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Allerthal-Zeitung Dienstag, den 13. November 1894 No. 134. 18. Ws Sonntag Vormittag der Leichnam eine- etwa 40 jährigen Mannes aufgefunden. In sein:m Besitz fand man einBün- del Wäsche, ein Taschenmesser und 47 Pfennige Geld. Der Betreffende hatte im Ort gebettelt und kann man sich die Ursache seines Todes nicht enträthseln. Der Mann soll aus Reichenau bei Zittau stammen. Groß-Burgk. Ein schrecklicher Unglücksfall ereignete sich am Sonntag Morgen. Der in Klein-Burgk wohnhafte blinde Seiler Harzecker fuhr mit seinem IS jährigen Sohne auf einem Dreirad auf der besonders steil abfallenden Ehauffee. Der Knabe, dem die Führung des Radet anvertraut war, war jedoch nicht im Stande, den schnellen Lauf desselben zu hem» men und fuhr in der Nähe der Teichschenke an die dort be findliche Vergitterung mit solcher Wucht an, daß Beide herunter geschleudert wurden, wobei sich der Vater »ine bedeutende HÄSwunve, der bedäUern-wertht Knabe oder ein« schwere Ge hirnerschütterung zuzog. Beide Verunglückten mußten sofort in ärztliche Behandlung genommen werden. Radeberg. Falsche Zehn- und Zwanzigpfennigstückr tauchten in hiesiger Stadt auf; auch wurde ein Versuch ge macht, einen gefälschten Thaler an den Mann zu bringen. Bor einigen Tagen hat man den Geldpräger in der Nähe von Meißen in der Person de» Formers P. Bitzler au- Gör litz sestg-nommen und an da« Amtsgericht Meißen adgeliefert, wo sich bei ihm noch ca. 20 Thalerstücke vorfanden; er gab an, sie von seinem in Radeberg wohnenden Neffen erhalten zu haben, worauf auch dessen Verhaftung und Ablieferung an »aS königl. Amtsgericht erfolgte. Dabei hat sich heraus gestellt, daß V. die falschen Münzen zwar in der »Badstraßc hier, gelegenen Wohnung seines Neffen angefertigt, aber dazu die Zeit während dessen Abwesenheit benutzt hat. Bei Durch suchung der Wohnung fand man in derselben Schmelz tiegel und Formen noch vor, und wird di« ringeleitete Unter suchung ergeben, ob d«r Neffe an der Falschmünzerei brthei- ligt ist oder nicht. Warnsdorf in Böhmen. Am 1. d. M. hat sich in der Liebisch'schcn Fabrik ein bedauerlicher Unglücksfall zuge tragen. Der dortselbst beschäftigte Arbeiter Johann Weis« aus Ober-Oderwitz ist beim AuSgraben «ine» EanalS von einem losgelösten Stück Mauer und Erde so verschüttet wor den, daß derselbe nur al« Leiche hat hervorgezogen werden können. Zittau, 7. Novdr. Ein frecher Raubanfall ist vorge stern Abend in der Gastwirt hschaft der sogenannten WaldeS- rcke zu Herrenwalde verübt worben. Zwei Männer, die sich durch schwarze Ma-ken unkenntlich gemacht hatten, drangen Abends in der neunten Stund« in da» Gastzimmer ein, in dem sich zu dieser Zeit gerade keine Gäste befanden. Der Wirth «ar aus dem in einer Eck« stehenden Sofa eingeschla- sen und bemerkte die Eintr.etenden nicht, dagegen wurde die Wirthin, di« mit dem Mädchen auf dem Boden beschäftigt war, durch da« Geräusch, welche« bet de» Lhüreöffnen verursacht wurde, herbetgerufen, sie fand die Gastzimmerthür von innen verriegelt. Nicht« Gute« ahnend, schlug st« Lärm, wodurch der Wirth im Zimmer auswachte, die Einbrecher gewahrte» u. sich sofort auf einen derselben stürzte. Dieser feuerte auf den Wirth au» einem hervorgezogenem Revolver einen Schuß ab, der glücksicher Weis« den Wirth nur streift«. Jetzt drang auch der zweit« Einbrecher mit vereitgrhaUenen Revolver auf den Wirth rin und beide verlangte» unter Androhung die Auslieferung der Kaffes welche shnen der Wirth auch au«hän- digt«. Zu« Gtück »ar die Beute keine groß«, denn in der Kaff« befanden sich nur etwa 20 M. Die beiden Räuber riegelten nun di, Thür« auf und suchten schleunigst da» Weite. Die Gendarmerie fahndet eifrig auf dieselben. vt« neueste Falb'sche Wetterpropheziunz lesag», daß der nächst« kritische Termin der heuttgr LS. November — sich in Aus dem Auerthal und Umgebung. Mitlveiluna«» lokalem Interesse Und der Redattton ftet« willkommen. Am gestrigen Tage wurde von der alten renommirten Firma „Theodor Freitag", welche in Zwickau am Markt ihr Geschäftshaus für Damenmode» u. Ausstattungen besitzt, ein Zweiggeschäft i» Aue, Bahnhofstraße, im Neubau de» Herrn Lvhgerbermeister Becher eröffnet. Dir Firma ist in hiesiger Gegend bereits gut ringe führt, und hat sich dadurch einen gu ten Ruf erworben, daß sie in Bezug auf Auswahl, Güre u. Billigkeit der geführten Artikel unübertroffen dasleht und na mentlich in Kleiderstoffen stet« da« Beste unv Modernste auf Lager Hai. Ma» sieht schon jetzt im Schaufenster (viel reichlicher natürlich im Geschäft-lokale selbst) eine große Aus wahl hochfeiner moderner Stoffe, die unwillkürlich zum Be wundern und Kaufen einladen. Möge die erwähnte Firma hier ein recht erjolgreiche» Feld ihrer Thätigkeit finden, um wieder ein größeres Geschäft an unseren Ort zu fesseln, und dadurch auch der Umgegend immer mehr Gelegenheit zum Be such von Aue zu bieten. Der Turnergesangvereiu hielt am Sonntag im überfüllten Saale des „Bürgergartens" noch längerer Pause wieder rin Gelang rconzert ab. Ernste und heitere Piecen wechselten sich in angenehmer Reihenfolge ab und wurden mit Beifall aufge- uommen, sodaß der Verein mit dem Erfolg recht zufrieden sein kann. Das Eonzert hat wiederum gezeigt, daß unsere hiesigen Eonzertsäle für die stets wachsende Bevölkerung des AuerthaleS viel zu klein ind und eine Erweiterung dringend nolh thut, um ein ccmsurtables u. bequemes Balllokal zu schaffen, wie e» eia kui stsiuniges und dankbares Auer Publikum verdient. Tuch- «»dH» Cheviot« u»d..f nadelfertia, cm 140 am brech st Vs. knucküwt >. Modernste Rufi« einem V, Loo« 88.72 12S. 75 135.20 ISS.— 177.48 . 211.28 SIS. 70 ' 283.80 422. 8Y 84b. — 2585. 4228. 8460. 12 688. 16 SOS. 21125. 25350 — 33500.- 42520/— 50 700.— 84500.— 126750 - 258500.— 253500.— 422500.— November Hilt di« Rcich«ro»mtffio» Bekanntmachung, die Einkommen-Declaration betreffend. Nachdem die Austragung der DeclaralionSaufforderungen beendet ist, machen wir in Gemäßheit von tz 33 der Ausführungsverordnung zum Einkommensteuergesetze V hierdurch bekannt, daß e» Denjenigen, welchen eine Declaration-aufforderung im den ist, sreisteht, eine Declaration über ihr Einkommen bis spätestens, den 20. November 18SM anher einzureichen, und können zu diesem Zwecke DeclaralionSsormulare bei HU genommen werden. Zugleich ergeht an alle Vormünder, ingleichen Vertreter von S.. Personenvereinen, liegenden Erbschaften und anderen mit dem Rechte des Berm gestatteten BermSgenSmafsen die Aufforderung, für die von ihnen vertretenen P di« von ihnen vertretenen Stiftungen, Vereine u. s. w., soweit dieselbe» Einkommen haben, Declarationen bei dem untezeichneten Stadtrath auch dann ihnen deshalb besondere Aufforderung nicht zugegangrn sein sollte. Aue, am S. November 1894. Der Math der: Stadt. vr. Kretschmar. 5UL.L 8SSL- 4228..-* - , 8070.— 845». — 12675. — 16900. — 28880. — 42250. — Erlckelri Rtttw-«s, Kreitag» u «omntagS. Md.nnementrprti- inkl.der 3 werthvollen Beilagen viecwlMrliL mit Bri.igerlohn 1 Mk. 2» Pf. 'U.ch di« Po« 1 «. 2» Pf. Aus Sachsen und Umgegend. Zwickau. W'gen Unterschlagung von 3000 Mk. zum Nachtheil« eincS hiesigen MühlrnwerkeS wird dessen Reisender steckbrieflich verfolgt. Zwei Frauen hier haben ein Milchmädchen unter Versprech ung von Geschenken bewogen, ihnen täglich Milch, Butter u. s. w. von oen Waaren ihrer Herrschaft unentgeltlich ab- zngeben und diese. Posten aus da» Konto anderer Kunden zu schreiben. Sie that die-, ohne je ein Geschenk zu erhalten, wurde vielmehr, al- sie später nicht» mehr geben wollte, hier zu durch Drohung mit Anzeigerstattung veranlaßt. Jetzt ist die Sach« herauSgekommen. Da» Defizit ist inzwischen auf 850 Mk. «»gewachsen. Strehla a. d. Elbe. Zu gleicher Zeit ist vom Ritter gut Kottewitz der Hojmeister, sowie eine Magd verschwunden. Elfterer ist vrryeirathet und Vater mehrerer Kinder. ES wird vermuthet, daß Beide «in Verhalmiß haben und dem zu Folge da» Weit« suchen. Der Schmiedemeister au» Kreinitz wurde von zwei Fremden für den von der Polizei gesuchten Kögler gehalten. Um nun die ausgeschriebene hohe Be'ohnung zn verdienrn, wollten ,, sie den Schmied festmachen und adführen, wobei e- aber zu einer Balgerei kam und di« beiden Angreifer die Belohnung erhielten, aber nicht in klingender Münze. Bautzen. Am 3. November, Nachmittag stürzte der Drosch kenkutscher Reck so unglücklich von seiner Droschke, daß er da» Genick brach und sofort der Tod «ar. Zn Folge Zusammenstoß»« mit «ine« Gport-eoll'gen ver- unglückt« ein au- Eber-bach gebürtiger Herr kurz vor Bautzen " . Mit seinem Rade, wobei dem vedauernswerthen da« Vein oberhalb de" Fußgelenke« vollständig durchgebrachea wurde. Zn Begleitung dc« Herrn Dr. Menschei au« Bautzen wurde der Verletzt« mitütst Geschirrs« ucch EberSdach gebracht. In der Nähe von Dürrhennersdorf bet Lödau wurde am Mmkllln Anreißer M Ank, Anerhammer, Zelle-Klöslerlein nnl> die nmllkselldkll HltfW Ml: Deutschem Jemilienötatt, Kitte Keister, Jettspiegel. «mip-l.!g?Ä"Atl. ——— Petitsatz wird nach Pet^rt^/DDMWUo veraniwor.il»« Redakteur - »mit H.gMMiftM! in »u. (Erzgebirge). «»bat ivn u. Srpediiion: «ms, Marktftraß«. nehmen vekellun-en 'M, .WW » »7 ; 1L «7 D . Ri ¬ der Hauptsache nur durch schwach« Niederschlfißt machen dürfte. Ein Umschwung mit starken H dann vom 20. d. M. an zu erwarten. — Wer da« Glück hat, in der sächsische« Winnen, «hält von Gewinn von Mark 105 150 160 200 210 250 260 800 500 1000 3000 5000 ' 10000 15000 20000 25000 . SO 000 40000 50000 60000 100000 '150000 200000 300000 500000 Vom 10. bi» Arbeiterstatistik im ReichSamt de» Jnn.rn Eitzm»g«O ad ÜOW über die Kündigungsfrist, LehrlingSwefen und Arbeitzeit knMI Ladengeschäften 74 Personen (82 Principal«, 32 Gehtlfrtz^D! 10 Hausdiener) zu befragen. Dieser Commisfton ist -al» fach» M verständiger Beisitzer der 1. Vorsteher de« Verbände« Deutscher U Handlungsgehilfen Herr Georg Hiller beigeordnet, währeNd^K al« AuStunstSperson über kaufmännisch« StellrnvsrmstlWvtchM der Sekretär de- genannten verbände« Herr Georg GtrUhiMU berufen worden ist. . Briefkasten. -v Herrn L, G. hier. Es wundert »»» giwalttg, baß WsttA sich immer noch nicht darüber beruhigt» können, »aß.wkWdM da« neuliche Veremskonzert keine Recenston gebracht Sie können doch nicht erwarten, daß die lokales bei den Insertionen ganz üb so geflissentlich ignorirt sieht, ausopfern soll. Unsere Zeit Verfügung, die unsere Bestreb geS, praktische», eigene» Publikation«-»-«» zu s stützen. Wer un« nicht beachtet, de« Wird gewaschen. So verfolgen wir schon seit lmP«r Z« schäft-praxi«, daß wir unfern gesammten Bebarfe» Gchuhwerk, Leben«mit»eln, Möbel re. nur bet leutrn «inkaufeki, die aüch un« mit ihrer Knut Wir find d°S unseren TeschLst«sw»ad«n schult Hand wäscht die andere. Mit Gmß , -