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181»!) Sonnabend, den 27. November M95 Bekanntmachung. Ertäutenina. beziehentlich Ergänzung der Bekanntmachung vom 13. Octobcr dieses Jahres, den Transport von Langhölzern - rr, ,<,>K «ffentlilben Straßen betreffend, wird noch Folgendes bestimmt: auf den Chanffecn ' ' , ^ou Langhölzern, welche nur eine Lange von 20 Ellen und darunter haben, bedarf eS, dafcrn der Hinterwagen Norderwaaen durch die sogenannte Langwicde verbunden ist, der Bcigebung eines zweiten Mannes außer dein Fuhrmannc nich,. ES in suchen Fällen während der Dunsclhcit am Hinterwagen eine Laterne anzubnngcn. Bcziiglich des Transportes von Langhölzern über 20 Ellen Länge bewendet eS bei den Bestimmungen der cingangScrwahntcn Bekanntmachung. Pirna, den 20. November t869. Könrglrche A m t s h a u p t m a n n s ch a f t. von Koppcnfcls. Sächsische Mallung Amtsblatt für das Königs. Gerichtsamt und den Stadtrath zu Schandau, sowie für den * Stadtgemeinderath zu Hohnstein. — , erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch die Erpcdition dieses Blattes für 10 Ngr., durch Die „Sächsischebeziehen. Inserate für das Mittwochsblatt werden bis Dienstag früh 0 Uhr, für das Sonn- die Post für 12 Ngr. viertel ihstiw z ° später eingehende Inserate können erst in der folgenden Nummer Aufnahme finden. — abendSbla . b'S «9 in Hohnstein, sowie die Annoncen.DnreauS von H! Engler, E. Fort, Sachse »Co. Inserate für Vogler in Leipzig, und das Annonecn.Bureau von W. Saalbach in Dresden. Ans der Zweiten Kammer. Zu äußerst lebhaften Debatten, die vorzugsweise den Kul tusminister berührten, gab der Antrag Veranlassung, daß einige Paragraphen der neuen Kirchenverfassung, bezüglich vcr Kirchen- vorstände und der Synode mehr im Sinne und zum Voriheue der Laien der Geistlichkeit gegenüber abgcänver» werden mochten. Es half Nickls, daß der Kultusminister erklärte, die neue Kir- chenvcrfassung sei bereits Eigenthum der Kirche und nur von dieser könnten in Folge dessen Anträge auf Abänderungen aus- achen; eben so wenig fruchtete seine amtliche Erklärung, daß ihm von Ucbcrgriffeu der Geistlichen oder Mißachtung des Laicn- clemenlS in den Kirchcnvorständen Nichts bekannt worden sei: die Majorität der Kammer entschied gegen ihn. Merkwürdig waren die lebhaften Auslassungen eines Abgeordneten, dahin ge hend, daß in den Vorstandschaften der Kirche die Laien den Geistlichen gegenüber nicht zu „mucksen" wagten, er selbst habe für dieses Wagniß als Kirchenvorstand büßen müssen, doch schwieg er über die auferlegte Buße. Dagegen mag man unö die Be merkung erlauben, daß nach den zahlreichen öffentlichen Berich ten über die Versammlungen der Kirchenvorstandschaflen, die Laien innerhab derselben gar bedeutend „gemuckst" haben, und wir wollen uns auch erlaube^ zu erwähnen, daß in der zahl reichen Kirchcnvorstandschaft, der wir selbst angchörcn, ein gar lebhaftes „Mucksen" gegen gewisse geistliche Anträge, die man nicht für zeitgemäß oder dem Zwecke der Kircheiivorstände für nicht angemessen hielt, stailgefundcn hat, ohne jedoch die schick lichen Rücksichten außer Augen zu setzen. Kann etwa das Gc- sey dafür, wenn die Berufenen von ihrem Rechte oder ihrer Pflicht keinen Gebrauch machen? — Wenn der gewiß eben so wohl gemeinte als an sich zu billigende Antrag: die Negierung zu ersuchen, daß sie mit allen ihr möglichen Mitteln eine „Ab rüstung" zu erstreben suche, den sehr verständigen Unterantrag m sich ausnehmend: „soweit diese Abrüstung mit der Machtstell ung und Sicherheit Deutschlands vereinbar sei", glücklicherweise nicht auf das eigentliche Gebiet der Politik führte, so lag der Hauptgrund davon in der Ueberzeugung, daß die Entscheidung über diese so ernste Frage nicht in Dresden, sondern in Berlin herdeigcführt werden könne. Auch erklärten mehrere Redner mit Anerkennung verdienender Bescheidenheit, daß sie keine Politiker seien, wohl aber wüßten, wie sehr durch die Höhe des Mili- tarbudgetS andere Interessen des SiaaicS und des Volkes ge schädigt wurden. Der Erfolg ist nach Lage der europäischen Dinge sehr zweifelhaft. — UebrigenS darf dieser Antrag nicht verwechselt werden mit dem der radikalen Demokratie, welche die stehenden Heere gänzlich abgeschafft und dem Volke allein die Waffen in die Hand gegeben wissen will: diese beabsichtigt, die Negicrungsgcwalt zu entwaffnen und vcrtheidigungöloö zu machen, um Vann mit Hilfe des bewaffneten Volkes die Herr schaft im Staate selbst zu erringen. An diesen Radikalismus denkt natürlich in der Zweiten Kammer wohl schwerlich Jemand. O Tagesgeschichte. Sachsen. Schandau. In der Nacht vom Dienstag zur Mittwoch wurden die Bewohner unserer Stadt plötzlich durch Feuerlärm in Aufregung versetzt. In Ostrau sollte eS brennen. Obgleich die sich versammelnden Mannschaften der Feuerwehren gleich anfangs gegen diese angeblich durch einen Feucrboten gebrachte Nachricht mißtrauisch waren, da sie mit ihren gesunden Augen und nüchternem Verstände durchaus keinen Feuerschein und in den ziehenden Wolken keinen Rauch erkennen konnten, so setzten sie sich doch hilfsbereit in Bewegung nach der angeblichen UnglückSstättc, kehrten aber bald wieder mit der Nachricht zurück, daß der ganze Lärm blind gewesen, wie sein Urhebcr.^^Da Feuerbotcn ihre Meldungen wahrscheinlich nur an bestimmten Stellen zu machen haben, so wäre es höchst wünschenswerth, wenn in künftigen Fällen nicht der Vorwitz dergleichen Nachrichten verbreitete, sondern dies denen über lassen würde, deren Amt cs ist. — Wie aus einem im heutigen Blatte befindlichen Inserat zu ersehen ist, findet morgen Sonntag Nachmittag auf der Fest ung Königstein in geheizten Räumen ein Conccrt von ver einigten Miliiärmusikchörcn gegen ein Entree von nur 2V? Ngr. stau. Auf der Bahnstrecke zwischen Niedersedlitz und Mügeln wurde vor einigen Tagen die Bauersfrau Funke aus Gorknitz beim Ucbcrschreiten der Bahn von einem von Bodenbach kom- mendcn Güterzuge erfaßt und überfahren, so daß hierdurch ne ben vielen Verstümmelungen ihr sofortiger Tod herbeigeführt wurde. Die Frau war kurz vorher mit einem Zuge von Dresden gekommen, in Niedersedlitz ausgestiegcn und stand im Begriffe, von dort aus ihren Heimweg anzutrcten. Die Pfennig- und Krcuzcrsammlung, welche der Lehrer Fritzsche in Porsch appel angeregt hatte, um aus deren Er-