegation, di« z« der deutsche« Waffenstillstandskommisfio« tritt, find gestern in Wiesdaden eingetroffen. Die übrigen Mitglieder der Delegation werde« heute eintreffe«» so daß dann mit de« Arbeite« begonnen »erden kann. Englische „Dankbarkeit" gegenüber dem ehemaligen Bundesgenossen )< Lissabon. Die englische Regierung hat jetzt die in England befindlichen Franzosen den gleichen Sonder bestimmungen unterworfen, wie alle übrigen Ausländer auS feindlichen Staaten. Den Franzosen ist der Wohnsitz itr einer Reihe von Ortschaften und Distrikten untersagt Zte dürfen keine Wagen, Fahrräder oder photographische Apparate mehr besitzen und ihre Wohnungen ab 8 Uhr abends nicht mehr verlassen. Gleichzeitig begann die Internierung sowohl unter den eingesessenen Franzosen wie auch ganz besonders unter den Flüchtlingen aus Dün kirchen, die man zum Teil für ganz gefährliche Verbrecher hält. Die Franzosen beklagen sich darüber, daß sie betont unfreundUch und schlecht behandelt werben. In vielen Ge schäften, Jndustriewerken und im Hotelgewerbe werden die dort beschäftigten Franzosen vor die Wahl gestellt, entweder sofort ihre Posten zu verlassen oder eine Sympathie-Er klärung für den sogenannten französischen Nationalausschuß m London zu unterzeichnen. 49VV» VNL. feindlichen Hlmdelöfchiffraumes Versen« Neue erfolgreiche Angriffe auf eugliche RüftuugSwerte und Safenanlagen )( Führerhanptquartier. Da« Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: In Frankreich keine besonderen Ereignisse. Ein U-Boot meldet die Versenkung vo« S8V00 BRT. feindlichen -andelsschiffraume«. Ein weitere« A-Boot hat drei bewaffnete feindliche Handelsschiffe mit in«gesamt 1100« BNL. versenkt. Wie an de« Vortagen griffen Kampfverbände der Luftwaffe auch am 28. und in der Nacht zum 2V. 6. in Süd- «nd Mittelengland gelegene NUstungswerke «nd -afenanlagen mit sichtbarem Erfolg an. Vesonder» wirkungsvoll waren auch Bombenangriffe auf Truppen ansammlungen «nd Verladungen anf den britischen Kanalinseln Jersey «nd Suernsey, wo in den Hafenanlagen große Brände und starke Explosionen beobachtet wurden. Britische Slugzeuge setzten ihre nächtlichen Einflüge über Belgien «nd Holland nach Nord« «nd Westdeutschland fort «nd warfen an verschiedenen Stellen Bomben ab. Diese richteten nur Sachschaden an Wohnhäusern an «nd verletzten einige Zivilpersonen. Bier der angreifenden Flugzeuge wurden abgeschoffen, davon zwei durch Flakartillerie. Eigene Ver luste find nicht zu verzeichnen.