Volltext Seite (XML)
Weitzeritz-Zettung xEZ-»"«g m>» Anzeiger für DWvl»iswal»e, Schmieöederg 11.U. NEllO^lO AtEENAD SE« — ««> Verantwortlich« Re-okleur? Selir gedae. - Druck und Verlag: ««I SÄ»«e i» »tvvo!öl«oal-e. am 30. Mai 1928 94. Jahrgang MM Nr. 124 Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Pekitzeile 20 Reichspfennige. Eingesandt und Reklamen 50 Relchspfennige zu tun habe, der in die Villa einen Einbruch verübt und «inen großen Posten von Kleidern und Wäsche sich zum Mikneh- men auf die Seite gelegt hatte. Er hat dann auch gleich einen weiteren Einbruch eingestanden. Leipzig. 3m Zieh- und Walzwerk L.-Leutzsch war der 39 Jahre alte Walzer 3. mit einem Vorarbeiter beschäftigt, einen etwa 12 Zentner schweren Glühtopf mittels Hänge krans herabzulassen. Dabei kam der Topf ins Schleudern, ein Haken rutschte ab und der Glühtopf legte sich zur Seite. Hierbei wurde 3., der in -er Näh« stand, getroffen und ihm das rechte Bein zerdrückt. Freiberg. 3n seiner letzten Sitzung beschloß das Stadt- verordnekenkollegium die Aufnahme einer Anleihe von 500 000 M. zur weiteren Förderung des Wohnungsbaues in der Stadt Freiberg, den Bau von zwei AwSUamilienwohn- häusern, die einen Kostenaufwand von 200000 M. verur sachen und die Aufnahme eines Darlehns von 64 000 Mark, das als zweistellige Hypothek an die Baugesellschaft „Glück auf" weitergegeben werden soll. Lausa-Weixdorf. Ein auswärtiger Motorradfahrer über fuhr am 2. Feiertage in den Abendstunden auf der Königs brücker Staatsstraße einen Schulknaben, der schwere Ge- sichksverletzungen und eine Gehirnerschütterung erlitt. Der Motorradfahrer, der sich schnell entfernte, fuhr gleich darauf einer Radfahrerin, einer Coswiger Dame, ins Rad, so daß diese stürzte und Armbruch und Kopfverletzungen davontrug. Sayda. 3n der Nacht vom Freitag zum Sonnabend ha ben Einbrecher in der hiesigen Bahnhofsverwaltung einge brochen. Sämtliche Türen waren durch Nachschlüssel, die Türen zum Vorstandszimmer gewaltsam mit Brecheisen er brochen. Die mit Eisen beschlagene Verbindungskür gab nicht nach, trotzdem ein Stück Türfüllung herausgeschnitten war. Alle Schränke und Kästen wurden geöffnet, nur am Geld schrank fand man keine Spuren von gewaltsamen Versuchen. Den Einbrechern ist außer einem neuen Herrenfahrrad nur noch Schokolade, die sie dem Bahnhofswirt gestohlen haben, nachdem sie auch dort all« Tür«n geöffn«t hatten, in die Hände gefallen. Als Täter werden geübte Einbrecher von jenseits der Grenze vermutet und nach drei verdächtigen Ge sellen ist sofort die Verfolgung ausgenommen worden. Burgstädt. Der sich hier aufhaltende Gelegenheitsarbeiter Max Schreiter wurde von einem rangierenden Güterzug überfahren. Schreiter hatte anscheinend Briketts, die dort umherlagen, zusammengelesen und den rangierenden Güker- zug nicht beachtet. Er wurde so schwer verletzt, daß er in der Nacht seinen Verletzungen erlag. Chemnitz. Der Gau Erzgebirge-Vogtland im Verband der Deutschen Buchdrucker beging während der Feiertage durch mehrere festliche Veranstaltungen sein 60 jähriges Be stehen. Der Gau zählt zurzeit über 2000 Mitglieder. Von den Gründern des Gaues lebt noch einer, Richard Lange, -er geistig und körperlich frisch im Alter von 78 3ahren dem Feste beiwohnte. Chemnitz. 3n der Sächsischen Mebstuhlfabrik von Louis Schönherr riß das Seil eines Krans, als ein Transporkwagen hochgehoben wurde. Der schwere Wagen siel herunter und traf einen in diesem Augenblick vorübergehenden 28 jährigen verheirateten Packer Bauer. Der Verunglückte mußt« schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden, wo er bald nach der Einlieferung verschieden ist. Limbach. Eine aus Mittweida stammende 22 jährige Dienstmagd verstand es, eine hiesige Hausfrau unter allerlei Schwindeleien zu der Erlaubnis, sich in deren Wohnung um zuziehen, zu bewegen. 3n Wirklichkeit war es dem Frauen zimmer nicht um das Umziehen, sondern um die Gelegenheit zum Stehlen zu tun, von -er sie auch reichlich Gebrauch machte. Di« Beule ist nicht groß geworden, aber der ganze gemeine Vorfall beweist, wie vorsichtig man sein muh, ehe man Fremden den Zutritt in die eigene Wohnung erlauben darf. > Hartmannsdorf. Als ein Peniger Maler mit seinem Fahr rade von Mühlau nach Hartmannsdorf fuhr, fiel ihn in der Nähe der Straßenkreuzung ein Hund an und packte ihn am linken Beine. Dadurch wurde -er Radfahrer unsicher und fuhr gegen einen von Chemnitz kommenden Leipziger Per sonenkraftwagen, der, die Gefahr erkennend, vergeblich nach der Seite ausbog. Der Maler kam auf den Kühler zu liegen und erlitt neben großen Fleischwunden an den Beinen noch Prellungen und Quetschungen am rechten Bein. Auerbach. 3n einer der letzten Nächte hat sich in Leipzig am Grabe seines Vaters der O.-St.-Sekretär Magatz beim hiesigen Finanzamt wegen dienstlicher Verfehlungen cr- schossen. Die Untersuchung ist noch im Gange. Line Schä digung der Reichskasse tritt nicht ein. ein, so wird das Brot bald billig sein. Maidonner vertreibt den Hunger. Und wenn auch der Winzer durch die Froste schäden an den Nebenanlagen hier und da stark« Enttäu schungen erleben muß, so könnte doch ein warmer Sommer und Herbst noch vieles gutmachen. — 3n -er Zeit von Montag (2. Feiertags nachmittags 3 Uhr bis Dienstag früh 10,15 Uhr ist dem Kapellmeister Lippmann vom Stadtkaffee an seinem in dem offenen Unler stellraume an -er Meißeritzstraße untergebrachten Motorrade ein Stück aus dem Antriebsriemen, Dunlopp R. D. 569 800, herauSgeschnitten und gestohlen worden. Es besteht der Ver dacht, daß es sich hierbei um einen Racheakt handelt und das entwendete Riemenstück anderwärts wegge-worfen wurde. ' Da seine Herbeischaffung zur Ermittelung des Täters von Belang ist, wird -er Finder gebeten, das Stück beim Kri minalposten Dippoldiswalde abzuliefern. Matter. Gleichsam als Abschluß der Pfingstfeierkage fand am Dienstag abend im Gasthof „zur Talsperre" ein Konzert statt. Das Kilian-Orchester bot eine recht gute Mu sik, nur schade, daß nicht mehr sich dazu eingefunden hatten. 3n zwei Teilen wollte das Programm „alte" und „neue" Musik bieten, es wäre besser gewesen, man hätte von „neuerer" und «neuester" Musik gesprochen, denn Offenbach, Lehar und Fucik Kann man noch keineswegs zu -en afteni Meistern der Tonkunst rechnen. Aber über diesen kleinen Programmfehler konnte man hinweg sehen, Hauptsache war doch, wie gespielt wurde. Da waren vor allem die Ouver türe zu «Orpheus in der Unterwelt" und der «Eva-Walzer" zwei Glanznummern des ersten Teiles und im zweiten fand die „Faust-Fantasie" von Lange ein so beifälliges, dankbares Publikum, -aß sie teilweise wiederholt werden muhte. Eine slotte Tanzmusik schloß sich dem Konzert an, fand aber leider auch nicht den Zuspruch, den .man hätte erwarten können. Cunnersdorf bei Glashütte. Ein schwerer Unfall ereignete sich am 1. Feiertag bei einer hier ausgestellten Luftschaukel. Ein 19 jähriger junger Mann, der während des Betriebs die Kähne der Schaukel abschob, wurde von einem Kahn an den Kopf getroffen, so daß er sofort zusammenbrach. Ein schwe rer Schädelbruch machte seine Uebersührung nach dem 3o- hanniterkrankenhauS Heidenau erforderlich. Sein Zustand ist besorgniserregend. Die Besinnung hatte er Dienstag früh noch nicht wiedererlangt. Dresden, 29. Mai. Am 1. Feiertag mittag wurde eine ältere Rentnerin aus Rosenthal-Schweizermühle auf der Staatsstraße bei Rosenthal von einem Motorradfahrer ange fahren und derart schwer verletzt, daß sie noch am gleichen Nachmittag starb. Der 19 3ahre alte Führer deS Motor rades, der ohne Führerschein gefahren ist, wurde von -er Landgendarmerie festgenommen. — Rektor und Senat der Technischen Hochschule in Dan zig haben den Stadtbaurat a. D. Dr. 3ng. Leske in Dresden in Würdigung seiner Verdienste um das studentische Woh nungswesen und wegen seiner tatkräftigen Förderung der Danziger Hochschule während seiner amtlichen Tätigkeit als Senator in Danzig die Würde eines Ehrenbürgers verliehen. Diese Ehrung steht im Zusammenhang mit der Einweihung des deutschen Studentenhauses in Danzig, um dessen Ent stehen sich Dr. Lesk« besonders verdient gemacht hat. Gottleuba. Zum Neubau einer Turnhalle wurde der hie sigen Schulgemeinde aus dem Reichs-Grenzland-FondS eine Baubeihilse von 85 000 M. bewilligt. Der Neubau kann nunmehr vor sich gehen. Auch der Bau der Schule gilt nun mehr als gesichert. Durch die Hochwasserkatastrophe im Vor jahre sind die Verhältnisse für die hiesige Schule unerträglich geworden. Der Hofraum, der Garten und ein Teil des Hinter gebäudes sind abgeschwemmt und vernichtet worden. Diese Mißstände wurden auch an höherer Stell« anerkannt, und es sind der Schulgemeinde «ine Baubeihilse von 100 000 M. und ein Staatsdarlehen von 60 000 M. bewilligt worden. Eine weitere Baubeihilfe steht in Aussicht. Dem Neubau der Schule wird in kurzer Zeit nähergetreten werden. Leipzig. Aus der Elster kippte ein mit zwei jungen Leu ten besetztes Ruderboot um. Tiefnaß kletterten die beiden ins Wasser Gefallenen ans Ufer, wo ein freundlicher Herr mit einem Zylinder auf dem Kopfe sie empfing und sie ein lud, in seiner Villa sich zu erholen. Dort erhielten sie nicht nur trockene Kleider, sondern jeder auch noch ein Säckchen mit alten Silbermünzen. Außerdem schenkte ihnen der Villenbesitzer, als sie sich entfernten, noch Strümpfe. Hem den, eine Halskette und eine Mundharmonika. Die beiden aus dem Wasser Gezogenen fanden die Geschichte schließlich bedenklich und erzählten der Polizei von dem Vorkommnis. Diese sah sich die Villa an, fand den Herrn Besitzer hinter einem Klubsessel versteckt und nahm ihn fest. Es stellte sich heraus, daß man eS mit einem vorbestraften Fürsorgezöglikg rehr, weil worberei- Nnute zu denn zur Er holte fix und » im wei einander. >t daß es ihlte, sie Freund- e Maske, ber nicht t. Gern das ihm rgt hatte, ilichketten ie ehren- jetzt noch en. lächerlich 1 Tage — erenthins im Vater für alle, jeißungs- mehr?!" offenbar über die daran." h sie an chen zur all dem lächelten, "log ihm «»»le« Blatt erUHSN »ie amllichru Bekannlmachrm-e« vmlsh«mplman«lchasr,des Amtsgericht« uu» -es Stabtrats zu Dippoldiswalde tstag ver- illS nach kückfahrt," erde auch iber Kap. du gleich Hoek aus. ich wart« ohne dass und fuhr zu. „Ja, wichtigste : Männer Bekanntmachung. Wegen Massenschutt wird die Dorfstrahe vom Oberen Gast kot bis zur Schneise 28 vom 30. Mai bis 9. Juni gesperrt. Der Verkehr wird über den Landweg und Zinnskatze verwiesen. S chellerhau, den 29. Mai 1928. Der Gememderat. Thümmel, Bürgermeister. z Bezugspreis: Für einen Monat 2.20 RM. 8 mit Zotragen, einzelne Nummern 15 Relchs- 8 Pfennige :: Gemeinde - Verbands - Girokonto - Nummer 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldis- 7 walde Nr. 3 :: Postscheckkonto Dresden 12 548 OertlicheS und Sächsisches Dippoldiswalde. Beim Graben für eine Dachwasser schleuse am Gebäude der Allgemeinen Ortskrankenkasse am Ende der Gartenstraße stieß man am heutigen Mittwoch auf ein Bauwerk, von dem man noch nicht bestimmt sagen kann, ob es ein alter Gang oder eine alte Schleuse ist, bisher dürfte es allerdings als solche benutzt worden sein. Am Anfang ist sie etwa 2 Meter hoch und 60 Zentimeter breit, verengt sich aber nach einigen Metern Länge auf etwa die Hälfte inl Höhe und Breite. So weit man sehen kann, ist -er Gang mit Sandstein gebaut und mit Platten abgodeckt. — Dippol diswalde soll ja früher im Tal entlang gebaut gewesen sein, und hat auch die Fundstelle weit außerhalb der Stadtmauer gelegen. Weitere Nachforschungen geben hoffentlich Auf schluß. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist es ein Gang ge wesen, so eng, daß sich gerade eine Person durchzwingen konnte. Menn oben gesagt ist, daß er weiter hinten nur noch 1 Meter hoch ist, so ist das anscheinend eine irrige Annahme, höchstwahrscheinlich führen dort Stufen abwärts, doch ist der Gang von dieser Stelle ab verschlammt. Wie vor 3ahren fest- gestellt wurde, führt von dem früher Planitzschen, jetzt Lom- mahsch'schen Hause in der Rosengasse unter dieser hindurch ein Gang nach abwärts. Es ist nicht ausgeschlossen, daß das jetzt aufgefundene Stück das Ende dieses Ganges war, -er den Mönchen der früher in der Rosengasse gestandenen Klostersiedlung als Ausfallpforte diente. — Amtshauptmann v. d. Planitz ist vom 31. Mai bis mit 27. 3uni -. 3. beurlaubt. Sein Vertreter ist Reg.-Rat Paul. Dippoldiswalde. 3n diesem 3ahre jährt es sich zum 40. Male, daß in unserer Stadt das Mädchenturnen ausgenom men wurde. Bis dahin galt Turnen als ein Vorrecht -er männlichen 3ugend un- ist -och für die weibliche genau so notwendig wie für jene. Der Turnverein Dippoldiswalde leitete damals die Gründung in die Wege, stellte auch den Leiter für die Turnerinnen-Abteilung und die Geräte. Aber der Eifer, mit -ein anfangs geturnt wurde, erlosch nur zu bald wieder, die Abteilung ruhte eine Zeit lang, bekam neuen Antrieb und erst in den letzten 25 3ahren konnte sie sich dauernden Bestehens und lebhafter Tätigkeit zum Nutzen unserer Heranwachsenden weiblichen 3ugend erfreuen. Mit dem Turnverein Dippoldiswalde ging sie bei Vereinigung der hiesigen beiden DT.-Vereine im Allgemeinen Turnverein Dippoldiswalde auf und wächst und blüht in ihm weiter. Am kommenden Sonntag soll das 40jährige Bestehen festlich be gangen werden. Gleichzeitig hält der ATV. sein übliches An turnen ab, mit dem am Vormittag ein Metlurnen und Wett kampf um die Vereinsmeisterschaften, am Nachmittag ein großangelegteS Schauturnen verbunden wird. Die eigent liche Feier ist am Abend in -er Turnhalle. Eine Reihe turnerischer Vorführungen un- Ansprachen werden dem Abend die rechte Weihe geben. — Der Mai geht seinem Ende entgegen.' Die Tage, an denen er uns Sonnenschein und Wärme brachte, waren nicht häufig, und man darf wohl hoffen, daß sein Nachfolger, der das lang ersehnte sommerliche Wetter bringen wird. Wenn freilich die Wetterregeln recht behalten, so ist zu er warten, daß der Landmann aus dem Kühlen und nassen Mai- wetter seinen Nutzen ziehen wird. So heißt es: Maicnregen dringt Brot und Milch. Mairegen und Gewitter im Mai I dringen ein gutes 3ahr herbei. Mai kühl und naß, füllt dem ! Bvuer Scheun und Faß. Donnerts in das grüne Laub hin- Bei nachfolgenden „ FamülengrabsteUen dem Friedhof zu Dippoldiswalde, -ie nicht mehr gepflegt wer- Ä si^d bisher berechtigte Hinterbliebene nicht zu ermitteln ge wesen Diese Stellen werden darum mit den Namen -er zuletzt A aesekten hierdurch öffentlich bekannt gegeben. Wenn sich bis Z November d. 3. niemand meldet, gelten sie als verfallen und "Är°"8:°W Mathilde Thieme geb. W°lf, f 28. 1. 8« Nr 21' Auguste Amalie Liebscher geb. Kastner, f 17. 12. 02. Nr! 39: Max Gustav Hofmann, f 22^ L 96. Nr 44: Amalie Auguste Grahl geb. Schonherr, f 9. 4. 01. Nr! 75: Maria Ehlers, f 10. 2. 11. Nr. 76: Johann Voita, f 6. 4. 03. Ferner wird bekannt gegeben, datz die nach 20 fahriger Ruhe- -cit verfallenen Reihengräber auf Abt L und 8 (zum Teil) von nun an mit Einebnung an die Reihe kommen, ^'t sie nicht wiedergelöst find. Der ^edhofsausschutz.