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I Großenhainer Merh altungs- M Anzcheblatl. Amtsblatt des Königlichen Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. VI. Donnerstag, den 23. Juni 18VO. eres er ;7- i- lr. ;e e« n Bekanntmachung. Die städtischen Centralanlagen auf das zweite Vierteljahr 1870 sind am 14. Juni 1870 fällig und bis längstens zum 30. Juni 1870 an Stadthauptcassenexpeditionsstelle zu bezahlen. Hierbei wird bemerkt, daß einem bei der vorjährigen Ein schätzung gestellten Anträge zufolge bereits im Monat Juli lau fenden Jahres wegen der Anlagenreste aus dem ersten Halbjahr 1870 vom unterzeichneten Stadtrathe mit Executionsmaaßregeln verfahren werden muß. Großenhain, am 13. Juni 1870. Der Stadtrath. Kunze. Br. Bekanntmachung. Nach erfolgter Aufstellung des Schulgeldcatasters auf das Schuljahr Ostern 1870 bis dahin 1871 wird nunmehr das Schulgeld auf die Zeit von Ostern bis Johannis 1870 mit dem Bemerken andnrch ausgeschrieben, daß dasselbe spätestens bis zum 3. Juli d. I. an Stadthauptcassenexpeditionöstelle zu bezahlen ist. Großenhain, am 17. Juni 1870. Der Stadtrath. Kunze. Br. Bekanntmachung. Im Gasthofe zum Auer sollen den 6. und 7. Juli 1870 von Vormittags 9 Uhr an, folgende im Kreier Forstreviere ausbereitete Hölzer, als: den 6. Juli n. e. 37 Stuck birkene Stämme, von 44—10z Zoll Mittenstärke, 644 - kieferne - - 5 —164 - - 1 eichener Klotz, von 5 Zoll oberer und 10 Zoll unterer Stärke und 12 Ellen Länge, 2 Stück eichene Klötzer, von 5 Zoll oberer und 8 Zoll unterer Stärke und 10 Ellen Länge, 3 Stück birkene Klötzer, von 4 Zoll oberer und 7—9 Zoll unterer Stärke und 10 Ellen Länge, 1 birkener Klotz, von 6 Zoll oberer Stärke und 7 Ellen Länge, 168 Stück kieferne Klötzer, von 9 —19 Zoll oberer Stärke und 8 Ellen Länge, 105 Stück kieferne Röhren, von 7 — 9 Zoll oberer Stärke und 7 Ellen Länge, 11 Stück birkene Stangen, von 5—6 Zoll unterer Stärke, 37 Schock 36 Stück kieferne Stangen, von —6 Zoll un terer Stärke, in den Holzschlägen: Karauschenbolz 8 und 9, Lindenberg 14 und 15, Schlangenzipfel 16 und 17, Strang 18 und 19, Wolf 25, Auer 26 und 27, Hahneberg 28, Obere Lockwitz 32, Große Wiese 34, Kreierberg, Q. Ab- theilung 36 und 37, Rabenborn, Abtheilung 38 und 39, Spitzberg, Ab- theilung 45, Taubenheimer Holz 46 und 47, Bohnswiesen 48 und 49, Brömmerwiese, Abtheilung 51, Krötenbruch, Abtheilung 55 und 57 und Hohenstein, Abtheilung 59 und 60; in den Holzschlägen: Karauschenholz 8 u. 9, Breiter Rand 13, Lindenberg 14 und 15, Schlangenzipfel 16 und Strang 19, 504 - Bodenstreu, in der „oberen Lockwitz", Abthei ¬ lung 32, 42 - Bodenstreu, am „Lindenberg", Abtheilung 15, 1504 - Besenpsrieme, Strang 18, Hahneberg 28, Große Wiese 35, Spitzberg 44, Bohnswiesen 48 und 49, Brömmerwiese 50 und 52, einzeln und partienweise gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Wer die zu versteigernden Hölzer vorher besehen will, hat sich an den Herrn Oberförster Schulze in Kr eiern zu wenden, oder auch ohne Weiteres in die genannten Waldorte zu begeben. Königliches Forstverwaltungsamt Moritzburg, den 16. Juni 1870. Rüling. Eras. den 7. Juli a. c. 4 Klafter S-ellige buchene Scheite, 824 - - kieferne - 14 - - erlene Rollen, 244 - - kieferne - 74 Schock buchenes, birkenes u. erlenes Reißig, 2164 Schock kiefernes Reißig, Tagesnachrichten. Sachsen. Se. königl. Hoheit der Kronprinz ist am 20. Juni früh 1 Uhr von Marienbad wieder in Dresden eingetroffen. — Die Gewitter am 17. Juni haben sich in der Gegend von Leip zig, Chemnitz, Leisnig rc. mit furchtbaren Regengüssen entladen; auch hat der Blitz an mehreren Orten gezündet. In Hohenstein, Lichtenstein, Lößnitz, Limbach und Lungwitz sollen förmliche Wol kenbrüche mit Hagel niedergegangen sein und in dem letztgenannten Orte viel Schaden angerichtet haben. Am stärksten entlud sich das Gewitter in der 10. Abendstunde in Hartmannsdorf. Nicht weniger denn sechs Mal unmittelbar hintereinander schlug der Blitz dort ein. Ein Blitzstrahl fuhr in das Heinig'sche Bauern gut (die dicht dabeisteheuden hohen Pappeln unversehrt lassend) und wie im Nu stand dasselbe über und über in Hellen Flammen. Infolge des nun in mächtigen Strömen sich ergießenden Regens schwoll der Dorfbach zu einer bedenklichen Höhe an; doch schützte der starke Regenguß die benachbarten Güter und Häuser vor wei terem Unfall. Das Heinig'sche Bauerngut brannte total nieder; nur das Vieh konnte noch glücklich in Sicherheit gebracht werden. Der Gutsbesitzer, den der Blitzstrahl betäubt und gelähmt hatte, wurde unter größter Anstrengung und nicht ohne Lebensgefahr von dem Eommandanten und einem Steiger der Turnerfeuerwehr durch das Fenster gerettet. — Aus Hohenstein wird geschrieben, daß die Gewitter von mehreren Seiten kamen und sich wie in einem Kreise herumdrehten. In der achten Stunde fiel ein wolkenbruchartiger Regen, und Ströme von Wasser schwemmten in kurzer Zeit Alles hinweg, was irgend in den Berggärten,