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Die stürmische Coda ( 6 / 8 -Takt, Presto) schließt in strahlendem C-Dur schwungvoll und glän zend das Konzert ab. Beethoven vollendete sein Klavierkon zert Nr. 5 Es-Dur op. 73 im Jahre 1809. Die erste Aufführung des Werkes fand im November 1810 im Leipziger Gewandhaus durch den Pianisten Friedrich Schneider statt und errang großen Beifall. Beethoven selbst hat sein letztes Klavierkonzert, das ursprüng lich wohl für eine eigene, dann aber nicht zu- -‘ande gekommene Akademie vorgesehen war, fet mehr öffentlich gespielt. Das Es-Dur- Snzert ist im Gegensatz zu dem vorherge henden, mehr lyrischen Klavierkonzert in G-Dur ein Werk von ausgeprägt kraftvoll heroischem Charakter, dessen streitbar-sieg hafte Männlichkeit gewiß vom patriotischen Geiste der Zeit nicht unbeeinflußt geblieben sein mag. Mit Recht ist es häufig als „Klavier- Sinfonie" oder als „Sinfonie mit Soloklavier" bezeichnet worden, ist doch das Orchester hier in ganz besonderem Maße an der wahrhaft sinfonischen Anlage beteiligt, als gleichbe rechtigter Partner des Pianisten, an den gleich wohl in bezug auf virtuos-technisches Können und geistige Vertiefung hier auch außeror dentlich hohe Anforderungen gestellt werden, über die Hälfte des gesamten Werkes nimmt der breit angelegte erste Satz ein, der schon rein äußerlich in seiner gewaltigen Ausdeh nung (mit einer Länge von 582 Takten) und ebenso in seinem geistigen Gehalt alle frü heren Solistenkonzerte übertrifft. Mit einer gleichsam improvisierenden, rauschenden Ein leitung beginnt das Soloklavier nach einem Fortissimoakkord des Orchesters den Satz, fcrnach erklingt im Tutti das stolze, prägnante ^ruptthema, dem als zweites Thema eine Marschmelodie zur Seite gestellt wird, die zu erst leise, wie von ferne, mit punktiertem Rhythmus in den Bässen in Moll hingetupft und darauf, hymnisch von den Hörnern vor getragen, nach Dur abgewandelt wird. In einem chromatischen Lauf setzt wirkungsvoll der Solopart ein, mit dem variierten Haupt thema in das Geschehen eingreifend. Nun entwickelt sich in dem großartigen Durchfüh ¬ rungsteil ein an dramatischen Auseinander setzungen, an kühnen Ideen, an immer neuen thematischen und stimmungsmäßigen Gestal tungen und an wunderbaren Schönheiten über reicher Dialog zwischen Soloinstrument und Orchester. Da der Klavierpart das virtuose Element während des Satzablaufes im Dienste der Ausdruckssteigerung bereits in sehr bedeu tendem Maße einbezieht, hat Beethoven in diesem Konzert auf die übliche große Soloka denz vor Schluß des ersten Satzes verzichtet. Dennoch wird dem Soloklavier in der ab schließenden glanzvollen Coda in organischer Verbindung mit dem Orchesterpart noch ein mal Gelegenheit zu virtuosem Brillieren ge geben. Der zarte zweite Satz (Adagio un poco mosso) bildet in seiner besinnlichen Innigkeit einen starken Kontrast zu dem vorangegangenen. Sein feierliches, ergreifendes Liedthema, zu nächst in edler Harmonisierung von den Strei chern musiziert, wird vom Soloinstrument im Verlaufe des ziemlich kurzen Satzes in Figu rationen aus perlenden Trioienketten, Terzen- und Sextenpassagen sanft umspielt. Aus dieser träumerischen Stimmung erfolgt unmittelbar der Übergang in das Finalrondo, wobei am Ende des Adagios durch das Solo klavier bereits ganz leise das Anfangsmotiv des Rondothemas vorausgenommen wird, mit dem dann im Allegrotempo der geistvolle, sprühende Schlußsatz beginnt. Eine äußerst feine thematische Arbeit voll der verschieden sten Ausdeutungen und Kombinationen kenn zeichnet dieses schwungvolle Finale, dessen musikalische Substanz neben einigen Seiten themen im wesentlichen das tänzerische, durch eigenartige Verschmelzung zwei- und dreige teilter Rhythmen gleichsam widerspenstig wir kende Anfangsthema, ein daran anschließen des Motiv mit punktiertem Rhythmus sowie ein lyrisches, gesangvolles Thema bilden. Nach einem Duo zwischen dem scheinbar immer mehr ermattenden und fast verlöschenden Kla vier und der ständig leise das punktierte Mo tiv wiederholenden Pauke schließt das Kon zert nach einem plötzlichen Aufschwung des Soloinstrumentes endlich doch wieder in ju belndem Tutti. Prof. Dr. habil. Dieter Härtwig VORANKÜNDIGUNG: Freitag, den 27. September 1985, 20.00 Uhr (Freiverkauf) Sonnabend, den 28. September 1985, 20.00 Uhr (AK/J) Festsaal des Kulturpalastes Dresden 3. AUSSERORDENTLICHES KONZERT Im Rahmen der 6. Weltmusikwoche des IMC Dirigent: Vladimir Välek, CSSR Solist: Peter Rösel, Dresden, Klavier Werke von Krätzschmar, Schumann und Dvorak Programmblätter der Redaktion: Prof. Dr. Dresdner Philharmonie habil. Dieter Härtwig Spielzeit 1985/86 Druck: GGV, BT Heidenau 111-25-16 JtG 009-54-85 EVP -,25 M 2. AUSSERORDENTLICHES KONZERT 1985/86