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- - - t Weißeritz-Ieilimg Anzeiger siir Dippoldiswalde und Umgegend Amtsblatt für die Königliche Unüshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und dm StadtraH zu Dippoldiswalde. 66. Jahrgang. Dienstag, den 29. Mai 1900 Nr. 61 V. K. 96/00. Schfr. , Nach- Rein. tritt die Verordnung vom 13. tritt in unserer Unterschied der auswärts Hier oder zollvereins ¬ trocken. Die Temperatur liegt Es wird schwül. Gewitter be- Srief- t hatte in der marken Machten, ie Ein- idischen iberück- Znnern wann werden e mit -rthalb cuppen der zu Zeden-i Miß- gegen- unge- g und egnern ßersten e Aus- Unter- se die rechen, findet -chluß- z ent- e" be- >u täg- blauen ne, ri nnende gelesen nderes, llugen- rn.) sei Helsen ThrUe, di« «paltenr«s» 20 Pfg. Die übrigen Bedingungen sind aus den in der Schankwirthschast zu SeUenhadr und an der Gerichtstafel aushängenden Anschlägen zu ersehen. Pirna, den 26. Mai 1900. Das Königliche Amtsgericht. Ass. Polster. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Wie stehen die Aussichten auf das Pfingstwetter? Die Prognose lautet: 26. bis 31. Mai. Die Temperatur steigt bis zur normalen. Es treten zahlreiche, aber nur trockene Gewitter ein. Der 28. ist ein durch eine (sichtbare) Sonnenfinsterniß ver stärkter kritischer Termin 2. Ordnung. 1. bis 5. Juni: Es bleibt noch ziemlich »leist über dem Mittel, reiten sich vor. — Diesen 1. Juni Juli 1899, die Einführung einer allgemeinen Schlacht vieh- und Fleischbeschau betreffend, in Kraft. Dar nach müssen alle Diejenigen, welche gewerbsmäßig Rinder, Schweine, Kälber, Schafe, Ziegen, Pferde und Hunde schlachten, ein Schlachtbuch führen, die verpflichteten Be amten ein Schaubuch und diejenigen Handlungen, welche fremde Fleischwaaren führen, ein Fleischbuch. - — Die gegenwärtig veröffentlichte 49. Jahresrechnung des Krankenunterstützungsvereins sächsischer Lehrer weist auf eine Einnahme von in Sa. 44 737 M. Einschließlich 26470 M. Steuern) und eine Ausgabe von in Sa. 44 643 M. (einschließlich 26956 M. gezahlte Unterstützungen in 1087 Erkrankungsfällen). Trotzdem die geleisteten Unterstützungsquoten, wie ersichtlich, die Steuerleistungen der Mitglieder noch um etwas über steigen, wuchs doch im verflossenen Jahre der Vermögens bestand noch um 190 M. auf 18017 M. Da im Laufe des Jahres 228 Mitglieder eintraten, allerdings aber auch l 35 durch Tod, Austritt bez. Ausschluß in Abgang kamen, fo ist der Bestand um 93 gestiegen auf 2912 Mit glieder. — Die Bohrversuche auf Rittergutsflur Krakau er gaben in 14 Meter Tiefe ein fünf Meter mächtiges Lager guter Braunkohle; nur 100 Meter davon entfernt wurde in nur fünf Meter Tiefe ein 11^/4 Meter mächtiges Kohlenlager erbohrt. Luchau. Am Sonnabend weilten in unserm Orte di« Herren Oekonomierath Andrä-Braunsdorf, Landes zuchtdirektor Prof. vr. Pusch und Kreissekretär vr. von Littrow-Dresden, vr. Kohlschmidt, Direktor der Landwirth- schaftlichen Schule zu Freiberg, Bezirksthierarzt Lehnert und Stadtgutsbesiher Jäckel-Dippoldiswalde, um im Auf trage des Landwirthschastlichen Kreisvereins zu Dresden hier eine Stallschau abzuhalten. Prämiirt wurden dabei 15 Landwirthe. Es erhielten Gemeindevorstand Jrmer ein Dutzend Speiselöffel im Etui, Erbrichter Petzold einen Regulateur, Schulze ebenfalls einen Regulateur, Hermann Püschel zwei Leuchter, Karl Scheffler eine Kaffeekanne, Eberh. Quensel eine Geldkassette, Adolf Baßler eine Weck uhr, Alwin Meinhold einen Aneroidbarometer, Eduard — Die Amtshauptmannschaft Flöha hat ihre An ordnung, das Reinigen der Trinkgefäße in den öffentlichen Schankstätten betreffend, dahin erweitert, daß, soweit den Schankwirthen fließendes Wasser zur Ver fügung steht, nur solches zum Reinigen bezw. Ausspülen der Trinkgefäße verwendet werden muß. Cotta. An der Entladestelle der deutsch-amerikanischen Petroleum-Gesellschaft bei Cotta trafen dieser Tage eigen artig gebaute, fast den Torpedobooten ähnliche Fahrzeuge ein, die vom Dampfer „Vorwärts" von Hamburg einge bracht wurden. Es sind dies sogenannte Kanaltank boote, die sonst nur auf der Spree und anderen mit Kanälen verbundenen Flußläufen Verwendungen finden, jetzt aber bei dem hohen Wasserstande Dresden erreichen können. Nur 8 cm ragt das Verdeck dieser 40 m langen Fahrzeuge über den Wasserspiegel empor. Die schmalen Boote enthalten 8000 Lentner lose verstautes Petroleum. Pirna. Die Biersteuer tritt am 1. Juli d. I. in Kraft. Nach dem soeben vom Rathe veröffentlichten Regulativ beträgt dieselbe 1. für den Hektoliter einfaches Bier 30 Pf., 2. für den Hektoliter aller übrigen Biere (als Lagerbier, Bayrisch Bier, Böhmisch Bier, Weißbier u. s. w.) ohne Unterschied 65 Pf. Ein Steuer für am Orte gebrautes oder von her eingeführtes Zollvereins - inländisches ausländisches Bier findet nicht statt. Schandau. Mit 1. Juni d. I. Stadt ein neues Regulativ, das Anschlägen von Pla katen rc. betreffend, in Kraft. Hiernach darf das An schlägen von Drucksachen, wozu die stadträthliche Er- laubniß erforderlich ist, nur noch durch eine vom Stadt rath beauftragte Person an den städtischen Anschlagetafeln erfolgen. Die zu entrichtenden Benuhungs- und An schlagegebühren, die sich nach dem Formate und der Dauer, wie lange die angeschlagenen Druckwerke aus hängen sollen, richte», sind an die Raths-Sportelkasse ab zuführen. Die Benutzungsgebühr erhöht sich für Aus wärtige uni 10 Prozent. Meißen. Die Meinaussichten in der Meißner Gegend sind, wie man aus Spaar berichtet, fast bis auf den Stand der Hoffnungslosigkeit herabgedrückt worden; man erkennt immer mehr und mehr, welchen umfäng lichen Schaden die letzten Nachtfröste angerichtet haben. In manchen Lagen, die ganz besonders in jenen kalten Nächten der herrschenden Lustströmung ausgesetzt waren, ist die Vernichtung eine fast totale, so daß auch für nächstes Jahr auf einen nennenswerthen Ertrag nicht gerechnet werden kann. Die nächste Folge dieses traurigen Umstandes ist, daß wieder größere Strecken unserer Weinberge der Ausrodung verfallen. So geht ein herrlich Stück Poesie des schönen Meißner Landes nach und nach verloren. Mit blutendem Herzen ent- Versntworllichrr Nrdarleur: Paul Irhnr. - Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Jllustrirten Unterhaltuugsblatt". Mit land- und hauswirthschastücher Mouats-Beilage. Inserate, welche bei b« bedentmden Auflage des Blatte« eine sehr wirb- same Verbreitung finde», werden mit 10 Pfg. die Spaltenzeile oder der« Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt« Jnserate mit entsprechen« Holzversteigerung auf dem Frauensteiner Staatsforstreviere. Franke'scher Gasthof in Frauenstein Mittwoch, den 6. Juni ds. Js., von Norm. S Uhr an, w. Stämme, 51 birk- u. 8088 w. Klötzer (66 Röhren), 65 w. Derbstangen, 23° w. Herfurth eine Tischlampe, Ernst Grahl ebenfalls eine Tischlampe, Gottfried Scheinpflug eine Kaffeemühle, Hermann Reichel eine Suppenkelle, Hermann Zimmermann eine Zuckerdose, Gustav Weinhold eine Butterglocke, Emil Steingen 6 Kaffeelöffel in Etui; weitere 15 Landwirthe erhielten je einen Stallthermometer. Dittersbach bei Frauenstein, den 23. Mai. Am ver gangenen Sonntag wurde hier das Missionsfest des Dippoldiswalder Zweigvereins für äußere Mission ge halten. Der tiefdurchdachten Festpredigt des Pfarrers Jacobi aus Niederkunnersdorf bei Löbau lag das Bibel wort Epheser 6, 18—20 zu Grunde. Thema und Theile lauteten: Die rechte Missionsgemeinde eine Betgemeinde: 1. betend soll sie sich versenken in die geheimnißvolle Auf gabe der Mission, 2. fürbittend soll sie fördern das ver heißungsvolle Werk der Mission. Die Nachversammlung im Galthofe bot eine Eröffnungsansprache des Vorsitzen den, Pfarrer Widemann aus Höckendorf, einen ergreifen den in zwei Theilen dargebotenen Bericht des Missionars Matthes, der vom Orte seines anderthalbjährigen Ur laubes, dem Pfarrhause Lichtenberg, im Septeniber nach Indien zurückkehrt, und das Schlußwort des Ortspfarrers Sachse. Im Gottesdienste brachte Kirchschullehrer Voigt mit deni verstärkten Kirchenchor Rincks „Vaterunser" zu wirkungsvollem Vortrage. Die Kollekte ergab den er freulichen Betrag von 73 Mk. 72 Pfg. Das Fest war zahlreich besucht, namentlich auch von den Geistlichen und Lehrern der Umgegend. Breitenau. Das Fahnenweihfest des K. S. Militäroereins Breitenau und Umgegend findet am 29. Juli statt und werden die Einladungen an die Bruder vereine in den nächsten Tagen ergehen. Dresden. Bezüglich der von der Gesellschaft „Elektra" geplanten Einführung einer Schwebebahn in Dresden nimmt die städtische Verwaltung nach wie vor einen ab lehnenden Standpunkt ein, trotzdem die Stadtverordneten erklären, daß ihnen gegen das Projett prinzipielle Bedenken nicht beigehen, und den Rath erneut ersuchen um Beitritt zu einem Beschlüsse auf Entsendung einer Abordnung zur Besichtigung*ber im Baue begriffenen Hoch- und Unter pflasterbahn. — Der am 26. Februar.d. I. von dem hiesigen König!. Schwurgericht wegen Mordes zum Tode verur- theilte Arbeiter Paul Theodor Ludwig aus Wachwih ist von König Albert zu Zuchthausstrafe begnadigt worden. Ludwig hat am 1. Juni vorigen Jahres in seiner da maligen Wohnung auf der hiesigen Altenbergerstraße seine 20jährige Ehefrau und sein 9 Wochen altes Kind durch Erwürgen getödtet und hierauf die Wohnung in Brand gesteckt. Der Mörder wurde bereits von der Begnadigung in Kenntniß gesetzt. Di« „«.itzeritz - «sth-tütrvbch-NÜich hr«. mal: DiaSkq, Donner«, tag und Somwbend. — Preis vlrft^ji^ktch IM. 25 Pfg., zweimonatlich P4 Pfg:, einmoiiallich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Psg. — Alle Postau- stalten, Postböten, sowie di« Agenten nehmen Be stellungen an. Freiwillige Gntsversteigerung. Mehrbietungstermin. Für das zum Nachlasse des Gutsbesitzers Julius Hermann Fraulob in Seitenhain gehörige, auf Blatt 13 des Grundbuchs für Seitenhain eingetragene Dreiviertelhusen- gut ohne das lebende und todte Wirthschaftsinventar wurden 2V5VV Mark geboten. Wer ein höheres Gebot abgeben will, wird ersucht, Mittwoch, den 13. Juni d. I., Bormittags 9 Uhr, im Fraulob'schen Gute zu Seitenhain zu erscheinen, seine Zahlungsfähigkeit nachzuweisen und sein Gebot abzugeben. Das Gut hat einen Flächeninhalt von 25 tm 39,1 ar — 45 Acker 264 s^R., ist mit 545,49 Steuereinheiten belegt und ohne das lebende und todte Wirthschasts- inventar von den Orjsgerichten auf 27 500 geschätzt. Im Termine soll das Gut mit und ohne Inventar ausgeboten und je nach dem Ausfall der Gebote mit oder ohne Inventar zugeschlagen werden. Gerichtstag lRlttvood, um 6. 1800, vou Vorm. 9 Nir dis üsrurdw. 3 Udr, im Pietzsch'schen Gasthofe zu Possendorf für die Orte Possendorf, Hänichen, Wilms- darf, Kleincarsdorf, Wendischrarsdorf, Quohren und Börnchen. Damit die etwa benöthigten Akten mitgebracht und die Betheiligten benachrichtigt werden können, ist vorher an hiesige Gerichtsstelle rechtzeitig Nachricht zu geben. Dippoldiswalde, am 26. Mai 1900. Königliches Amtsgericht. Geuder. 265 Reisstangen, 4 rm w. Nutzscheite u. 40,5 rm w. Nutzknüppel; von Nachmittag 2 Uhr an: II rm w. Brennscheite, 15 rm h. u. 13,s rm w. Brennknüppel, 1,5 rm h. u. 11,5 rm w. Beste, 278 rm w. ungeschn. Reisig, 21,95 Wllhdrt. w. Reisig u. 296 rm w. Stöcke. Kahlfchlag Abth. 27. Durchforstung Abth. 55. Kgl. Forstrevierverwaltung und Kgl. Forstrentamt Frauenstein, am 24. Mai 1900. Krause.