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Vorabend-Blaü 66. Jahrgang. ^ 27. Dienstag, 17. Januar 1922. Gegründet 18S6 Drahtanschrift: ftlachrtchkoi 2 re»»«. gernIprechrr-Sammclnummrr 2S 241. Dur sür Dachlgrspritche: 20011. — >n Dr»»d«n und Dornten bei »iislich zweimaliger tzulragung monaliich 14.— M-. 2kAUZ3^WövUyr r>i,eri»i^u>rlich ir^—durch die Poft dei liigilch zweimaligem Versand monaUich ... —, Die einspaMa« N mm drelle Zeile 4,— M. Aus Familienanzeigen, Anzeigen unter Siellen- u. Wohnunosmarlil. I paiilge An. v. DerliÄus» 2d-Pnrzugdpliihe laut ^ > Laris. Auswiiki.Aufträge geg.Poraurdezadi. tiurzeipreis d.Dvrabendblailes ÜPs. Schriftieiiunq und Aovvlaelchdftssi'll»: Marienftrasj» SStsv. Druck u. Verlag von Meplch » Dclchardi in Dresden. Poftscheck-LionI» 1OSS Dresde». Nachdruck nur mit deutlicher vu-llen-ngabe t.Dresdner A-chr.", zulLIsig. — Unoerlangle Schriftstücke werden nicht ausbewahr«. Die wachsen-- Isolierung Frankreichs. Englische Kritik am sranzvsischen Chauvinismus. lLtguer Dra-tbertcht der „DreSdn. Nachrichte n".i London. 10. Jan. Die englische Preise lässt durch- bllcke«. dass sie über die Pariser Ereignisse sehr ent» tLnscht ist. Was Lloyd George beabsichtigte aiifziibancu, eine »olitlsch« Beruhigung Europas, sei un» möglich geworden infolge der Pariser Politik, die znm Sturze Briands führte. ES lasse sich nicht verhehlen, dost di« Haltung Briands den Gang der Ereignisse in Parts bc- eluflnstt habe. Wenn die kranzösische Presse Briand vor, werfe, er habe zu viele Opfer gebracht. Io lei dies eine Ver kennung der Tatsachen, denn nicht Briand, sondern Lloyd George habe Opfer gebracht, die so bedeutend waren, Last ei» grober Teil der englischen ösfentlichen Meinung sie nicht billigte. Sogar die „Times" rü«tt von der nationasislischen Politik Frankreichs ab und schreibt, das; die Gegner Briands gerade verantwortlich sind für die vielen Fehler, welche die französische Politik in de» leisten Monaten beging. Wenn sie diele Richtung weiter verfolge, fei die Skalierung Frankreichs eine Tatsache. Ob die Rationalistei» die Verantwortung tragen können, »nässe erst abgewartet werden. Mit der Anstenwelt batten sie alle Bruckeu zerstör». Die politische Sprache Frankreichs werde inder Welt nicht mehr verstanden. Englische Delegierte in Cannes versichern dagegen, das, Millcranb von Poincan fordern werde, die Berhaudlnnqcn mit England über den Vertrag fortzusctzcu. Die französische Presse über Frankreichs Isolierung. Paris, ld. Jan. Die Ausführungen der Blätter zur Neubildung d.S Kabinetts Pvincarö wurde:» meist in einem Augenblick geschrieben, als die Bei Handlungen Poincarös noch nicht abgeschlossen waren. Sie beziehen sich deshalb mehr auf d!e gegenwärtig schwebenden Fragen der franzö- fischen Innen- und Austenvoiftik im allgemeinen. „Mat in" nennt das Ministerium Pviucare das Ministerium des Burgfriedens. — „Ere Nou- nelle" schreibt, wer von der Republikanischen Partei sei »licht Heist bemüht, die Ruinen Frankreichs ausznbanen? SSenn Meinungsverschiedenheiten herrschten, so beträfe» diese uur die Methoden. Poincarv sei Anhänger der Aimekiioncn und der militärischen Operationen und Gegner der Kon feremzen, deS Völkerbundes und der Diplomatie im bell.» Sonnenlicht. Er beschwöre dadurch die Möglichkeit der o o l l stä n d t g c n Ve »einzelung Frankreichs herauf und sei eben dadurch der Gegner der Linke» und der Mann deS nationalen Blocks. Die Zlnanimciisetzung seines Ministeriums, wenige Mitglieder ausgenommen, könne nur die Befürchtungen verstärken, di.' er hinsichtlich der inneren Aktion des neuen Kabinetts und in bezug aus dessen Allsten- Politik einflöste. Die Lage sei klar und der nationale B l o ck k ö n n c s i ch n u ii entfalten. Die Republikaner würden diesem Beisuch oim: Leidenschaft und ohne Vor.in- gcnommenlieii Zusehen. Sie seien sogar geneigt, Pvincnr,' die Slngrisse und die ftislemaiiiche Opposition zu ersparen, die die Rechte gegenüber einem Ministerium der Linken nickt unterlassen hätte. „Lauteriic" schreibt, die freunde von Poincarü per schluckten die Hindernisse in t der Gewandtheit eines D e g e n sch l u ck e r S. Das Blatt bemerkt: „Sie sagen: ES ist n'.cht müglch, Säst irgend etwas Wichtiges in der Welt ohne Frankreich geschehe. Also lassen wir Llond George mir Lenin vcrk-andcln und kümmern wir uns nicht weiter um dies« bedeutungslosen Besprechungen.. Das ist die Poli tik der Isolierung, kZc des Glanzes entbehren wird, trotz deS Prestiges ö«S ehemaligen Präsidenten der Republik." „8c Peuple" erklärt, wenn Frankreich in Genua nicht vertreten ici, würden die Erörterungen deö europäischen Wiederaufbaues ohne Frankreich vor sich geben und die Eni- schckdungen über seinen Kopf hinweg getroffen werden. Das werde die Isolierung sein, mit der die enge, nniniclli- genlc nationalistische Politik Frankreich heule bedrohe, selbst wenn di« neue Reg'.ernng versuche, den Liebhabern von ZrvangSm-astregcin und bewaffnetem Eingreifen nicht zu folgen. „Petit Journal" erklärt sich überzeugt, dast das neue Kabinett unter den heutigen ernsten Umstände» in den non seinem Vorgänger erzielten Ergebnissen Anregungen zu einer sruch'.barcn Aktion finden werke, zu der man sich im Jnterclsc des Landes ausrichtig beglückwünschen dürfe. Der unveränderte Wiederaufdauwille Lloyd Georges. sEigner Drahts, erift>t der Dresdner Nachrichten.» Paris, Ist. Jan. Eine Radiomeldiing aus London ver breitet sich über die Ziele der auswärtigen Politik, die Lloyd George in Zuknns» nerfolgen werde. Danach strebe Llond George eine Befestigung der Entente mit Frankreich an. Tie Konferenz in G enna wird als erster Schritt ;um W t c d c r a u i b a u Europas betrachtet. Llond George habe auch einen Bvrschlag gemacht, eine neue V ö l l e r v e r e i n t g i, n g zu schassen, die die Vereinigten Staaten. Deutschland, Russland und die Alliierten umfassen soll. Was die Beziehungen zu Frankreich anbctrifst, so will Lloyd George abwarten. in welcher Welse das Kabinett Poiurarö seines Amtes walte» wird. Die englische Regie- r««g Ist überzeugt, das, die englisch-französische Allianz i» ihrer setz gen Gestalt durchaus nicht befriedigen könnte. Jedoch selbst in dem Fall. bah Frankreich England lein« Mitwirkung versagen würde, sehe sich England trotz de« genötigt, ' ' ' ' " Wirklichen. Pvincarö über seine Slellung zu England. «Eigner Draylberickt der „DreSdn. NaLrtchien'.. London, l8. Jan. In einem Interview mit der „Daily Mail" entwickelte Pvincaro sein Rcgierungsprogramm. Er sagte: Ick war stets und bin hentc mehr als ie der ent schlossene Anhänger einer engen Allianz zwischen England nnd Frankreich. Das Hauptziel meiner Politik »st, die Be fürchtung zu zerstreuen, die ei» Regierungswechsel in Frank reich in England verursachen könnte. Das Projekt einer englisch-französischen Allianz, dos in Aussicht genommen ist, soll unverändert bleiben. Der Unterschied zwischen der Politik des Kabinetts Briand und der des Kabinetts Poincarö würde weniger daS Ziel als die Methode betreffen. Poincare erklärt sich sür -ei» Gedanken einer enalisch- französischen Allianz, wie cs Briand getan hat. Er glaubt indessen, dast diese Allianz fester und aus länaere Dauer ge schlossen werden müsste, mit einem Wort, dast sie aus eine breitere Grundlaac gestellt werden sollte. Er erklärte: Ich will in srenndschafiftchem Geiste mit dem englischen Kabinett die Fragen prüfen, die zwischen uns schweben und ich will alle Anstrengungen machen, um so schnell als möglich befriedigende Lösungen sür beide Länder zu erzielen. Um zu einem engen Einvernehmen zwischen England und Frankreich zu gelangen, ist eS notwendig, Mistvcrständ- nisse. die zwischen beiden Ländern auftcwchen, -u beseitigen. Zn diesem Zwecke müssen wir g e m e i n i ch a s i l i ch c Be sprechungen gbhalten, um unsere gegenseitigen Inter essen voll verstehen zu lernen. Iran»reich dringt vor allem daraus, dast seine Rn inen wieder h rgesiellt werden und dast man ihm seine nationale Sicherheit ge währleiste. In dieser dovvelien -Hinsicht zählt Frankreich auf die herzliche Mitarbeit Englands. Als Gegengabe ist Frankreich bereit, mit seinen Frenud.'n nnd Alliierten in jeder Beziehung an der Festigung des Friedens zu arbeiten unter der BorauSwtzung natürlich, das, die Rechte, die Frank reich aus den Ftziedensverträgen znsiehen, geachtet werden. Ans die Frggc. ob der endgültige Abschlust sincs DeseiisiiwrrtrageS zwischen England und Frankreich in Aus sicht genommen werde» konnte, antwortete Pvineare, cö er scheine ihm iwimendia, dast zuvor eine allgemeine Lianidation aller fragen, derctwegen Meinungsverschiedenheiten be stehen. stanftndci. Die erste Aussprache -er Minister präsidenten. Paris, tsi. Jan. lieber die Unierredung, die gestern zwischen Pvincar,' und Llond ivevrgc statifnud, werden noch folgende Einzeftieiien bekannt: Poinear-' erklärte, an zahl reichen Stellen der Welt ständen sich heute sranzössiche und englische Interessen gcgenübei. Ter hier liegende Stoff »er Differenzen müsse aus der Welt geschafft, mindestens müsse eine W e i t e r a u S d e h n u n g ver hütet werden. Daher müsse die gcianftc Lage geprüft »nd natürlich die Frage der Reparation, des europäischen Wiederaufbaus und des nahen Ostens erörtert weiden. Wenn dies geschehen, sei es an der Zeit, dem Vertrag seine endgültige Form zu geben. Die Garaiitie- vauer deS Vertrags non tsi Jabren sei z» kurz. Der Vertrag müsse nach dieser rieft aiiinmarisch erneuert werden. Auch bedürfe eS eines Zusatzes, dast England «nd Frankreich gemeinsam intern enteren würden, wenn Deutschland Polen a n g r e i f e. Poiuearö hielt cs ferner für münschenSwcii, dast sofort Zusammenkünfte von englischen und französischen Generalstäblern eingeleitci würden, um die praktischen Einzelheiten im Falle einer Mobilisierung zu erläutern. Lkond George erklärte, er wünsche vor allem die Frage der Reparationen und der Aiederlierstelliing der Lage in Europa erledigt zu sehen. Er lege grossen Wert darauf, dast sofort eine Zusammen kunft zwischen dem neuen französischen Finanzmiiiister de Lasteyric nnd Robert Horne erfolge. Polncarö erkkärte sich bereit, diese Besprechung zu veranlassen. Weiter sagte Lloyd George, Lord Curzon werde am Montag nach Paris kommen und Gelegenheit nehmen, mit Poin- carö verschiedene answärttac Fragen zu erörtern, namcnt ltch hinsichtlich des nahen Ostens. Poincar.' erklärte endlich noch, Frankreich werde die Konferenz von Genua selbst verständlich beschicken, aber er selbst werde nicht dort er scheinen. Das neue Kabinett un- -ie Beschlüsse von Cannes. iE Inner Drabtbrriibt der „Dresdn. Nachrichten".» Basel, Ist Jan. Der „Baseler Anzeiger" meldet aus Paris: Eine Havas-Note vom Sonnabend früh hebt hervor, dast das französische Kabinett sich seine Stellungnahme zu den letzten Beschlüssen in Cannes Vorbehalte. Auch wird die Zustimmung zu einer W i r t s cd a s t s k o n f e r e n z in Genua erst vom neuen Ministerium nach Anhörung der , Kammer zu unterzeichnen sein. Gegenüber privaten -Meldungen stellt die offiziöse Agentur fest, dast nur insoweit Beschlüsse des Obersten Rates sür die neue Regierung bindend seien, als sie die Unterschrift des früheren Minister Präsidenten Briand trügen. Das sei in Cannes überhaupt nicht der Fall gewesen, weil die Unterzeichnung erst Im Schlustprvtvkvll gemeinsam vorgcnoinmen werden sollte. Dennoch werde das neue Kabinen ional gegen über seinen frühe reu Verbündeten handeln. «Ine Unterredung de Lasteyries mit Aoberl Korne. Paris, 1.1. Jan. Zwischen dem Ftiianzministcr de Lastenric und Sir Robert Horne soll gestern abend bereits eine Aussprache stattgcfundcn haben. Die Ver handlungen würden, so behauptet der „Mattn". in den sol- rückgcgeben würde, unaesijhr siö Prozent als Ent genden Wochen fortgesetzt werden, jedoch aus diplomatischem s ch ä d t g u n g sür durch Unterseeboote ver so werde, senkte Han bc lsschi tsc konfisziert wer-cp * müstten. Ungarn und Deutschland. «Von unserem Wiener Mttarbeiter.1 Budapest, 15. Ja». Die austenpolitischc Geistesverfassung Ungarns ist wieder auf Deutschland eingestellt. Es waren liier in der letzten Zeit einige Schwankungen zu beobachten. Das Rückgrat der ungarischen Austcnpolitik bildet der Wunsch nach Wieder erstehung Gros, Ungarns Daher die monarchische Staatösorm, die auch heute noch nicht überwundene Animosität aegcn die Nachbarstaaten, das fanatische Ringen um Deutlch- wcsti'ngarn. wobei wenigstens Oedenburg zurückbehalten werden konnte. Rat- und vlankoseS Suchen ungarischer Staatsmänner bald bei Frankreich, bald bei Italien, ia sogar bei Rumänien, um Rückhalt und Ansätze zur Verwirk lichung ihreö Zieles. Stets mit dem gleichen Misserfolg, so dast man jetzt die Opportunitätspolitik über Bord wirft und auf Grundsätze znrückaeht: man sucht wieder Anschluss bet Deutschland und. nach Bereinigung der burgeniändischen Frage, auch bei Oesterreich Eben jetzt weilt der ungarische Ministerpräsident Graf Betblen mit seinem grasten Stabe von Referenten in Wien, um aus dem lkmwege Übei ein wirtschaftspolitisches Nebcreinkommen auch wieder zur politischen Freundschaft zu gelangen. Auch Ssterreichischer- seits ist man sichiüch bemüht, den Eindruck deS Vertrages von Lang möglichst abzuschwächen. Die Aeusterung des Führers der österreichischen EstristlichsozialLN. Pros. Seipel, es wäre ihm peinlich, dast der Vertrag mit den Tschechen dem Berirgg mit den Ungarn zeitlich vorangegangen sei, war an die Adresse Ungarns gerichtet. Wie sehr man in Ungarn benftiht ist. sich mit Deutsch land möglichst gut zu stellen, bewies die Interpellation Kouacs '.ii der Sitzung der ungarischen Nationalversamm lung vom lt. d. M. Die Interpellation warf die Frag« ans. ob die in der letzten Zeit vorgenommcn« französisch« Lriciftieruna für Ungarn von Vorteil sei, und erklärt«, Frankreich nähere sich zusehends dem Zustande der I ! vlieru n g. Die Deutschen seien heute allerdings ein .liedergetrctenco Volk, sie haben aber nicht ausgehört, ein wichtiger Faktor in Europa zu sein. Es wäre eine tragische Wendung, wenn Ungarn, das so lange der Verbündete Deutschlands war. sich nunmehr dessen ärgstem Feinde am'chliesten würde. Kvvacs äusterte auch sckme Be denken über die Absicht, den bisherigen Pariser Geschäfts träger Ungarns durch einen ausgesprolkiencn Franzosen- srcnnd zu ersetzen. Ans der weiteren'Debatte wurde auch, was bisher ge- heimgehaftcn worden war, bekannt, dast das Königspaar bei seinem Vordringen auf Budapest Ende Oktober v. I. auf Zn Haar von Soldaten des Rcichsvcrwesers ermordet worden wäre. Skis die Schlacht von Vudaürs bereits zu gunsten Horihns entschieden war und Karl und Zita sich »ach Tokls zurückgezogen hatten, drang eine bewafsuetc Bande in ihr Hans ein, unter Führung eines gewissen Kövany. mit der erklärten Absicht, dem ehemaligen König ..Handgranaten 'in die Taschen zu stecken". Vorher war die Leibgarde entwaffnet worden. Erst als eine Gendcirnierie- KompagNie anrückle. konnte das Königspaar auS der He sührlichcn Situation befreit werden. Die Regierung Hai in dieser Sache eine strenge Untersuchung ck.ngeleilct. Wirtschaftlich gestaltet sich die Lage Ungarns, namenl lich der ungarischen Industrie, etwas bedrohlich. Tie Bud-a bester R-eparailoiiskoinmission hat den Anspruch Jugosla wiens aus den Kohlcnbcziig aus dem Fünsi'.ichcnei Revier anerkannt. Es herrscht daher in Ungarn Kohlenmangck. die Fabriken stellen zum Teil die Betriebe ein. und in de» Sirastcn Budapests häufen sich die Demonstrationen von Arbeit siestn. Ralhenau mit Wirth beim Aelchs- präst-eitten. iD ra h t m e l k> u n g unsrer Berliner S ck rt s t I e r t u n g.l Berlin, Itz. Jan. Reichskanzler Dr. Wirft- begab sich gestern abend noch mit Dr. Natbenau zum Reichspräsidenten Ebcrt, dem Rathenau gleichfalls Bericht erstattete. Heine nachmittag 1 Uhr findet eine Ehcsbcsprechung der ReichSmiinsterrcn im Beisein Rathenans statt. Um S Ubr tritt der N e i ch s r a t s a u s s ch u h ssi r auswärtige Angelegenheiten zusammen. Die Verhandlungen sind vertraulich. Die Rede, die Nathenau dem Obersten Rat gehalten hat, und deren Hauptinhalt bereits mitgcteift wurde, wird morgen unverkürzt verössentlichr. Berlin, Ui. Jan. Nachdem gestern abend die deutsche Delegation aus Paris wieder hier eingetroffen ist, begab sich Dr. Nathenau sofort zum Reichskanzler Dr. Wirth, mit dem er eine längere Unterredung hatte, Im An schlug daran fanden Besprechungen mir den zuständigen Ressortministern statt, die sich bis in die Nacht hinein zogen. Zahlungsauftrag an -ie deutsche Artegslastrn- Kommisfion? Poris, lll. Jan. „Excelsivr" behauptet, dast die deutsche Kriegslasteiikommission in Paiis beauftragt sei. der Wieder gutmachuilgSkommission am ! 8. Januar die Summe von 31 Millionen Gold mark auSznzahlen. Das Schicksal -es -rutschen Vermögens in Amerika. Neunork, 18. Jan. Der Plan, das Eigentum der früheren feindlichen Ausländer im Werte von !88 Millionen Dollar zur Ausdehnung der künftigen Handels- » erbt n d u n ge n zwischen den Ve» einigten Staaten und den europäischen Mittelmächten zu verwenden, wurde vom Scanester Miller in einer Rede bei einem Frühstück vertreten. Der Plan wird von hohen Washingtoner Persöll ltchkeiten unterstützt und wahrscheinlich in Kürze dem Kon grcß »orgelegi werden. Leine Annahme würde gestatten, dast daS Geld in den Bereinigte ii Staaten zur Belebung des Bcr-! Handels bleibt, während, wen» das Geld an Deutschland zu seine in Aussicht genommenen PlLn« z» ver-, Wege. Was die Konferenz von Genua anlanac, tcdrqfallj- Wutapi nach Svrt geben. lM. T. B j