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Schönburger Tageblatt Mittwoch, dcn 1. Scptcmder 1926 48. Jahrgang. Nr 203 England tritt für Deutschlands Aufnahme ein Die vaterläx»ifchex vertue erkläre« »ie Erricht««, ei«e« ReichSehrexmal« fiir derfriiht. Die «xfWertxxs»«r,axis«ti«xex habe« sich z« ei«er Ei«- heit«fr„t zxsa«me«,tfchl,ffe«. Der »«»tsche Gtrammeister «ierkötter »«rchschmamm »e« D««al i« 12 Staude« 4L Mix«te«. Der -sterreichische vundr-ranzler vr Ramek beabsichtizt r«riilkz»tr«te». Die »e«fer Stu»ie«k«m«isfis« ist gester» z« ihrer erstex ^'tzxxg zusammexgetrele«. Pilsx»ski «>ur»e zum «exeralixspektexr »er pelxischex Ar»«« erxaxxt. Spauiex »roht mit »e« «xttritt ax, dem völkerbxx». Ix Spauiex faste« »xrxhex au»qebr«che« feix. Der Bergarbeiterstreik ix E«»la«» bröckelt aß. Der Abschluß eixr» italieuisch-rxmäuische« LS«»«iffe- kieht bebar Ix str»xsta»t kam e» z» «ariuemeutereieu. Zwische« Ruhla«» xx» Ehixa ist eix K-xslikt axSge »rochex. Der amerikaxische Schatzsekretär Mellex begibt sich »em- «achft «ach Sax»x Zugleich weit verbreitet in den Ortschaften der Standesamtsbezirke Altstadt Waldenburg, Braunsdorf, Callenberg, Frobnsdors kalken Grnnik,^^ s Niederhain, Langenleuba-Oberhain, LangenchurSdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, WEenburg"und" Die Throufolgefrage. DailN Erpreß" meldet von der spanrschen Grenze, den, da das Befinden des Kronprmzen schlechter ae worden sei und man^f d^ Todes des Kronprinzen Kümg an Stelle des zweiten tauben Sohn^s durch P?rlamentsbeschluß zum Thronfolger er klären lassen. Politische dlundsckan Deutsches Reich. Reichstagspräsident Löbe ist zur Teilnahme an den Arbeiten der interparlamentarischen Union in Genf a^ck,-int werktägl. Nachm. Bezugspreis monat- Mm" °rauS lbv R.-Pfg. freibl., auSschl.Trägerl. K»e7ne N? 10 Reichspf SonntagS-Nr. 20R.-Pf. An.eiaenvreise: 6aesp. Petitzeiie 0,15 R.-Mark, v außerhalb de« Bezirkes 0,20 R.-Mark, Zgesp. Retlame^eile 0,45 R.-Mark, Linwetse auf Anzei- aen und Eingesandte 0,10 R.-Mark, Nachweise, und Offertengebühr 0,20 R.-Mark, Rabatt nach Tarif. Schwieriger Satz (Tabellen) mit Aufschlag. ««aründet 1878. J«rnspr«ch,r Nr. S. Postschli-Nach Nr. 8 »ostschrckkont» «ml Lkipztg Nr. 143k. »anttont»: »rrelniban! ,u Colditz Filiale Waldrnbnrg Stadtgirokonlo Waldrnburg 1k. N-batt- ,«!»«n nur b«i pünttlicher Zahlung, b«i ,«ang»weis«r Mntrrlbung dtk NrchnungjlbrlrLg« wird i»d«r Nachlaß hinfällig. Anzeigen bi« vorm. 8 Uhr am Ausgabetag erdest« AuSaabe nachmittags '/«Z llhr in der Geschäftsstelle in Waldenburg Sa., Ob- rgafie 38. Erfüllungs ort Waldenburg. Filialen in Altstadt Waldenburg bei Lerrn Otto Förster; in Callenberg bet Lerr» Friedr. Lerrnann Richter: in Langenckursdorf bet Lerrn Lermar>n Esche; in Wolkenburg bei Lern» Linus Friedemann; in Denig bei Firma Wilhelm Dahler; in Ziegelheim bei Lcrrn Eduard Kirste». Im Fall» höherer »rwali, Krieg, Streik, kutjoerru»», Malchin«»» bruch, Ltdrungen t>n »«trieb der Druckerei oder unser Liesst Hal der Bezieher keinen Anspruch auf Lrhalt der Zeitung oÄ> Nückzahlung d«e vezugrprrije» Kür Nichtigkeit der durch Kern- irrecher »usaeaebenen »nzeigen übrraedmen nur keine Gewühl 'Waldenburg, 31. August 1926. Die Genfer Studienkommission hat am Montag vormittag ihre erste Sitzung abgehalten. Da der Völ- kerbundsrat schon am Mittwoch zusammentreten wird, so sind der Studienkommission für ihre erneuten Bera tungen nur wenige Tage Zeit gegeben. Die Haupt arbeit hat sie ja auch schon in ihrer Maitagung ge leistet. Es ist wenig wahrscheinlich, daß man jetzt noch einmal all die Fragen grundsätzlicher und theore tischer Art aufrollen wird, die damals eingehend er örtert worden sind. Die jetzigen Schlußberatungen wer- vielmehr auf den sogenannten Cecilschen Vor- ichlngen fußen. rett« Mitglieder der Studienkommission trafen be- Sonntag ein. Die französischen Delegierten atcrt!»geot und Graf Clauzel und die englischen Dele- zusamm?" Robert Cecil und Sir Cecil Hurst kamen deutsch-n" S"it dem Pariser Zug an, etwas später die gleich na<k i»^ierten v. Hoesch und Dr. Gaus. So gen »Wischer" Ankunft fanden die ersten Bcsprechun- sischen Del-^- deutschen, englischen und franzö- Cecil Hurst^^" im Hotel Beau Rivage statt. Sir ihrem Hoteldie deutschen Delegierten hierzu in dauerte etwa i"ropole abgeholt. Die Unterhaltung ins Hotel Stunden. Nach ihrer Rückkehr Delegierten äußerten sich die beiden deutschen austausch mit Z°"d über den ersten Meinungs- gierten. Wie anch.» ""^fischen und englischen Dele- Mal von der erste» werden darf, wird das im Programm der Rx» Studienkommission ausgearbeitcte bis auf geringe Aß^?uisierung des Völkerbundsrates Seite als Verbessere,.» ungen, die auch von deutscher ändert werden. ^n bezeichnet werden, nicht ver- Den weiteren Ga„. . in Genfer orientierten w Beratungen stellt man sich Die Studienkommission wissen folgendermaßen vor: Gelegenheit haben, die Ueb»^"" Montag bis Mittwoch zur Erweiterung des Rates des Programms tag werden die Vorschläge von Am Donners- de'm Völkerbundsrat unterbreit»?^ Studienkommission Rat an die Vollversammlung 5.^*den und von dem dann ihrerseits die juristische und n^-Ä^^n, die mit der Beratung beauftragen soll Kommission tember — so rechnet man — würde« ^wa am 8. Sep- Ukeiten bezüglich der Aufnahme Deuter Schwie- Völkerbund überwunden fern. ^utschlands rn den Cs fragt sich nur, wie weit das mädchegx^^^^,- ist. Gewiß hat der V«s» Milch- ^allergrößte Interesse daran, daß selbst tam! dem gleichen Mißerfolg endet, wA Mung. Auch an dem guten Willen' EnalanM^ -u '^eichs, Deutschland den Weg in den Nölk^n^^ a?,^nen soll nicht gezweifelt werden. Trotzdem °°er dre Tatsache bestehen, daß das spanische Pr«^ sdani^^^^schl gelöst ist. Erst jüngst wieder ha? Nische Außenminister Aangua einem französische" Pressevertreter gegenüber mit aller Deutlichkeit erklärt, daß eine Einigung über den Anspruch Spaniens auf einen ständigen Ratssitz noch nicht erzielt worden sei. Weiter erklärte der Minister: „Spanien hat in voller Loyalität und in offenem Freimut seinen festen Ent schluß mitgeteilt, sich aus dem Völkerbund zurückzu ziehen, wenn sein Wunsch auf einen ständigen Rats sitz nicht erfüllt wird. Die einzige Kompensation, die der Größe des Verzichtes gleichkommen könnte, zu dem man Spanien von feiten der übrigen Nationen, nament lich von feiten Frankreichs, auffordert, wäre die Ein schließung des Tanger-Gebietes in die spanische Ma- rokkozone." . . Diese Aeußerungen lassen an Deutlrchkert nichts zu wünschen übrig. Der Wunsch Spaniens, die Tanger frage noch vor der Völkerbundstagung in einer be sonderen Tangerkonferenz zu regeln, bestätigt gleich falls, daß Spanien die beiden Dinge miteinander ver quicken und seine Haltung in der Ratsfrage von der Erledigung der Tangerfrage abhängig machen will. Sowohl in Paris wie in London hat man aber zu ver stehen gegeben, daß eine Erörterung der Tangerfrage vor der Völkerbundstagung nicht in Frage kommen kann. Hat sich Spanien aber erst einmal mit der Ab lehnung des ständigen Ratssitzes abgefunden, dann ver ringern sich natürlich auch seine Aussichten, in der Tangersrage Entgegenkommen zu finden. Man muß daher immer mit der Möglichkeit rechnen, daß Spanien einen neuen Konflikt heraufbeschwört. Ser Aufweriungskampf in MM. Dr. Schacht als Kläger. Unter ungeheurem Andrang des Publikums be gann am Montag in Berlin der von dem Reichsbank- präsidcnten Dr. Schacht gegen den Vorsitzenden des „Reichsbankgläubiger-Verbandes" angestrengte Beleidi- gungsprozetz. Als die Sache aufgerufen wurde, stürm ten Hundebte von Menschen den Saal und prügelten sich um die Tribünenplätze. Die Tür konnte nur mit Mühe geschlossen werden. Dr. Schacht mußte durch einen Nebeneingang in den Saal geführt werden. Dem Angeklagten, Spielwarenhändler und Ver lagsbuchhändler Gotthard Roll, wird zur Last gelegt, er habe in Werbeversammlungen im Frühjahr d. I. geäußert: „Dr. Schacht ist kein Betrüger, sondern ein Schwindler," „er ist ein reißender Wolf, werft das Ungeheuer in die Wolfsschlucht". „Dr. Schacht ist der Henker der deutschen Volkswirtschaft" usw. Der An geklagte erklärte, er habe in den Versammlungen aus geführt, Dr. Schacht werde seit Monaten von einem bekannten Schriftsteller als „Henker der deutschen Volks wirtschaft" bezeichnet. Er habe ferner gesagt, die Reichs bank sei eine Filiale des internationalen Kapitals. Roll gab auch zu, geäußert zu haben, die Reichsbank habe ihre Mitglieder betrogen. Das sei tatsächlich auch geschehen, allerdings vor der Aera Schacht. Den Aus druck „Dr. Schacht ist kein Betrüger, sondern ein Schwindler" bestritt der Angeklagte. Die Zeugen, Kriminalkommissar v. Krick und Krrmrnalkommissar Bober, die die Versammlung dienstlich überwacht hatten, bekundeten, daß die Aeuße rungen tatsächlich gefallen seien. Der Zeuge Kriminal- assistent Lerch erklärte, daß der Angeklagte seine An griffe stets gegen Dr. Schacht persönlich, nicht gegen die Reichsbank gerichtet habe. Aehnliche Aussagen machten noch einige weitere Kriminalbeamte. Reichsbankpräsident Dr. Schacht, der alsdann vernommen wurde, erklärte, der Zweck seiner Rede gegen die Aufwertungsverbände fei der gewesen, endlich den Unfug zu beseitigen, daß den armen Leuten, die leider durch die Inflation ihr Geld verloren haben, weiter Geld aus der Tasche gezogen wird, indem ihnen vorgespiegelt wird, daß die alten Tausendmarknoten aufgewertet werden und man sie zu diesem Zweck in Massenversammlungen locke, wo sie 1 Mark Eintritt zahlen, ohne daß sie etwas da von haben. Er habe schon damals gesagt, daß die Führer der Bewegung sich zum Teil aus berufs- mäßigen Agitatoren, zum Teil aus Idealisten zusam- mcnsetzen. Er habe auch gesagt, daß diese Aufwer tungsbestrebungen der Verbände fast an Volksbetrug grenzen. - - Spanien fordert den RaM. Die Eröffnungssitzung der Studienkommission. In der Studienkommission, die am Montag in Genf zu ihrer neuen Tagung zusammengetreten ist, sind diesmal nur 14 Staaten vertreten, da Brasilien den Verhandlungen fern geblieben ist. Die ersten 10 Mi nuten der Sitzung waren vertraulich, dann wurde die Presse zugelassen. In seiner kurzen Begrüßungsan sprache schilderte der Vorsitzende, Bundesrat Motta, die Ereignisse seit der Mai-Tagung der Studienkom mission und bedauerte lebhaft das Fehlen Brasiliens, das, wie Motta sich ausdrückte, aus „den allgemein bekann ten Gründen" die Teilnahme an den Sitzungen der Kommission abgelehnt habe. Da Vie Studienkommission auf Spaniens Bitte erneut zusammengetreten sei, bitte er den spanischen Vertreter, zu der Frag« der ständigen Ratssitze sich äußern zu wollen. Gesandter Palacios begann seine Rede mit dem Hinweis auf die außerordentliche März-Tagung des Völkerbundes, deren unerfreulicher Verlauf noch in aller Erinnerung sei. Die Stellung Spaniens und seine Forderung auf einen ständigen Ratssitz wäre von ihm persönlich bisher während der ersten Ratssitzung in aller Ausführlichkeit vorgetragen worden. Spanien wäre damals von dem Vorsitzenden dahin beschiede« worden, daß zu geeigneter Zeit seine Forderung geprüft werden würde. Aus Gründen, die die spanische Regierung wohl achten, aber nicht teilen könne, wäre die Frage des ständigen spanischen Ratssitzes von der ersten Kommis sion nicht behandelt worden. Er richtet daher die Bitte und die Aufforderung an die Studienkommission, die Frage des ständigen spanischen Sitzes zur Debatte zu stellen und sich hierzu unzweideutig äußern zu wollen. Präsident Motta schlug hierauf vor, zunächst in die zweite Lesung des im Mai angenommenen Ent wurfs einzutreten, und dann erst die Frage der stän digen Ratssitze zu erörtern. Nach längerer Geschästs- ordnungsdebatte wurde dieser Vorschlag angenommen. Präsident Motta eröffnete darauf die Debatte über den auf der letzten Tagung der Studienkommis-, sion bereits angenommenen Entwurf. Der Artikel 1: „Die nichtständigen Ratsmitglieder werden auf drei Jahre gewählt. Sie treten ihr Amt sofort an. Ein Drittel von ihnen wird jedes Jahr neu gewählt," Wird ohne Debatte angenommen. Bet Artikel 2, der die Wiederwählbarkeit behan delt, machte der polnische Vertreter Sokal Bedenken geltend. Die Aussprache wurde dann auf eine Nach mittagssitzung vertagt. Unruhen in Spanien. Strenge Zensur für alle Auslandsmel dungen. Die Agentur Fournier meldet aus Gibraltar, die Telegraph««- «uv Telephonverbinvungen mit Spanien seien unterbrochen. Gerüchte wolle« von dem Aus bruch lebhafter Unruhen wissen, die mit »er Nnz«' friedenheit der Artillerieoffiziere in Zusammenhang ständen. Bürgergarden sicherten den Eisenbahnverkehr. An Berliner zuständiger Stelle liegen keine ge naueren Nachrichten aus Madrid vor, sodaß es schwer ist, sich ein genaues Bild von der tatsächlichen Lage zu machen. unS Wal-enbllrger Anzeiger Diese« Blaer eathSU die amtliche« Betauxtmachxnae« de« » StadtratS zu Waldevburg. Ferner veröffentliche» de« städtische u. Gemeiude-Behö-de« ihre B-kauutmachunge» NöuburA T^ Verantwortlich für Redaktion, Druck und Verlag E. Kästner in Waldenburg Sachsen ' Mitglttd d«« Süchstsch«» »«» d«« DrutsH«» Z«itung«o»«I«g«r.>8«r«in« m, M. Wald.ntur, Such,«»,