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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 31.10.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192010312
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19201031
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19201031
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-10
- Tag 1920-10-31
-
Monat
1920-10
-
Jahr
1920
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' ivro IlM -fische» assstand unk gemäß Ar- ndwerks alt ilna>loa dew u CLhsische^ msschuß tet !Ng und L - :rk berühren, >efleht, dur,cs zehung d«i »Werks, 3n s Handwert innigen Be> sierung det Ausführung ivgirdetriede. nütchcn Ar- >munqen sül ny derselben » angemessc lkvl 165 der gen berufs »d Werks m durch ver. ter E nzeli von Kursen chasten de n. ) Gemeinde von Hand erbebeförde Ziehung un »rlinüsheim« und Siche dessen Aus ag«. in de> )erwultung4 echsrerh " gramm ihr ?chdpfer de tvennallunc frohen un ossnung ar nrtsia- Donnersle. mokratische Hü K^ILIs. LINP?6I 16L ^Iu3 > am Haven ^-llaw 8, .ll-nrpcnw-'. antiv.. tktic'' '^etrp.d.r laut, oskMeli H>c<IcvrrU - >r Iniirt/ko WeNNr r Sonntags-Ausgabe ,I>» v»r»,r« tNg'Ick Int »S. tza»« t«vl>>chl, L»»ulog» o ,-l'0ip«nuu»-<>d« »»««>». »l»ri«I iti>. s ' -üddo!«r M. > :.v. »N,!-«».»»« >«»< M. 7. -U msnal ich, ^d«< »-»»»«ad« «L«>n M ^.— monailich ivaich «nl«!* «u»a>«' Ig«i> ,«»»»>«» <>» r«»d ^<- moaaKich 7N. > >.—, ««»«'.»litdriich 8"> —! dnick- tl« N oU »nn«rt>»l» v«iilich>«ne» «^«iamI-Ali^sod« nionalilch M. 7^>, v!«7I«Nä'r- «ich M. 2'50 <a»1lch i»d Ich N'»t'd,sl«l,,«dü^r>. B>,«t«»d,vei!»n»' m,^at Ich 7N. >0 — und D<u»Ia»«n.V»>>«. '» n ».»rp n- Äu«,ad« »1 p„ »d«nd.Lu,«ud, 0 »->- e»nn?««« Ai>S,-d« 4V Pf kn» retpOgee Trz-erntt enNUN» die «nnMchcn Vk».,nnemichnnnen des Utaie» und des Potticinu,re» der Sl >dl Ml-li. tr» Lutt-^rkich«» Lridtiu, tow,e ucrichteoc!«« »userrr »lUorrru. 114, Jahrgang iE' ». UMNd». »I« «Infpal!. —e.'I«» l« ?l»n-u«<iu«^«u» dn. i.7>. r»n uuuidiic -IN. 2 2 >; ^ni«!zM: du» d«dikd«« im «Mi I»»» r«ti di« -TtunparriUe «I « M. ZLO. ».an»i»s>iN. 5.^; »!,In, Lnzrigu, Ninpai«!.«.«>,< Ä» «oa «udsdrld -7k>k >, L«iu>dII1»n,,.,,n >nli 1 >»: u,i q,rtiten m ne^«' irutde Via» und t>nl«nu»iichrlii,dn< verdlrdilchdeN. r«Na.rnpirii« flk dl, S,ldmla»f!at« Li«- >7.- n«!I,. Itr T«I!a»IIag« A.d lu.— n«i o »l» M ll». V»st»iII,,r P»Iit«dddr »sll«. -ntch.u , v.r. >» t, »>>, . oll ch«L.d»n!»< ' . cch,i>Ii,>lun» »nd 0 »ichsNdl ,."e: krlpzig, 2oh«n»I1>-«t!« °iir. d. V«,Io, Lr. V.eindold L Lo. rdinz!,. Lonntag, üen 31. Oktober Tie VestiiMWen iiher die Wehl des NeWriisidenteii Politische Wochenschau DaS oberschlesifche Problem hat sich zur Schick- satssrage zweier Völker auSgcwachjcn. Polen erblickt in der Er- wcrbuug Oocrschlcsicns ojjenbar nicht bloß die Erfüllung seiner nauonailsiisch-chauvinijiijchen Aspiralioncn, sondern auch d.e letzte Hoffnung, aus seiner wirtschastlichen und finanziellen M.jcre hcrauszukommcn. Bon dem Erwerb der Reichtümer des ^nduslriegebictes hangt seine Gesundung, vielleicht seine LcbcnS- fai-igkeit ab; wobei es dahlngesleüt bleiben mag, ob nicht die Gr- sahr besteht, daß diese Reichtümer nutzlos vergeudet und nur in den Zusaiilincnbruu) der polnischen Wirtschaft hincingczogen würden. Deutschland aber könnte den Verlust des Landes kaum ertragen, ohne, nachdem cs bereits so vieler Kraftquellen beraubt worden ist, die letzte Grundlage seines ökonomischen Lebensstil- »ubützen. fsum mindesten würe es nicht mehr in der Lage, den Versailler Vertrag auch nur in dein Umfange zu erfüllen, in dem seine Erfüllung überhaupt möglich ist. Die Kluft zwischen dem Verlangen unerbittlicher Gnruoiger und der Leistunqäscksigkctl des Schuldners würde also immer größer, und das Ende wäre leicht abzuschcn. So ringen denn beide Teile um die Seele der Obeischlesicr und tun alles, was sie vermögen, um die bevor stehende Abstimmung zu ihren Gunsten zu becinslufsen. Polen ist bereits mit einem Gesetz über eine Wojewodschaft Schlesiens — rom 15. 5ult 1920 — vorangegangen, das zwar bei näherem Zu seyen nur ein Schaugericht ist, und sur eine wirkliche Selbständig- Kerl des Landes kaum irgendwelche Garantien darbicket, aber in feiner Ausmachung immerhin nicht ungeeignet ist, auf leicht gläubige und lctchtentzündliche Gemüter, wie sie unter den pol nischen Oberschleslern viclsach vorhanden sind, Eindruck zu machen. Deutschland hat sich nunmehr entschlossen, diesem Verspiel in ge- rv.ssem Sinne zu folgen, nicht dergestalt, daß es auch seinerseits nur eine lockende Ausicndekoration schuf, sondern so, daß es ernsthafte und praktisch wirksame Maßregeln traf. Dechalb ist es zwar vielleicht zu bedauern, aber zu begreifen, daß diele Maß regel nicht schon eher beschlossen worden ist. Es handelt sich eben um einen Schritt und einen Schnitt, der, um den Oberschlesiern etwas wirklich Greifbares zu bieten, auch wirklich tief ln das Ge füge des Aciches und Preußens eingrcisen muß. Das will über legt sein, kann und darf nicht mit leichtem Herzen und leichter Hand hingeworsen werden. Ebensowenig ist es zu verwundern, wenn über diesen Schritt zunächst erhebliche Meinungsverschieden- h.itcn zwischen dem Reich und Preußen bestanden und sich geltend machten. Auch hier hätte man freilich gewünscht, daß sie sryneller überwunden worden und nicht erst in die Oessentlichkeit gedrungen wären. Wenn das nicht gelungen ist, so liegt das letzten Endes nicht bloß an den Schwierigkeiten, die in der Eaei>e selbst be kundet sind, sondern auch an der unerquicklichen Spannung, d'e nun einmal zwischen den maßgebenden Faktoren auf beide? > Seiten besteht und nach Beseitigung geradezu schreit. Aber da , s die preußische Regierung und die preußische Landesverkrelung nur zaudernd und wioecjrredend an diesen Akt der Vivisektion hrrantralen, ist ihnen nicht zu verübeln. Das preußische Hemd ist ihnen naturgemäß nun einmal näher als der Reichsrock. Schließlich hat man jedoch auch dort erkannt, daß der schmerzliche Entschluß ui'.abwelSiich ist und sich zur Nachgiebigkeit bereit ge funden; nicht, weil die Bedenken, die man hegte, beseitigt worden wären, sondern weil man sich nicht länger der Einsicht verschließen konnte, daß sie gegenüber der Gesamtlage nicht aufrechterhalten werden können, daß sie zurümgeslcllt und überwunden «erden müssen. Niemand kann die Verantwortung dafür übernehmen, daß Oberschlcsicn vcrlorcngchcn sollte, weil man sich dagegen ge sperrt Hütte, die Bonde des Art. 1ä der RelchSversasfung recht zeitig zu lockern. 5m nächsten Sommer würe dieser Artikel ia doa) und ohnedies zur Anwendung gelangt. Es bandelte sich also nur darum, die verfassungsmäßige Frist zu verkürzen und den O.-erschlesiern schon setzt die Sicherheit zu gewähren, daß, wenn sie ihr Verlangen naey bundesstaatlicher Selbständigkeit mit der erforderlichen Mehrheit zum Ausdruck brächten, ihnen vom Reich und Staat keine weiteren Schwierigkeiten bereitet würden. Das soll in dem Gesetz ausgesprochen werden, das, nachdem die Eut- sthcidung materiell gefallen ist, allerdings ungesäumt dem Reichs tag zugclcilet werden muß. Ein langes Zögern aus formalen Rücksichten wäre verhäng.-.isvoll und kann nicht geduldet werden. Die Volksvertretung wird sich hoffentlich bereits ln der nächsten Woche in der Luge sehen, das Aulonom'.egrsetz zu verabschieden. Damit wird für die Propagandatätigkeit in Oberschlesien wie im Reiche endlich die feste u>ch klare Grundlage geschaffen, deren Mangel bisher sehr peinlich empfunden wurde. Zugleich aber wird jenen dunklen Bestrebungen en!gegeng"wirkt, die aus die Gründung eines Freistaates außerhalb Deutschlands abzielen. Sic werden nicht bloß von auswärtigen Quellen gespeist, sondern haben leider auch in manchen deutschen Kreisen Anhänger ge sunden; und wenn sie auch in Wahrheit vielfach aus sehr wenig cd.e Beweggründe zurückgehen, die mit der Scheu vor Steuern ii. engem Zusammenhang stehen, so lieben sie eS doch, ein nalionalisli- kkes Mäntelchen umzuhängcn und so zu tun, als ob ber dem Selbsländigkeltsdrange der vbcrschlesicr cs gar keinen anderen Ausweg gäbe, um den Anfall des Landes an Polen zu verhindern. Diesem durchsichtigen Treiben wird nunmehr einigermaßen der Wind aus den Segeln genommen. Die Oberschlesier können und sollen, wenn sie eS wünschen, ihre Selbständigkeit auch innerhalb des Deutschen Reiches haben. Daß der neue Staat ein Zentrums staat sein würde, ist freilich nick! zu bezweifeln, u?d eine V^reiche- runq unserer pellt sä e r Zustände ist dos gewiß nickt. U.n der größeren Gesichtspunkte r illcn muß auch das bingenommen wer den. 5m übr gen können sich alle, die h eran Anstoß nehmen, del der Sozialdemokratie bedanken, durch deren Ver halten diese Entwicklung schließlich notwendig geworden ist. Denn nach den Vorgängen, die sich an die Namen Adolf Hoffmann und Löwenstein knüpfen, kennte das Z:ntrum, das ja der Haupkirägcr der Auloi'omictendcnzcn ist, sich nickt ohne Grund -arans berufen, daß es einen für Deutschland günstigen Ei.rsluß Eine Veröffentlichung des Reichsanzeigers tDrahlberlcht unserer Berliner Echrislleilung.) Berlin. LU. vk.odcr. Dcr «RcichSanzclger' oerrsfcnlllchi heute die üdcr die Blahl des AclchspräpLenlcn mit Zustimmung dcS Bcichsralce erlaßenen Be stimmungen vom 25. Oktober 1320. Di« Bestimmungen enthalten außer allgemeinen Anordnungen Vorschriften über die Wählerverzeichnisse und Wahlscheine sowie über Anstiegen der W.chlcrlislen. Des weiteren sind die Ernennungen der Wohilelter. die Bildung von WohlanSichuiicn und Wahldezirken. di« Bestimmung dcr Wahlordnung, bi« Bekannt machung der Wahlen und dcr Wahlgänge alS solch« und die Stimm abgabe ausführlich geregelt. Die Verordnung erstreckt sich tm übrigen noch ans die krmillclnng und Prüfung des AbltimmnngScrgcbnyscS in den Wa.)ltezirken, auf die ssestitellnnq beS Wahlergebnisses. Sie regelt einen zweiten Wahlgang, die Verbindung dcr Pkt sidenlenwahl mit an deren öffentlichen Wahlen und Abstimmungen und baö Verfahren bei kurzfristig Luseinaadersolgendea Wahlen. Die Entente fordert Auflösung der Eelbstschutzorganisationen tDrahtberichi unserer Berliner Schrlslleitung.) Za den in den letzten Tagen wiederl-olt ausgetauchten Gerüchlen, daß eine neaeLnientenot« über di« Einwohnerwehren an dir deutsch« Regierung gerichtet worden sei oder gerichtet werden solle, erfahren wir, daß tatsächlich ein« Mitteilung deS Vorsitzenden der fran zösischen Mililärmission. Eencral Rollet, seit einigen Tagen dem Auswärtigen Amt rorliegt, die sich mit dcr Frag« dcr Ent mass- nung angeblich noch bestehender bewaffneter Orga nisationen befaßt. 3n diesem Zusammenhänge weist General Rollet auf die bayerischen Verhältnisse und namrnl.ich auf das vor kurzem in München abgchalteu« Wettschießen dir bayerischen Einwohnerwehren hin. Ia der Rote wird die Auflösung der Selbstschatzorganisatloaen gefordert, und d-Shalv richtet Rollet lm Auftrage der lnteralliicrlea Kontrollkommission die Frage an di« deutsche Regierung, welche Maßnahmen getroffen worden seien, am die Entwaffnung dcr Selbstschutzorganisationca zn be schleunigen und nm die Auflösung und Unterdrückung solcher Organi sationen sichcrzvslellen. Dl« Mitteilung General Rollets untersteht zur zeit der Nachprüfung und Erwägung der RelchSregieruag. Zrntickzlehung des Ententeverdots für den deutschen Luftverkehr sD r a h l b e r l ch t.) Berlin, SO. Oktober. -Die Gefahr etner Stillegung des deutschen Luftverkehrs ist, wie wir hören, abgewendet. Nach Aufklärung verschiedener Mißverständnisse hat die interalliiert« LustschifsahrlSkonttollkommission das über verschieden« Lus die Lberwlekjend gut katholische Bevölkerung nur auSüben könne, wenn eS ihr die Sicherheit bietet, daß sie vor derartigen Experimenten Berliner Herkunft bewahrt bleibe. So muß denn die Bahn beschritten werden, üle aller mensch lichen Voraussicht nach zur Errichtung eines neue.» Bundes staates führt. Damlt soll indes nicht etwa ein grundsätz liches Bekenntnis zugunsten einer Zerstückelung Preußens abgelegt werden. 5m Gegenteil geht dle weitaus liberwteg<ndc Ansicht dahin — und ihr wird auch klar und unzweideutig Aus druck gegeben werden —, daß die oberschlesische Angelegenheit eine Frage für sich ist, die aus ganz besonderen und eigenartigen Gr- sichtLpunklen behandelt werden muß un- aus sich heraus keinen Rückschluß aus die Behandlung dcr übrigen preußische». Probleme zuläßt. An dem Artikel 18 der RetchSversassung soll nicht weiter gerüttelt werden; die jetzt für Oberschlesien zu tressen-e Regelung nicht eine Bresche bedeuten, die in jene Verfassungsveslimmung gelegt wird. Es wird zwar nicht zu vermeiden sein, daß sich die Vertreter der Loslösungsbeslredungen aus diesen Vorgang stürzen und sich aus ihn berufen werden. Aber bei unbefangener Würdi gung werden sie selbst anerkennen müssen, daß er nur äußerlich mit ihren Anschauungen in Verbindung gebracht werden kann. 5m übrigen entbehren dle Versechler dieser Anschauungen viel fach gar zu sehr des geschichtlichen Sinnes und der gründlichen Kcnntnis der realen Verhältnisse. Manche Asphaltpoilttker, die für die historische Entwicklung Preußens, für die politische Reali tät dessen, waS man preußischen Geist nennt, für dle Bedeutung, dre ihm für ganz Deutschland zukommt, kein Verständnis h^ben, werden durch d e zahlreichen Süddeutschen beschämt, die trotz aller Abneigung gegen Berlin durchaus fähig uno bereit sino, -er geschichtliä-en Mission des preußischen Staates gerecht zu werden, und sie keineswegs als erledigt betrachten; und selbst ein Bebel zeigte ia dem bekannten Wort, das er über Preußen sprach, ein eindringlicheres Verständnis für die lrotz aller unleugbaren Mängel einzigartigen Vorzüge und Kräfte dieses Staatswesens lus manche Staatsmänner anderer Provenienz und jüngeren Da tums. Zudem besteht offenbar nicht überall die rechte Vorstellung von den rein technischen Schwicriqkeiten, die eine Zerlegung des preußischen SkaalSgebielcs mit sich bringen würde. Unzählig«» Fäden verbinden seine verschiedenen Teile in der Verwaltung, ln -en Finanzen, in den wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen in kultureller und menschlicher Beziehung miteinander, deren Durchschneidung keineswegs eine so einfache Sache ist, wie pol'.- rische Konstrukteure im luftleeren Raume ihrer Dedankentätiq keil eS sick verstellen. Der Meq zum Einheitsstaat wird nickt da durch erleichtert, daß man geflissentlich die Echwiermkerten Über sicht, die aus ihm liegen. Auch an anderer Stelle, nämlich bei den Erörterungen über die Zusammensetzung der Regie ¬ große d«u'sch« LustverkehiLfirmen verhängte Verbot d«r Ausführung we.lerer Flüge ln Deulschkmö zurückgezogen. Sir Hal sich ferner bereit erklärt, di« rn Wien und Kon gsbcrg beschlognahmicn deutschen Flug zeuge srcizugeb«n. Auch doge^en, daß mil rem zloi en Luftfahrzeugen weitere Flug« ms Ausland ausgesührt werden, erheb! sie Ke ne Einwen dungen. Aufrechlcrha len bleibt hiernach nur das Verbot von AuS- lanoSflügcn für diejenigen Flugzeuge, die frühe: Militäcstugzcuge ge- wefcn stuH uich deren Verwendung für den ziv len Luftverkehr d.e Kon. trollkoumrission aus Entgegenkommen gestaHel Halle. Für den gniandS- verkrhr können auch diele Fahrzeuge ungehindert weiter benutzt werden. Das Reichslustamt wird der Forderung dcr Kontrollkommission ent sprechend den AuSlandsocrkehr dcr obcndcze chnclcn früheren Militär- iusisahrzeug« untersagen. Es hat sich hierzu bereit gesunden, um weiter« Schäden von der deutschen Flugzeugindustrie und dem deutschen Flug verkehrswesen adzuhailen, ohne dabei sc.ncn grundsätz ichen Standpunkt aufzugebcn, daß die Lus kontrolikommiss on nicht berechtigt gewesen wäre, die einmal ertei le Konzession wieder zurückzuzie-hcn, nachdem sie mona'e- iang die Ausführung von AuslanidSsiügen mit den damals fre gegebenen Fahrzeugen widerspruchs.oS geduldet hat. Die Aufklärung der Münchener Agsre (Elg « ner D r ah kb e r l ch k.) München, 30. Oktober. Dle Angelegenheit der sogenannten .Mörderzentralr' bei der Münchener Pot.zodtreklion, dle tu« M. S. P., ve:führt durch d.e U.S. P., am vorigen Donnerstag durch den Antrag aus Einsetzung elncS UntersuchungsauSschusjer an- und aujgeführl hat, >st so z emlich geb Lrt und hat sich zu emer Blamage svnderglelchkn sür di« Sozialisten ent puppt. DK Soz allsten lm Landtage haben dcl)auplel, daß die Münchener Polizei nrüt gewailsamer Beseitigung mißliebiger Personen ln engster Veldiadung siehe. Die bisherige Untersuchung Hal ergeben, daß die beiden Gewährsmänner der Sozialisten Element« fvagwllrd.gster Art sind. Dt« geheimnisvoll« Autofahrt, auf dcr der entlassen« Reichs- wehrsoldat Dobner ermordet werdvn sollt«, stillt sich nunmehr nach den Aussagen der d«ld«n Mitsahrendrn als eine Fahrt zu einem verborgenen Massen ager dar, das Dobner um 3000 ^l verraten wollte. Da er aber währen- der Fahrt plötzlich mehr verlangte, mit dem Hinweis darauf, daß ihn die Ü.B. P. besser bezahlen würbr, wurden di« be.den mit- sahrenden Studenten wütend und verprügelten Dobner mit seinem eigenen Stock. Von Totschlägern, Dummiknütleln und Erdrosieiungs- slrlcken ist kein Wort wahr. Und einen solchen Lügner haben die U. S. P. und M. 6. P. beschützt und vor dem Zugriff der Polizei lm , Landtage verborgen! Der VersassungSauSschuß geißelte heule dieses e genmächtige Vorgehen deS Unabhängigen GarelS und nahm einen Drlnglichkeitsantrag an, daß keinerlei Berechkigung vorhanden ist, daß ein Abgeordneter einem Rlchlabgeordnetcn tm Landtag« Asylrechl gibt. Der Vertreter der Regierung erklärte, daß di« Polizei zugegrlssen hüite, wenn sie Dobner tm Landtage gewußt hätte, um so mehr, als Dobner dringend verdächtig ist, an dem Akard tm Forstenrieder Park belesitgt zu sein. rung, zeigt sich die Neigung zum Theoretisieren. tzDiese Erörte rungen weiden noch Immer fortgesetzt, und zwar in der Richtung, daß man doch noch einmal versuchen möchte, die Sozialdemo kratie in das Kabinett hmemzubrmgcn. Die Deutsche De mokratische Partei hat in allen ihren Gliedern un- an ollen maßgebenden Stellen wirklich keinen Zweisei darüber ge lassen, daß sie aus vaterländischen Gründen aus die Mitarbeit dec Sozialdemokratie den größten Wert legt; daß sie jederzeit bereit ist, diese Mitarbeit aus der Grundlage der Sachlichkeit und Gleich berechtigung onzunehmen, daß sie eS ablehnt, eine Politik zu be treiben. oder sich an ihr zu beteiligen, die zu einer grundsätzlichen Zerreißung unseres Volkes führen müßte. Wenn die Sozial demokratie sich diesen Geüankengängen nicht fügt und sich ihnen wenigstens vorläufig verschließt, so ist daS vom Standpunkt der Deutschen Demokratischen Partei gewiß zu beklagen. Aber eS zu ändern, liegt nicht in ihrer Macht, am allerwenigsten durch gukeS Zureden. Darüber sollte nach dem Verlaus und dem Er- gcbnis deS Kasseler Parteitages eigentlich keine Unklarheit mehr bestehen; und wenn sie bestünde, wäre sie endgültig durch die Acußcrung deS Nclchskagspräsidenten Löbe ausqeräumt, der neuerdings noch einmal ausdrücklich erklärte, daß clne Erweite rung der Koallllon auch nach links auf absehbare Zeil aus- gejchlossen ist, well die nokwendigen Veraussetzungen für einen Wiedereintritt -er Sozlaldemokralen noch fehlten. Er fügt- hinzu, daß nach feiner Ansicht sich nicht bloß die beiden kommu nistischen Richtungen bald verschmelzen würden, sondern auch die Heiden sozialistischen zu gemeinsamer Politik sich gendllgt sähen; eine Kuhle und nüchterne Ausfassung der Dinge, die sich sehr merkbar von der etwas schwärmerisch anmutenden Methode des anderen Portners obhebt. Man kann doch schließlich auch drr Sozialdemokratie gegenüber nicht den Ritter Toggendurg spielen! Warten wir ruhig die Entwicklung der Dinge ob; nicht untätig und apathisch, aber frei von Nervosität und unangebrachter Anbiede rung nach irgendeiner Seite. Es besteht setzt Aussicht, dt* preußischen Ländtagswahien In so naher Frist statt- finden zu lasten, daß cs möglich sein wind, sie, was das Gegeben« »?äre, mit den Nachwahlen zum Reichstag zusammenzulegcn. steßt kommt es nur noch darauf an, den Wahttermin möglichst bald sesizusetzen und zu verkünden. Geschieht dies, so ist es ziemlich asclchgültig, ob er eine Woche früher oder später anberaumt ist. Damit würden der agitatorischen Verwertung dieser Anqelegeu- beit, dle ganz unnötige Beunruhigung in das Volk KInelnbringk, die Felle wegschwlmmen. Die Deulschnationale Volkspartel wird sich an dem rauschenden Erfolg lhrer melodramatischen Auf- sül rung in Hannover nach auf längere Zeit hinaus erfreuen, s- daß sie den Ausfall dieser Taste aus ibrem Register wabl ver schmerzen kann. . Ledllt««. t < >
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