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Nontglieh Sächfischev ^tKKtsKnzeigrv. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. Nr. 49. l> Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hoftat Doenge» in Dresden <- Donnerstag, den 28. Februar 1907. Bezugspreis: Beim Bezug« durch die Expedition, Grohe Zwinaerstraß« 20, sowr« durch di« Post im Deutschen Reiche 8 Mark vierteljährlich Einzel»« Nummern lO^Pf — Erscheint: Werktag» nachmittag». — Fernsprecher Nr 129k Aukündigungta: Die Zeil« kleiner Schrift der » «al aespatteuea Aaküadi-uug-seit« 2 k Pf die Heil« größerer Schrift der »mal gespaltenen Textseit« im amtlichen Teil« so Pf, unter dem RedakttouSßrich (Eingesandt- 7K Ps. Gedühreaermühtgung aus GeschLstSanzeige«. — Schluß der Annahme vor«. 1t Uhr. Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem in den Ruhestand getretenen Pfarrer Gustav Adolf Geißler von Lausa das Ritterkreuz I. Klage vom Albrechts orden zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den Nachgenannten die Erlaubnis zur Anlegung der ihnen verliehenen Auszeichnungen zu erteilen, und zwar der Königl. Preußischen Roten Kreuz-Medaille 3. Klasse: dem Stabs arzt vr. Richter, L I» suite des Sanitätskorps, komm, zur Kaiser Wilhelms-Akademie für das militärärztliche Bildungs- weseu in Berlin; des Ritterkreuzes 2. Klasse des Herzogl. Sachsen-Ernestinischen Hausordens: dem Hauptm. Treitschke, Nomp.-Chef im 13. Jnf.-Regt Nr. 178. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der in Sachsen staat-angehörige Leib- jäger des Kaiser!. Japanischen Botschafters in Berlin Deistler den ihm von Sr. Majestät dem Kaiser von Japan verliehenen Orden des Heiligen Schatzes 7. Klasse annehme und trage. Personalveränderungen in der Armee. Offiziere, Fähnriche usw. Im aktiven Heere. 2k. Februar. Nachgenannte Oberprimaner des Kadettenkorps in der Armee als Fähnriche angestellt, und zwar: die Portepee-Unteroffiziere: Düms im 8. Jnf.-Regt. „Prinz Johann Georg" Nr. l O7, Frhr. v. Oer im Schützen-(Füs.-) Regt. „Prinz Georg" Nr. 108, Busse im 9. Jnf.-Regt. Nr. 133, Sievert im 12. Jnf.-Regt. Nr. 177, v. Criegern im 1. Hus.-Regt. „König Albert" Nr. 18, Eberhardt im 2. Hus.-Regt. „Königin Carola" Nr. l9, Hofmann im 2 Ulan.-Regt. Nr. 18, Holz im 1. Feldart.-Regt. Nr. 12, Oehmichen im 7. Feldart.-Regt. Nr. 77, Clemens im 2. Pion.-Bat. Nr. 22, die Unteroffiziere: Graf Matuschka im 4. Jnf.-Regt. Nr. 103, Sievers im 7. Jnf.-Regt. „König Georg" Nr. 106. Diese haben am 4. März bei ihren Truppenteilen einzutreffen. Im Beurlaubtenstande. 23. Februar. Bödiker, Ltnt. der Res. des 2. Feldart.-Regts. Nr. 28, behufs Übertritts in Königl. Preuß. Militärdienste der Abschied bewilligt. Auf Anordnung des Ministeriums des Innern ist ein neues Verzeichnis der Ärzte, Apotheker und Tier ärzte usw nach dem Stande vom 1. Januar 1907 bearbeitet worden und unter dem Titel „Handbuch des Medizinal- und Veterinärwesen» im Königreich Sachsen" im Druck erschienen. Es kann zum Preise von 1 M. 60 Pf. von dem Kommissionsverlag der Firma C. Heinrich, DreSden-N., bezogen werden. si8 IIöl Dresden, den 22. Februar 1907. ikki Ministerium des Inner«. An der Königlichen Turnlehrer - Bildungs - Anstalt zu Dresden beginnt am 8. April 1907 ein Kursus zur Aus- Mung von Turnlehrerinnen. Gesuche um Zulassung zu demselben sind unter Bei fügung 1. des Geburts- oder Taufscheines, 2. eines ärztlichen Zeugnisses über den Gesundheitszustand, 3. eines amtlichen Zeugnisses über die sittliche Führung, 4. der Zeugnisse über die frühere Schulbildung sowie über genoffene turnerische Vorbildung, 5. eines Staatsangehörigkeits-Ausweises und 6. eines selbstgcfertigten Lebenslaufes bei dem unterzeichneten Ministerium bis zum 23. März 1907 tinzureichen. Dresden, den 26. Januar 1907. ssr Ministerium des Kultus «ud öffentliche» Unterrichts. Erue»uugeu,Berse-»uge«re.im öffentlichen Dienste. Im »«s»»st»d-r«1»- d«s «tuistertum» »e» Kult«» «. -ffentt. UnterrtMtv. Zu besetzen: Ostern die 2 und » ständige Lehrerpelle in Großdvlztg. «oll : die oberste Schul behörde Anfang-gehalt 1K00 M, steigt mit erfülltem »7. Leben-- whre aus 1700 M.; zweimal nach 2jährigen und achtmal nach »jährigen Perioden wettere Zulagen von je IVO M, Endgrv'M mit erfüllte« KL. Leben»jahre »700 M In diesen Gehalt»sätz«n ist Wohnung»eutschädigung eingeschlossen, für unverheiratete Lehreri 1K0 M, sür verh. 200 M Der zukünftige Inhaber der 2. Lehrer-, stelle wird wöchentlich 1 St. in der Fortoildung-schule zu erteilen haben und dafür da» gesetzliche Honorar erhalten Gesuch« nrbst den «rsordtrlichen Beilagen sind bi» 10. März bei dem - Be^rk^chul- tnspektor für Leipzig ll. Schulrat Ztmmler, einzureichen. Bewerber um die S. Lehrerstelle haben auch da» Zeugnis über di« musikalische Prüfung betzusügeu; — vorbehältlich der Genehmigung der obersten Schulbehörde Ostern die 2. ständig« Lehrerstellt in Hertig-walde b. Sebnitz. Koll.: die oberste Schulbehörde. 1200 M Gehalt und 200 M Wohnung-gelb. Bewerbung-gesucht nebst den erforderlichen Beilagen bi» v Mürz an Bezirksschulinspektor Schulrat Reil, Puna; — Ostern eine vorbehältlich der Genehmigung der obersten Schul behörde neu zu errichtende ständige Lehrerstelle tu Lugau. «oll.: der Gemeioderat AnfangSgehalt 1600 M einschließlich 200 M WohnungSgeld; erhöht sich durch regulativmäßige Zulagen bi» zu dem mit dem »0. Dienstjahre erreichten Höchstgehalte von »200 M einschl SOO M WohnungSgeld Bewrrbuug-gesuche sind unter Bei fügung sämtlicher Prüfung»- und Amt»führungSzeugnifle, da» letzte bi» in die neueste Zeit reichend, von Hilfslehrern auch de» Militär dtenstnachweiseS, bi» 10 März beim Koll, einzureichen; — Ostern die 4. ständige Lehrerstelle an der «irchschule zu Zwo la i. V Koll: die oberste Schulbehörde. Neben freier Wohnung 1200 M Grundgehalt. Gesuche nebst den erforderlichen Unterlagen (einschl übersichtSsormular und Militärpapiere) sind bi» 10 März bei dem K BezirkSschulinspektor sür Auerbach einzureichen; — eine ständige Lehrerstelle an der Bürgerschule zu Borna Nach der Gehalts ordnung beträgt daS AnsangSgehalt einschl WohnungSgeldentschädigung 1S0O M und steigt nach »0 am Orte verbrachten Dienstjahrrn aus »400 M. Höchstgehalt. Wöchentliche Pflichtstundenzahl: SO. Be- werbung-gesuche mit Angabe de» Militärverhältnisses uud sämtlichen PrüsungS- und Am^Szeugnissen bi» S März an den Stadtrat. (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile) Nichtamtlicher Teil. Vom Königliche« Hose. Dresden, 28. Februar. Se. Majestät der König begab Sich gestern nachmittag mit den Prinzen-Söhnen im Automobil nach Schmiedeberg und unternahm von dort nach Geising eine Schlittenfahrt. Die Rückkehr nach Dresden erfolgte gegen 7 Uhr abends Heute vormittag fuhr Se. Majestät bei Sr Durchlaucht dem Fürsten Reuß j. L. Heinrich XIV. vor An der heutigen Mittagstafel bei Sr Majestät nahm Ihre Majestät die Königin-Witwe teil Morgen nachmittag 2 Uhr 19 Min. ab Dresden-Neustadl wird Se Majestät der König die schon gemeldete Reise nach Lissabon antreten. Im Gefolge Sr. Majestät werden sich befinden Generaladjutant Generalleutnant v Altrock, Erzellenz, Flüaeladjutant Oberst v Wilucki und LegationSrat v Nostitz- Wallwitz Die Reise erfolgt ab Hamburg mit dem Dampfer „Kap Ortegal" der Hamburg Amerika-Linie. Die Rückkehr Sr Majestät nach Dresden ist für den 21. März d. I. früh in Aussicht genommen. O Für den zweiten Osterfeier tag, Montag, den 1. April d I ist am Königl Hofe, wie in früheren Jahren, die Abhaltung eines HofkonzertS in Aussicht genommen, zu dem der Hof gesellschaft noch eine besondere Ansage zugehen wird Bei diesem Konzert wird Se Majestät der König ge ruhen, Vorstellungen angemeldeter Damen und Herren entgegen zunehmen Aus diesem Anlaß werden Ihre Exzellenzen die Lber- hofmeisterin am Königlichen Hofe Frau v der Gabelentz- Linsingen, die Oberhoftneisterin Ihrer Majestät der Königin- Witwe Frau v Pflugk und die Oberhoftneisterin Ihrer Königl Hoheit der Frau Prinzessin Johann Georg Frau Freifrau v Finck, Dienstag, den 26 März d. I , nachmittags von 1 bis 4 Uhr in ihren Wohnungen Empfang abhalten — Ihre Majestät die Königin-Witwe wohnte am Dienstag, den 26. d M, abend» der Prüfungsaufführung des Königl Konservatoriums für Musik im Vereinshause bei Heute mittaa '^1 Uhr empfing Ihre Majestät den Besuch Ihrer Durchlaucht der Prinzessin Thekla von Echwarzburg Rudolstadt M1tteil«»se« ans der öffentliche» Bemalt»»-. - Bei Ausübung de» AuffichtSrechtS bezüglich der öffent- lichen Geldsammlungen (nach 8 103 der Armenordnung für das Königreich Sachsen vom 22. Oktober 1840) ist ivahr- aenommen worden, daß hinsichtlich der Führung der in Um lauf gesetzten Sammelbücher den behördlichen Vorschriften nicht immer entsprochen wird und daß namentlich die Sammelboten zum Teil diese Vorschriften nicht streog beachten E« erscheint deshalb angezeigt, auf die darüber vom Königl Ministerium de» Innern unterm 2 Juli 1900 getroffenen Bestimmungen hinzuweiscn. Insbesondere sind Sammelbüchcr oder Listen, die einen behördlichen Genehmigungsvermerk nicht enthalten, zurück zuweisen und die Aufsichtsbehörden hiervon sofort zu bensch richtigen. - vertzaaplua»«« d«S KS«t«I. Tächs OdervertvaUu»«»- OerlchtS. Einem verunglückten Geschirrführer zahlte die Kranken kasse der Fahrherreainnuna zu BreSlau da» gesetzliche Krankengeld, und zwar auch nach Ablauf der l» Woche, von welchem Zeitpunkte ab e» in»gesamt 82 M KO Pf betrug In Gemäßheit von § 2b Absatz 4 de» Gewerbeunfallversicheruagsgeietze« g-wahne die Auhrwerk-berus-genosseaschast, früher »n Tre-drn, setzt in Berlin, der Kasse al» Ersatz diese» Aufwand» den Betrag von drei halben Monat»renten de» Bettetzten in Höh« von zujammeu 7b M 1L Pf Die Kasse verlangte jedoch volle Erstattung de« über die 13. Woche hinaus gezahlten Krankengeld« und erhob, al» die» abgelehnl wurde, wegen de» Restbetrag« von 7 M »5 Pf Klage bei der kreiShauptmannschaft Dresden alt Ver- waltung-gericht, in der sie geltend machte, daß di« Krankenkassen auch dann berechtigt seien, einem Unsallvettetzteu die erforderlich« HUfe zu gewährrn und vollen Ersatz der hierdurch entstandenen Aufwendungen von der zuständigen Berus-genoifenfchast zu verlangen, wenn eine ausdrückliche Übertragung der Fürsorge aus Gruud von z ll de» Unfallversicherungsgesetze- nicht staltgesundeo hab« Daß sie di« Zahlung de- Krankengeld« über die l3. Woche hinaus fortgesetzt habe, fei durch schuldhanes Verhalten der Beruf-genosienschäft ver anlaßt worden, die ihr keine Nachricht von der Höh« und dem Zett punkte der Zahlung der Unsallrente gegeben hab« Zu einer solchen Mitteilung sei die Berus-genossenschasl verpflichtet, da andernfalls der Unfallverletzte eiae doppelte Unterstützung — fowohl von der Kranken lasse wie von der BerufSgenossenschan — erhallen würde, wat dem Willen det Gesetzgeber- nicht entspräche Ta-Verwaltuug-gericht wie- die Klage ab. Ta- nämlich« Schicksal erfuhr die Berufung Au- den Eatscheidungsgründtn de-L berverwaltungtgericht- ist folgen de» hervorzuheben E»n unter ü ll de- Gewerbeunfallversicheruna» gesetze» fallender Antrag an die Kasse zur Übernahme der Fürsorge für den Verletzten sei von der Berus»genoflenschaft nicht erteilt worden Auf diesen Paragraphen könne daher die Kaste ihren Anspruch nicht stützen. Ob der Berufsgenosteaichast in der Tat der Borwurf einer schuldhaften Verletzung der ihr obliegenden Pflichten treffe oder nicht, fei nicht von den Berwa!:::üg --sichten zu entscheiden. Ter Schäden- anspruch beruhe im wesentlichen auf der Annahme, daß die «aste berechtigt gewesen sei, die Zahlung von Krankengeld nach Ablauf der l3. Woche ohne weiteres einzuftellen, wenn sie von der erfolgten Renlenfestsetzung rechtzeitig Kenntnis erhalten hätte Tiefe Auf fassung stehe jedoch im Widerspruche mit den ausdrücklichen Vor schristen im tz 6 des KrankenveriicheruugsgeietzeS in der Fassung vom 2L Mai 1S03, wonach die Krankenkassen ihren Mitgliedern 26 Wochen lang Unterstützung zu gewähren haben, und im tz 2b Abs 1 de« Gewerbtunsallversicherungegeietzes, wonach die Verpflich tungen der Krankenkasten durch das letztere Gesetz nicht berührt werden. Sei hiernach grundsätzlich davon auszugehen, daß die Kaste unter allen Umständen da« statutenmäßige Krankengeld bis zum Ab laufe der 26. Woche zahlen mußte, lo könne darauf, wann sie die vom Vorstande der Beruf-genostenschasi wegen Gewährung von Unfall rente gefaßten Beschlüsse erfahren bab«, kein ausschlaggebendes Gewicht gelegt werden Deutsches Reich, vom Kaiserhose. (W. T. B) Berlin, 27 Februar Heute vormittag unternahm das Kaiserpaar mit dem Prinzen Adalbert, der gestern nachmittag hier eingetroffen ist, dem Prinzen Oskar, der Prinzessin Victoria Luise von Preußen und der Prinzessin Alexandra zu Schleswig- Holstein-Sonderburg-Glücktburg einen Spazurgang im Tiergarten Se Majestät der Kaiser besuchte nachher den Reichskanzler und hörte im Königl Schloß den Vortrag de» Chef» de» Zivilkabinett». Zur Fruhuuckstasel bei dem Kaiser paar waren geladen Erzherzogin Isabella von tfterreich mü Prinzessin-Tochter Isabella, Prinz und Prinzessin zu Salm- Salm, Regierungspräsident v Meister, Prinzessin Luis« von Hohenzollern, Erbprinz zu Hohenlohe-Pantenburg, Gesandter Graf Pourtal » und Gemahlin, Gesandter v Skichenau und Gemahlin Au» Anlaß de» Hochzeitstag« de» Kaiser paar» sand heute abend bei Ihren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin « Elisabeth-Saale d«S Königl Schlöffe» eine Tafel statt, zu der Einladungen an die jetzigen und früheren Umgebungen er gangen waren, und an der die Prinzen Adalbert und Oskar und die Prinzessinnen Victoria Luise von Preußen und Alexandra Victoria zu Holstein-Glücksburg teilnahmen An die Tafel schloß sich im Pfeilersaal eia Konzert Mn Besuch de» Kaiseepaare» am dänischen Hose. Wie die „Boff Ztg" mitteilt, steht ein Besuch de» deutschen Kaiserpaare« am dänischen Hofe ftir den Monat Juli diese» Jahre» in Aussicht, der vielleicht von längerer Dcmer sein wird, da Ihre Majestät die Kaiserin bisher noch nicht in Kopenhagen gewesen ist Der Kaiserbesuch wird mit einer etwaigen Nordlandreise Sr Majestät de« Kaiser» nicht in Ver bindung stehen In isländischen Kreisen erhält sich weiter ein Gerücht, wonach der Kaiser die Absicht haben soll, der Gelegen heit seiner NordlandSfahrt einen Abstecher nach Island zu unternehmen; auch spricht man von einem Zusammentreffen des Kaisers mit dem König von Dänemark auf der Intel Zur Stärkung de» Deutschtums i« der Ostmark. Der „Berl Lokalanz" schreibt: In den Kreisen de« preußischen Abgeordnetenhauses rechnet man damit, daß die :n der Thronrede angrkündigte Vorlage „zur kraftvollen und be-