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Sächsische Volkszeitung : 13.12.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-191512131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19151213
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19151213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-12
- Tag 1915-12-13
-
Monat
1915-12
-
Jahr
1915
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IN«»-«»» « mU I Dr-»d »den und Ve»»,s>»re1«, veUage vleUeljöbrllch »40 In , -an- Deutschland stet Hau» »,L» A; »n Oesterreich 4 4« <. I ^ » dterteltlchrNch 4.8« In I «achmütagSstu,^^ 3eikmg rezelmStzt» «n den ersten Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht und Freiheit mit Unterhaltungsbeilage Vie illustrierte Zeit «u,e<g»»l > Annahme von Leschüftdanjelaen btS IO Uhr, anzetaen bi» 1» Uhr, Pret» für dte Pettt-Epallzeile tm «rU don gainlllen-1 , «eklametett«« ».I I Für undeutlich geschriebene, sowie durch Fernsprecher aus-1 I gegebene Anzeige,, können wir die Berantwurlltchkeit für! die Richtigkeit de« Leite» nicht üdernehmen. e:40k Redaktions-Sprechstunde: »v bi» »41 I Für Rückgabe «tnaesaudler Gchristsl. macht f I nicht verbindlich; Rücksendung erfolgt, wenn Rückporto bet-1 I gefügt ist. Briefliche» Anstagen ist An»wort»porto betzufttgen. I «r. 285 Montag de« 13. Dezember ISIS Fernsprecher 21366 11. Jahr-. WM «kl!« »kl UM «ikM «M Die wichtigsten Ereignisse von den Kriegsschauplätzen sind für die deutschen Waffen und die ihrer Freunde wiederum sehr günstig abgelaufen. Das Hauptaugenmerk ist nach wie vor auf den serbischen Kampfplatz gerichtet. Von dort berichtet der deutsche Tages bericht vom gestrigen Sonntag: „Den in den albanischen Grenzgebirgen verfolgenden österreichisch-ungarischen Kolonnen fielen in den beiden lebten Tagen über 6500 Gefangene und Versprengte in die Hände. Zwischen Rozaj, das gestern genommen wurde, und Jpek hat der Feind 4 0 Ge s chütze zurücklassen müssen. Nach entscheidenden Niederlagen, die die Armee des Generals Todorow in einer Reihe kühner und kräftiger Schläge während der letzten Tage den Franzosen nnd Engländern beibrachte, befinden sich diese in kläg liche in Z ustande auf d e m R ückzugc nach der griechischen Grenze und über dieselbe. Die Verlnste der Feinde an Menschen, Waffen und Material aller Art sind nach dem Berichte unseres Verbündeten außer- vrdentli ch s ch w e r." Diese hocherfreulichen Meldungen werden durch den amtlichen österreichisch-ungarischen Tagesbericht bestätigt. Nachrichten aus Sofia über die bulgarischen Kämpfe mit den Franzosen und Engländern liegen bis zur Stunde noch nicht vor. Sollten sie im Laufe des Vormittags eintreffen, so werden wir sie unter „Neues vom Tage" bekanntgeben. Aus den deutschen und österreichisch-ungarischen Meldungen geht aber zur Genüge hervor, daß die Entente von den Bulgaren ganz gehörig geschlagen worden sein muß. Vor l inigen Tagen konnten wir von dem Beginn einer großen Schlacht an der südmazedonisch-griechischen Grenze berichten. Es hieß in der kurzen Drahtnachricht, daß die Schlacht stünd lich an Heftigkeit znnehme und unter Umständen eine Ent scheidung brächte. Eine andere Meldung besagte, daß die Ententetruppen sich etwas zurückgezogen hätten, sie seien nur 20 Kilometer von der griechischen Grenze entfernt, eine neue Gefechtsstellung sei dort eingenommen worden und die Bulgaren rückten mit großen Verstärkungen vor- Nun scheint die Schlacht in der Hauptsache beendigt zu sein. Die Franzosen und Engländer befinden sich „ iv klägliche m Zustanoe" auf dem Rückzuge und haben teilweise die griechische Grenze überschritten. Hierbei muß nochmals betont werden, daß die Verluste als a u ß e r o r d e n t l i ch schwer bezeichnet werden. Wenn nun die Schlacht auch noch nicht d i e Entscheidung gebracht hat, die das Saloniki- Abenteuer beendigt, so hat sie zweifellos Griechenland und den Vierverband vor die wichtigste Frage gestellt. Das Ententeheer hat seinen Rückzug über die griechische Grenze begonnen. Es wird ihn fortzusctzen und zu vollenden haben, denn dem bulgarischen T-ruck kann es nicht standhalten. Nun geht die Frage ihrer Lösung entgegen, die wir in der „Säch sischen Volkszeitung" schon vor einigen Wochen aufgeworfen haben. Griechenland wird das Ententeheer nicht ent waffnen. Wird es nun mit Energie darauf bestehen, daß die Truppen eiugeschifft und dieser Teil des Krieges be endigt wird? Für uns ist es klar, daß die Bulgaren, falls die Franzosen und Engländer sich nicht einschiffen, nach- rücken und damit Griechenland zum Kampfplätze machen werden. Mit dieser Möglichkeit hat man in Griechenland auch gerechnet, denn die Regierung hat zur Vermeidung eines Kampfes in dem neutralbleibend wollenden Lande die Einschiffung als Forderung erhoben. Auf der anderen Seite hat aber die Entente nicht abreisen wollen. So muß, wenn der Merverband hartnäckig bleibt, Griechenland entweder gegen den Urheber des ganzen Spektakels zum Schwerte greifen oder fein Land verwüsten lassen, denn gegen Bul garien kann es wohl nicht gut kämpfen. Es muß sich dem nach in der allernächsten Zeit zeigen, ob Griechenland wirk lich total entkräftet ist oder ob es sich so in den Geldklauen Frankreichs befindet, daß es nicht heranskann. Von der Haltung Griechenlands hängt es ab, ob der Balkanfcldzug noch vor Weihnachten beendigt wird oder nicht. Dem Häuflein Serben wird man durch Albanien nicht folgen, damit werden die ergrimmten Albaner allein fertig. Und Montenegro dürste schnell überwunden sein. Gewiß ist das Terrain schwierig, aber das Land ist klein und das Heer nicht groß. Man erwartet von Griechenland den Sieg der Vernunft und damit das Ende des Saloniki-Unternehmens. Wird der Hafen jetzt nicht geräumt, läuft er Gefahr, englisch zu bleiben. So spannend die Lage auf diesem Kriegs schauplätze ist, so ruhig ist sie im Westen und Osten, während die Italiener ihre erfolglosen Angriffe auf die Hochfläche von Doberdo heftig und erfolglos fortsetzen. In den Dar danellen gestaltet sich die Lage für die Türken immer gün- stiger. Feindliche Schiffe feuerten eine ganze Stunde auf M NM W W Zur Eröffnung der Bahn Berlin—Konstantinvpel Berlin, 13. Dezember. Ter „Lokalanzeiger" meldet an< Konstantinopel: Eine türkische Abordnung, die der Eröffnung der direkten Eisenbahnverbindung Ber lin—Konstantinopel beiwohnen soll, ist in der Nacht ans den Sonntag im Sonderzuge nach Temesvar abgereist. Trlcphonvrrbindung Berlin—Sofia Verschiedene Morgenblätter melden aus Sofia: Der preußische Kriegsminister hat gestern als Erster die neue Telephonverbindung Berlin—Sofia eröffnet. Ter bul garische Kriegsminister wurde während der Arbeit ange rufen, worauf sich der preußische Kriegsminister meldete. Beide Minister äußerten ihre lebhafte Genugtuung über die hergestellte Verbindung. Frankreich und der Papst Die „Voss. Ztg." meldet aus Amsterdam: Eine hohe französische diplomatische Persönlichkeit soll vor einigen Tagen ikber Havre nach Rom abgereist sein. Man spreche in Pariser diplomatischen Kreisen von einer besonderen Mission des Diplomaten beim Papste. Zur Offensive in Mazedonien Die „Köln. Ztg." berichtet aus Sofia: Bei der Offen sive in Mazedonien fochten die Bulgaren allein ohne Verbündeten. Die Ansetzung des rechten Flügels führte in den Rücken der französischen Stellung. Tie Erfolge dieses Flügels wurden durch die offenbare Sorglosigkeit der Franzosen erleichtert. Die großen im Vorgehen gewonnenen Strecken und die sehr ge ringe Anzahl der Gefangenen beweisen die E r b i t t e r n n g des Kampfes. An anderen Stellen fand ein eiliges Zurückgehen namentlich der Engländer statt, die nach einem Kampfe von wenigen Stunden die Befestigungen auf- gaben, die sic Wochen hindurch ausgebaut hatten. Ukbrr die erste» Autoniobilreifcn ans künstlichem Kantfchuck macht die „Franks. Ztg." folgende Mitteilung: Fast zu der selben Stunde, als der Reichskanzler im Reichstage berich tete, daß deutscher Erfindergeist einen brauchbaren Weg zur Herstellung künstlicher Autoreifen gefunden habe, war es einer Fabrik gelungen, den ersten sehr brauchbaren Auto- mobilreifen aus ausschließlich synthetischem Kautschuck her- zustellen. Tie Bulgare» in Lchrida Sofia, 12. Dezember. <W. T. B.) In Ochrida fan- den unsere Truppen eine unbeschreibliche Auf nahme. Die ganze Bevölkerung der Stadt war unter Führung ihrer Priester unseren Truppen entgegengezogen, die sie mit Blumen und grünen Kränzen überschütteten. Die Einwohner vergossen Frendentränen über den Anblick unserer Soldaten. Angctricbknc Mine» Stockholm, 12. Dezember. sW. T. B.) Eine große Anzahl Mine» wurde außerhalb Stockholms an der Küste angetrieben. Viele der Minen explodierten, als sie an Land getrieben wurden. Allein auf einer kurzen Strecke der Miste explodierten gestern etwa 10 Stück, wodurch viele Gebäude in der Nähe der Küste beschädigt wurden. Es wurde festge stellt, daß keine der Minen durch die Explosion über 800 Meter ins Land geworfen wurde. Keine Mißverständnisse zwischen den Bulgaren nnd ihren Freunden Sofia, 12. -Dezember. lW. T. B.) Die Bulgarische Telegraphen-Agentur sagt i» der Meldung des römischen Korrespondenten des „Daily Telegraph", daß zwischen Bul garien und seinen Verbündeten Mißverständnisse bestehen, die ihren Grund in der erdichteten Ueberlassung Monastirs an Ungarn, in der Anwesenheit türkischer Truppen in Bulgarisch-Thrazien hätten. Es gibt keine Unzufrieden- heit im Lande. Es gibt hier keine türkischen Truppen. Ungarn hat niemals die Ueberlassung von Monastir ge- fordert, wo bereits bulgarische Behörden tätig sind. ÜllM vwAlelil .krkeMigMM. strömte /luznskl seiner lleukellen. öilligste die Küste bei Ari-Burnu, ohne Schaden anzurichten. Die Türken brachten das Feuer zum Schweigen, sie verursachten dem Feind an der Irak-Front <700 Tote) und an der Kau kasus-Front (200 Tote) erheblichen Schaden und zerstörten feindliche Bombenwerferstellungen bei Kanlisirt. Von den Ereignissen zur See ist zu berichten, daß „Ancona" von See slugzeugen erfolgreich mit Bomben belegt wurde. Schließlich ist noch ein Wort über Rumänien zu berichten. In der Kammersitzung vom 11. Dezember kam es zu heftigen Auf tritten zwischen dein Ministerpräsidenten nnd dem Führer der russenfreundlichen Kriegshetzer, Take Jonescu, der über die auswärtige politische Lage Rumäniens etwas wissen wollte und der insbesondere eine Auskunft haben wollte, warum Rumänien beim Ansbruch der zweiten Offensive gegen Serbien nicht eingegriffen habe. Der Minister präsident ließ sich aus eine Antwort nicht ein, er will die Fragen nicht zu politischen Demonstrationen benutzen lassen. Rumänien, d. h. das Ministerium und der größte Teil des Volkes ist für Neutralität. Es fragt sich nur, ob sie in der Lage sind, dem Drängen der Kriegshetzer zu widerstehen. Jedenfalls bat die Regierung den festen Willen, woran sie durch die Einführung eines Munitionsministeriums nicht gehindert wird. Bewaffnete Neutralität beobachten auch Holland und die Schweiz, nnd kein Mensch nimmt daran Anstoß. X Zu den! letzten Friedensreden Anläßlich des Konsistoriums ist der Heilige Vater auf die Friedensvorschläge, die er schon zu Beginn seiner Re gierung machte und deren Grundgedanke sich durch all seine bekanntgewordenen Reden und Unterredungen hindurchzog nach dem Grundsätze: „Rufe unaufhörlich!" zurück gekommen. Die diesmaligen Vorschläge des Heiligen Vaters waren aber nicht mehr nur allgemeiner, sondern durchaus positiver Natur, indem er einen Weg empfahl, der sich unter ähnlichen Umständen bereits als gut gezeigt habe, nämlich den Weg eines direkten oder indirekten willigen und unbe fangenen Gedankenaustausches über die gegenseitigen An sprüche. aus deren Summe eben alle ungerechten nnd un möglichen ausgeschaltet werden müßten, wobei der eine wie der andere Teil der Kriegführenden in gewissen Punkten nachzugeben hätte. Die Voii'chläge des Heiligen Paters sind nicht etwa nur von seiten der maßgebenden Persönlichkeiten diskutier bar, sondern stellen tatsächlich den bereits geschichtlich ge wordenen Weg dar, der oft und oft durch die Jahrhunderte bis zum Krimkrieg gegangen wurde, indem noch während der Fortdauer des Krieges die Vertreter der kriegführenden Staaten zu Verhandlungen zusammenkamen. Wer trägt nun aber vor der Geschichte die ungeheuere Verantwortung, wenn die beispiellose Metzelei, welche bei weiterer Dauer für Europa den Anfang des Niederganges von dem erreichten Grade gedeihlicher christlicher .Kultur bedeutet, länger fortgesetzt wird? Wenn wir die letzten Friedensreden im ungarischen Parlamente, welche man sicher als auch im Namen Oester- reichs, Deutschlands, schließlich auch Bulgariens und der Türkei gesprochen ansehen muß, mit den Enunziationen unserer Gegner vergleicht, kann darüber kein Zweifel herr schen. Graf Tisza hat im ungarischen Abgeordnetenhaus? — und in diesem Punkte gab ihm das ganze Parlament recht, in ebenso einfacher als markanter Weise aiisgeführt: Die objektiven Voraussetzungen des Friedens sind vor handen, wenn unsere Feinde auf ihre Angriffsbestrebungen verzichten. Die subjektiven Voraussetzungen sind jedoch bei unseren Feinden nicht vorhanden, weil sie noch immer in der Hoffnung leben, daß die beiden Kaiserreickre durch Er- schöpfung bezwungen werden könnten und weil sie jedes diesbezügliche Entgegenkommen von unserer Seite, wie ihre ganze Presse, ihre ganze Oeffentlichkeit und all ihre Verant wortlichen und unverantwortlichen, maßgebenden und un- maßgebenden Wortführer beineisen, stets nur als Schwäche auslegen, um damit ihre eigenen Landsleute zur Weiter führung des Angriffskrieges anzuspornen. Graf Tisza sagte weiter, uns habe nur der Angriff zum Kriege gezwungen, und der bloße Verzicht auf die Angriffspolitik von seiten unserer Gegner stelle von selbst die objektiven Voraus setzungen des Friedens her.
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