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Die siegreiche Abwehr im Westen Der deutsche Heeresbericht Amtlich. Gröhes Hauptquartier, 31. August. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und Boehn Dorfeldkämpfe beiderseits der Lys. Feindliche Erkundungs abkeilungen, die über die Lawe vorstiehen, wurden zurückge worfen. Auf dem Schlachtfelds südöstlich von Arras suchte der Eng länder gestern erneut den Durchbruch zu erzwingen. Unter star kem Einsatz von Panzerwagen brachen am frühen Morgen auf einer Frontbreite von 20 Kilometer englische und kanadische Divi sionen zwischen Strahe Arras — Lambrai und südöstlich von Bapaume zum Angriff vor. Württemberger schlugen südlich der Strahe den Feind von ihren Linien ab. 3m Verein mit rheinisfen Bataillonen warfen sie den nördlich Headecourt vorgedrungenen Feind wieder zurück. Südlich von Hende- court brachten Kavallerie-Schützen-Regimenker den feindlichen Ansturm zwischen Daulx—Draucourt und Fremicourt zum Scheitern. Sie nahmen Hendecourt, das vorübergehend oerlorenging, wieder, gingen nach Abwehr -es Feindes selbst zum Angriff vor und warfen ihn beiderseits von Bullecourt und über den Westrand des Ortes zurück. Südlich von Ecoüst schlugen westpreuhische Regimenter in erbittertem Kampf mehr fache Angriffe des Feindes ab. Selbständiges Eingreifen des Oberleutnants Mann mit Kompanien des 3nfanterle-Aegiments Nr. 175 ermöglichte die Wiedernahme des vorübergehend ver lorenen Ortes Ecoost. Beiderseits von Bapaume brachten preuhische, sächsische und bayerische Regimenter den feindlichen Ansturm zum scheitern. Am Nachmittage warf der Feind beiderseits der Strahe Arras — Lambrai frische Divisionen in den Kampf. Erneu ter Masseneinsatz von Panzerwagen und Infanterie sollte die Ent scheidung herbeiführen. Am späten Abend war die Schlacht zu unseren Gunsten entschieden. Die aus dem Se n s«e - Grunde heraus über Eterpigny, Hancour! und südlich der Strahe aus Bis-Lherisy anfiürmenden dichten Linien des Feindes brachen in unserem Feuer und in ervitterkem Nahkampf zusammen. Seine Panzerwagen wurden zerschossen. Die Infanterie des Fein des erlitt auhergewöhnlich hohe Verluste. Nördlich der Somme wurden englische Angriffe zwischen Morval und Llery abgewiesen. Wo der Feind unsere Linien erreichte, warf ihn unser Gegenstoß in seine Ausgangsstellungen zurück. Nördlich der Oise griffen Franzosen den Kanal-Abschnitt zwischen Libermont und nordöstlich von Noyon mit starken Kräften an. Ihre Angriffe kamen meist schon auf dem Westufer in unserem Feuer zum Stehen. Aus Chevilly auf dem öst lichen Ufer wurde der Feind nach hartem Kampf wieder geworfen. Mehrfache aus Noyon heraus geführte Angriffe scheiterten im Feuer und durch Gegenstoh. Heftiger Artilleriekampf und Infankeriegefechke an der Ailette. Nördlich von Soissons nahmen wir den zum Pasly-Kopf vorspringenden Frontabschnitt in die kürzere Linie Iuvigny — Bucyole — Long zurück. 3 uvigny blieb bei gestrigen Angriffen des Feindes in seiner Hand. Wir schoflen in den beiden letzten Tagen 52 feindliche Flug zeuge ab. Oberleutnant Lörzer errang seinen 32. und 33.» Leutnant Koennecke seinen 32. und Leutnant Laumann seinen 28. Luftsieg. Der Erste Generalquartiermelster. Ludendorff. (W. T.-B.) 1SVÜV Tonnen versenkt nid. Berlin, 30. August. (Amtlich.) 3m Sperrgebiet um England wurden von unseren U-Booten 19 000 Br.-R.-To. ver senkt. Der Chef des Admiralstabes der Marine. Die Einnahme unsererneuen Stellungen (Drahtbericht, unseres KriegSberichterstakk er-.)" Westfront, 30. August. Der heutige Heeresbericht meldet, dah wir gestern nach Abwehr erneuter stärkster Angriffe, bei denen neben den Hilftvöikern und den Australiern besonders die frisch eingesetzte 57. Division bluten muhte, eine neue Verteidigungslinie bezogen, vor der nun nur noch ein Trümmerfeld aus alten Kämpfen Uegt. Wir haben wieder einmal unnötige Opfer vermieden. Die Erbärmlichen Steinhaufen von Bapaume lagen noch bis gestern mittag unter schwerstem Artillerie feuer des Feindes, obgleich unsere Nachhuten bereits die Trümmer geräumt halten. Erst im Laufe des Nachmittags vermehrten sich die Patrouillen des Gegners. UnS kann eS einerlei sein, wenn die Entente aus dem von uns überlassenen Gelände und der wiederbesetzten Stadt, die längst keine mehr ist, einen grohen Waffenerfolg konstruiert. Der Brennpunkt des gestrigen TageS waren die ehemaligen Dörfer Boiry, Ballecourk und Niencourt, das von einem würltembergischea Gegenstoh wieder eingenommen wurde. Die Aus gangspunkte des feindlichen Angriffes waren die Orte Cherisy, Fon taine, Croiselles, wo auch Kavallerie in kleinen Abteilungen auf tauchte, zwischen Guemappe und Heninel, Bisen, Artois, südlich der Lambraier Heerstrahe. Nördlich davon bilden die Trümmer von Bichy, Hamblacn, Sellyer-Brückenkopf unsere Verteidigung. Bei Tendecourl schienen die Gegner zuerst ihren Einbruch erweitern zu können, doch wurde die Lage durch Gegenstoh rasch wiederhergestellt. Bei der Armee Marwitz südlich anschließend richtete der Feind seine Anstrengungen gegen die Abschnitte Delville-Wald—Somme. Er gewann etwas Boden. Ein Garde-Ncgiment erstürmte den Ort zweimal und konnte ihn bis zum Abend hallen. Beiderseits der Römerstrahe von Amiens ging der Gegner gegen die Aauptwiderstandslinie des Nachmittags, Frise, Belleois, Licoort vor. Vorher hatten sich rheinländische Infanterie ond Artillerie bei Herleville gegen australische Aebermacht und zahlreiche Tankgeschwader hervorragend behaupte». Die Deckung der wichtigen Flank« lag Major Welulich mit seinen Kölner Musketieren ob. Ihrer Tapferkeit ist es zu danken, dah die Beziehung der neuen Verteidigungslinie auf dem Oftufer der Somme hier mrgeyindert vom Feinde vor sich ging. Zurückbleibende Maschinengeckehrgruppen und einzelne Feld geschütze fügte» den Australiern und Tanks überaus grohc Verluste zu. Nur mit einer Ruhepause haben die Rheinländer seit dem 8. August itzue schwere Pflicht getan. Die Tatsache dieses langen Einsatzes spricht beredt genug dafür, wie es mit unseren eigenen Der- lüsten in dieser großen Schlacht bestellt ist, und so können wir auch den weiteren feindlichen Anstrengungen getrost entgegensehen. Alfred Richard Meyer, Kriegsberichterstatter. Genf, 31. August. (L i g. Drahtbericht.) Der .Temps' richtete eine Aufforderung an Italien, den grohen Enkscheidungskampf im Westen durch Handlungen an der italienischen Front zu unterstützen. Im gegenwärtigen gewaltigen Ringen mute die unbegreifliche Ruhe in Italien um so seltsamer an. Die französischen Zeitungen enthielten biS letzten Donnerstag früh noch keinerlei Nachricht über die italienische Niederlage in Albanien. Zürich, 31. August. (E i g. Dr a h t be r i ch t.) Der .Tagesanzeiger' schreibt von dem deutschen Rückzug in Frankreich: Ob die Kraft der Alliierten über die bisherige Zurückdrängung der deutschen Front hinaus geht, muh abgewartet werden. Die gegenwärtigen Schlachten nehmen immer mehr den Charakter eigener Vernichlungs- und Zermürbungs kämpfe an, wie 1916 an der Somme und 1917 in Flandern, in welchen sich die Kraft des Angreifers ebenso verzehrte, wie einst die Kraft der Russen in den Karpathen. Die gegenwärtige deutsche Kriegführung im Westen scheint richtig auf dlrse Strategie eingestellt zu sein. xk. Zürich, 31. August. (E > g- D r a h t b e r i ch t.) Das ,St. Galler Tagblatt" schreibt: Die .Times" berichten, Marschall Fach verfolge eine neue Angriffstaktik. Er stelle jetzt seine Artillerie weit hinter seiner Infanterie aus, so dah die französische Artillerie ihr ganzes Feuer auf die feindliche Infanterie konzentrieren muh. Begreiflicher weise setzt diese Aufstellung die französisch« Infanterie großer Gefahr aus. Um ihr Vertrauen zu erhöhen, setzt er noch mehr Tankgeschwader ah» Wh« ÜM «mrMs Der englische Kriegsmille Eine Erklärung Lord Cecils Stockholm, 30. August. (Drahtbcricht.) In einer Unterredung mit dem Londoner Korrespondenten von .Stockholms Tidningen" gab Lord Robert Lectt eine Erklärung ab, in der es heiht: .LS ist völlig unrichtig, zu behaupten, die leitenden Männer der Entente glaub ten nicht an die Möglichkeit einer militärischen Niederlage Deutsch lands. Die Deutschen haben deS öfteren als ihre eigene Ueberzeugung ausgesprochen, dah keiner von beiden Seilen einen rein militärischen Ab schluß erreichen könne. Dah ist wahrscheinlich richtig, was Deutschland betrifft, aber nicht für die Entente. Fachs glänzende Erfolge und das ständige Zuströmen der unerschöpflichen amerikanischen Ver stärkungen geben den Entente-Regierungen und ihren mili tärischen Ratgebern allen Grund, Vertrauen zu haben. Die Entente Hal keinen Wunsch, Volk oder Deutschlands künftige Existenz und sein Gedeihen als Nation zu bedrohen; sie ist aber entschlossen, dah Deutschland vollständig daS Schlimme, das es getan hat, vor allem in Belgien, wieder gut machen soll. Im übrigen wird die Entente, bis das deutsche Volk klar an den Tag gelegt hat, Diskussionen verschwenden, die nur unfrucht bar bleiben. England ist der letzte Staat, der den Krieg unnötig ver längern will, aber der auch koste waS es wolle, Grundsätzen treu bleibt, bis sie völlig durchgeführt sind. Auch wenn wir jetzt durch Verhandlungen den Frieden erreichen, würden wir damit nur den Endkampf zwischen Mochl und Recht avfgeben, wir würden nur eine zeitweilige Waffenruhe schliehen zwischen denen, die meinen, die Weltherrschaft gehört der Macht, die ihren Willen mit Blut und Eisen schützen können, und denen, die g'ouben, dah die Nationen friedlich und freundlich in einem Verband leben können, durch ein nationales System von Recht und Ordnung aufrecht erhalten. Zwischen beiden gibt eS keine Verständigung; dos sieht man auch in Deutschland ein. Lord Cecil fuhr fort: .Die Tatsachen sind beredter, als ave Worte und alle Tatsachen in Deutschland beweisen, dah überall die Alldeutschen ihre Wünsche verwirklichen konnten. Mit dem Volk, dah sich von den Alldeutschen gereinigt und nicht nur in Worten, sondern auch in Taten bewiesen hat, dah «S die Missetaten der Ver gangenheit bereut, «in gesundes und friedliches Leben in einem Bande d:r Nationen will, können die Alliierten einen ehrlichen und ehren haften Frieden schliehen, aber nicht mit denen, die daran festhallen, dah die nationale Politik auf Macht ge gründet sein müsse und die die Möglichkeit des Rechtes zur Grund lage der Weltverhandlvngen zu machen, leugnen. * Haag, 31. August. (Drahtbericht.) Englische Blätter melden, daß auf einem am 27. September zu Manchester stattfindenden allgemeinen Parteitag der Liberalen Asquith eine Rede halten werde. Führende Personen aus beiden Häusern werden diesem Beispiel folgen. Das Ergebnis der polnischen Konferenzen (/) Krakau, 31. August. (Eig. Drahtbcricht.) Den hiesigen polnischen Blättern gehen Einzelheiten über die Konferenz deS Fürsten Radziwtll mit dem Staatssekretär von Hintze zu. Diesen Meldungen.zufolge stellt Staatssekretär von Hintze fest, dah in der sogenannten deutschen Lösung der polnischen Frage Deutschland bereit sei, die Integrität des polnischen Königreiches zu verbürgen, wenn Polen eine Expansionsmöglichkeir nach dem Osten gewähre. Ferner be kundet es sein Desinteressement in d»r Angelegenheit der polnisch ukrainischen Grenze, Zutritt zum Meer durch Neutralisierung der Weichsel und Danzig, Ucbergabc der Zivil- und Finanzgcwalt an oic polnischen Behörden, Zustimmung für Rckrutenaushebung bis zu 20 000 Mann. Berufung der schon fest genannten Persönlichkeit auf den pol nischen Thron. Im Falle der auftropolnrfchcn Lösung mühte Deutsch land an der Linie Warthe—Narew als polnisch-preußisch- Grenze fest halten. Im Gespräch mit Kaiser Wilhelm betonte Fürst Rodziwill drc Notwendigkeit der Beseitigung der Zustände, in denen die Polen in der Ukraine, in Wolhynien und Podoiien lebe». Kaiser .Wilhelm antwortete, das müsse -»«regelt werden. Spanien b'. S. Bor etwa einer Woche brachte die spanische Presse eine halbamtliche Washingtoner Drahtung, worin die Amerikaner Spanien entrüstet vorhalten, die Bereinigten Staaten hätten die Ausfuhr von fünfmal mehr Waren gestattet, als das neue Han delsabkommen auSvedinge; nun müsse den spanischen Reedern von ihrer Regierung zu Gemüte geführt werden, dah sie häufiger, als eS geschehe, amerikanische Häsen anzulaufen hätten, um die ver einbarten Frachtungen auszuführcn, statt andere ihnen lohnender erscheinende Reisen zu machen. Falls die spanische Regierung eine noch weitcrgehende amerikanische Ausfuhrerlaubnis erlangen wolle, müsse sie für das Aufhören des Lauchbookkrieges an ihren Küsten sorgen. Amerika könne nicht länger zulassen, daß spanisches Benzin zur Versorgung der Todfeinde des amerikanischen Volkes diene. Während die Ententefreunde in Spanien jubelten, Hal dieses Telegramm die neutralistischen Kreise sehr verstimmt, so daß das Blatt des Ministerpräsidenten Maura gegenüber der sehr verbreiteten Entrüstung über die amerikanische Unverfrorenheit zur Vorsicht mahnen zu müssen glaubte. Wenige Tage hernach begann die Ententepresse von einer spanischen Note an die deutsche Regierung zu erzählen. Und während sich die deutschen amtlichen Stellen in das gewohnte Schweigen hüllten, das zum eisernen Be stände unserer Regierungsmethoden gehört, und den übrigen Or ganen der deutschen Oeffentlichkeit dasselbe Verfahren nahegelegt wurde, erging sich die feindliche Presse bereits in frohlockenden Voraussagen über den angeblich bevorstehenden Bruch zwischen uns und Spanien. 3n Paris und London hat man illuminiert. Es hat keinen Zweck, sich den Ernst eines etwaigen Konflikts mit der größten der noch neutralen Mächte vor Augen zu halten. Die spanische Regierung fordert unter gleichzeitiger Betonung ihrer festen Absicht, weiter neutral zu bleiben, die in den spanischen Häfen liegenden deutschen Schiffe als Kompensationsobjekt für die versenkte eigene Tonnage; sie begründet diese Forderung mit der Notlage, in die sie di« Versenkung von nunmehr 20 Prozent ihres gesamten Schiffsraums gebracht hat. Man muß den Zusammenhang zwischen der erwähnten Washingtoner Drahtung und der spanischen Note erfassen, um die auffallende Tatsache zu begreifen, dah Spanien mit einem Male und ohne unmittelbare Veranlassung mit neuen Forderungen an die deutsche Regierung herantritt, ob schon der Unterseebootkrieg nur in der bisherigen Weise weiter geführt wurde. Ursachen, die außerhalb des U-Boot- Krieges liegen, müssen Spanien zu seiner neuen Haltung ge trieben haben. Wer die feindliche Presse regelmäßig verfolgt, spürt hinter all der journalistischen Betriebsamkeit und propagandistischen Auf- machung deutlich die wechselnden Richtungen, die die politischen Windmacher der Entente je nach der veränderten Kriegslage ein zuschlagen belieben. Wilsons Kriegsziel war bekanntlich eine internationale Völkergemeinschaft, schon bevor er im Weltkrieg Partei ergriffen hakte. Mit seinem Eintritt in die Reihe der Kämpfenden ist es offenbar sein Bestreben geworden, die übrig gebliebenen Neutralen auf die Seite der Entente zu drängen. Die Bemühungen, den Völkerbund noch während des Weltkrieges — also unter Ausschluß Deutschlands — zu errichten, sind neuer dings in der amerikanischen Politik deutlich sichtbar geworden und man wird in Deutschland gut tun, dieser gefährlichen AÜnier- arbeit, die auf der Pyrenäenhalbinsel sowohl als auch in der Schweiz und in Skandinavien aufs nachdrücklichste eingesetzt hat, alle Aufmerksamkeit zuzuwenden. Man muß eS der Entente lassen, daß sie ihre jetzige militärische Situation politisch restlos auszu- , münzen versteht. Soweit dies im fünften Kriegsjahr noch möglich ist. Denn die Neutralen haben das Schwanken des Kriegsgottes, der bald dem einen, bald dem anderen der Kriegführenden zuzu lächeln schien, allzu häufig erlebt, allzu oft schon voreilige und falsche Schlüsse aus ihm gezogen, als daß die augenblickliche Lage im Westen sie zu einer Aenderung in ihrer Haltung uns gegen über veranlassen könnte. Braucht man ihnen wirklich ausetn- andcrzusehen, wie töricht eine Politik wäre, die sich durch wech selnde Heeresberichte beeinflussen ließe? Während noch die Angelegenheit der spanischen Note schwebt, hat dle holländische Regierung nach Berlin eine in alle Wohlgerüche diplomatischer Höflichkeit gehüllte, aber inhaltlich weniger erquickliche Anfrage gerichtet, in der Angelegenheit des untergegangenen holländischen Hospitalschiffes .Konlngin Rezen tes', in welcher die deutsche Regierung gebeten wird, eine erneute Untersuchung des Falles vorzunehmen, da das Hofpitalschiff tat sächlich torpediert worden sei. Man wird den Eindruck nicht los, daß alle diese gegen die U-Boote gerichteten diplomatischen Ak tionen der Neutralen Glieder eines großzügigen Ententefeldzuges gegen den Unkerseehandelskrieg sind. Demgegenüber ist der Weg der deutschen Politik durch die Ereignisse und Entschlüsse der Vergangenheit vorgezeichnet. Darin liegt ja die Tragik von Deutschlands Geschick, daß sein Schicksals wagen an allen Handlungen seiner leitenden Männer, den guten wie minder guten, festhängt, daß auf ihnen ollen weitergebaut wer den muh. Nachdem wir einmal zur Waffe des unbeschränkten U-Vootkrieges gegriffen haben, gibt es kein Zurück. Wir be dauern die Leiden der Neutralen, aber die Verminderung des Weitschiffsraums, die ihnen schwere Entbehrungen aufcrlegt, ver mehrt unseren Druck aus den feindlichen Kriegswillen. Es schadet nicht, wenn wir diesen unabänderlichen Entschluß klar für die neutralen und feindlichen Ohren wiederholen. Aber wir erwarten mit der gleichen Entschiedenheit von unserer Regierung, dah sie ein Abschwenken der wenigen noch neutralen Staaten ins feind liche Lager verhütet. Da auch die spanische Regierung unter allcn Umständen an ihrer Neutralität scstzuhalten wünscht (sie hat das in ihrer MittejtunL.auädrückUä» betont), lo^kam». romal unter der