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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 02.07.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19120702019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1912070201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1912070201
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-07
- Tag 1912-07-02
-
Monat
1912-07
-
Jahr
1912
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Morgen Ausgabe Anzeigen-Pret- Bezngt-Prei» los. Ishrgang Nr. 332 Dienstag, üen 2. Jull 19l2. i g i 2 a 4 » ) 1 r WM* Man beachte auch -ie Inserate in der Abend-Ausgabe. der Krisis, „in die die Partei durch die bei der Präsidentenwahl hineingetrieben Postscheckkonto L«i»»i> 838. letzten Ereignisse haben uns im Süden welche ungeheuren Schwierigkeiten im t. 1 Poftscheckkont, Lei»,i, 8SS. icht or. r» UM- Unsere gestrig« Abendausgabe umfasst 12 Seiten, die vorliegende Morgennummer 1k Seiten, zusammen :cht um mal men sel Se. erei sel 1 467 662 600 1 417 634 000 14<!9808600 1181 651 MO 1 07.', 022 000 374 593 OOO 511358000 390 902 000 Ausgaben 1911 * Der serbische Ministerpräsident Milowano- witsch ist am Montag in Belgrad gestorben. sS. Ausl. Seite 3.) 1 452 483 000 1 285 328 000 1 239 029 000 1 094 020 600 1052111 000 548 800 000 4?2 583 000 387 245 000 ter: ior- w.). oß- 100 u» rek. sto cke, )ere eip- upt- cen- eip- sritz der uen 200 Se na) mg: Zu- c r» mal Frl. upf: England Der. Staaten Deutschland Frankreich Japan Nutzland Italien Oesterreich-Ungc f 14 692 (Rachtauschlutz) Lel.-Änschl. j i« «S2 l 14 694 NP- ng« en) er kte. A. * Wegen versuchten Verrats mili tärischer Geheimnisse verurteilte das Reichs gericht die Buchhalterin Elsa Pfitzner aus Elowno zu einem Jahre neun Monaten Gefängnis, fünf Jahren Ehrenrechtsoerlust und Zulässigkeit der Stellung unter Polizeiaufsicht. (S. bes. Art. Seite 2.) * Der bekannte Sturmflieger Abramovitch machte gestern vom Lindenthaler Flugplatz aus einen Rundflug über Leipzig in 1200 Meter Höhe. (S. Letzte Sportnachr. S. 3.) * Theateranzeigen sieh- Seite 16. s z 2 2 6 9 0 0 2 .4 !S 7 ,2 .7 !1 !1 7 « 9 N» 56 it. en: 52 50 Er en nal öek. Am kr- nm- twa iger vss Diüttigtte. * In der französischen Kammer wurde am Montag der Marokko-Protektorats vertrag mit 460 gegen 79 Stimmen angenom men. (S. bes. Artikel Seit« 1.) Fertige Großkampfschiffe 19 6 10 6 4 viel erkennbar war, auf ganz bestimmte Geschehnisse, nämlich auf den Entrüstungssturm aus dem Lande und, wie es weiter schien, auf das geschickte Wirken des Abg. Schiffer zurückging. Es bliebe also auch dann noch der Wunsch begreiflich, die Kräfte weiter hin zu unterstützen, die damals das Einlenken ver anlagten. Man könnte Aeußerungen von nationalliberalen Reichstagsabgcordnetcn und nationalliberalen Pretz- organen zusammenstellen, die nach der Präsidenten wahl gefallen sind und die beweisen, daß der Ge danke des Zusammengehens mit der Sozialdemokratie nicht aufgegeben ist. Statt vieler Zeugnisse sei eine besonders klare und durch das ruhige Zielbewußt sein geradezu angenehm wirkende Acußerung eines badischen nationalliberalen Organs beigebracht. Die in Karlsruhe erscheinende „Badische Landeszeitung" schrieb zu Vorgänge wurde": „Die gezeigt, Norden noch zu überwinden sind, bis der Gedanke an einen einheitlichen AufmarschderLinken sich durchzusetzen vermag. Wir wollen darüber aber nicht vergessen, daß auch bei uns im Süden der Eroßblock nicht sofort in die Erscheinung trat, trotzdem es doch bei uns nicht in dem Maß an den politischen und gesellschaftlichen Voraus setzungen dazu gebrach. Wir wollen den Mut nicht verlieren und uns mit Geduld wappnen, bis auch "-'«ieich die Stunde der Scheidung in links und rc(., <? schlägt." Wo sind Bürgschaften dafür, daß die hier aus gesprochene konsequente Absicht der rührigen badischen Nationalliberalen, die auch auf jedem allgemeinen nationalliberalen Parteitage durch den Geheimrat Rebmann-Karlsruhe vertreten zu werden pflegt, der Eesamtpartei nicht doch noch demnächst als offizielle Richtschnur vorgeschrieben wird? Gibt es andere Bürgschaften als die ebenso konsequente Abwehr des Eroßblockgedankens durch diejenigen, die die Be denken gegen die Übertragung der im badischen Bundesstaate vielleicht unschädlichen Einrichtung auf das Reichs bisher nicht haben ausgeben können? Sollte irgend jemand noch andere Bürgschaften kennen, so sollte er keinen Augenblick zögern, sie der Öffentlichkeit zu übergeben. Wettbewerb an der Spitze: Ausgaben 1912 Personalbestand ihrer Kriegsmarinen für 1912, so ergibt sich nachstehende Reihenfolge: England 136 461 Mann leinschl. 3101 Seeoffiziere und 1006 Maschinen ingenieure), Vereinigte Staaten rund 66 500 (davon 1968 Seeoffiziere und Maschineningenieure), Deutsch, land 64 500 (2016 und 468), Frankreich 62 000 (1999 und 427), Rußland 51000 (1749 und 454), Japan 48 600 (2072 und 696), Italien 33 500 (999 und 320) und Oesterreich-Ungarn 18 000 (835 und 129). Das Seeoffizierkorps der deutschen Kriegsmarine besteht nach dem Etat für 1911 aus 13 Admiralen und Vize admiralen (außerdem ist durch die Flottennooelle bewilligt 1 Admiral), 19 Konteradmiralen (und 1), 88 Kapitänen z. S (und 4), 209 (und 20», Fregatten- und Korvettenkapitäne, 485 (und22) Kapitänleutnants, 1111 (und W) Oberleutnants und Leutnants z. S. Ein Stärkeoergleich der acht größten Seemächte nach dem Bestände am 15. Mai 1912 ergibt folgenden Kriegsschiffsbesitz. England .... Rußland .... Deutschland . . . Bereinigte Staaten Frankreich.... Oesterreich - Ungarn Italien Japan I Relativ am schwersten trägt England an seiner Kriegsrüstung, denn es kommen bei 45.6 Millionen Bevölkerung 32,18 VL Ausgaben für Landesoerteidi- gungszwecke auf den Kopf der Bevölkerung: ihm folgen Frankreich mit 27,08 ./6 pro Kopf der (39,7 Millionen» Bevölkerung, Deutschland mit 21,17 bei 66.6 Mill. Bevölkerung, Italien mit 14,62 ./< bei 35 Mill. Bevölkerung, Vereinigte Staaten mit 12,41.//. bei 95,2 Mill. Bevölkerung, Oesterreich-Ungarn mit 10,99 bei 52,3 Millionen Bevölkerung, Ruß land mit 9,14 bei 155,7 Millionen Beoölke- rung und Japan mit 7,49 ./e bei 52L Millionen Bevölkerung. — Die höchsten Ausgaben für die Armee, auf den Kopf der Bevölkerung berechnet, hat Frankreich, nämlich 18,55: für Deutschland beträgt die relative Ziffer 14.W; am billigsten wirtlchaftet das siegreiche Japan mit 4t 3,76 pro Kops der Be völkerung. Die Marine allein erfordert in England 19,72 pro Kopf der Bevölkerung, an zweiter Stelle steht Frankreich mit 4t 8,53, Deutschland folgt mit .4l 6,94, Vereinigte Staaten mit 4t 5,61. Italien mit x 4,96, Japan mit .4t 3,73, Rußland mit 4t 2L8 und Oesterreich-Ungarn an letzter Stelle mit 4t 2,72 In welcher Weise die Marinebudgets der Groß mächte gestiegen find, ergibt ein Vergleich der neuen t Allgemein« Deutsch« Tredit» Kvnltlt nnia- ) Anstalt Brühl 78/77. »UllkkoNio. -j Deutsch« Bant, Filiale Leip,«, l Dep^Nass« Trimm. Stetnweg il. Amtsblatt des Rates und -es Volizeiamtes der Ltadt Leipzig kranzölilchen Kammer. nale und fortschreitende Ausdehnungspolitik und Umsicht seien da die wesentlichste Vorbedingung für den Erfolg, wo die Armee die Rolle des Quartier machers für die Zivilisation spiele, ohne die mili- rischen Pflichten zu vernachlässigen. Die Armee sei die Organisation auf dem Marsche und die Avantgarde der Verwaltung, des Handels und des Unterrichts. «Beifall.) Lhauteh misse, es sei seine Pflicht, die Interessen des Protektorats mit den höheren Bedürfnissen der Verteidigung des Mutterlandes in Einklang zu bringen. Die Regierung habe ihm alle Verstärkungen gesandt, die er verlangt habe, und werde ihm noch mehr senden, wenn er sie verlange, da sie wisse, daß er nie den Blick auf die Lage Frankreichs in Europa verliere. (Beifall.) In Marokko verfüge Frankreich gegen wärtig über Truppen, die sich im westmarokkani schen Grenzgebiet auf 11000 Mann beziffern. Frankreich werde jedes Programm der Er oberung, der direkten Verwaltung und des Gegensatzes zu den internationalen Abmachungen verbieten. Es werde den Sultan nicht be seitigen, habe aber das Recht, ihn zu einem protegierten Souverän zu machen. Poin- carv fügte hinzu: Der Protektoratsvertrag ist eine Folge des Vertrages vom 4. November 1911. Air haben die Formalität der Ratifizierung des Ver trages beschleunigt. Unglücklicherweise wurde sie erst im März vollzogen. Indem Sie diesen Vertrag an nahmen, haben Sie gleichzeitig für das Protektorat gestimmt. Poincarö erinnerte an die Bemühungen Regnaults, schleunigst die Genehmigung des Vertrages durch den Sultan zu erlangen, der aber Widerstand entgegensetzte, ilpi kritisierte und Abdankungsgelüstc zeigte. Ter Vertrag ist das Ergebnis gegenseitiger Besprechungen mit dem Sultan, der ihn in voller Freiheit annahm. Der Sultan bat nur, daß der Vertrag einige Zeit geheim gehalten werde und daß Regnault ihn nach Rabat begleite. Leider war es unmöglich, den Vertrag geheim zu halten und die Unterzeich nung des Vertrags wurde in französischen Blättern wahrscheinlich durch eine Indiskretion des Machs en bckanntgegeben, bevor wir die Depesche Regnaults erhalten hatten, die um die Geheim haltung bat. Ich weiß nicht, ob die Verzögerung um einige Zeit nicht ausgereicht hätte, um die Bevölkerung von Fez und die Stämme auf ein besseres Verständnis des Protektorats vor- zubercitcn. Es ist sicher, daß parteiische und übel- wollende Kommentare verbreitet wurden und am Tage nach der Unterzeichnung unter den Einge borenen Unzufriedenheit schaffen konnten. Trotz alledem kam die Meuterei in Fez un erwartet und überraschte den französischen Ge sandten und die Militärbehörden. Die Behörden be fanden sich da wohl einer vis major gegenüber. Die Äenderung der Besoldung der schreflschcn Truppen war an anderen Orten ohne Zwischenfall durch- geführt worden. Die Reduktion des Solds war nur eine scheinbare. Es handelte sich nur darum, die Truppen besser unterzubringen und besser zu beköstigen. Oberst Mangin war vollständig Optimist. Weder Regnault noch Moinier zweifelten an der Loyalität des Sultans, aber in seiner Um gebung trieben gewisse Beamte, die das nah« Ende der skandalösen Amtsmißbräuche befürchteten, wovon sie Nutzen zogen, und gewisse unzufriedene Paschas bis hinauf zum Kriegsminister selbst, möglicherweise mehr oder weniger direkt dadurch zur Revolte, daß sie unrichtige Gerüchte über die Lage des Sultans verbreiteten, der als Gefangener der Fran- zosen bezeichnet ivurde. Pvincars drückte hierauf seine Teilnahme für die Tragödie von Fez aus, fügte aber hinzu: Jetzt ist der Friede rn Fe» und Umgebung wrederherge stellt. Gouraud hat die Stadt und Umgebung entsetzt. Ohne sagen zu wollen, daß wir einen Schleier über die Vergangen- beit breiten sollen, glaube ich docb, daß es richtig ist, zuerst die Lehren für die Zukunft daraus zu ziehen. Wenn die Regierung vor der Ratifikation Etatsziffern mit denjenigen vor zehn Jahren. Das verhältnismäßig grögte Anwachsen zeigt Oesterreich- Ungarn, dessen Marineetat im Jahre 1903 ./L 42 744 060 betrug und sich jetzt auf -/L 118 793 628 erhöht hat: Japan (1903: .4i 75 847 000) 1912: ./4 194 643 080, Deutschland (.4i 212628000) .6 461983399, Italien (.6 101745 000) .6 173 508934, Rußland O 246104000) .6 349950000, Frankreich ( 4t 243753000) .6 338623139, Vereinigte Staaten (/L 434 763 000) 529985162, England (./L 728 473 000) ./L 899 342160. In Worten ausgedrückt, bedeuten diese Steigerungen der Marine budgets, daß diejenigen Eroßstaaten, die noch zu Beginn des Jahrhunderts der Flotte nur geringe Beachtung schenkten, durch die Macht und Wandlung der politischen Situation gezwungen worden sind, im gleichen Verhältnis den Ausbau ihrer Kriegs flotten zu betreiben, wie sie ihn vordem vernach lässigt hatten. Rangiert man die größeren Seemächte nach dem Nsrokkoüedstte in üer Die französisclze Kammer setzte die Verhandlun gen über die Interpellationen und den Marokko vertrag am Montag fort. Barthou, der Vorsitzende der Kommission für die auswärtigen Angelegenheiten, widerlegte die kürzliche Rede I a u- rss, indem er dessen Behauptungen zahlreiche Zeugnisse von Tapferkeit und Menschlichkeit der französischen Truppen gegenüberstellte. Was die von uns begangenen Irrtümer betrifft, fügte Barthou hinzu, muß man bei der Beurteilung un vorhergesehene Ereignisse berücksichtigen, die jede Beschuldigung überflüssig machen. Um Reckfenschaft abzulegen, genügt es, auf die vor sieben Jahren gehaltene Rede in Tanger hinzuweisen, in der der Deutsche Kaiser erklärte, daß er den Sultan von Marokko als unabhängigen Souverän ansehe, und an die Klausel des Vertrages von 1911, wo Deutschland ausschließlich Handelsfreiheit forderte. Niemand habe den Preis vergessen, den Frankreich für die Ablösung der deutschen Inter essen gezahlt habe. Iaurös selbst habe in seiner Rede vom 20. November 1903 anerkannt, daß Frankreich Interessen ersten Ranges in Marokko besäße, die ihm gewisse Rechte ein räumten. Anderseits habe Frankreich genügend große Opfer gebracht, nm dort Rechte zu erlangen, die niemand ableugnen könne. Weshalb überließ es England in Acghpteii und Italien in Tripolis volle Freiheit, weshalb überließ es Spanien die marokkanische Zone, und Deutschland das schmerz lich aufgegebene Kongoaebiet, wenn nicht darum, um Frankreichs Rechte an Marokko als un antastbar anerkannt zu sehen? Barthou bil ligte die Politik des soeben abgeschlossenen Pro- Lektorates, das sich aus dem Vertrage vom 4. November ergebe. Man dürfe das Land nicht glauben lassen, daß das Protektorat dem Sultan auferlegt sei, sondern müsse die Wahrheit sagen, daß das Protektorat lang und breit mit dem Sultan seit Oktober 1911 besprockzen worden sei. Als sich der Ministerpräsident entschloß, einen Residenten nach Marokko zu entsenden, glaubte er, vor der Kommission seine Absicht auseinandersetzen zu müssen. Die Kommission billigte diese voll ständig und billigte ebenso, daß man Lhautey den Posten gab, wofür dieser außerordentlich geeignet sei. Barthou beglückwünschte die Regierung, daß sie die Kammer für die Protektoratspolitik gewonnen habe. Barthou stellte das ^Wohlergehen Ma- rokkos seit der Intervention Frankreichs im Schaujagebietes fest. Sodann sprach Barthou von den Ereig nissen in Fez und sagte: Wir werden Land und die Regierung fragen, wen die Verantwortung trifft, aber wir stellen einfach fest, daß der In formationsdienst schlecht gewesen ist. In der Frage der Schützlinge verlas Barthou den französisch-deutschen Vertrag und erklärte, man würde zunächst die Listen und dann die Madrider qouvention revidieren müssen. Er erinnerte daran, daß Poincarä behauptet habe, Schützlinge, die mau bewaffnet anträfe, würden nicht Schutz reklamieren können und der Prätendent des Susaebiets, der unter deutschem Schutz stehe, könne sich auf Schutz nicht berufen. Die Lage der Schutzbefohlenen müsse baldigst geregelt werden; denn sie gäbe Anlaß zu Zwischenfällen und Miß bräuchen. Barthou billigte die Politik hinsichtlich Marokkos. Versmicdene Berichterstatter malten die Laqe sehr schwarz. Er, Barthou, wolle nicht Pessi mist sein, aber das Mindeste, das man sagen könne, wäre, daß die Lageernst sei. Ministerpräsident Poincare erklärte, die bemerkenswerte Rede Barthous erleichtere ihm seine Aufgabe. Durch die Ernennung Lyautevs habe die Regierung auf den größten Teil der Ve- merkungen bereits geantwortet. Der Name Lyon- tey sei ein ganzes Programm, das schon in Mada- gaskar und in den algerisch-marokkanischen Grenz gebieten angewapdt worden sei. Planmäßige, natio- (32), Oesterreich-Ungarn 60; Unterseeboote: Eng land 68 (ca. 17), Vereinigte Staaten 25 (14), Deutsch land 16 (?), Frankreich 69 (21), Japan 12 (3), Ruß land 29 < 8), Italien 13(7), Oesterreich-Ungarn 6. Die Zahl der in Deutschland im Bau befindlichen Unterseeboote wird nicht bekanntgegeben; der Etat 1912 forderte wie der des Vorjahres 15 Millionen Mark zur Anschaffung von Unterseebooten, durch die Novelle wurden weitere 5 Millionen Mark einge stellt. Die zurzeit fertigen deutschen Untersee boote sind sämtlich zur Verwendung auf hoher See geeignet. fit» Inserat« au» retppg und Umgeb»»« die lspalttg« P«ttt»«tleLPs^di«Reklame- »eil« l Mk. von auswärt, 30 Pf, Reklamen U20 ML Inserat« von Behörden lm amt lichen Teil die Pelitzeil« SU Ps. Gelchästranjetgen mit Platzoorschriften im Prell« erhöht Rabatt nach Taris. Betlagegebüdr Gesamt- auflag« S Mk. o Taufend «rkl. Postgebühr. Tetldeilag« höher. Felt«rt«ilt< Auftrag« könn«n nickt »urück- gezogen w«rd«n. Für da, Erfch«in«n an bestimmten Tagrn und Plätzen wird kein« Taranti« üdernommen. Anzeigen-Annahme: I»ha»»i»gass« 8, d«i jämtlichen Filialen u. all«n Annoncen. Expedition«» d«. In- und Au,land«» Druck und Verlag »an Fisch«, ch Märst«» Inhad«r: Paul Märst«». Redaktion und T«fchrft»ft«I»: Iohannt»gass« L Haupt »Filiale Dr«»»«»r Seearage T 1 (Telephon 4S2U. vir Kriegsrüstung üer Großmächte. Keinem ist es benommen, vom ewigen Frieden zu träumen. Aber mit der Wirklichkeit vertragen sich Träume schlecht. Wer die Verantwortlichkeit für die Geschicke eines großen Volkes auf sich ruhen bat, der darf nicht träumen, sondern muß der Wirklichkeit fest ins Auge sehen; und die Tatsachen, die uns die Geschichte der Welt im vergangenen Jahre bietet, rücken so deutlich wie nur jeden alten Satz ins Licht, daß der Staat Macht bedeutet, nach innen wie nach außen. Wer Friede haben will, muß auch für den Krieg bereit sein. Mit diesen Worten weist das in den nächsten Tagen erscheinende neue halbamtliche Jahrbuch sür Deutschlands See interessen „Nauticus" auf den Ernst der inter nationalen politischen Verhältnisse hin und auf die dadurch veranlaßte, jüngst vom Parlament bewilligte Verstärkung unserer Kriegsrüstung zu Lande und zu Wasser. Auf Grund amtlicher Quellen veröffentlicht der „Nauticus" für 1912 eine übersichtliche vergleichende Zusammenstellung der Ausgaben ter Großmächte für die Landesverteidigung. Wie bisher steht wieder England mit seinen Aufwendungen im militärischen Ferner besitzen die Vereinigten Staaten 5 Küsten pa nzersckiiffe, Deutschland 8, Frankreich 3. Japan 2: Geschützte Kreuzer: England 84 fertig (und 19 im Bau), .Vereinigte Staaten 16, Deutschland 37 (7 i-« Bau) 'rankreich 14, Japan 19 (2), Rußland 8, Jtar o« Oesterreich-Ungarn 6 (3): Große Tor' oboote: England 224 (45), Vereinigte Staa.cn 56 (9), Deutschland 131 (12), Frankreich 75 (12), Japan 59 (2), Rußland 95 (9), Italien 56 (18), Oesterreich-Ungarn 18(18); Kleine Torpedoboote: England 36, Vereinigte Staaten 9, Deutschland 70, Frankreich 173, Japan 49, Rußland 25, Italien 50 "eMM TagMlÄ Handelszeitung öürglchgsten. —n. Ein „führendes Mitglied des nationallibe ralen Zentralvorstandes und langjähriger Parla mentarier" äußert sich, ohne seinen Namen zu nennen, in der „Nationalzeitung" gegen den Altnational liberalen Reichsoerband. Er deutet darauf hin, daß es auch ohne Len Altnationalliberalen Reichsoerband ein« Instanz in der Partei gebe, die von Besonnen heit erfüllt sei und gegen Ausschreitungen und Miß griffe, sei es der nationalliberalen Jugend oder der Fraktionen, vorgehe. Diese Instanz sei die Partei leitung, „in der Männer wie Bassermann und Fried berg und weiter eine Reihe besonnener Männer sich befinden". Gerade die Vorgänge in der Partei nach den Ereignissen bei der Präsidentenwahl im Reichs tage hätten zur Genüge bewiesen, daß die Partei in der Parteileitung ihren besten Erzieher habe. Das ist ein ruhiges, zur Versöhnung aufforderndes Wort, mit dem man sich auseinandersetzen kann. In der Tat ist die nationalliberale Fraktion des Reichstages von ihrer ersten Haltung zur Präsi dentenwahl abgegangen. Bei der endgültigen Prä sidentenwahl sind, soviel bekannt, weder für Bebel noch für Scheidemann Stimmen abgegeben worden. Der Rat des langjährigen Parlamentariers geht also dahin, die Äenderung der Haltung anzuerkennen und das Vertrauen zu fasten, daß so etwas nicht wieder vorkommen werde; das zweite spricht er zwar nicht aus, aber es ist die notwendige Ergänzung. Für die Nationalliberalen draußen im Lande und für die jenigen Deutschen, die auf eine Partei nicht ein geschworen sind, sondern lediglich zur nationalen Fahne halten, ist es bedeutsam, zu erfahren, daß ein ruhig und verständig urteilender Parlamentarier für die Zukunft in der nationalliberalen Partei die Be sonnenheit als gesichert betrachtet. Wegen einer ein zelnen Handlung, so könnte man hinzufügen, darf man der nationalliberalen Fraktion oder einem Bruchteil nicht ewig zürnen; andere Parteien haben auch schon Hinterm Ofen gesessen; das Zentrum war früher mit der Sozialdemokratie verbündet, und es scheint hinreichend belegt, daß auch die Deutsch-Kon. servatioen schon gelegentlich ein Techtelmechtel mit der Sozialdemokratie eingegangen sind und ihr noch bei den letzten Wahlen eine Reihe von Reichstags sitzen „zugeschanzt" haben. Sünder sind auf allen Seiten, vergebe man also auch den Nationalliberalen. Es fragt sich nur, auf Grund welcher Beobach tungen der langjährige Parlamentarier die Zuver sicht gewonnen hat, daß die Besonnenheit für die Zu kunft gewährleistet ist. Er wird die beteiligten Personen weit bester kennen, als die meisten draußen in der „Provinz". Das spricht für seinen Rat zur Versöhnung. Noch bester wäre die „Provinz" dran, wenn sie Näheres darüber wüßte, welche Ansicht der Parlamentarier persönlich über die Präsidentenwahl gehabt hat. Zu dem Besten, was gegen die Wahl eines Sozialdemokraten gesagt worden ist. gehört da«, was der Vizepräsident des preußischen Abgeord netenhauses Dr. Krause geschrieben hat, der ja eben falls ein führendes Mitglied des nationalliberalen Zentralvorstandes und langjähriger Parlamentarier ist. Könnte man glauben, daß solche Männer heute ein« besonnene Leitung der Partei gewährleistet sehen, so wäre das noch wertvoller, als die Vertrauens kundgebung eines anonymen Parlamentariers Immerhin dürfte man auch dann nicht vergessen, daß di« Äenderung in der Haltung der Fraktion, so- Re Leipzig «d B»r«rr, »»ich »le» Träg«, und Spediteur, Lmal täglich in» pait» gebracht « Ps. ««natU, LTV Mk. »teaeltikrl. v«t unser» Filiale» ». An- uadmeftellen abgeholt 7» Ps. monatl, L» MI. vtertelsSdrl. Durch »t« Po«: tmur-alb Deutschland» und der deutschen Kolonien vierteliährl. 8.« Mt.. «onatl. IM MI. au»Ichl Postbeftrllaeld. Ferner in Belgien. Dänemark, den Donaustaaten, Italien. Lur-mdura, Niederlande, Nor wegen, Oesterreich. Ungarn. Nutzland, Schwede« und Schwetj. In allen udnaeu Staaten nur direkt durch die Geschäft». stell« de» Blatte» erdältlich. Da» Letpttger Tageblatt erscheint 2mal täglich. Sonn» u. Fetettag» nur morgen». Ab,nn«ment».Annahm«. 2»da»»t»g»tze 8, tet unseren Trägern. Filialen, Spediteuren «td Annahmestellen, sowie Postämtern und Briefträgern. Gtugeloerla»«»»»,«, 10 Ps. Linienschiffe Panzerkreuzer Fertig im Bau Gesamt - Deplace ment Fertig im Bau Deplacement 62 12 1294 170 t 39 5 632 640 t 31 6 620 770 r 15 — 189 540 t 30 9 655 970 t. 11 4 229 990 t 22 7 475 750 t 22 — 214 960 t 16 1 278080 t 13 4 251 630 t 12 7 317 800 t 6 — 64 950 t 14 7 355830 t 10 — 81 120 t rn 12 4 202600 t. 3 — 18 870 t
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