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Dresdner Nachrichten : 03.10.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187410035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18741003
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18741003
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-10
- Tag 1874-10-03
-
Monat
1874-10
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.10.1874
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Ctae iLaagnttr sLr dich uachjitkiulgr Erlcket« aen de« Htllek.l« Metz nicht getzebc». ^uZwLnlg, Non»nce» Kl.ftriige von >mt untr- kannten Firmen n. Per sonen tnseriren wir »vr a«Fcn Vriinnmerarwr« AEunrt ornch Brt't« Marken «-u P»Neinzah« iuNtz, d Suvr» tvfteN N/, R^r. Inssrni« kür hrr Lkonr-.g» !Ru»««L Odci nucL kmcm^sn«^ Sie Zette 2 V,r. «r. 27«. Neunzehnter Jalirgi-vg. Milredacteur: Nr. k»,«l ir»«^v Für das Feuilleton: L.a«I»»ts< siit»ieL»»»»«n. Dres-rrn, Slisrnalienr>, 8. Tctolrer 1874. Die sächsische Sttuer-Nesorm. Wie sicht eS denn eigentlich mit der neuen Einkommen steuer? so fragte man sich in den letzten Tagen wiederholt. In der That hatte der v. Erdnmnnsdorffsche Bericht über die Steuer reform, wenn in irgend einem Punkte, so darin vollständig Recht, daß es wuEcrbac sei, wie wenig sich das Volk um eine Steuer kümmere, die eS bald genug fühlen werde. Bis vor Kurzem fehlte es, wenn nicht an Vcrslanlmiß, so doch an Interesse für Viesen lies einschneidenden Gegenstand. Die Sache liegt ungefähr so. Nach dem eine Reihe von Versuchen, in Sachsen ein rationellere» Steuer system einzusühren, gescheitert sind/ hat die Negierung endlich einen Weg betreten, der voraussichtlich zun» Ziele fuhrt und eine gründ lichc Steuerreform anbnhnt. Dieser erste Schritt ist aber nicht blos der schwerste, sondern auch der empfindlichste, denn er läuft aus eine möglicherweise nicht unbeträchtliche Steuererhöhung hinaus, die bald genug eintreten wird. Daß eine Steuercrhöhung unvermeidlich ist, um die Ausgabe» zu bestreiten, die das Reich ebenso wie die erhöhten Bedürfnisse des Staats anslcgen, darüber scheint bei dm Gesetzgebern Einverständniß obzuwalten. Zu diesem Behuse führ man nun die neue Einkommensteuer ein, schafft die Ncntenrollen ab und refvrmirt die Gewerbesteuer. Zunächst ist es eigenthümlich daß die wichtigste» Klassen dcS Gcwerbestanves, die Kaufteure, Buch Händler, Fabrikanten, Bäcker und Fleischer in die höchste Steuer kategorie versetzt werden. Wir setzen hierbei voraus, daß schließlich im Sinne des Beschlusses der 2. Kammer und des Antrags des Präsidenten Nulle in der 1. Kammer bei diesen Klassen von Ge merbetreibcndcn und den Actiengesellschaften das Fünftheil der Steuersätze abgezogen werde und die 1. Kain»,er nachgiebt. Nu» werden aber alle diese Steuerzahler noch einmal durch die neue Einkommensteuer herangczogen. Sobald nämlich das Gesetz fertig ist (und daß es fertig wird, zweifeln wir nicht), bekommen zunächst sämmtliche Steuerbehörden des Landes eine colossale Arbeit. Man bedenke, was es Hecht, wenn säimntliche Steuerzahler in ganz Sach sen ihr Jahreseinkommen dellarircn müssen. Wie viele wissen dies selbst nicht genau? Nun, diese werden abgeschätzt, wenn sie sich nicht selbst abschätzen; jedenfalls erfordert dies einen ungeheuren Verwaltungsapparat. Bereits im Jahre 1875 können, wenn das Finanzministerium mit diesen Abschätzungen soweit vorgeschritten ist und eS sonst Lust hat, die Kauftcute, Fabrikanten, Fleischer, Bäcker und Actiengesellschaften nach der neuen Gewerbesteuer ver nommen werden (immer setzen wir voraus, mit Abzug des Fünf- cheilS). Sicherlich aber kommt beim Staatsbudget für 1876/77 dir Einkommensteuer, der alle jene Gewerbtreibenden noch einmal unterliegen, zur Gelting. Das geht nämlich so zu: Bis jetzt stellt die Regierung das Budget auf, das die Stände bewilligten; darnach wurden die Staatsbedürfnissc bestritten durch die Erträgnisse des werbenden Staatsvermögens (Eisenbahnen, Forsten, Domänen u. s. w.) und die Steuern; reichten diese nicht aus, so wurden Zu schlage zu der Gewerbe- und zur Grundsteuer beschlossen; jedoch nur in der äußersten Noth griff man zu diesen Zuschlägen. In Zukunft ist das Ding viel leichter. Gesetzt, in, künftigen Staat» budget hat der Staat 16 Millionen jährlich an Ausgaben zu be streite»; 14 deckt das werbende Staatsvermögen und die Grund- und Gewerbesteuer, die fehlenden 2 Millionen deckt die neue Ein lommensteuer. Diese ist ungemein bequem für den Finanzminister Sie zerfällt in .Klaffen. Es werden nun so und so viel Steuer- simpla (einfache Steuersätze, gebildet und es macht sich ungeheuer einfach im Budget auszusprechen: zur Ergänzung der Staats- bednrfnisse schreiben mir 5, 10, 20 oder wieviel Simpla aus Tie Sache mit dem Simplum ist sehr simpel, aber vermuthlich infam theuer. Der Einkommensteuer unterliegt jeder Steuerpflichtige: der Grundbesitzer, der schon Grundsteuer zahlt, der Pächter, der schon vom Betrieb der Lanbwirthschaft st-ucrte, der Gewerbetreibende, der schon Gewerbesteuer entrichtet, der Angestellte, obwohl er seine Personalsteuer abtrug; nur der Rentner wird nur einmal getroffen, alle übrigen zweimal. Wem verdanken wir wesentlich diese neue Steuer? Den Theoretikern, die für die Einkommensteuer als ein Ideal schwärmen! War diese Steuer doch eine Zeit lang ein Theil deS nationalliberalen Programms! Wenn die Wähler freilich nicht Leute in den Landtag wählen, die dm Bedürfnissen des Volkes nahestchcn, wenn z. B. das intelligente, gcwerbsleißigc Ehemnitz nicht 3 Industrielle in seinen Mauern hat, sondern sich aus Leipzig den Professor Biedermann verschreibt, so darf man sich nicht wun dern, wenn Gesetze durchgehen, die unter liberalem Anstriche zu einer großen Mehrbelastung des Volkes führen. ^.'lWWSrW.-Z Schornsteinfegermeister Anger Kan. und Advokat Hendel sind, soviel sowohl zu den beiden Hoftheatern als auch zu dem Nesidenzchealer wir hören, von der königl. Kreisdirection bestätigt worden. Jnsvlge verlausen, resp. bestellen. LocaleS und Sächsisches. — Der bisherige Gesandte Sachsens am königl. baierischen Hofe, Graf v. Könneritz, hat, da der König von Aaiern sich zur Zeit nicht in München befindet, sein Abberuiungsschreibcn dem Staatsminister des königl. Hauses und deS Aeußerrn, Herrn v. Pfretzschner, überreicht. König Ludwig ll. hat dem Grafen v. Könneritz das Großkreuz vom heiligen Michael verliehen. — Di« königlichen Majestäten werden nach der Rückkehr vom Jagdschloß Rehefeld wahrscheinlich nicht nrehr da- Hoflager im Schloß Pillnitz nehmen, sondern die königl. Bill« in Strehlen beziehen. — Der Geh. Kirchenrath I)r. Feiler ist zum Geh. Rath« und stellvertretenden Direktor im Ministerium de« Kultus und öffent lichen Unterrichts ernannt, dem Geh Kirchen- und Schulrathe bei genanntem Ministerium Ör. Otto Gilbert der Charakter eines Ge heimen Raths beigelegt, dem Secretär HauSmann der Charakter al« Hofrath ertheilt worden. — Sr. Mas der König hat dm zum türkischen Generalconsul in Drr«drn ernannten Herrn Murad Effendi in dieser Eigenschaft anerkannt. r— DK beiden letztaewSblten neuen Dresdner Etadträthe. dieses Zuwachses neuer Mitglieder des RalhsevUegs erweist sich der Sitzungssaal im Nachhause als zu eng. Es müssen für die neuen Mitglieder zwei jener kunstvoll geschnitzten Sessel angcschafsl werden, in Lenen die Väter unserer Stadl ihre reiflich überlegten Beschlüsse fassen. Von diesen einen würdigen Emdruck machenden Sesseln geht aber nur eine bestimmte Zahl um Len bekannten „grünen Tisch". Ob man nun etwa den Sitzungssaal erweitert oder sich mit der Annahme Hilst, daß nur selten «ll« Mitglieder des Raths zu der Sitzung kommen und daß also immer für die Anwesenden Platz sein wird, das ist noch nicht entschieden. — Von den 121 jungen Leuten, die sich beim diesjährigen Herbsttermine für den einjährigen Freiwilligendienst hlerselbst ge meldet hatten, sind 40 aus Grund belgedrachter Zeugnisse ohne Weiteres als berechtigt anerkannt worden. Von den zur Prüfung gezogenen bestanden 52 das Eramen, die übrigen 20 mußten zurück gewiesen werden. — Landtag. In beiden Kammern wurden beute die Ge schälte wieder ausgenommen. Tic Präsidenten v o n Z c d m e n und Or. Schaskratb begrüßten tdrc clschiciiencn College». Unter diesen besandcn sich scdoch weder tn der l. Kommet die Fürsten und Graten von Scböndurg, noch in de? 2.Kommet der Secretär von Zcwn, der, bisher Schönburgsichcr Amtepaupt- mann, Infolge der gegen dieses -HauS ergrittencn Zwangt maß regeln seine Stellung dort anigiebt, nm ln de» Staatsdienst zu treten. Wohl aber vrland sich aul der Ncglürantc das königl. Decret, daS ebne Rücksichtnahme aut taS HanS Schöiiburg, die neuen VcrwaltnngSgesclzc i» den Ncccßhcrrichgitcn einiüdrt. Fer ner cursirte unter den Abgeordneten der Miß: das Gesammt- bauS Schöitdurg wolle sich die Zwangomaßrcgcin nicht gciallc» lassen, sebe dar in einen cas»« doll, mit Sachsen lind fange schon an zu rüsten; nur die Weigerung deö Bürgermeisters Martini aus Glaucha»: die städtischen Nachtwächter mm Schöndurgltchcn Lauptcorpd stoßen zu lassen, verhüte noch das Aeuhcrstc. — In der l. Kammer widmete Präs, von Zedmcn dcm anS der Kammer geschiedene» verbicnsivoucn Bürgermetücr Müller am Chemnitz warme Worte der Anertennnng Von der Lausitzer RIticrschgsi sind Gral SchaU-Riauconr und von Watzdorl in dlr Kammer gewählt worden. Sic we>den verpflichtet. Grat Achall- Riaucour muß einer der reichsten Gruntbrsitzer Sachsens >»in: laut der Wahllcgitimation nennt er ein Dutzend Rittergüter mit «Mb? Ackern und über 80,000 Steuereinheiten sein eigen tichon 1000 Einheiten reichen zur Mltgliedscl-att in der ersten Kammci ans». Zu dem neuen Gewerbestenergesktzt, namentlich gegen die volle Belicncrung der Kautlcntr, Fabrikanten, Bäcker und Fiel scher und für Abrug von ein Fünftel -der Steuern bei rieten Clasien Ist ein wahrer Berg von Petitionen Angegangen. Niedl weniger aiS 215, Eingaben bclürwortrn das Gnlaedte» des Prä sidenten Rülke, sie gehen von Gcwerdevrreinen, Innungen, Han delskammern, städtischen Collegien. Fabrikanten und viele» Pri vatpertonen aus. Mit- Rücksicht an! die Bedeutung der Sache und die Zahl der Petenten hat Präs, von Zcbmcn die Steuer dcbatte nicht gleich aut die erste Tagesordnung geletzt, sondern der Stcncrdcputation Zeit gewährt, jene Eingabe» gehörig rn prüicn. Am den Vortrag des Secretär Löhr wird sodann der RechenschattSbcricht aui die Jahre 1870/71 erledigt. - Auch die 2. Kammer begann mit der Vereidung eines neuen Mitgliedes deö Adg. A b ler. Treuen. Präs. 1>r. S esia l i rat h hat die Vettagungozeit benutzt, um eine Geschä'tSordmmg für die zweite Kammer auSzuarbeiten Nächsten Montag wirk darüber Beschluß gefaßt. Hieraus tragt Abg. Körner: wie cs mit der Bctörtcrung der Abg. v. Einsiedel und v. Könncrib und dem Eintritt der Abg. v. Zghn und De. Hahn in den Staats dienst siche, da doch damit deren Mandat erloschen ici? Der Präsident sagt zu, dieic Sache ant die nächste Tagest»knung zu setzen. Nachdem iodan» Öltet, Entölt N eine Beschwerde Rich ter s tn Gruna abgcichnt worden war, stimmt die Kammer dem Anträge l>e. Pie Itter's ant Errichtung von Volks- und Ar beiter-Bibliotheken bei. I» der kurze» Tcbatte <0r. Gcnsel und v Eine »stein» hierüber betont Letzterer, daß am besten hie künftigen Bczirksvcreinc die Sache i» die stank nehmen wür den. Zum Schluß berichtet v. Wagner über die Petition der Gemeinten Löbtau, Nauoiitz und Plaue» gegen Errichtung eines Kirchhots der Dresdner Anncnparochic aui dortiger Flur. Die Petenten verlangen eventuell die Errichtung eines Centraltriedbo-s tür Dresden und fürchten, ihre Flo ren, resp. ihr GrnndwasscrZ riech den proieetirten Ainienknchho' entwendet und gctährtct. Sehr erbittert sind sie darüber, daß der Anncnkiechciworitand nmcr der -Hand taS Areal angekauit bat und erst später der Zweck tcs Areals bekannt worden ist — von einem Kirchenvorstandc hätten sie sich solch verdecktes Spiel nicht versehen. Dcm gegenüber betont Abg. Walter mit Recht, daß zur Anlagc eines Kirchbois Niemand sei» Areal dergegeben hätte. Die Petition wird, soweit sic die Anlage eines Cenkrai- kirchhotes tür Dresden verlangt, abgclchnt, b »gegen soweit sie aus Sistirnng resp. Beseitigung der ganzen KlrchbotSaniagc aus geht, einstimmig der Realenmg zur Erwägung nbergcven. Auch Geh- Rath Körner Ist damit einverstanden; die Regierung hat den Banrakb Löhman» mit ruchmaitgcrUntersuchung der ganzen Sache betraut. War denn aber Niemand ln der Kammer, der die Lclchcnvrrbrcrinung aiircgcn konnte? — Die Flnanzdeputation der 2. Kammer Hai, wie uns ein hervorragendes Mitglied derselben versichert, bereits am ersten Tage des wieder zusammengetrctenen Landtages eine Sitzung abgehallen. — Es fällt doch sehr auf, in wie verschiedenem Grade von den Oberforstbcamten in ihren Distrikten für Wegezeiger und son stige Annehmlichkeiten der Fußwandercr gesorgt wird. Während die Dresdener Haide mit einem Kartrnnetze durchzogen ist, bei der Schweizermühle im Bielgrunde, bei dem Kuhstnll und Umgebung Ruhebänke, Wegzeiger und ordentliche Wegweiser in Menge vor handen find, und nian bei Pillnitz, Jessen, Graupen bi« Liebrthal überall im Klaren wandelt, kann man dir Wälder um dir Bastei weithin durchstreifen und roird erstaunt sein, fast alle Weg weiser vermieden -»sehen. Dir Behörde wird wohl schwer lich aus Rücksicht für einen Stand, die „Schweizersührer", dem rotz des LcersleßenS vieler Wohnungen haben doch manche Hausbcsitzer nicht den 1. Oktober oorübergehen lassen können, ohne zu steigern. Besonders Gewölbe und Geschastslvlalrläten in guter Lage, sowie die immer noch spärlich vorhandenen kleinen Wohnungen sind von dieser Steigerung betroffen worden. — Es grebt doch hin und wreder sehr höfliche HauSwlrth«! In einem Hause der Potiergusse wohnt ein Ehepaar seil I Oewber 18-40. An oiesem 1, Oerodei lreh der Hauswtrth in all-er Frist)« und Stille über der Thüre der Wohnung eme aus Blumen zu- sannnengestellle große 25 anbängen und gratuliere außere-m im Laufe des Tages seinen treuen Mlelhsirnten schrffrl-.ch „us da« Frennbschasllichste. — Tie KirmeSzeit ist herangerückt, die Syrups-, Pflaumen-, Käse-, Streusel-, Aepsel- »nd „nackten" Kaffee-Kuchen locken aller- ivarts die Städter aufs Land, und so nimmt denn morgen und übermorgen auch die renommirte Waldschlößchen-Kirmes ihren Verlaus. Tie Gattin des liebenswürdigen Beherrschers des Bier-Reichs an der Schillerstraße, Frau John, bäckt mit bester Zuthal alljährlich ihre 600 Kuchen höchst eigenhändig, daß an drcsm Togen sich Jung und Alt mit wahrer Todes Verachtung aus ihr treffliches Produkt stürzt uud man sich nur wundern muß über die telcgraphenhaste Eß-Schnelligkeit der Consumeuten. DaS Wetter ist prächtig, das Waldjchlößchenbier vorzüglich, nach dem l. Lclobcr ist von allerlei Publikus auch wieder frische Easse gefaßt worden, also: Mein tapfrer Johne freue Dich, Ter Andrang wird ganz fürchterlich! — In dem Garten der Pulvermühle in der Wilsdruffer Vor stadt ist man jüngst beim Fällen eines alten morschen BauineS « der geringen Tuffe von nur einer Viertel Elle auf ein menschliche« Gerippe gestoßen, welches, wie sich alte Leute jener Gegend errnnwn wollen, von einer» französischen Hauptmann herrühren soll, der nn Jahre 1813 an jener Stelle begraben worden sein soll. Die Ge beine hat NE an Ort und Stelle gelüsten und st« werden mtt Erd« überdeckt. — Immer wieder kommen aus der Badergaste Hkllferufe an ständiger Leute, welche dort wohnen, zu uns. Die Scandalscenen in einem in dcm Hause Nr. 12 befindlichen Branntweingeschäft sind schon mehrfach Anlaß öffentlichen AergernisteS gewesen und a»ch vorgestern Abend wieder entspann sich in diesem Locale k» lLr»«nd« Zank mit obligater Prügelei, die schließlich noch auf der Gaste aus- gcsochten wurde. NuS den Ausdrücken und Schimpfwörter: und dar rohen Stimmen der Tumultuanten war deutlich zu entnehmen, welche Sorte Menschen dort verkehrt. LiePolizei dürste ein doppelt wachsames Auge aus dieses saubere Etablissement haben. — Am Donnerstag Mittag ritt ein eleganter Herr auf einem jungen feurigen Pferde die Amallenstraße entlang nach dem Pirna ische» Platze zu, als sein Pferd plötzlich vor einem auf derselben Tour daherkommcndcn Pferdeeisenbahnwagen scheute, einzwrstieg, allerhand Enpriolen machte, endlich rückwärts aus die Pferde de« Eisenbahnwagens losdrängte uud bei dem Zusammentreffen mit letz teren sammt seinem Reiter zusammenstürzte. So gefährlich urü> ängstlich für den Zuschauer diese Scene auch war, so lies dieselbe für Roß und Reiter dach merkwürdig glücklich ab, da weder eins noch das andere verletzt wurde. — Ans dem Grundstück Löbtaucrstraße 1, befindet sich ein« Seilerbudc, welche mit sämmtliche:» Inhalt im ungefähren Wcrthe von 200 Thlr. vorgestern Nachmittag zwischen 5 und ü Uhr ein Raub der Flammen gewvrden ist. Wie man wissen will, soll das Feuer dadurch ausgekommen sein, daß ein Gekmlfr deS Seilers ein Streichhölzchen entzündet hat und der brennende Phosphor dabei auf Werg oder dergl. gesprungen ist. — Gestern wurde an der Ecke der Wilsdrufferstraße ein un gefähr 7 Jahre altes Kind des Schuhmachermcisters Schuschwary von einer Droschke überfahren. Ob dcm Kutscher eine Schuld bei- zumesscn ist, wird die polizeiliche Untersuchung ergeben, umsomehr ist der Fall aber zu bedauern, als daS arme Kind infolge eines früheren Unglücks schon Beinschienen kragt. Vorsicht mit dcm neuen Rcichögeld ist aneurrttCen. An der Berliner Sparlasse sind 2 tauche I»-Mart zur Verausgab»»,) resp. Einzadinng gekommen, das eine trägt das Bild des Kö»:,)s von Preuße», das andeie las des Königs von Wilrkemverg. Klang, Farbe, Schwere rauschend äbnlicd »nd scheinen aut gal- vano-plasiiichcm Wege bcrgcnciit worden zu sein. Lllaö in Ber lin versucht wurde, kann auch vier paniren. Durch KricgSmtiiisicrialcrlaß ist tür den Aalt ctneö Kricueg der Bcsiand einer -Batterie um 2 Munisions- und i Vorratb«-' wagen vermeint worden so daß sie nun aus li Geichützcn, ^ Mn- nikionS- und ü Vorraibö,vagen nebst einer Fcldichmiede, bcfteven wird, wäbrcnd sic incher nur a»S 6 Geschützen, 0 MuiittlouS-, 2 VorrawS und I Packwagen nebst Fcidichmicdc bestand. D« Bestand der Bespannung ist tür den Fall eines Krieges ebenso crböht worden. Indem alle Fabrzeuge mit ü P'erbcn von nun ab bespannt werden, dabcr zur Mobilitirung einer deutschen Batterie jetzt 108 Pferde eriordcriich sink Die uvgcbenerc Tbätlgkctt für die sächsische Artillerie in unserem Hanptzeugbans zn Dresden chcint mit obiger Verordnung in Verbindung zu siebe». Die Sammlungen tür dtt Abgebrannten kl Glashütte eiten der diesigen Turncrschait werten beut«. Sonnabend den 3. Dctobcr geschlossen. Wer cttva noch ttn Schettler» beitrage« will, inögc dies schnell noch tbun. Am i. d. M. ward unter Betteln des Herrn Sk«Urach Heubncr vom seitbertgen Localsii-nliiispector, Heren Diaconr»« Sck'ubcrt, der ne» erwävite Director der enten Bürgerschule, übrigen Publikum die Annehmlichkett guter Wegzeiger oorenthalten -HerrMoritz Heger, bisher Tsicrtor der crsien Bezirke-,chule, >n sein Amt eingciührt und von den Schüler» und -Schülerinnen wollen und mellercht werden dre dortigen Gemeinden und Forst Hciwcrpcrsonal ieierilch begrüßt. Herr Stadtratb Hcnb- beamten verständigt, hterm etwa« ccmlanter und der Oeffentltchkctt „cr gedachte in einer Rede der Vieltachen Verdienste dcS neuen dienlicher zu sein. — Die beiden Bureau« deS hiesigen Invaliden dank" Bürgcrschnlbiie-tortz. - Die In Peti tagende Generalversammlung devttch-öster reichischer Eitenbahngkiellschatten hat eine Reihe von Anträgen (Verem zur Förderung der GriverdSlhatrgkeit deutscher Invaliden), ,^r Commission den Elscnbabnvcrwalttlngcn zur Annahme cm Seestr«ße 30, 7 —>d Hauptstroße 19 werden von jetzt ab Wllets piobien. Unter dielen befindet sich auch der Vorschlag, do« In.
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