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Dresdner Nachrichten : 19.09.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188109199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-09
- Tag 1881-09-19
-
Monat
1881-09
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.09.1881
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Vrosävn 1881. »Meinl iii«It<b früh 7 Uhr M l»r ExpedNion: Mariknsirasic I». 7r->»iik,uciüsprei» vi'rtelMrltch 2 Marl bv Plac., dun» die vos, 2 Mail lü Piac Numm. iSPsge, Ulislafk 37000 itrempl. tzilr die Rilliaaie kinarsandirr Ma- nuicrii ie inach: sich die llicdaclllm „ich: veeoindlich. tinnonec» fiir nni neljuien an: Tie Nunone-ii-chmcaux oipaal«», pelu 2i- Basier; — iNudall Masse: chaube » Vamp.! — A»»„lidc»da»k! - bi. Mulle» in «Seaiw; — Illab. Kicss in Modeln»»! — I. «ar<k » «». — Siel»« in^anc; I»«r>» Hamburg Ü 1ripi88orie- ! Vl/vilinsvlils-^usvvi'lisuf ÜU hulzanut dillitz'stv» 1ttoi80i>. 8 IU»rtii»uni» ^ G»»m, > 17, sttittittttliltttt- äi IN Itstsl. t4«-Iiln!e8. 88 jll Nr. 26Ä. Hagektatt für Uolitik, Anterhaltuirz, Geschästsverkehr. Lör/enberW, FremLeuliste. ^ li 25 LriökboZöQ ULä 25 (Kuverts, 26. .lulttpiunfii. Jnierale werden Rarienilrade I! d>» Nachm. » Ubr a lacnommrn, Lonniaa- dir MülagStLNbr. In Ncumibl nur an Wochentagen: gr. Itloireigasse Nr. l, ln-Nachm. SN br. — Tie rmlbaNigc Pemzecle konet IL Psgc. Emgeiandl Ni) Psge. Eine Garantie siir da» nach» tägige llrichcinen der Jnieralc wird nicht gegede». Sltiöioärlige Aniioncen» 2i»sträge donunbelannietiPoioiten internen wir nur gegen Pränumcranda- Aatslungdurch Sirniniaiten oder Poiieinjaitlnng. Acht Lüden koitcii Id Pig. Jttscralc sur di: Monlag:-- Nummer oder nach eniem geilluge die Petitjciic 2» Pi. snikltsvkrvs r'orwnt. mit btonogi-smmsn <2 I,»Uo>)i8v ItuAisttidmi, Vvmeklununn >, A, verpncßt iu «iiuom vlozzanlon Carlo», I ülarß. — l'nsc-r » 8ortiinont Iivswdt aus :>> 2 voi'8oIiiockoiiou 1Koi>o)-rammo». !i« 8l)pl)ivULtl»880 »1. Itttl'AOU 86IlN6, 8o>'Itio»8tlÄd80 U drät,»»» »n >Ier lloplrlenälrrkr bL ^!L°- IL«»»dur^vr ^gbang-^usscliuss-lüggt's'kn von <i—LO tttonuiszo vmMvült iu z;ro88er 2lu8llaül ^rttmr llvimiuiii, 1>i«8<lvn, HIN FllivrltUniittri-. Witterung vo>n 14 Tkhtbr Barometer nach OSlar Bösold. WaUstvas.e 16 kMitt 12.) 7'!? Mill . seit aestcru uuvl'liöldi'rl. Tliecininnelrofti. n. ^'caunr.: Trmp. >4 o Wurme, uicdl Temv. "26.. lnüNsre Teinv '^"26. L!id 26,: d. 26uiki»Iu5, LlnSsichten sür den 19. September: Zunehmende Bewölkung, Gewitterregen, später kälter. Montag, 19. Tesitbr. Rrutstcreltkramme vcr„TreSvukr'1ialtir." vom ld.Septbr. Berlin. Ter Eomnmndcur des !1. Armcccorpü, Genercil Grog ist heute Morgen gestorben. Wien. Die oniciöie „Montngs - Revue" vernimmt, daß in nächster Zeit eine Begegnung des Kaisers von Oesterreich und des Knilers von Rustland stattsindcl; Zeit nnb Ort sind »och unbestimmt. Paris. Line Bcrsügung des .slriegsministers verordnet, das! keine Person des »Jahrgangs 1879, ivelche vor Ablauf einer bestimm ten ,nisl entlassen wird, von heute an nach Afrika gesandt wird. Detiitusolgc ist Abstand genommen, die in Asrika sichenden Unfall lene Bataillone ans 9M 'Mann eu bringen. R eiv - Por k. Der Dampfer „Daniel Steinmann" ist ans der srabit von Boston nach New - Port vergangene Pacht gescheitert. Pille ist gesendet. '-rrnn-^ort. 17. »Zeptrinber. Mkl',l » D. 50 (<. OkoiDer 26i:ucrwci,cii l T'. -17 (5. >w. ?: lulncnricn Munuk 1 D. -17 (5.. pr. Ortodcr I T. . pr. 2r'ov. 1 T. 50'., 0. foI-1 mixe'rl) 72 C. Fracht 4'/^ Dresden, I'.t. September. — Der .Uaiserl. Obervosldirektor .ZabriciuS wird vom 1. 5 lieber an nach >löln als Postrath verseht. Bei der Lonenreeiu siir Lntwiirse ;n einet» .tkriegerdenkuial iti Maine sind Pros. B. .<1 ö»ig it> Darmsladt und Architert Heinr. Schubert in Dresden prümiirt worden. Bom tännstlerfest an9s 211bcrtssest! O Binse, gieb mir dam srische .rarbcn ans die Palette! Ls ist Alles verbraucht: das Rotb und das Grün, das Pell und das Dunkel. O man glaubt gar nicht, was sv ein Mni'Itersesl in den Wortvorräthen eines Zeslcbronisten ansränmt. Bom Mittwoch Abend bis eum Wochen- ichlust von den .üünsllcrseste» nnunterbrochcn eu berichten, jedes Watns eu beschreiben, jede Pellebarde abununle», die Pandtnng >u enäbtcn, den Berlin» su schildern, das Spiel am Dagc eu beleuch ten und auch des Rachts aus dem Damm n> sein, ach ! ein so vier tägiger nei'tenlbusiasmuS schmilU auch ballsbohe Borrälhe von schmückenden Beiwörtern, malenden Bezeichnungen und schildernden Benennungen bimvcg. Bia» sühlt sich litcrnriich ausgenottnnen. Man kouitnt sich sprachlich kabl gesressen vor. Wären nicbl die Bor- nuirfe, die nach jedem Zcstbericbt kommen, dasi man den Linen ver gesse». dem Anderen eu viel Lbrc angetlinn und den Dritten, der nicbl genannt sein wollte, doch aus dem Dunkel gezogen, o, dann kannte man gleich gain die Flügel hangen lassen! So aber stacheln s'lcbe Boiwiiese wieder den 2!chcns»inlb alisü iltcne. Darm» frisch bineingestnrU in das Festgcwimmel! So hart das Grobe Gar tenfest dem Künillerfcstc ans die Fersen trat, Dresden ist jekt gross genug en Beiden ein seines Publikum u> stellen. Das Albcrt- verci,issest batte freilich einen bohen Verbündeten, dessen Gunst die »ninlier vergebens erstellten, das strablendc DagcSgestirn. ^shre B!a- jestät die.Pimmclssonnc lächelte huldreich der irdiichenMaiestat bei dem bnmancn edlen Werke: der Pflege Verwundeter und .»ranker neue s Btiliel eucnsübren. Fn diesem verregneten Sommer einen sonnigen Tag. einen wirklichen Sonn-Dag m treffen, das ist wirkliches Wctter- Piich Und das hatte das Gartenfest des Alherlvereins vollständig. c:cbaaren von Menschen wälzten sich daher bereits von Mittag an binans in jenen köstlichen Park, sowohl betten Sonnenschein als die Zersireunngen ;n genießen, welche das Festprogramm angekün- !ugt lnitle. Lin enm großen Theil ans den seinslen GcicttscbastS- kleiien ensalnmengesebtes Publikum gab sich auf dem nnsgcdclmtcn Feslalahe und de» in der Nähe gelegenen Garten-Restaurationen ein Piettdicheul. Das Arrangement des Fcstplatzes, im Wesentlichen ans den Grnndlage» senilerer Feste ansgebant, fesselte doch wieder auf's Acne durch Geschmack und L!egau>. Den Deich garnirten an der Perwlicrie lustige Tcmpclchen, Verkaufsbuden und Büffets mit Lllniciiilllgen aller Art. Fn denselben warteten eine 2ln;alil Danien Machen, in Anmutl, und geichmack- ^ '"''0 siedel, der Polneidirertor Sclnvauß, der L bcrbürgerineislcr l)r. Stübel, t»el>. Btedicinnlrath l>r. Günther und eine 2ln;aht Knmmerberren, sowie viele Borstandsdnmcn voin Albcrlverein. Tie Perrschaften enlnaliinen viele Lvvse, darunter mcisleno Nieten, würfelten und kosteten vom Avsettvein, wobei Frau Petscli als Posmnndschcnk fnngirte. Las Glas, aus dem der König kostete, batte die Fnschrist ringcschtissen: „Mein König trank daraus!" Se. Majestät nahm mit Fnteresse Kenntnis! von der Aepfclmostsabrikatidn. Großen Scher; bereitete den printtiche» Kindern der Psefferkuchenverlaul: in der Ntolkereianslalt von Psund ilitcrcssirte sich Fbrc Majestät sebr lcb- basl ml, die Milchprülinslrumentc. 2lm Wolss'ichen Büffet über reichte Fräul. Pittmann der Königin ein prachtvolles Bougnet aus der Gärtnerei von Pelbig-Btascwib. 4tnch Beendigung des sebr ausgedehnten Umganges wohnten die Perrichaiten, welchen die Vorstände Oberstleutnant von Naundorfs und Lom merUenralll Popffe als Fülirer gedient hatten, dem -gveiten Theile der Köpernick'schen Produtlion bei. Köpernick halte diesmal ein seines, buntsarbigeü Driguolkoslnm angelegt und ließ ein Knäblein von l> Faliren, angeblich iein jüngerer Bruder, mehrere Umläufe machen. Unterwegs rauchte er Ligarrcn, aß Pfefferkuchen und trank wicderbolt aus einer Flasche. Lr vollendete ltt^nusc um den Deich in 17 Minuten, eine höchst respektable Leistung, die das Publikum aber mleht mebr ermüdete, als den Läufer, der nacliber nicht gerade sel,r echaussirt schien. Perr .».öpernia bat seine Kunst gratis rum Besten gegeben; diese Woche null er noch einmal lausen nnb ;>vnr in Coneurrenr mit Pferden. Gegen dreivicrtel 7 Ubr verliefen die Perrschaften unter abermaligen Pochrufen des Publikums den Fesl- plaß, der nunmehr bald in Illumination erstrahlte. Den Schluß bildete die große Relrailc der vereinigten Mnsikcbörc, die wäbrend des ganzen Nachmittags nnennüdlich gespielt hatte». Das Publi kum benahm sich beim Feste, wie immer bei solchen Anlässe», nur ninstcrhast; vor 6 Ubr bereits waren sämmtlichc Loose abgescht, so daß der Kasse des Alberlvercins hieraus und aus den gl vielen Dau send abaesehlen Linlaßbittets ein »»mhaster Reingewinn rufließen tann. Diesen Fcstbcricht liat unser jüngster Dructereilebrling vom Festplah bis in den Selrersaal, auch olmc Käpcrnick ;u sein, in un glaublich kurrer Zeit getragen. — So ist denn der lebte Gcigcnstrich der großen K ü n st lcr - fest- Snmphonie vcrklnngen. Unsere verehrten Gäste haben Dres den wieder verlassen, besten sonstigen einenden Bciworten sie gcm die Bezeichnung „das gastliche" beifügten. Der im Wesentlichen befriedigende Verlauf des Künstlerfestcü wird, dessen darf man gewiß sein, sür unser Dresden sich nach verschiedenen Richtungen hin als bleibender Gewinn Herausstellen. F» unsere Künstlcrschast ist ein neuer, frischer Geist gefahren, und wenn inan sich einmal hoben Orts entschließen kann, die Oberleitung der Dresdner Kunst einer jüngeren schaffenden, produktiven Kraft angivertranen, dann wird unser ganzes Knnstlcbcn einen neuen Ausschwnng nebmen. Ls ist § ja nicht damit abgethan, den goldenen Nibelungenhort sorglich zu wahren und seine Vorzüge zu preisen. Die Gcacnwart verlangt sür Dresden an die Spitze der Künstler eine thntkräsligc Kornphäe, ivelche nicht nur selbst mit bedeutsamen Werken die Kunst bereichert, sondern die auch jüngere Talente nicht lähmt, vielmehr einc Scbaar aufstrebender Kunstjünger um sich jammclt und danut eine neue Blüthczeit künstlerischen ScbassenS über unsere schöne Stadt heraus- sübrt. Wir entbehren zur Zeit schmerzlich des befruchtenden Ein flusses, den Namen wie Anton von Werner, Lenbnch, Knaus, Pilot», Makait in Berlin, München und Wien ansübcn! Wolttbabcnde Fremde geben desbalb den Auseiiibalt dort dem in Dresden vor und große künstlerische Ansträge gehen unserer Stadt verloren. Doch jetzt ist bier zunächst noch über die Schinßnkkorde des Künstlersestes zu berichten. Die Peimfabrt der Künstlerschaar ans der Schweiz am Sonnabend gestaltete sich zu einem förmlichen Driumpbzug. Die des Albenvereins und vollen die Gewinnile ansgihändigen und die Erfrischungen zu servilen. bien bis Dresden wetteiferte förmlich, den drei m>„„» ,,nL !»MW»"U'VTi,»,.»»>Bi„. F» diesem oft mübsamcii Geichäste ivnrden sie von zablrcichcn L sff- zicren freund!ichst unterstützt. Wir gcwabrtcn Damen der 'Aristo- lratie, ivie Frau v. Senfft, Frau v. d. Planitz, Frau v. Kapbcrr, Frl. v. Gerber; der Bürgerstnnd n. 21. ivar durch die Frauen Pos- ratb Damm und 2ickermann, Frau Fmvelier Fälme, die FrlS. Degele, Geschwister Popffe, Frls. Mantsch, Kaufmann, Scheller vertreten; die Kunst batte Frau Schuch, die Frlns. Zink »nd Link, das Frl^ Guinand lind die Pianistin Frl. Marn Krebs entsendet. Wie es schien, machten die Frls. Poppe und die graziöse Prima >>a lorina Zink und Frl. Krebs gleich von ^Anfang an im Absätze der Loose bril lante Geschäfte. 21» den I Deichccken waren Bierbüssets ausgeschlagcn. Perr Poskonditor 2ldam »nd Perr Possteischcr Gottlöbcr boten Lranicknlnieir in einem besonderen Zelle dar und Frau Restaura- >e»r 2stolp vom 2ltascivitzer Götbcgnrten vereinigte in einem Di- rettorialzeltc nne Kollektion der nnserlesensten Delikatessen von Ge tränten und Speisen. Line t'amora obganii» machte gute Geschäfte; brillant und sicherlich die lustigste vvn allen Programm-Nummern war der Psesserklicbenverkauf, den die Pofschanspielcr Löber und, L den bewirkten. Fn der gelungensten Mnrktscbreielinanicr und mit j lvabrbast halsbrecherisclien Knittelversreimen setzte Perr Löber ganze Berge dieser süßen Waaren ab. Pn der Nabe der Konditorei be fand sich der Verkam frischer Milch ans der Pfnnd'schcn Moitcrei- anstall; im Natiiltheater preßte Perr Pclsch gewaltige Pausen ßlepsel zu Most. Seine Gattin, die mnthige Luftschiffen», unter stützt von 8 jungen nlimlithigen Mädchen, vcrjchenkte den süßen Aepselmost, der aller Welt trefflich mundete. Palb 4 Uhr erschie nen, von der Streblener Ziilla kommend, die höchsten Perrschasten, entbilsinstisch vom Volke begrüßt; Fine Majestäten der König und die Koni,»», Fhre Königl. Poheite» Prinz und Prinzessin Georg nel il Kindeni «mit Ausnahme des armen Lazarus, des Prinzen Albert», sowie die Erzherzogin Antoinette von Toskana mir ihrem jüngeren Stiefbruder, dein Lrzlierzog Leopold. Die hoben Perrschasten nah- Natz und begann, rgc und gebaute Mann lief zuvörderst in der vollen feldmarscb- nnstngcn Ausrüstung eines branvenburgischen Grenadiers, mit Ge- webr, Gepäck, Ecrbet re. 7 Bial um den Teich, sich dicht haltend. Er feuerte im Lause sein Gewehr ab, entledigte sich sodann seiner Waisen und Unisormstücke und rannte, immer schneller nusschrcitcnd, zuletzt in «Seil tänzer Dricot blau und weiß. Die von ihm dnrchmeffenc Balm mißt gegen 560 Meter; er brauchte zum ersten Rundlaufc 2 Mi nuten. den letzten vollendete er in 1 Minute 29 Sekunden. Da der König es wünschte, unterbrach er einstweilen diese Produktion; er erschien nicht im Blindesten atbemlos. Sein Knie war blutig zer schlagen von einem Sturze, den er beim letzten WcttlnMc in Berlin am Freitag im dortigen Union-Skating-Rink sich zu- gczogen batte. Doch genirte ibn dies offenbar nicht allzu sebr. Die Peliscbastcn linlcrnalnnen nn» den üblichen Umgang über den Feslplatz, gefolgt von ihrer Begleitung, den Generälen v. Funke, v. Earlowitz, v. Schönbcrg, der Krcishnnptmann v. Ein- unscres Blattes batte allerorten williges Gebor gesunden. Schon bei der Abfahrt von Stadt Wehlen aus stammle» mächtige Frendcilsencr auf und bis Pirna waren die beiden Elbuscr, die saiidneinbrüchc und die BergcSböhen in förmliche Lichterzcilen vcnvandelt. Kien- körbc, Pechtonnen und getbecrtc Pobelspäne gaben ein sür die Fcrn- wiikling äußerst brauchbares 2tt'Ienclülings»iatcrinI ab; an einzelnen Stellen, z. B. am Eopitzer llser, stammten diese Feuerstöße so zahl reich in den nebeligen Sevlembciahend^ wie die Weißwnrm Glitti- feuer in den warmen 2Iilgiistnächteii. Sogar ans Flössen hatte man Pcchsäffcr angczündct und mit alten Besen, in Tbecr getaucht, ange- zündct und iiil Kreise geichwimgen, wurden ganz prächtige Licht- wirklingcn erzielt. Bengalische Roth- und Grünfeucr ergossen in Unmassen ihre blendenden Flammen. Das Eebo der Berge wurde durch eine uiliintcrbrochene 2!ö>lelkaiwnade tanieiidfach geweckt. Besonders zeichnete sich die Villa des Steinbrnchsbesitzer Flösset bei Wehlen durch Fllnminatlon und Feuerwerk ans. Ten Glanzpunkt aber bildete Pirna. Aus dem höchste» Stadtthurme erglänzte wohl eine halbe Stunde lang bengalisches Rotbfcncr, cs war als men» am westlichen Pimmel ein Rieienstern sein zauberisches Licht über die Erde strablte. Das Schloß von Pirna, seine User, die Besitzung des Redakteur Eberlcin, die Eiseiibalmbrücke und das Eovitzer User boten mit Fcucrtoillu», 'Gassternen, bengalischen Flamme» und Raketen einen unbeschreiblich schönen Anblick, eine wirkliche Pöhen- belenchtung, die in der Uferbclenchtung ihren strablendcnAbscbluß fand. Vor dem königl. Lusttchloß Pillnitz, das gleichfalls bengalifch erglänzte, riefen die Fcstgästc auf den Dampfschiffen »ach dem Gesänge von „Den König segne Gott!" dem königlichen Beschützer der Künste jubelnde Pochv zu. Ganz prächtige Fencrgrüße warten auch die Elvdörfer Laubegast, Niederponritz, Wachwitz, namentlich das Schüttel'sche Elablistemcnt, Blasewitz und Loschwitz, die Sa loppe und daö Wasserwerk den vorübeisabrcnden Künstlern zu. Fn Loschwitz begrüßte Kantor Poble mit der Schuljugend durch Ge sang und Pochs die Fcstschiffe. Ai» Llilcke'schcn 2indc gelandet, zog man in die festlich geschmückten Säle. Pier endete ein srobes Ballscst die Zulammentunst der Künstler. Die Zigeuner, welche Muskeln von Stabl zu haben schienen, sübrten noch einmal ibre chnraktcristischen scurigen Ezardastänzc »lif und 2fraun, der Bär, ..uv.»» „»« > der am Dt argen im Amselgrunde seine plumpen Sprünge gemacht, di-üi n,', d.»- mußte sich noch einmal zum allgemeinen Gaudium produciren; miede,Malt' Bkeister Petz behielt bis zuletzt gute Laune. Gegen Mitternacht cr- — P o st. Tic mit Teiegraplnm-Bekriebchlettc verbimdenc Post- ngentur ans der 2! a st e i in der Sächsischen Schweiz wird mit End« September für das laufende Fahr außer Wirksamkeit gesetzt. — Noch vor Beginn des Albcrtse st r s halten nur aus der Nedaction gestern eine Probe, wie das plötzliche schöne Wetter di> Billetknnslust slcigcttc. Pundertweis verlangten lvir vom Eoinitcz die Biilets nach und nni 11 Ubr früh war der Andrang z» nnscre, Kasse so stark, daß die Redaetionsmitglleder durch den Bkcnschcn- knäuel nicht durckdringen konnten zu ihren Arbeitsstätten und — onrch's Fenster bei sich selbst emslciaeil mußten. — Die Lonecrte des Kgl. Musikdirektors Pcrrn A. Ehrlich im Cchillergartcn zu Blasewitz beginnen jetzt der vorgerückten Fahreszeit wegen Nachmittags 4 Ubr. Der Zuzug zu dem Kniisllerfest in Meißen seitens Aus wärtiger betrug überhaupt 17,ttl>tt Personen, von denen ea. durch die Tampsschissc und ca. I2,<X)0 von der Eisenbahn befördert worden sind. — Bei der in Meißen in der Nacht zum Sonnnbend im „Dbulmhaus" abgebaltcncn Tanzmusik bat sich zwischen Eivit nnb Militär eine Schlägerei entwickelt, in deren Folge mehrere Soldaten und zwei Schutzmänner durch Sähelbiebe und Stiche nicht unbedeutend verwundet worden sind. Die Soldaten haben sich in das Lazarett) begeben müssen. Tie Blulspurcii waren bis in die Stadt sichtbar. — Perr Fabrikbesitzer Rcinhold Poffniann in Gcrsdors hat nach einem Wunsche seines seligen Vaters und zum Andenken nn seine Eltern der dortigen Kircbe 25090 Mark überwiesen zur An schaffung eines barmonlichen Geläutes, einer neuen Orgel :c. — Wegen Urkundcnf ä l s ck u n g wurde der Tiätist Pörnig bei der Kgl. Amtsbaliptmnnnschast Pirna, svivie der Gemeindcvor- stand Berger in Goes verbastet. — Fn Kirchberg stürzte aiii^t.',. d. M. der Fahr ^alte Knabc Ernst Richard, Solm des Strunipswirters Friedrich Otto Grüner in einem unbewachten Augenblick in den nahe» MnhIIcich und ertrank. -- Eine unangenehme Uebcrraschung erfuhr am Mittwoch eine junge Dame aus dem Standcsainle i» Palle. Tie von ihrem Bräutigam behufs seiner Pcrbciratlmng eingerelchten Papiere schienen dem Standeshcamtcn io seltsamer Art, daß man Verdacht schöpfte, dieselben seien gefälscht. Nachforschungen ergaben denn auch die Richtigkeit vieler Vcrinuttmng. Ter Bräutigam, der sich ans die nn ihn gerichteten Fragen dreist und frech als Slenerrath Rick,. Pesic aus Potsdam bezeichnet batte, entpuppte stcb als ron- tinirtcr Schwindler und Pochstapler. Statt nun die Eheschließung vorznnchmen, übergab der Kgl. Standesbeamte vor den Augen der verblüfften Braut und Zeugen den Peirnthskandidatcn dem Arme des Gesetzes. Soviel bis jetzt feststebt, ist dieser Schwindel nicht der erste, da von dem Gauner auch in Dresden eine Dame unter älmlicben Umständen um 800 Mk. betrogen ist. Gekränkt und ge brochen mußte die betrogene Braut allein in die bereits von ihrem Geldc eingerichtete Wirttstchast gebe»; die glatten Manieren des Schwindlers machen ihre Verlobung erklärlich. — Polizeibcricht. Am 18. d. Mts. Abends hat sich ein 18 Fahre altes Mädchen ans der Wohnung seiner Dienstherrschaft heimlich entfernt und ist bis Sonnabend nicht wieder zurück- gckebrt, auch über seinen Verbleib Etwas nicbt zu ermitteln gewesen. Nus Nachsnchcn wurde >» der Kommode der Verschwundenen ein an die Eltern »nd Geschwister gerichteter, offener Brief gesunden, in welchem sie von ihnen Abschied nimmt. Demnach gewinnt es den Anschein, als oh sie freiwillig dm Tod gesucht und inzwischen auch gefunden habe. — Landgericht, den 10. Seplembcr. CuafkFMMki II. 9 M.i .hliiiplvcrhkN'd- ring ftccicn den Tagardeilci 6arl F>cimalln (fidler und ^cliossen nn-Zinnw>Ud n cgen Dlcl'iralil'-. 9 geicn den l)r. Mnr Aicl'md HO-icl aus Llclun '.kcg-n sitHich- tcli-'nc:l'tec1icii. I0>, gigen den vandardcilcr Ernil 2'lludcl»l>'.nn ai ö Wulirode nfgen eiln'llcden Diedltiihld .'c. Glbliölie in Dresden» 18. Scptbr., Mittags: 90 Lcnt. unter 0. scholl ein Trompctciisignal: Oberst v. Götz, Borstand der Dresdner Kunstgenoffcnschast, bestieg noch einmal die Tribüne, um in kräfti gen Worten den auswärtigen Künstlern, deren Theilnahmc das Fest so reich verherrlichte, herzlich zu danken. Aus voller Ucber- zeugung stimmte ihm das ganze Auditorium zu. — Der 25jährigen Jubelfeier der deutsche» Kunstgenoffenschait schließt sich nun vom 18.—24. Lepl. der deutsche s chr is tst c l I e r- t a g und der internationale literarische Congrcß in Wien nn. Demselben werden von Dresden aus Nr. Döbn, P. Dnboe- Wnldmüller und der Direktor des Körnermilseums, 1>r. E. Pescbel, beiwohnen. Letzterer, welcher sich an den Festlichkeiten der denttchen Knnslgenosselischast bclhciligte, reiste von der sächsischen Schweiz aus direkt nach Wien ab. — Pariser Mcdcndrics vom I«. Lcptcmbei. Meine gute Hcrmancc! Ein Tag ohne düstere Wellenreiten ist jetzt lein.chc jchon cuie Lockspeise de. 2!alur. der wir nur allzugern jolgcu. otichoi! — lache nichl darilb«! — mil einem Male Mode geworden ist. ii» Rcgeinvcller spaziere» zu gehen. Jede clcgame Pariserin läßl ihre Equipage „»He lium Himer sich her fahren, bielel dein Wetter Trotz und »cm sich eine Sliliide spälrr ihrcS PeldcmnulhcS am .staminc wo der Pbaiiiasic ;» Liebe setz! schon ci» paar paisüniirlc Lcheilc knistern. Za, ins etiöro, wir suchen Bergnilgen daran, geschmackvoll gcarbcilcic Lchirnic von hianncr. diilitclblancr. grüner und violellcr Leide, ans denen in clha- > cncr Stickerei der AamcMttlig nick» sehlc» dais . einen sehr kleidsamen r'Inzng von Lncli oder wasserdichtem SLollstoss mil kurzem, sehr engem, durchweg plissirlcin Rocke, Icichlgerassler Polonaise und jächerarlig ge- sallctcr Pcleilne. sennc sehr sckiönc Slicjclelicn mil Tuch- oder Slosj- cinsatz. silhernen Haken und Quasten zu tragen, »ach dem lnonoloiicii kAerausch. dad die herabtallendui Licpjeu veriusache,,. zu promcniren und »Mer dem großen, dreiilrenipigen Hnkc bcrvor nach Bewunderern unserer Toilette zu schielen. Da nur Dame» mil kleine», wcnigstcnr proporuc- mrlcn Füßen die kaum bis zuin tknöchel reichende arachl anlcgen können, wenn sic sich nichl einer boohaskcn ikrilik von Lcilc» der übrige» Spa ziergänger uulerwcrsen wollen, so sichl mau eine sorgsälkig gewahlle Ausstellung, einen sörmlichcn Wettlamps seiner Ebanssüic». cs fehlen nur noch die PreiLrichlcr, die Medaillen und Ehrcndiploine. In zu knappen Skieselellc» einhelzugetzcii, würde dnrchaus nick» vornehm sein, diese sclbstbcrcikele Qual dkeibk den 2tärri»»eu üderlassen. aber die Fußbeklei dung muß ladclloe »cu. gul sitzend und mil dem Anzuge harmcuirrnd au»)cheli. Da» ist zwar nicht iminer bequem, aber wir lröstc» lind mil anderen, weil voruchmcrc» Frauen, denen — wie z. B. der jiaiscrm von Oesterreich — die Hoseliquekkc lagkich ein Paar iicnc Schuhe vsrschrcibl, und fügen nn« sür Slunden den Gesetze» der Eilelteil und der Mode. Der zu den „Paradc-Slicseleltcn" gehörende Slrnmps niuß aus jchiearzcr Seide gewebl und womöglich mik Skahlperlc» veizierl lei»; oftmals fällt auch eine kleine Franse von Slählpcricn über den Rand des Slic- selchens. Du wirst hierin eine ungeheure Verschwendung und eine ladettiSwcrlhe Kokellcuc crhlicken, denn die tcmichen Frauen Pflegen bei ungünstigem Weller nichl anszngeheii. oder wenn sic avsolm dazu gc- nölhigl sind und der Wage» nichc iniincr zur dclichigen Tiövosilion stchi, zurückgelegle. beschädigle Aleidcr re. ansznsnchcn, sich darin zu vcrunstal' len und den guten Geschmack m verlevc». Wir sind der Ansicht, daß' durch da» Vorhandensein besonderer Anzüge sür nasse», unangeuehincs Weller nick» nur sehr viel an llnlerkleiter» erspart, daß auch die dmch- au» nicht ästlleliich wirkende Auischnrzung weiier. langer Ltöüc vcrnncdcii, die Nolhwendigkcil. sich ieinen -Miinienschen in würdiger Umhüllung zu zeigen, befördert wird. Die Gesuiidbeil sowohl, als dic Rückstcbl, die zur Erhaltung eine« schönen Tcinl» crsoidcrlich sind, verlangen eine täglich zu wiederholende Bewegung im Freien, sic Hallen sogar die scuchle Lust als äußerst wohllhälig Aach diese» Reflexionen haben wir nn» ent schlossen. lebe Dame, die sich unserer Mode nichl nnlclwirst, als die >n'- g.ückuche Bcsiberin mil p:oni»»adcniäbi,>er „ttnw.ibanci." zu cil aien nnb zu bemitleiden, sie gelegentlich zu fragen. w:e lang sie ihre Roben M'iicidcn. ihre Schube »inst aiiierliaeii lasse». Dn Wust sehe», wie schnell
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